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Heubeet
Zitat von Somnia am 19. Oktober 2020, 9:29 UhrHallo Ihr Lieben,
ich habe über den Sommer immer mal wieder ein bischen der Wiese gesenst, und weil da massig Schnittgut in zwei riesigen Haufen auf der Wiese stehen, habe ich gestern angefangen, ein Heubeet anzulegen. Die Idee ist mir gekommen, weil ich die Grasnarbe für Zwiebeln aufbrechen musste (eine Plackerei..), und auch meine Zweifel hatte, ob das Saatgut, was ich immer mal auf die freien Erdflecken zwischen dem gesensten Gras streue, überhaupt eine Chance hat.
Außerdem hatte ich gelesen, daß ein Heubeet für Kartoffeln super dafür geeignet ist, aus Grasfilz ein Beet zu machen. und da Kartoffeln ja Starkzehrer sind, dachte ich, ich könnte das Aufbrechen der Grasnarbe mit etwas abmagern verbinden und dann später den hoffentlich gelockerten Oberboden einfacher wegnehmen und in die Ertragszone packen, und den Teil der Wiese hätte ich dann freier für Wiesenblumen.
Also hab ich einen Heuhaufen am Rand des Totholzhaufens ausgebreitet. Den habe ich in diesem Zug etwas aufgeräumt, also schmaler gemacht und wieder etwas höher geschichtet. Unter dem Zweigverhau war schon nicht mehr soviel Wuchs, den habe ich einfach umgelegt. Irgendwo stand, daß geschnittenes Gras einfacher durch ein Heubeet durchwächst, aber umgelegtes Gras unten bleibt und mangels Licht abstirbt. Auf die erste Schicht von ca 20cm Heu oder Schnitt kommen Kartoffeln (ist einfach mal ein Test - in der FB-Permakulturgruppe gab es jemanden, der sagte, sie könnten auch schon jetzt im Herbst ins Heubeet), und der Rest vom Heu oder Schnitt kommt obendrauf. Die obere Schicht soll auch so 20-30 cm sein.
Soviel zur Theorie. Da die Fläche hinterher keine Gemüsefläche bleiben soll, sondern eher magere Wiese, war auch eine Idee, da leicht Kalk zu streuen. Eigentlich würde so ein Heubeet ja auch gerne mit Kompost als Verrottungsstarter und Nahrung für die Kartoffeln versetzt, aber ich möchte ja Nährstoffe aus dem Boden wegbekommen. Und da Kalk reiche Väter und arme Söhne macht, dachte, ich, vielleicht hilft es den Kartoffeln, auch mit nur Heu und dem satten Wiesenboden klarzukommen, und mehr Nahrung aus dem Boden zu saugen?
Was sind Eure Gedanken dazu?
Hallo Ihr Lieben,
ich habe über den Sommer immer mal wieder ein bischen der Wiese gesenst, und weil da massig Schnittgut in zwei riesigen Haufen auf der Wiese stehen, habe ich gestern angefangen, ein Heubeet anzulegen. Die Idee ist mir gekommen, weil ich die Grasnarbe für Zwiebeln aufbrechen musste (eine Plackerei..), und auch meine Zweifel hatte, ob das Saatgut, was ich immer mal auf die freien Erdflecken zwischen dem gesensten Gras streue, überhaupt eine Chance hat.
Außerdem hatte ich gelesen, daß ein Heubeet für Kartoffeln super dafür geeignet ist, aus Grasfilz ein Beet zu machen. und da Kartoffeln ja Starkzehrer sind, dachte ich, ich könnte das Aufbrechen der Grasnarbe mit etwas abmagern verbinden und dann später den hoffentlich gelockerten Oberboden einfacher wegnehmen und in die Ertragszone packen, und den Teil der Wiese hätte ich dann freier für Wiesenblumen.
Also hab ich einen Heuhaufen am Rand des Totholzhaufens ausgebreitet. Den habe ich in diesem Zug etwas aufgeräumt, also schmaler gemacht und wieder etwas höher geschichtet. Unter dem Zweigverhau war schon nicht mehr soviel Wuchs, den habe ich einfach umgelegt. Irgendwo stand, daß geschnittenes Gras einfacher durch ein Heubeet durchwächst, aber umgelegtes Gras unten bleibt und mangels Licht abstirbt. Auf die erste Schicht von ca 20cm Heu oder Schnitt kommen Kartoffeln (ist einfach mal ein Test - in der FB-Permakulturgruppe gab es jemanden, der sagte, sie könnten auch schon jetzt im Herbst ins Heubeet), und der Rest vom Heu oder Schnitt kommt obendrauf. Die obere Schicht soll auch so 20-30 cm sein.
