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Hochstamm für Vögel für den Hausgarten
Zitat von GmiasObstTierla am 5. Mai 2019, 12:37 UhrHallo,
ich suche für meinen Garten einen Hochstamm-Baum mit maximal 4,5m Höhe, unter dem man durchlaufen kann. In ihm sollen sich Vögel verstecken können, also am liebsten schön stachelig, damit die Katzen der Nachbarschaft zur Abwechlung mal die Nistkästen in Ruhe lassen. Ernten will ich von dem Baum nichts, ich habe im Umkreis mehr als genug Äpfel und Steinobst in allen Sorten und Arten.
Zuerst habe ich an Schlehe gedacht, die auf einer Zwetschgenunterlage veredelt ist (z.B. 'Reto'). Denen haben die Züchter aber die Stacheln weggezüchtet, um sie besser ernten zu können - dumm für die Vögel. Da müsste ich dann eine Veredelung mit einer Wildsorte selber machen und mir in der Natur ein Stachelmonster als Edelsorte aussuchen. Aber optisch und ökologisch toll ist die Schlehe schon (siehe z.B. https://www.youtube.com/watch?v=AUOTbiZoprk)...
Aber mir wäre eine späte Blüte sehr viel lieber, im April blühen in meinem (Nutz-)Garten Aprikosen (4x), Pfirsich (3x), Zwetschge, Mandel, Mirabelle und die Äpfel. Besser wäre eine Blüte Mitte Mai, da habe ich das größte "Blühloch" im Jahr bevor die Blumenwiesen richtig loslegen.
Gibt es eine stachelige spätblühende Baumart? Habt ihr da noch Ideen? Ich weiß, ich suche die eierlegende Wollmilchsau
Hallo,
ich suche für meinen Garten einen Hochstamm-Baum mit maximal 4,5m Höhe, unter dem man durchlaufen kann. In ihm sollen sich Vögel verstecken können, also am liebsten schön stachelig, damit die Katzen der Nachbarschaft zur Abwechlung mal die Nistkästen in Ruhe lassen. Ernten will ich von dem Baum nichts, ich habe im Umkreis mehr als genug Äpfel und Steinobst in allen Sorten und Arten.
Zuerst habe ich an Schlehe gedacht, die auf einer Zwetschgenunterlage veredelt ist (z.B. 'Reto'). Denen haben die Züchter aber die Stacheln weggezüchtet, um sie besser ernten zu können - dumm für die Vögel. Da müsste ich dann eine Veredelung mit einer Wildsorte selber machen und mir in der Natur ein Stachelmonster als Edelsorte aussuchen. Aber optisch und ökologisch toll ist die Schlehe schon (siehe z.B. https://www.youtube.com/watch?v=AUOTbiZoprk)...
Aber mir wäre eine späte Blüte sehr viel lieber, im April blühen in meinem (Nutz-)Garten Aprikosen (4x), Pfirsich (3x), Zwetschge, Mandel, Mirabelle und die Äpfel. Besser wäre eine Blüte Mitte Mai, da habe ich das größte "Blühloch" im Jahr bevor die Blumenwiesen richtig loslegen.
Gibt es eine stachelige spätblühende Baumart? Habt ihr da noch Ideen? Ich weiß, ich suche die eierlegende Wollmilchsau
Zitat von Frank Schroeder am 5. Mai 2019, 13:32 UhrHallo , nimm doch einfach einen normalen Weißdorn , Crataegus monogyna und mach daraus selber einen Hochstamm .
Dazu musst du nur den Leittrieb wachsen lassen und alle Äste die aus der Basis , bzw. aus dem Stamm kommen entfernen .
Endhöhe bei Crataegus ist allerdings 6m .
Ansonsten finde ich Malus "Evereste" als Hochstamm ideal .
Der hat zwar keine Dornen und ist auch eine Zuchtform , hat aber von Oktober bis in den Februar kleine Äpfelchen ,die ,die Vögel , wenn sonst nicht mehr zu holen ist nutzen .
Ausserdem hat der eine Blütenfülle , da kommt kein "normaler" Apfel mit .
