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Zwergmispeln (Cotoneaster) im Naturgarten

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Zwergmispeln (Cotoneaster) im Naturgarten

Kurzfassung:

In diesem Aufsatz berichte ich über meine Erfahrungen und Beobachtungen mit Zwergmispeln (Cotoneaster) im Naturgarten. In meinem Hortus wachsen zwei verschiedene Zwergmispeln die ich zunächst vorstelle.

Fächerzwergmispel (Cotoneaster horizontalis )

Die Fächer-Zwergmispel ist ein sommergrüner oder wintergrüner, meist 50 Zentimeter und bis zu 1 Meter hoher, niederliegender Strauch mit ansteigenden bis horizontal ausgebreiteten Ästen. Die Zweige sind fischgrätenartig angeordnet, schwarzbraun, stielrund, anfangs striegelhaarig und später verkahlend. Die Laubblättersind zweizeilig angeordnet. Der Blattstiel ist 1 bis 3 Millimeter lang und flaumig behaart. Die Nebenblätter sind braun, pfriemlich oder lanzettlich, 2 bis 4 Millimeter lang und fein behaart. Die Blattspreite ist einfach, breit-elliptisch oder rundlich, selten verkehrt-eiförmig, 6 bis 14 Millimeter lang und 4 bis 9 Millimeter breit, meist spitz und mit keilförmiger Basis. Die Blattoberseite ist glänzend dunkelgrün, kahl mit mehr oder weniger eingesenkten Blattadern; die Unterseite ist heller, striegelhaarig mit hervortretender Mittelader.

Die Blüten wachsen einzeln oder zu zweit sitzend oder auf kurzen Blütenstielen und haben Durchmesser von 5 bis 7 Millimeter. Der Blütenbecheri st glockenförmig und außen spärlich behaart. Die Kelchblätter sind dreieckig, spitz, 1 bis 1,5 Millimeter lang und 1 bis 2 Millimeter breit. Die Kronblätter sind aufgerichtet, rosafarben, rötlich oder weißlich, 3 bis 4 Millimeter lang und 2 bis 3 Millimeter breit, mit stumpfer Spitze und kurz genagelter Basis. Die etwa 12 Staubblätter sind kürzer als die Kronblätter. Die Spitze des Fruchtknotens ist fein behaart. Die selten zwei, meist drei freistehenden Griffel sind kürzer als die Staubblätter. Die hellroten, runden oder elliptischen Früchte haben Durchmesser von selten 3, meist 5 bis 7 Millimetern. Je Frucht werden selten zwei meist drei Kerne gebildet. Die Fächer-Zwergmispel blüht im Mai und Juni, die Früchte reifen von September bis Oktober.

Quelle: Wikipedia

 

Runzelige Zwergmispel (Cotoneaster bullatus)

Die Runzelige Zwergmispel ist ein breit und locker wachsender, sommergrüner Strauch, der Wuchshöhen von bis zu 2 Metern erreicht. Die Rinde der kräftigen, stielrunden Zweige ist grauschwarz, anfangs strigelig behaart und später verkahlend.

Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist selten ab 1,5 meist 3 bis 6 Millimeter lang und fein behaart. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 3,5 bis 7, selten bis 15 Zentimeter sowie einer Breite vom 2 bis 4, selten bis 8 Zentimetern länglich-eiförmig bis elliptisch oder lanzettlich-länglich mit keilförmiger oder gerundeter Spreitenbasis und zugespitzter oder selten spitzer Blattspitze. Die Blattoberseite ist dunkelgrün, runzelig und blasig, kahl oder fein behaart; die Blattunterseite ist graugrün, fein behaart, besonders entlang der hervortretenden Blattadern. Die früh abfallenden Nebenblätter sind lanzettlich, 3 bis 5 Millimeter lang, braun und fein behaart.

Die 2,5 bis 5 Zentimeter durchmessende schirmrispigen Blütenstände enthalten an fein behaarter Blütenstandsachse 5 bis 13 Blüten. Die fein behaarten Tragblättersind bei einer Länge von 2 bis 3 Millimetern lanzettlich. Die Blütenstiele sind fein behaart und 1 bis 3 Millimeter lang.

Die zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von 7 bis 8 Millimetern radiärsymetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle Der Blütenbecher ist glockenförmig und außen anfangs schwach behaart und später verkahlend. Die fünf Kelchblätter sind dreieckig, spitz, 1 bis 1,5 Millimeter lang und 1,5 bis 2,5 Millimeter breit. Die fünf weißen und rötlich angehauchten, aufrechten Kronblätter sind bei einer Länge von 4 bis 4,5 Millimeter sowie beinahe gleicher Breite verkehrt-eiförmig mit kurz genagelter Basis und stumpfem oberen Ende. Die 20 bis 22 Staubbläter sind kürzer als die Kronblätter. Die Spitze des Fruchtknotens ist behaart. Die vier bis fünf freistehenden Griffel sind sehr kurz.

Die bei Reife roten Früchtesind bei einer Länge von 6 bis 8 Millimetern sowie einem Durchmesser von 6 bis 8 Millimetern rundlich oder verkehrt-eiförmig. Jede Frucht enthält vier oder fünf Kerne.

Die Runzelige Zwergmispel blüht von Mai bis Juni, die Früchte reifen von August bis September.