Soviel zur Theorie. Da die Fläche hinterher keine Gemüsefläche bleiben soll, sondern eher magere Wiese, war auch eine Idee, da leicht Kalk zu streuen. Eigentlich würde so ein Heubeet ja auch gerne mit Kompost als Verrottungsstarter und Nahrung für die Kartoffeln versetzt, aber ich möchte ja Nährstoffe aus dem Boden wegbekommen. Und da Kalk reiche Väter und arme Söhne macht, dachte, ich, vielleicht hilft es den Kartoffeln, auch mit nur Heu und dem satten Wiesenboden klarzukommen, und mehr Nahrung aus dem Boden zu saugen?
Was sind Eure Gedanken dazu?
Zitat von Evy am 26. Oktober 2020, 8:37 UhrDas mit dem Heubeet habe ich schon mal bei Jomas Gampe in "Permakultur im Hausgarten" gelesen (s. Bild) und auch in einem seiner Vorträge gehört. Er ist etwas anders vorgegangen: 80cm Heu auf die Grasfläche, im folgenden Frühjahr Kartoffeln zwischen abgestorbener Grasnarbe und Heu einsäen. Zum Ernten musste das Heu nur zur Seite genommen werden und die Kartoffeln vom nackten Boden eingesammelt werden.
Theoretisch müsste der Boden nach der Ernte schön locker sein und du könntest ihn leichter für die Abmagerung bearbeiten.
Ich selbst habe ein ähnliches Projekt. Auf einer Grasfläche von ca. 10m² habe ich über das Jahr verteilt allen Gras- und Heckenschnitt verteilt, um die Grasnarbe totzumulchen, anstatt sie mühsam abzustechen. Das hat super funktioniert und dadrunter tobt das Leben! Dann habe ich kleine Gehölze, Stauden und Blumenzwiebeln eingepflanzt. Denjenigen, die es mager und kalkreich mögen, habe ich das Pflanzloch großflächig ausgehoben und mit Sand und Eierschalen gemischt.
Das mit dem Heubeet habe ich schon mal bei Jomas Gampe in "Permakultur im Hausgarten" gelesen (s. Bild) und auch in einem seiner Vorträge gehört. Er ist etwas anders vorgegangen: 80cm Heu auf die Grasfläche, im folgenden Frühjahr Kartoffeln zwischen abgestorbener Grasnarbe und Heu einsäen. Zum Ernten musste das Heu nur zur Seite genommen werden und die Kartoffeln vom nackten Boden eingesammelt werden.
Theoretisch müsste der Boden nach der Ernte schön locker sein und du könntest ihn leichter für die Abmagerung bearbeiten.
Ich selbst habe ein ähnliches Projekt. Auf einer Grasfläche von ca. 10m² habe ich über das Jahr verteilt allen Gras- und Heckenschnitt verteilt, um die Grasnarbe totzumulchen, anstatt sie mühsam abzustechen. Das hat super funktioniert und dadrunter tobt das Leben! Dann habe ich kleine Gehölze, Stauden und Blumenzwiebeln eingepflanzt. Denjenigen, die es mager und kalkreich mögen, habe ich das Pflanzloch großflächig ausgehoben und mit Sand und Eierschalen gemischt.
Hochgeladene Dateien:Zitat von Somnia am 2. November 2020, 16:37 UhrOk, 80cm, da hab ich noch viel zu tun. Ich fürchte soviel bekomme ich nicht zusammen. Die ersten 20 cm sind auch schon auf 10 zusammengepackt.. bleibt die Frage, ob die 80 cm frisch aufgeplustertes oder schon gesacktes Heu sind.
Ok, 80cm, da hab ich noch viel zu tun. Ich fürchte soviel bekomme ich nicht zusammen. Die ersten 20 cm sind auch schon auf 10 zusammengepackt.. bleibt die Frage, ob die 80 cm frisch aufgeplustertes oder schon gesacktes Heu sind.
Zitat von Evy am 3. November 2020, 13:17 UhrDas weiß ich leider auch nicht, aber meine Variante hat auch funktioniert. 80cm habe ich nie erreicht, allerhöchstens 15cm, aber dafür habe ich jedes Mal nachgelegt, wenn Hecken- oder Grasschnitt kam. Funktioniert auch super.
Das weiß ich leider auch nicht, aber meine Variante hat auch funktioniert. 80cm habe ich nie erreicht, allerhöchstens 15cm, aber dafür habe ich jedes Mal nachgelegt, wenn Hecken- oder Grasschnitt kam. Funktioniert auch super.