Hallo , nimm doch einfach einen normalen Weißdorn , Crataegus monogyna und mach daraus selber einen Hochstamm .
Dazu musst du nur den Leittrieb wachsen lassen und alle Äste die aus der Basis , bzw. aus dem Stamm kommen entfernen .
Endhöhe bei Crataegus ist allerdings 6m .
Ansonsten finde ich Malus "Evereste" als Hochstamm ideal .
Der hat zwar keine Dornen und ist auch eine Zuchtform , hat aber von Oktober bis in den Februar kleine Äpfelchen ,die ,die Vögel , wenn sonst nicht mehr zu holen ist nutzen .
Ausserdem hat der eine Blütenfülle , da kommt kein "normaler" Apfel mit .
Hochgeladene Dateien:Zitat von GmiasObstTierla am 5. Mai 2019, 19:51 UhrWeißdorn ist klasse, superschön und mit hohem ökologischen Wert! Und der Blühzeitpunkt passt auch bestens. Jetzt hab ich da ein wenig recherchiert und bin auf der Seite von Seite von Naturgartenplanerin Grit Lory auf den Hinweis gestoßen, dass einige Heckenpflanzen nicht zu Obstbäumen gepflanzt werden sollen. Darunter Schlehe und Weißdorn wegen gemeinsamer Krankheiten und Schädlingen.
Die Apfellaus als gemeinsamen Schädling schätze ich als nicht so problematisch ein, schwerwiegender ist die feuerbrandanfälligkeit von Weißdorn wegen dem späten Blühzeitpunkt. Mist, den Feuerbrand hatte ich nicht auf dem Schirm. Vor dem habe ich doch ziemlichen Respekt. Ich glaube, ich will schon wieder zuviel...
Weißdorn ist klasse, superschön und mit hohem ökologischen Wert! Und der Blühzeitpunkt passt auch bestens. Jetzt hab ich da ein wenig recherchiert und bin auf der Seite von Seite von Naturgartenplanerin Grit Lory auf den Hinweis gestoßen, dass einige Heckenpflanzen nicht zu Obstbäumen gepflanzt werden sollen. Darunter Schlehe und Weißdorn wegen gemeinsamer Krankheiten und Schädlingen.
Die Apfellaus als gemeinsamen Schädling schätze ich als nicht so problematisch ein, schwerwiegender ist die feuerbrandanfälligkeit von Weißdorn wegen dem späten Blühzeitpunkt. Mist, den Feuerbrand hatte ich nicht auf dem Schirm. Vor dem habe ich doch ziemlichen Respekt. Ich glaube, ich will schon wieder zuviel...
Zitat von Frank Schroeder am 5. Mai 2019, 22:03 UhrHallo , mach dir keinen Kopf wegen Feuerbrand .
Ich bin jetzt seit 33 Jahren Profigärtner und Naturgartenplaner und wir haben überall Weißdorn und Apfelbäume auf unserem Grundstück .
In der Zeit hat es noch nie Feuerbrand gegeben . Das ist ein bisschen "German Angst"
Ausserdem soll Feuerbrand so aggressiv sein , dass auch Schlehen und Weißdorn im Umkreis von Kilometern gefährlich sein sollen .
Hallo , mach dir keinen Kopf wegen Feuerbrand .
Ich bin jetzt seit 33 Jahren Profigärtner und Naturgartenplaner und wir haben überall Weißdorn und Apfelbäume auf unserem Grundstück .
In der Zeit hat es noch nie Feuerbrand gegeben . Das ist ein bisschen "German Angst"
Ausserdem soll Feuerbrand so aggressiv sein , dass auch Schlehen und Weißdorn im Umkreis von Kilometern gefährlich sein sollen .
