Forum

Quelle: Mr. Stampfer

Hallo zusammen,

Ihr befindet Euch hier im alten Forum. Dies bleibt als Archiv weiterhin bestehen. Ein Login und schreiben ist jedoch nicht mehr möglich. Wir haben mit unserem neuen Forum ein tolles Zuhause für Euch geschaffen.

Euer Hortus-Netzwerk-Team

zum neuen Forum – https://hortus-netzwerk.de/hortusforum/

 

 

Forum-Navigation
Du musst dich anmelden um Beiträge und Themen zu erstellen.

naturalis color ... meine kleine Welt

Seite 1 von 7Nächste

Hallo,

ich möchte zuerst mich und danach meine kleine Welt in einem Kleingartenverein vorstellen.

Ich wuchs in sehr dörflicher Umgebung auf, hier gab es immer einen gepflegten Garten und bis kurz nach der Wende ein kleines bewirtschaftetes Feld. Meine Großeltern und Eltern legten diese zur eigenen Nutzung, für ihre Bienen und zum Verkauf des Obstes an. Wir Kinder waren immer mit von der Partie. Zeitig lernten wir das Ernten des Rhabarbers oder der Weidenkätzchen. Meine Oma konnte keine Unkrauthaufen im Garten leiden, also brachten wir sie auf den Komposthaufen. Am meisten machte das Fahren mit der Frese Spaß, aber auch Verstecke spielen zwischen den Bäumen und die Pausen mit dem gefüllten Verpflegungskorb. Mein Vati hatte im Garten einen Bereich angelgt in dem es sehr viele Bäume und Sträucher gab. Er war umzäunt und nannte er Schonung. Irrgendwan erzählte er mir, dass er diese anlegte, weil er mal Fasane züchten wollte. Selbst ein Häuschen baute er dafür. Leider wurde aus seinem Traum, diese Tiere zu halten nie etwas. Mit dem Jugendalter und der Ausbildung war ich froh mich um Garten und dessen Pflege nicht mehr kümmern zu müssen, anderes war wichtiger. Doch mit den eigenen Kindern und der eigenen Wohnung kam der Wunsch nah einem eigenen Stück Land schnell hoch.

2004 als der zweite Sohn unterwegs war spazierte ich gern durch die Gartenanlagen der Umgebung. Mehrfach lächelte mich ein kleiner ungepflegt wirkender Garten an. Es war Liebe auf den ersten Blick. Nach mehrmaligen herumspazieren fiel mir auf, dass ihn scheinbar keiner pflegt. Ich nahm Kontakt mit dem Gartenverein auf und kurz danach war ich Gartenbesitzerin, von jetzt gut 500m² Garten mit schöner Laube.

Der Zufall wollte es, dass ich mir damals schon einen Gartenratgeber kaufte, der sehr viele permakulturelle Züge besitzt. (Knaurs Gartenbuch) Was kamen da für Spitzen, wie das lockt doch noch mehr Schnecken an,  vom Nachbarn als ich mit Grasschitt die Beete mulchte. Als ich den Nutzgarten wie einen Bauerngarten mit Kräuterspirale und Buchsbaumeinfassung anlegte. Er fragte mal was das werden soll und mein Freund antwortete: "Wir haben den Bauern begraben." Seit dem kam keine Bemerkung mehr zum Bauerngärtchen. Auch wies der Vorstand uns anfangs immer auf das hohe Gras hin. Mittlerweile ist der Vorstand froh, dass sich jemand um den Garten kümmert, weil sehr viele Gärten leer stehen.

Aus der Not entstand auch eine Totholzhecke, da kein Geld für einen Zaun da war. Der Hund sollte nicht zum Nachbarn. Aber was juckt Hund ein Holzhaufen, da wird drüber gesprungen. Jetzt hat die Hecke eine gute Höhe, die der Hund nicht mehr überwinden kann. Jetzt wird sie mit Holz nachgefüllt, welches nicht durch den Hecksler passt oder zu verzweigt ist. Zz. nimmt wilder Wein sie in Beschlag, was sie optisch aufwertet.

Es gab auch Zeiten in denen der Garten sich selbst überlassen war, weil ich es aus gesundheitlichen Gründen einfach nicht mehr schaffte. Doch raffte ich mich wieder auf und seit letztem Sommer kümmere ich mich wieder regelmäßiger darum. In dieser Zeit befasste ich mich immer bewusster mit biologischer Gartenpflege, Permakultur und jetzt mit dem 3 Zonen eines Hortus. Anlass war zum einen meine innere Einstellung, dass ich froh sein kann, dass Gott mir dieses Stück Land zur Pflege gibt und ich mich drum kümmern sollte. Dann regte mich bei der Freitag for Futur Bewegung auf, dass sie zwar auf die Straße gehen, doch was macht jeder einzelne, um etwas zu ändern. Für mich sind keine Aktivitäten erkennbar (ich will nicht sagen es gibt keine, sondern dass ich sie nicht bemerke). Ich möchte in meinem Garten etwas verändern, so dass die Pflanzen- und Tierwelt vielfältig ist und bleibt, in der Hoffnung, dass es viele solche kleine Oasen gibt und es immer mehr werden. Ganz nach dem Kinderlied von Gerhard Schöne "Alles muss klein beginnen...".