Quelle: Wikipedia

Beobachtungen und Erfahrungen:

Während der Blütezeit werden beide Zwergmispelarten sehr stark von verschiedenen Hummelarten (Bombus) besucht. Selbst bei noch geschlossenen Blüten versuchen die Hummeln an das Blüteninnere zu gelangen. Nach den Hummeln ist die Honigbiene (Apis mellifera) das zweithäufigste Insekt welche die Blüten besucht. Andere Insekten scheinen an den Blüten nicht allzu stark interessiert zu sein.

Ab September, vornehmlich im Oktober sind beide Zwergmispelarten übersät mit kleinen roten Beeren die eine magische Anziehungskraft auf Vögel haben. Vornehmlich Amseln (Turdus merula) und Stare (Sturnus vulgaris) scheinen die Früchte zu mögen.

Ende Oktober sind die Pflanzen meistens schon abgeerntet.

Beide Zwergmispelarten sind anspruchslos und trotzen auch längeren Trockenperioden problemlos.

Die Fächer-Zwergmispel hat die Eigenschaft sich relativ stark auszusamen, jedoch nur sehr wenige Sämlinge schaffen es auch das zweite Jahr zu überstehen.

Die Runzlige Zwergmispel scheint nicht sehr ausbreitungsfreudig zu sein, obwohl ich immer wieder in der Naturhecke Jungpflanzen finde die schon zwei, drei Jahre alt sein müssen.

Fazit:

Extra anpflanzen brauch man beide Zwergmispeln nicht. Wer jedoch aus welchen Gründen auch immer welche im Garten hat, sollte sie beobachten und überlegen ob sie in den Naturgarten integriert werden können. Im Gegensatz zu Thuja kann die heimische Tierwelt mit Zwergmispeln etwas anfangen.

Beide Arten gelten in Deutschland als unbeständige Neophyten, deren Vorkommen über das ganze Bundesgebiet verteilt sind.

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Kirsten hat auf diesen Beitrag reagiert.
Kirsten
Jedes Mal, wenn ich aus meiner Haustür gehe, grüßen mich meine Moose und lösen ein Lächeln in meinem Herzen aus.

Ich hatte mal einen solchen Strauch als Geschenk der Vögel im Garten und habe ihn schnell wieder entfernt... Das Zeug ist halt schon invasiv. Es gibt ja auch eine heimische Art, glaube ich, die ist aber schwer zu bekommen. Außerdem sieht man diese Mispeln überall als Straßenbegleitgrün oder irgendwo als Bodendecker und der Platz im Garten wäre mir zu schade dafür.

Für die Vögel gibt es andere rote Beeren, die sie im Herbst gerne futtern. Bei mir sitzen zur Zeit immer wieder Amseln, Stare, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücken und sogar Blaumeisen in der Vogelbeere und bedienen sich an den Beeren. Dabei heißt es immer, die Beeren wären nur Notfutter und sie bräuchten unbedingt Frost, um schmackhaft für die Vogelwelt zu werden.

https://www.baumkunde.de/Cotoneaster_integerrimus/

Das ist die heimische Art, soweit ich mich erinnere, war die schon einmal Thema im Forum und jemand fragte, woher er sie beziehen könnte.

https://www.eggert-baumschulen.de/de/cotoneaster-integerrimus-2915.html

Eggert hat sie ja im Programm, wie schön! Also könntest Du überlegen, Michael, Deine Sträucher gegen die heimische Form auszutauschen.

Invasiv sind die bei weitem nicht, da gibt es andere Kandidaten. Bei mir darf alles erst mal wachsen und ich beobachtet was passiert. Dann kann ich immer noch entscheiden ob ich eingreife oder nicht.

Jedes Mal, wenn ich aus meiner Haustür gehe, grüßen mich meine Moose und lösen ein Lächeln in meinem Herzen aus.
Zitat von Michael am 15. Oktober 2022, 21:09 Uhr

Invasiv sind die bei weitem nicht, da gibt es andere Kandidaten. Bei mir darf alles erst mal wachsen und ich beobachtet was passiert. Dann kann ich immer noch entscheiden ob ich eingreife oder nicht.

Ich verstehe Deine Haltung, geht mir ja genauso. Aber die Sträucher wachsen dann halt dank der Vögel überall, nicht nur in Deinem Garten und breiten sich so immer weiter aus. Mir ist es lieber, die Vögel fressen die Beeren von Zaunrübe, Weißdorn und Vogelbeere und helfen mit, diese Arten außerhalb meines Gartens zu verbreiten....

Weißdorn kann ich bestätigen, der breitet sich im Garten aus. Vogelbeere habe ich nicht und die Zaunrüben werden von den Schnecken kurz gehalten. Manchmal nicht so einfach.

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Nachtrag zur Vogelbeere , die wächst natürlicher Weise nicht im Nordsee Umfeld. Wäre im Garten zwar eine heimische Pflanze aber trotzdem Standort fremd.

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Es gäbe ja einige Wildgehölze, die auch im Norden vorkommen. Bzw. durch den Klimawandel verschieben sich ja nun auch die Grenzen.

Klar wachsen auch hier im Norden Wildgehölze, welch Wunder. Ich wollte nur meine Beobachtungen zu den Zwergmispeln mitteilen. Für eingefleischte Naturgärtner(innen) natürlich no go . Ich bin da toleranter, was von der heimischen Tierwelt angenommen wird, darf erst mal bleiben.

Der große Weißdornstrauch im Garten ist voll mit roten früchten und wird ignoriert, aber die Zwergmispeln werden zur Zeit von Staren und Amseln geplündert. Warum ist das so? Vermute Weißdorn ist noch nicht reif und Alternativen zur Zwergmispeln sind Mangelware.  Ich geh einfach davon aus die Vögel haben Hunger.

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