Im Jahr 2013 haben wir unseren Garten mit Haus von Ullis Oma übernommen. Der Garten war bei Ullis Oma ein “anspruchsvoller” Garten mit einem großen, konventionellen Gemüsegarten und vielen nicht heimischen Zierpflanzen. Aufgrund einer länger andauernden Krankheit war der Garten komplett verwildert und zugewachsen.
Ohne wirkliche Gartenkenntnisse gingen wir frisch ans Werk, um aus dem Garten wieder einen “richtigen”, also gewöhnlichen, Garten zu machen. Hierbei stießen wir jedoch schnell an unsere Grenzen und mir wurde schnell klar, dass wir etwas falsch machten. In dieser Phase bin ich über das 3-Zonen-Modell von Markus gestolpert und hatte das Gefühl, dass das der einzige richtige Weg für unseren Garten ist.
Frei nach dem Motto “machen ist wie wollen, nur krasser” haben wir dann Stück für Stück, erst einmal in der Pufferzone, angefangen: die Thuja-Hecke und andere nicht heimische Pflanzen kamen weg. Dafür wurde eine heimische Hecke mit Traubenkirsche, Wildrose, Schlehe, eingriffeliger Weißdorn, Pfaffenhütchen, Felsenbirne und gemeinem Schneeball angelegt. Vier Holunder haben in dem verwilderten Garten überlebt und bekamen von uns wieder den Platz, den sie brauchen um zu wachsen. Benjeshecken und Reisighaufen sind ebenso Elemente in der Pufferzone.
Unser Hotspot ist ein großes Magerbeet, das im November 2018 angelegt wurde. Stehendes und liegendes Totholz haben wir hier integriert, ebenso wie einen kleinen Teich.
Unsere Ertragszone ist ein Keyholebeet, dem in diesem Sommer hoffentlich ein zweites folgen wird. Außerdem haben wir zwei alte Apfelbäume, einen neu gepflanzten Apfelbaum, Quitte, Holunder, Johannisbeer, Kornelkirsche, Trauben und Mirabellen.
Gepflanzt haben wir in den letzten zwei Jahren Apfelbaum, Mirabelle, Faulbaum, Mispel, Eberesche. An Modulen haben wir eine Pyramide mit eingebautem Käferkeller, Totholz und Reisig, Trockenmauern, Teich, Benjeshecken, Keyholebeet.
Geplant sind für 2019 weitere Benjeshecken, eine weitere Trockenmauer um ein weiteres Hotspotbeet aufzuschütten, weitere Abmagerung der Wiese usw.
Wir sind mit unserem Garten, jetzt Hortus (*stolz*), in ständiger Bewegung und nie am Ziel. Unser ganzer Mut, unsere ganze Energie stecken darin. Vor allem in einem herausfordernden Umfeld (konventioneller Bauer direkt vor der Tür; Nachbarn, die das Motto “Hauptsache sauber” mit voller Inbrunst leben) krempeln wir weiter die Ärmel auf und wollen als Botschafter des Hortus-Netwerk für dieses fantastische Konzept werben und hoffentlich noch ein paar Menschen anstecken.
- Garten der Lebenskraft und Zuversicht
- Karin Steigerwald und Ulrich Born
- 61279
- Grävenwiesbach
- Deutschland
- 500
-
auf FB: Karin Steigerwald
Per Mail: karin.steigerwald@web.de