Zitat von GmiasObstTierla am 6. Mai 2019, 20:21 UhrMir fällt es schwer, beim Thema Feuerbrand entspannt zu sein, ich hab da noch die Bilder der Rauchsäulen neben den zwangsgerodeten Obstplantagen im Kopf. Das war bei uns am Bodensee schon recht heftig. In der Zwischenzeit ist das aber recht gut im Griff, die sehr spät blühenden Mostbirnen sind gerodet und bei entsprechendem warmfeuchtem Wetter spritzen die Obstbauern die Nachblüte ihrer Äpfel weg - auch die Bios (sagt der Feuerbrandbeauftragte im Landkreis). Es gibt da eine Wetterformel und eine Whatsapp-Gruppe, wenn das Risiko einen Schwellwert überschreitet kommt ATS oder Kalkbrühe und die späten Blüten werden weggeätzt. Lieber etwas weniger Äpfel (sind meist eh zu viele und müssen ausgedünnt werden) als Feuerbrand. Damit wurde Feuerbrand besser eingedämmt als früher mit Antibiotika, nur 2017 hat es ein paar Pinova-Bauern erwischt, die die Nachblüte nach dem Frost blühen lassen haben.
Langer Rede kurzer Sinn: Soll ich oder soll ich nicht?!? Dornen gut, Vogelfutter sehr gut, Blüte toll, Blühzeitpunkt toll, der Frau gefällt der Baum auch....
Edit: Grammatikalische Verständlichkeit hoffentlich erhöht.
Mir fällt es schwer, beim Thema Feuerbrand entspannt zu sein, ich hab da noch die Bilder der Rauchsäulen neben den zwangsgerodeten Obstplantagen im Kopf. Das war bei uns am Bodensee schon recht heftig. In der Zwischenzeit ist das aber recht gut im Griff, die sehr spät blühenden Mostbirnen sind gerodet und bei entsprechendem warmfeuchtem Wetter spritzen die Obstbauern die Nachblüte ihrer Äpfel weg - auch die Bios (sagt der Feuerbrandbeauftragte im Landkreis). Es gibt da eine Wetterformel und eine Whatsapp-Gruppe, wenn das Risiko einen Schwellwert überschreitet kommt ATS oder Kalkbrühe und die späten Blüten werden weggeätzt. Lieber etwas weniger Äpfel (sind meist eh zu viele und müssen ausgedünnt werden) als Feuerbrand. Damit wurde Feuerbrand besser eingedämmt als früher mit Antibiotika, nur 2017 hat es ein paar Pinova-Bauern erwischt, die die Nachblüte nach dem Frost blühen lassen haben.
Langer Rede kurzer Sinn: Soll ich oder soll ich nicht?!? Dornen gut, Vogelfutter sehr gut, Blüte toll, Blühzeitpunkt toll, der Frau gefällt der Baum auch....
Edit: Grammatikalische Verständlichkeit hoffentlich erhöht.
Zitat von Simbienchen am 6. Mai 2019, 22:49 UhrWegen der späten Blütezeit fällt mir noch die Esskastanie ein, die hat aber keine Dornen und bietet den Vögeln kein Futter
Ob die auch Feuersbrand kriegen kann, weiß ich leider nicht....
Wegen der späten Blütezeit fällt mir noch die Esskastanie ein, die hat aber keine Dornen und bietet den Vögeln kein Futter
Ob die auch Feuersbrand kriegen kann, weiß ich leider nicht....
Zitat von GmiasObstTierla am 10. Mai 2019, 23:57 UhrDie Esskastanie ist mir auch schon aufgefallen, und die bietet schon Futter - halt für mich Die sind halt meines Wissens nicht selbstfruchtbar und man benötigt zwei davon. Dazu fehlt aber der Platz...
Ich habe heute einen blühenden Weißdorn als lockere Hecke in üppiger Vollblüte gesehen. Es summt und duftet selbst abends um 8 Uhr, der Geruch ist schwer definierbar und weder gut noch schlecht. Im Netz gibt es Beschreibungen von toller Duft bis Katzenurin-Duft, was mich stutzig gemacht hatte.
Die Esskastanie ist mir auch schon aufgefallen, und die bietet schon Futter - halt für mich Die sind halt meines Wissens nicht selbstfruchtbar und man benötigt zwei davon. Dazu fehlt aber der Platz...
