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Trockenmauer vs. Pyramide vs. Steinhaufen

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Hallo zusammen,

ich denke mal laut/schriftlich, um die Infos bezüglich Steinansammlungen in den hier üblichen Kunstformen zu strukturieren...

Genauer gesagt: Trockenmauer, Steinhaufen, Pyramide, ..

Was sind die Unterschiede, Vor-und Nachteile?

Was baue ich warum?

Generell geht es um

  • Hohlräume als Rückzugsmöglichkeiten oder Nisthilfe für Amphibien oder Insekten
  • Magerstandort für Pflanzen
  • Trockenstandort wegen der Drainage
  • Wärmespeicherung, falls sonnige Ausrichtung-> allgemein Klimaregulierung

Trockenmauern dienen primär zur Hangabstützung/Geländemodellierung, die Ausrichtung hängt also vom Gelände ab und kann auch schattig sein. Hohlräume dahinter sind nur insoweit ok, als daß sie die Stabilität nicht beeinträchtigen.

Bei höheren Trockenmauern wird hinter der Steinreihe eine Drainage aus Kies/Schotter gesetzt, die auch verdichtet wird, also wird auf größere Hohlräume verzichtet (klassischer unhortaner Trockenmauerbau, bei Hortanern ggf. abweichend).

Niedrigere Trockenmauern, die beispielsweise als Einfassung eines hortanen Hotspots dienen, bei denen auf Geländeabtrag verzichtet wurde, werden gerne mit größeren Hohlräumen versehen.
-> habt Ihr dazu genauere Infos? Größe und Gestaltung der Hohlräume/Eingänge je nach Zielgruppe der Bewohner?

Pyramiden haben eine Sonnen- und eine Schattenseite, die Amphibien bei der Regulierung ihrer Körpertemperatur unterstützen. Sie können größere Hohlräume eingebaut haben oder auf Käferkellern stehen und damit einen Zusatznutzen zur klassischen Trockenmauer schaffen.

Pyramiden benötigen weniger Platz und können auch in kleineren oder in flachen Gärten das Prinzip Trockenmauer schaffen. Durch ihre Höhe und Form schaffen sie eine vertikale Komponente und sind damit in anderer Weise ein Objekt der Gartengestaltung (Deko, Sichtachse, Identifikation mit dem Hortus-Netzwerk...). (Das heißt jetzt nicht, daß Trockenmauern nicht dekorativ seien, sondern daß der Deko-Aspekt einer Trockenmauer meist nicht im Vordergrund steht, sondern die Hanggestaltung.. ich hoffe, Ihr versteht mich)

Steinhaufen sind die ungeordnete Form einer Pyramide, ggf. auch eine Vorstufe zum Materialsammeln? Steinhaufen in Wallform können für kleinere Hänge wie eine Trockenmauer dienen, nur mehr Grundfläche, dafür weniger handwerkliches Geschick oder Aufwand  beim Aufschichten.

Hm, das ist so erst mal so meine Vorstellung von hortanem Wissen zum Thema Steinansammlung. Wobei Stein als Oberbegriff steht für Stein/Bauschutt/Ziegel/....

Wenn ich das Material um Totholzstumpen o.ä. erweitere, gilt natürlich ein anderes Wärmeverhalten und durch die Zersetzung ein Zusatznutzen für Tiere, die sowas brauchen, andererseits langfristig Abstriche bei der Stabilität.

Bitte ergänzt und korrigiert mich gerne, wenn ich was falsch verstanden habe.

lg Judith

Hortus Lunkini, Evy und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Hortus LunkiniEvyKirstin ZollerKirsten

Hi @judith , das einfachste und schnellste sind Steinhaufen mit integriertem Totholz. Hier kannst du grosse oder kleine Hohlräume vorsehen. Aber Amphibien und Reptilien können, in solch einem Haufen von Mäuse und Ratten schnell gefressen werden , wenn die Hohlräume nicht klein genug sind. Bei Eidechsen unter 2cm.