 

tree12, Gsaelzbaer und Mel haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12GsaelzbaerMel

Sehr schön geschrieben, Kerstin

Lieben Dank für deine persönliche Vorstellung und deines wunderbaren Kleinods...

Das hört sich schon sehr gut an und macht direkt neugierig...hast du vielleicht ein paar Fotos für uns ? Dann wird das Bild runder... :-)

Wie hast du zu uns ins Hortus-Netzwerk gefunden?

Ja, ich gebe dir da absolut recht...es nützt nichts, nur auf die Straße zum demonstrieren zu gehen, es müssen Taten folgen. Nur von Veränderungen zu reden, hilft unserer Natur nicht....

Schön, dass du in unser Netzwerk gefunden hast...

Herzlich Willkommen

 

Mel hat auf diesen Beitrag reagiert.
Mel
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Hallo Kerstin , schön , dass du zu uns gefunden hast. Wie Simbienchen schon geschrieben hat , wir freuen uns über Fotos.

Grüsse vom Frank

Kerstin Dähne hat auf diesen Beitrag reagiert.
Kerstin Dähne

Herzlich willkommen

Schön, dass du hier angekommen bist. Auch ich freue mich schon auf Fotos und einen regen Austausch mit dir :-)

Kerstin Dähne hat auf diesen Beitrag reagiert.
Kerstin Dähne

Hallo,

ich danke euch für die Willkommensgrüße.

Gefunden habe ich dieses Netzwerk glaube in einer Facebookgruppe. Den Link fand ich einfach interssant und las mich kurz ein hier auf de Seite. Überlegenmusste ich nicht lange, die Überzeugung zum naturnahem Gärtner brauchte es schon nicht mehr. Beim genauem Betrachten meines Gartes gibt es schon viele Bausteine eines Hortus.

Ich freue mich auch über Anregungen und einen Austausch.

Es grüßt

Kerstin

tree12 hat auf diesen Beitrag reagiert.
tree12

Dies ist ein Versuch Bilder hochzuladen, da es beim ersten Mal nicht funktionierte. Leider alles weg sogar der Text.

Sie entstanden im Garten bei Abendlicht.

Hochgeladene Dateien:
  • 20200823_205531.jpg
  • 20200823_205552.jpg
  • 20200823_205607.jpg
tree12 hat auf diesen Beitrag reagiert.
tree12

Vielleicht sollte es so sein, die Vorstellung des Gartens nocheinmal zu beginnen. Für mich ist jeder Besuch zu einem kleinen Urlaub geworden. Bis zum zeitigen Sommer 2019 durfte er zwei Jahre wild wachsen. Aus gesundheitlichen Gründen und einen Umzug in eine andere Stadt verlor ich das Interesse, er war in der Zeit einfach nicht mehr wichtig. Die drohende Kündigung brachte mich zur Überlegung behalten oder abgeben? Doch es irrgendwie hing ich dran, immerhin verbrachte ich viel Zeit mit den Kindern da und hier in Radebeul etwas neues finden ohne große Investition unmöglich. Also beschloß ich es erst einmal zu versuchen. Nach ein paar Besuchen setzte ich mir das Ziel wenigstens einmal die Woche hin zu fahren und ein klein wenig Ordnung hinein zubringen. Die Veranta nahm derBlauregen in Beschlag. Die Wege die Kletterrose und hohes verfilztes Gras. Einen großen Teil der Wiese gehörte mittlerweile den wilden Brombeeren... Ich beseitigte nach und nach das Gestrüb. Alles was Holz hieß wurde gleich gehäckselt, vor allem die Brombeeren, damit ja nichts neue Wurzeln bekommt. Die Brombeerwurzeln ausgegraben, was mir jetzt die Nachsorge deutlich einfacher macht.

Bei dieser Aufräumarbeit konnte ich viel Nachdenken und Parallen zu mir und meiner Gedankenwelt ziehen. Dabei sind die Brombeeren das Leben von mir und den Menschen um mich herum. (Die wilden Brombeeren wucherten nicht nur bei mir, sondern nehmen auch den unbenutzten Nachbargarten ein) Ich wollte alle Probleme lösen, meine und die der Anderen. Doch bei der Arbeit merkte ich, das geht nicht dazu habe ich gar nicht die Kraft. Dazu kam auch die Frage: Kann ich ohne weiteres einfach in das Leben anderer eingreifen? Ich beschloss erst einmal vor meiner Haustür zu kehren, mich und mein Leben neu auf die Reihe zu bekommen. Die Arbeit des Brombeerschnittes endete am Grenzzaun. Ich fragte erst einmalden Vorstand, ob ich bei Gelegenheit im fremden Garten auch was machen dürfte (hat keiner etwasdagegen. Ich persönlich nutzte die Winterpause des Garten und kümmerte mich um mein Leben. Eine Ausstellung wurde organiesiert(Eröffnung am Sonntag), ich faste den Mut mich für ein Studium zu bewerben (leider Absage, wegen zu vielen Bewerbern). Momentan gehe ich stundenweise wieder regelmäßig, ganz ungeplant im erlernten Beruf, arbeiten.