Ich habe heute einen blühenden Weißdorn als lockere Hecke in üppiger Vollblüte gesehen. Es summt und duftet selbst abends um 8 Uhr, der Geruch ist schwer definierbar und weder gut noch schlecht. Im Netz gibt es Beschreibungen von toller Duft bis Katzenurin-Duft, was mich stutzig gemacht hatte.
Zitat von Kai am 11. Mai 2019, 8:47 UhrIch habe nicht wirklich Erfahrung mit dem Thema, möchte aber Werbung für den Weißdorn machen. Ich habe ihn bei uns vor die Benjeshecke gepflanzt. Das war 2017. Ein kleines Exemplar vom Bio-Gärtner. Er steht rechts neben der Kornell-Kirsche und ist dieses Jahr selbst bei schlechtem Wetter der Insektenmagnet...
Ich habe nicht wirklich Erfahrung mit dem Thema, möchte aber Werbung für den Weißdorn machen. Ich habe ihn bei uns vor die Benjeshecke gepflanzt. Das war 2017. Ein kleines Exemplar vom Bio-Gärtner. Er steht rechts neben der Kornell-Kirsche und ist dieses Jahr selbst bei schlechtem Wetter der Insektenmagnet...
Hochgeladene Dateien:
Zitat von Yorela am 17. Mai 2019, 12:53 UhrIch hab im Herbst auch einen Weißdorn gepflanzt, der ist noch ganz klein, wächst aber gut. Ich hoffe, er blüht nächstes Jahr auch so schön.
Ich hab im Herbst auch einen Weißdorn gepflanzt, der ist noch ganz klein, wächst aber gut. Ich hoffe, er blüht nächstes Jahr auch so schön.
Zitat von GmiasObstTierla am 19. Mai 2019, 0:04 UhrIch hab mich jetzt auch final für den Weißdorn entschieden. Die Baumschule meines Vertrauens hat halt leider drei Tage vorher den letzten verkauft. Ich muss jetzt schauen, ob ich mir einen selber ziehe (soll mit Stecklingen im Sommer gehen) oder nochmals die Baumschulen im Umkreis abklappere oder bis Herbst warte. Ich will halt keine Zier-Hybride sonder einen der drei wirklich heimischen. Oder online nachschauen, aber da fehlt mir im Moment die Zeit. Die Ertragszone ist gerade zeitintensiv, die Töpchen warten auf ihre Freiheit.
@Yorela: Hast du einen eingriffligen, einen zweigriffligen oder den großkelchigen? Ich kann die nicht wirklich auseinanderhalten und glaube, in der Natur nur den eingriffligen zu finden.
Edit: Der Witt sagt, der zweigrifflige ist besser (https://hortus-netzwerk.de/forum/topic/wertvolle-gehoelze-fuer-die-pufferzone). Im Gegensatz zu mir zählt der wirklich die Tierchen mit oder kennt jemanden, der das macht.
Ich hab mich jetzt auch final für den Weißdorn entschieden. Die Baumschule meines Vertrauens hat halt leider drei Tage vorher den letzten verkauft. Ich muss jetzt schauen, ob ich mir einen selber ziehe (soll mit Stecklingen im Sommer gehen) oder nochmals die Baumschulen im Umkreis abklappere oder bis Herbst warte. Ich will halt keine Zier-Hybride sonder einen der drei wirklich heimischen. Oder online nachschauen, aber da fehlt mir im Moment die Zeit. Die Ertragszone ist gerade zeitintensiv, die Töpchen warten auf ihre Freiheit.
@Yorela: Hast du einen eingriffligen, einen zweigriffligen oder den großkelchigen? Ich kann die nicht wirklich auseinanderhalten und glaube, in der Natur nur den eingriffligen zu finden.
Edit: Der Witt sagt, der zweigrifflige ist besser (https://hortus-netzwerk.de/forum/topic/wertvolle-gehoelze-fuer-die-pufferzone). Im Gegensatz zu mir zählt der wirklich die Tierchen mit oder kennt jemanden, der das macht.