Ich bin ja grosser Trockenmauerfan. Am sinnvollsten sind diese Mauern an den Hang angelehnt mit schmalen Fugen , zT. mit Erde gefüllt und hinterschottert. Es gibt kein Problem mit dem verdichteten Schotter , denn die Tiere finden in solch einer Mauer immer irgendeine Lücke . Und Insekten mögen gerne mit Lehm gefüllte Fugen . Ausserdem kannst du durch Einbau von historischem Bauschutt , wie Ziegelsteine , Dachziegel usw. Hohlräume schaffen. Und, Trockenmauern sind von allen drei Steinbauwerken am besten zu bepflanzen.

Die Pyramide kann ein kleinteiliger Lebensraum sein , je nachdem wie groß sie ist und wie sie gebaut ist. Ein Vorteil ist hier die schnelle Erwärmung , da sie ja frei steht.  Mein Fazit , am besten von allem etwas.

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Andrea und Stefan, Evy und Stefanie haben auf diesen Beitrag reagiert.
Andrea und StefanEvyStefanie

Ach, das Thema finde ich schön.

Prinzipiell hat man bei der Anlage von Sonnenfallen und Steinansammlungen sehr viel gestalterischen Freiraum.

Zum Einen kommt es auf den persönlichen Geschmack an und zum Zweiten auf den Platz, der einem zur Verfügung steht. - Außerdem auf das Material, das man hat.

Ich mag bepflanzte Trockenmauern zum Beispiel eigentlich viel lieber als Pyramiden. Deswegen habe ich nur eine Pyramide, plane aber eine weitere Trockenmauer.

Malefiz hat auf diesen Beitrag reagiert.
Malefiz
Sei selbst der Wandel, nicht das Rädchen

Wir haben eine kleine Trockenmauer, die sehr nördlich und SEEHHRR schattig. Trotzdem leben da Hummeln. Mehr habe ich noch nicht beobachten können.
Im Moment bekomme ich schöne behauene Steine. Die werden schön verarbeitet. Wie weiß ich noch nicht.

Brunnladesch (Natascha) hat auf diesen Beitrag reagiert.
Brunnladesch (Natascha)
Viele Grüße von der Gartenphilosophin. Übrigens: Jeder kann etwas tun!
Zitat von Gartenphilosophin am 14. Februar 2020, 18:18 Uhr

Wir haben eine kleine Trockenmauer, die sehr nördlich und SEEHHRR schattig. Trotzdem leben da Hummeln. Mehr habe ich noch nicht beobachten können.
Im Moment bekomme ich schöne behauene Steine. Die werden schön verarbeitet. Wie weiß ich noch nicht.

Im Schatten finden es bestimmt einfach wieder ganz andere toll. - Und wenn es nur Asseln und Ohrenkneifer sind, die es besiedeln. Alle möglichen Lebewesen freuen sich über Nischen.

Andrea und Stefan und Kirsten haben auf diesen Beitrag reagiert.
Andrea und StefanKirsten
Sei selbst der Wandel, nicht das Rädchen
Zitat von Gartenphilosophin am 14. Februar 2020, 18:18 Uhr

Wir haben eine kleine Trockenmauer, die sehr nördlich und SEEHHRR schattig. Trotzdem leben da Hummeln. Mehr habe ich noch nicht beobachten können.
Im Moment bekomme ich schöne behauene Steine. Die werden schön verarbeitet. Wie weiß ich noch nicht.

Das ist ein Beleg dafür, daß die Hummeln in Zeiten des Klimawandels vermehrt Schatten und Kühlung benötigen, wie es im Thread über das Hummelsterben ja erörtert wurde.

Wahrscheinlich werden in Zukunft Nordseiten von Gärten und Gebäuden fürs ökologische Gleichgewicht immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Gartenphilosophin und Kirsten haben auf diesen Beitrag reagiert.
GartenphilosophinKirsten

Hey Danke für Eure Antworten.

Ich bin zwischendurch umgezogen, deswegen war mal Funkstille. Aber jetzt ist wieder gut.

