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Stechmücken(-larven) ( und ihre Fraßfeinde)

Übertrag aus dem alten Forum !

Stechmücken(larven) (und ihre Fraßfeinde)

Beitrag Fr 19. Mai 2017, 08:42

Ein bekanntes Problem in stehenden Wasseransammlungen wie Regentonne und Tümpel, aber auch in Pfützen sind Stechmückenlarven. Die Larven selbst sind dabei oft das kleinere Übel, aber die Larve wird ja irgendwann groß und dann hat man Stechmücken in Übermaß rund um diese Wasseransammlung. Die Weibchen benötigen Blut für die Eiproduktion und auch wenn Stechmücken im Mitteleuropäischen Raum bislang eher selten Krankheiten übertragen, die ein wirkliches Problem darstellen, sind die Stiche natürlich unangenehm und können durchaus auch schwerere Hautreaktionen herbeiführen. -Außerdem nerven die Stiche eben auch.

Nun gibt es natürlich neben dem Deckel (für die Regentonne) und dem regelmäßigen Leermachen (was ja im Sommer früher oder später eh passiert, wenn es länger nicht regnet) auch ein paar andere Sachen, die man machen kann. Während die einen auf Bewegung (Pumpe) schwören, was aber nicht überall geht und auch nicht überall erwünscht ist (nicht immer will man diese Wasserumwälzung haben), weil die Mücken bewegtes Wasser eher nicht so möge, die anderen auf ein paar Tropfen Spülmittel (was für mich leider so gar nicht ins Konzept passen will, aber letztlich kann man es dennoch erwähnen), gibt es da noch ein paar nennenswerte Fraßfeinde, die man nicht selten plötzlich von selbst entdeckt.

Natürlich fressen Fische im Teich auch Mückenlarven. Sie fressen jedoch auch alle anderen Nützlinge, die ebenfalls Mückenlarven fressen und vielleicht erwünscht wären, weshalb Fische nicht unbedingt die beste Option sind.

Libellen jagen Stechmücken, Libellenlarven fressen .auch Mückenlarven (aber eben nicht nur).

Die Larven und Erwachsenen der Rückenschwimmer, der Schwimmkäfer und bestimmter Wasserkäfer (Gelbrandkäfer zum Beispiel) fressen ebenfalls Mückenlarven.

Und dann wären da natürlich noch die Amphibien zu nennen.

Teilweise fressen diese Tiere sich zwar auch gegenseitig (also zum Beispiel die Gelbrandkäferlarve oder Libellenlarve die Kaulquappe), aber das wird sich nicht vermeiden lassen, wenn diese Arten allesamt vor Ort sind.

Darüber hinaus gibt es dann natürlich noch einige andere, die unter anderem Stechmücken zum Fressen gern haben. Wespen und insektenfressende Vögel zum Beispiel.

Als biologisches Mittel ist auch Bacillus thuringiensis israelensis (Handelsname unter anderem Culinex) bekannt, welches die Larven von innen heraus zerstört, in wie weit dies jedoch den Fraßfeinden auch schaden kann, konnte ich bislang noch nicht wirklich gut herausfinden (auch wenn Terraristiker sagen, dass zumindest noch keines ihrer Tiere bei einer Behandlung gegen Trauermücken im Terrarium zu Schaden kam). Erfolgreich ist man damit jedoch wohl nur, wenn man die Anwendung alle vier Wochen wiederholt.

Ich für meinen Teil freue mich seit zwei Jahren über jeden Wasserkäfer in meiner Regentonne und meinem Miniteich, werde aber auf die tieferen Gefäße dieses Jahr Deckel packen, weil kleine Kinder mit kleiner Gießkanne habe ich auch nicht gerne in meiner Regentonne sitzen.

Darf gerne ergänzt und diskutiert werden.

Kirstin Zoller hat auf diesen Beitrag reagiert.
Kirstin Zoller
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Diskussion's- Übertrag aus dem alten Forum!

Sehr ehreressant, danke für die Auflistung.

Zu Culinex habe ich selber mal etwas gegoogelt. Hier mal ein paar Links, die ich dazu ganz interessant fand:

Am Ende des Blogbeitrages geht es um das Mittel und auch in den Kommentaren:
http://gaertnerblog.de/blog/2007/muecke ... d-abhilfe/

ein Beitrag aus Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunale ... nakenplage

Daraus auch mal ein Zitat:

In jedem Fall wird der biologische Wirkstoff, der keine lebenden Bakterien enthalten darf, in die Brutgewässer der Larven ausgebracht. Dort muss der Wirkstoff von den Stechmückenlarven gefressen werden. Erst im Darm der Stechmückenlarven wird der Wirkstoff aktiviert und führt zu einer Auflösung der Darmzellen und somit äußerst selektiv zum Tod der Tiere.

Über den 1. Wiki-Artikel bin ich zu einem weiteren gekommen:https://de.wikipedia.org/wiki/Stechm%C3 ... m.C3.BCcke

Daraus dieses Zitat:

Aus ökologischer Sicht gilt die flächendeckende Bekämpfung der Stechmücke als bedenklich, denn in den Gewässern sind Mückeneier und -larven ein wichtiges Glied in der Nahrungskette für Insekten, Spinnen, Vögel, Fische und andere Insektenfresser.
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Gelesen habe ich die zum Großteil auch, aber irgendwie ist mir die Datenlage zu lückenhaft.
Mir fehlt zum Beispiel die Info, was mit Käferlarven passiert, die die Mückenlarven fressen bzw. ob es die am Ende auch betreffen könnte.