Ich war erstaunt, wie diese kleine Parallelwelt im Kopf entstand.

Mist wieder keine Vorstellung des Garten. Oder doch?

Bilder meiner Laube, sie entstanden ungefähr vor 4 oder 5 Jahren. Da hatte ich Graffiti für mich entdeckt und die Laube gehört ja mir, also legale Sprühfläche. Da hat mich der Vorstand überrascht. Er fand die Gestaltung gut, obwohlsie ja nicht typisch für eine Kleingartenanlage ist. Nächstes Jahr wird sich das Aussehen etwas ändern, da einiges repariert werden muss.

 

Hochgeladene Dateien:
  • 12988188_1024004801023601_1972548547_n.jpg
  • 4-nachher.JPG
  • 13140749_1040962722661142_1644589607_n.jpg
Kai und tree12 haben auf diesen Beitrag reagiert.
Kaitree12

Die Abgrenzung zur Nordseite

Bild 1

Koniferenhecke, die musste ich vor vielen Jahren pflanzen, da der liebe Nachbar die einfache Absperrung mit Säulen und Draht nicht akzeptierte. Da verschwanden Obst und Gemüse, welches am Supermarkt neue Besitzer fand. Mein Kompost war auch seiner ... diesen Nachbarn gibt es jetzt nicht mehr. Der Garten hat auch keinen neuen Besitzer und sich selbst überlassen.

Je mehr ich hier las und meinen Garten beobachte, merkte ich in der Hecke ist null Leben, kein Vogel, keine Insekten, nicht einmal Schnecken. Ich entschloss mich dies zu ändern. Letzte Woche fielen die Koniferen der Kettensäge zum Opfer. Heute bekam das selbst gebaute Igelhaus seinen Platz unter dem Quittenbaum ( Bild 2,3). Es ist noch nicht komplett versteckt, doch das übernimmt der Herbst. Es dürfen sich auch neue Pflanzen ausbreiten, ein Feuerdorn, eine Konelkirsche und eine Felsenbirne (Bild 4, 5). Die Pflanzen stehen mit gut einem Meter Abstand zu Grenze, damit sie sich auch ausbreiten können. Die abgeschnittenen Koniferen bekommt der Häcksler als Futter, später die Pflanzen.

Hochgeladene Dateien:
  • 20200823_165516.jpg
  • 20200903_153553.jpg
  • 20200909_123846.jpg
Kai, tree12 und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Kaitree12Gsaelzbaer

Bild 4 und 5

Hochgeladene Dateien:
  • 20200909_151533.jpg
  • 20200909_151516.jpg
tree12 und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12Gsaelzbaer

Die Koniferen waren nur ein Teil der Abgrenzung. Der Quittenbaum unterbrach sie nur.

Der Totholzhaufen war zu Beginn nur eine Abgrenzung damit der mein Hund nicht zum Nachbarn kam oder gar ausbüchste. Ich dachte so 50 cm Höhe reichen, aber die Rechnung hatte ich ohne Hund gemacht. Er sprang einfach drüber. Sie wird immer wieder neu Aufgefüllt. Holz fällt ja immer wieder an. (Bild 1)

Wenn ich eine gute Idee habe, weichen auch noch die restlichen Koniferen.

Da ja letztes Jahr selbst der Kompost zugewachsen war, musste eine neue Stelle für die Abfälle her. Diese entstand unter dem Quittenbaum. Da ich beim Anlegen eines neuen Beetes viele Grassoden ausstach, stapelte ich diese als kleine Mauer um den nicht so schönen Haufen. Ich "verputze" mit lehmhaltiger Erde. ( Bild 2)

An der Ecke steht noch eine sehr prächtige Weide (denke es ist eine), von der gibt es leider noch kein Bild. Zum Glück kam bisher noch keiner auf die Idee, dass sie nicht in die Kleingartenanlage gehört. Dazu eine Frage. Könnte man die schützen lassen? Keine Ahnung, ob die selten ist. Sie hat hängende Blütenstände, blüht im späten Frühling.

 

Hochgeladene Dateien:
  • 20200823_165544.jpg
  • 20200729_095408.jpg
Simbienchen, tree12 und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12Gsaelzbaer
Seite 1 von 7Nächste

Kommentare sind geschlossen.