Hm, wenn der einzige Vorteil der Pyramide der ist, daß sie schneller warm wird, dann bleibe ich vermutlich eher bei Trockenmauern. Bei Weinbauklima und einem Hanggarten scheint mir das sinnvoller. Die nächsten versuche ich in Eigenregie, niedrige als Terassierung für die Gemüserampe, aber das werden vermutlich erst mal Steinhaufenwälle, die dann irgendwann unter Umständen vielleicht mal "schön" gemacht werden. Erst mal muss ich die Rampe gemüsefähig machen, und da wird dann jeder gekLaubte Stein auf einen Wall geschmissen, und gut ist für dieses Jahr. Meinen ersten Steinhaufen habe ich ja schon durch die Pflanzung von Franks Sämlingen bekommen, das geht schneller, als gedacht. Aber ja, ich kann immer mal etwas Totholz einbauen, darauf wäre ich von allein nicht gekommen.

Die blau /weiß/pinken Blüten auf Franks zweitem Bild sehen toll aus, was ist das? Mein Lagä hat nur Sedum in meine Trockenmauer gesetzt, das blüht anders... Immerhin hat eine Terasse Franks tolle Dianthus bekommen, ich bin schon gespannt, wie sie sich im Sommer macht.

Ich bin auch dankbar für Andreas Hinweis, daß Schatten immer wichtiger wird, das beruhigt mich in Hinsicht auf meinen Magerfleck hausnordseits. Aber das poste ich dann im Hotspot-Bereich...

tree12 hat auf diesen Beitrag reagiert.
tree12

Hi@judith , die Blümchen sind Calamintha grandiflora , Campanula poscharskyana und eine Saxifraga. Diese Stauden werden BEIM Bau der Mauer direkt mit eingebaut. Dein Lagä hat das wahrscheinlich wie üblich nachträglich versucht

Bei der Gelegenheit , ich gebe am 14.03. ein Trockenmauer Seminar. Die , die weiter weg wohnen : Wir haben auch Ferienwohnungen , kleiner Wink mit dem

Die Mauer hier haben wir fast komplett aus Recycling gebaut. Mit dem von uns gebauten Garten , der recht unhortan, aber Arten reich  ist , gehören wir zu den 50 Besten Gärten des deutschsprachigen Raumes 2020.

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Gartenphilosophin, Evy und Marissa haben auf diesen Beitrag reagiert.
GartenphilosophinEvyMarissa

Hey Frank, Du bist ja schnell.

Nein, mein Lagä hat sie mit eingemauert. Der ist echt ein naturnaher..

Und toll sehen sie aus, deine Mauern. Ich habe Deine Seite und Deine Seminare schon durchforstet, nur ist dieses Jahr nichts mehr drin als das nötigste. Ich bin noch an der Elektrik im Haus, und wenn ich zwischendurch mal trockenmauere, bekomme ich vermutlich Stress mit meinem Mann ;-)

Aber 1-3 Blümchen wird man schon setzen dürfen :-D :-D da weiß ich jetzt, wonach ich suche. Cool. Danke

Zitat von Frank Schroeder am 20. Februar 2020, 18:59 Uhr

Hi@judith , die Blümchen sind Calamintha grandiflora , Campanula poscharskyana und eine Saxifraga. Diese Stauden werden BEIM Bau der Mauer direkt mit eingebaut. Dein Lagä hat das wahrscheinlich wie üblich nachträglich versucht

Bei der Gelegenheit , ich gebe am 14.03. ein Trockenmauer Seminar. Die , die weiter weg wohnen : Wir haben auch Ferienwohnungen , kleiner Wink mit dem

Die Mauer hier haben wir fast komplett aus Recycling gebaut. Mit dem von uns gebauten Garten , der recht unhortan, aber Arten reich  ist , gehören wir zu den 50 Besten Gärten des deutschsprachigen Raumes 2020.

@ommertalhof, hallo Frank, bei diesem Beitrag im ersten Foto oben links...da stehen im Hintergrund ein paar Blumen...fast wie ein überdimensionaler Wollziest...was ist das für eine Staude?

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