Alles begann 2016, als mein Mann und ich das kleine alte Haus im Herzen Dithmarschens besichtigten. Zugegeben, es sah nicht aus wie ein Traumhaus und versprühte den zweifelhaften Charme der 60er Jahre, aber das Grundstück überzeugte auf ganzer Ebene:
Ein großer Garten, an den sich in südlicher Hanglage eine Kuhweide anschloss. Insgesamt rund 8000 qm, umgeben von Knicks mit altem Baumbestand, riesigen Eichen, Buchen, einer Linde und vielen heimischen Sträuchern, 20 Meter Totholzhecke, ein alter Obstgarten, ein kleines Wäldchen mit Birken, Ahorn, Weide und Sträuchern, Eichhörnchen, die über unseren Köpfen durch die Baumwipfel sprangen, hier sollte unser Garten für Mensch, Pflanzen und Tiere entstehen!
Gärtnern macht hungrig, so wurde zunächst ein Teil der Weide umgebrochen und ein großer Gemüsegarten entstand, den wir jährlich erweitern. Hier wachsen alte, samenfeste Gemüsesorten und Kräuter, die uns Nahrung geben, für die vielen Insekten blühen und uns im Herbst das Saatgut für das Folgejahr liefern. Gemulcht wird mit der Mähgut von der Wiese und im Herbst mit dem anfallenden Laub, zum Gießen verwenden wir das Regenwasser aus dem alten Regenbach. Mehr brauchen unsere Pflanzen nicht, höchstens ab und zu mal ein Schlückchen Brennesseljauche.
Nach und nach wird die Weide abgemagert und wir freuen uns, dass die Pflanzenvielfalt schon ganz von allein zunimmt. An anderen Stellen haben wir Flächen umgebrochen und gezielt Frühblüher, Stauden und Blühmischungen ausgebracht. Aus den abgetragenen Grassoden enstehen Wälle, die die große Weidefläche optisch unterteilen und die gleichzeitig als Wind- und Wetterschutz für Beerensträucher, Wildrosen und andere Pflanzen dienen.
Mehrere hundert Bäume und Sträucher, wie Weißdorn, Flieberbeere, Faulbaum, Salweide, Schneeball oder Haselnuss, die wir bereits gepflanzt haben, sollen in den nächsten Jahren die Lücken in der Pufferzone schließen.
Mehrere Naturmodule mit Steinen und Totholz sind entstanden, auch im Vorgarten, der sein Gesicht schon stark verändert hat. Zuvor ein Rasen mit Rosenbeet, Fahnenmast und Laterne – Nun ein großes, buntes Staudenbeet, Feldsteinumrandungen und eine kleine Pyramide, bepflanztes Totholz und nur noch wenig Rasen, unter dem hunderte Frühblüher schlummern, bis der Frühling kommt.
Vieles konnten wir in den ersten zwei Jahren hier am Mühlenberg schon umsetzen, aber noch viel mehr ist noch in der Planung.