Hortus Bacchi

Hortus Bacchi ist der Garten des Bacchus oder des Dionysos, wie die Griechen ihn nannten. Er ist der Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase. Damit steht er sinnbildlich für die Freude, die dieser Garten uns und hoffentlich auch vielen unserer Besucher bereitet.

Der Garten entstand auf der Fläche eines alten Bauernhofs. Früher wurde hier viel angebaut, Feldfrüchte, Gemüse und Obst. Es galt Menschen und Tiere zu versorgen. Wir fanden hier vor Jahren viele fette Wiesen, zahlreiche Obstbäume und eine üppige Einfriedung mit verschiedenen Bäumen und Sträuchern. Neben 20 alten Apfelbäumen gibt es noch Birnen, Pflaumen, Quitten, Kirschen und Beerensträucher wie Brombeeren, Himbeeren und Stachelbeeren. Ein verlandeter großer Weiher wird von 20 Kopfweiden umringt. Nicht nur in seiner Mitte hat sich die große Brennnessel ausgebreitet. Im Garten stehen außerdem Eschen, Eichen, Saalweiden, Ross- und Edelkastanien sowie eine Reihe verschiedener Nadelbäume mit Douglasien, Kiefern, Fichten. Unter den einheimischen Sträuchern befinden sich Haselnuss, Pfaffenhütchen, Schlehe, Schneebeere, Wildrose, Wildkirsche, Kornelkirsche, Felsenbirne und Sanddorn. Gerade haben wir noch 4 Faulbäume gepflanzt. Die Wiesen sind durch jahrelanges Mulchen leider fast gänzlich vom Land-Reitgras okkupiert. Es finden sich aber auch Bereiche mit Rosenmalven, großen und kleinen schwarzen Königskerzen, weißen und roten Lichtnelken, Klatschmohn, Kartäusernelken und im Frühjahr neben vielen anderen Frühjahrsblühern auch der wunderschöne, nickende Milchstern. Natürlich gibt es auch Bärlauch, Gundermann, Scharbockskraut, Schöllkraut, Ackerwinde, Schafgarbe, Rainfarn, Knoblauchrauke, Diesteln und an den alten Bäumen viel Efeu und wilder Wein. Neben mehreren toten Bäumen, die teilweise von Kletterrosen erobert werden dürfen, haben wir Benjeshecken, Totholzhaufen, eine große Steinpyramide und eine breite Feldsteinmauer. Zahlreiche Insekten und Vögel – Spatzen, Kohl- und Blaumeisen, Amseln, Buch- und Grünfinken, Rotkehlchen, Stieglitze und Wintergoldhähnchen – lassen sich blicken, genau wie Blindschleichen, Igel und sogar Eidechsen. Besonders glücklich sind wir über die Sichtung von Heidelibellen, Fledermäusen und Waldohreulen. Weniger Freude bereitet uns dagegen die Schneckeninvasion im Gemüsegarten. Die zahlreichen Weinbergschnecken vertilgen vielleicht auch mal ein Gelege der anderen Schneckenarten, aber besonders die Nacktschnecken kommen abends zu Hunderten aus den feuchten Wiesen und Randstreifen. Dagegen ist noch kein Kraut gewachsen und helfen auch die Mulchwürste nicht. Wir mühen uns weiter die Wiesen abzumagern, das Schnittgut zu kompostieren, in die Hügelbeete einzubauen oder zum Mulchen zu verwenden. Trotz Nacktschneckeninvasion hat sich die Artenvielfalt in wenigen Jahren aber bereits erstaunlich vervielfacht und wir sind unserem Ziel, einheimischen Arten hier wieder ein Zuhause zu geben, ein großes Stück nähergekommen. ­­­

Über all dem wacht Dionysos, der alles fließen lässt – das Wasser, den Wein, den Geist, die Vielfalt, das Leben. Eine Skulptur des Dionysos entstand 2022 neben zahlreichen anderen. Sie stehen in diesem Garten, um die Schönheit und Vielfalt der heimischen Natur zu unterstreichen.

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