Zu wissen, dass jetzt Asseln und Schnecken im Terrarium nichts passiert, ist zwar schon mal ein guter Anfang, aber was passiert mit der Gelbrandkäferlarve oder der Libellenlarve? Was mit dem Molch? Da fehlen mir zu viele Infos, um da mit gutem Gewissen sagen zu können "nehm ich".

Zumal das bei mir ja irgendwie eh ein Pflaster auf einer Schusswunde wäre mit den ganzen Weihern, wo ja keiner was macht. Karpfenweiher sind ja jetzt auch nicht gerade ein Gewässertyp, wo Wasser sich eifrig bewegt.

Kirstin Zoller hat auf diesen Beitrag reagiert.
Kirstin Zoller
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Ich habe hier auf dem Schimmelhof zahlreiche Wasserstellen/stehende Gewässer und entsprechend auch alljährlich "Milliarden" Mückenlarven und entsprechend Mücken natürlich.
In den ersten Jahren auf dem Schimmelhof - als sich die natürlichen Kreisläufe noch nicht wieder hergestellt hatten, war ich jeden Sommer zerstochen - genau, wie unsere Pferde - und ich hatte auch immer wieder Mücken im Haus.

 

Seit einigen Jahren sind Mücken trotz ihrer zahlreichen ANwesenheit auf dem Grundstück kein Thema mehr.

Mückenstiche habe ich schon ewig nicht mehr gehabt - und das, obwohl ich im Sommer von Morgens bis Mitternacht draussen bin.

Diejenigen, die als Mücken den Weg aus den Wasserstellen überhaupt finden (weil ihre Larven nicht von den zahlreichen Larvenfressern (sind oben ja schon alle genannt) verspeist wurden, werden dann zur Speise für Landtiere:

Die Mücken, die sich über und an den Gewässern aufhalten, werden Opfer von Fröschen und Co und über der Wasseroberfläche jagenden Schwalben.

Hauptmückenfänger sind am Haus zunächst einmal die vielen Spinnennetze, die sich nicht nur im botanischen Teil des Grundstücks befinden, sondern auch jedes Fenster allmorgenlich zieren.

Die Spinnenetze werden dann vormittags von den Singvögeln (Meisen, Sperlinge und Co) heimgesucht, die sich dort fein säuberlich die Beute der Spinnen aus den vergangenen 24 Stunden herauspicken, um ihre Brut zu füttern.

Dabei werden die Spinnenweben zwangsläufig zerstört, so dass die Fenster für die nächsten Stunden - bis die Spinnen alles wieder aufgebaut haben - frei sind.

Dann zählen hier zu den effektivsten Mückenjägern die Schwalben und die Mauersegler, die besonders in der Abenddämmerung für eine deutliche Reduktion in den Mückenschwärmen sorgen.

Generell muss man wissen, dass Mücken
1. lange nicht alle blutsaugende Arten sind - es gibt viele Arten, die rein vegetarisch leben und
2. auch blutsuagende Mücken sich primär von Nektar ernähren und lediglich zur Produktion ihrer EIer auf eine Blutmahlzeit angewiesen sind - mit anderen Worten, es stechen ohnehin nur die weiblichen Mücken und die auch meist nur 1 x.

DIe meiste Zeit hindurch sind also die Mücken, die wir sehen für uns sowieso keine Gefahr - sofern sie genügend andere Nahrung finden.

Dass wir Menschen hier von den Mücken schon lange nicht mehr angegangen werden, kann meiner Vermutung nach zwei mögliche Gründe haben - vielleicht auch beide in Kombination?

  1. vermute ich, dass sie genügend Wirte unter der WIldtierpopulation auf dem Hof finden, um ihren Blutbedarf zu decken und
  2. denke ich, dass es auch damit zusammen hängt, dass wir unsere eigene Ernährung im Laufe der Jahre immer mehr verändert haben und darum keinen für die Mücken so attraktiven Duft mehr verströmen.

Die meisten Stechmückenarten finden ihre Opfer, indem sie Körperdüften und dem Duft der ATemluft folgen.

Je nachdem, welche Botenstoffe da ankommen, gilt der entsprechende Versender der Düfte als attraktive oder unattraktive Nahrungsquelle.

Besonders in der Brennesselwiese und im Schilf ist es übrigens randvoll mit Mücken - und da wohnen und jagen  auch die verschiedensten Rohrsängerarten.

Insofern: ich unternehme gar nichts gegen die Mücken und ihre Larven - und habe auch keinerlei Probleme mehr mit ihnen, obwohl die Populationen ebenso grösser und vielfältiger geworden sind, wie beim Rest der Flora und Fauna.

tree12 hat auf diesen Beitrag reagiert.
tree12
Sag niemals "nie", denn es gibt nichts, was es nicht gibt.....

Stechmücken Eierpakete schwimmend im Gießwasser auf der Terrasse.

 

Wenn ich die Pakete in die Gießkanne bekomme, schlüpft nichts!

Gsaelzbaer hat auf diesen Beitrag reagiert.
Gsaelzbaer

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