Zitat von Evy am 3. November 2020, 18:05 UhrIch habe in Sigrid Drage "Permakultur. Dein Garten. Deine Revolution." auch was zum Thema gefunden: Das Schichtmulchbeet. Bei ihr ist die Schichthöhe nicht ganz so hoch zu Beginn. Ggf. kann man auch Pappe unterlegen. Sie empfiehlt, Rasenschnitt vom Rasenmähen vorher trocknen zu lassen, damit es keinen Schimmel gibt. Frisches Heu sei aber kein Problem, weil genug Sauerstoff durchkommt.
Ich habe in Sigrid Drage "Permakultur. Dein Garten. Deine Revolution." auch was zum Thema gefunden: Das Schichtmulchbeet. Bei ihr ist die Schichthöhe nicht ganz so hoch zu Beginn. Ggf. kann man auch Pappe unterlegen. Sie empfiehlt, Rasenschnitt vom Rasenmähen vorher trocknen zu lassen, damit es keinen Schimmel gibt. Frisches Heu sei aber kein Problem, weil genug Sauerstoff durchkommt.
Hochgeladene Dateien:Zitat von Somnia am 3. November 2020, 18:58 UhrHey Evy,
danke für den Text. Das ist cool, dann weiß ich, was im Jahr danach drauf kommt, wenn es noch nicht reicht... Ich bin schon sooo gespannt.
Hey Evy,
danke für den Text. Das ist cool, dann weiß ich, was im Jahr danach drauf kommt, wenn es noch nicht reicht... Ich bin schon sooo gespannt.
Zitat von Somnia am 16. November 2020, 17:54 UhrSoo, Ende letzte Woche war wieder Pflanztag für Wurzelgemüse, also hab ich meine Kartoffeln mal versenkt. Die 20 cm frisches Heu sind zu 10 cm zusammengesackt und unten schon etwas angegammelt. Ich hab die Kartoffeln nicht obendrauf gelegt, sondern Löcher gemacht, so daß die Kartoffeln nicht ganz auf dem Boden, aber nah dran liegen. Sie sollen irgendwie nicht im Schlamm liegen, falls es richtig schifft, aber auch nicht zu sehr in der Luft, damit die Triebe schnell zur Erde kommen. Dann habe ich Heu obenauf gegabelt. Der Grünschnitthaufen, den ich im Juni begonnen habe, war stellenweise schon durchgegammelt, was mir für diesen Zweck ganz ok erschien. An anderen Stellen war es trockenes Heu. Was viel besser ging zum draufgabeln war der Grünschnitt, der seit 2-3 Wochen auf der Wiese lag, so wie ich ihn gesenst hatte. Naja, alles in allem ist das Heubeet jetzt ca 50 cm hoch, und sehr angenehm zum draufrumlaufen. Weich, kompakt und luftig zugleich. Ich hoffe mal, die Kartoffeln fühlen sich dort wohl, kommen gut über den Winter ohne einzufrieren und werden nicht von irgendwelchem Nagegetier weggefressen. Und es ist tatsächlich noch Grünschnitt auf dem Haufen, der bei Gelegenheit nochmal drübergelegt werden kann. Wobei ich mich ja schon frage, wie es das Kartoffelgrün durch so eine Schicht schaffen soll, aber das werde ich dann nächstes Jahr sehen.
Soo, Ende letzte Woche war wieder Pflanztag für Wurzelgemüse, also hab ich meine Kartoffeln mal versenkt. Die 20 cm frisches Heu sind zu 10 cm zusammengesackt und unten schon etwas angegammelt. Ich hab die Kartoffeln nicht obendrauf gelegt, sondern Löcher gemacht, so daß die Kartoffeln nicht ganz auf dem Boden, aber nah dran liegen. Sie sollen irgendwie nicht im Schlamm liegen, falls es richtig schifft, aber auch nicht zu sehr in der Luft, damit die Triebe schnell zur Erde kommen. Dann habe ich Heu obenauf gegabelt. Der Grünschnitthaufen, den ich im Juni begonnen habe, war stellenweise schon durchgegammelt, was mir für diesen Zweck ganz ok erschien. An anderen Stellen war es trockenes Heu. Was viel besser ging zum draufgabeln war der Grünschnitt, der seit 2-3 Wochen auf der Wiese lag, so wie ich ihn gesenst hatte. Naja, alles in allem ist das Heubeet jetzt ca 50 cm hoch, und sehr angenehm zum draufrumlaufen. Weich, kompakt und luftig zugleich. Ich hoffe mal, die Kartoffeln fühlen sich dort wohl, kommen gut über den Winter ohne einzufrieren und werden nicht von irgendwelchem Nagegetier weggefressen. Und es ist tatsächlich noch Grünschnitt auf dem Haufen, der bei Gelegenheit nochmal drübergelegt werden kann. Wobei ich mich ja schon frage, wie es das Kartoffelgrün durch so eine Schicht schaffen soll, aber das werde ich dann nächstes Jahr sehen.
Zitat von Simbienchen am 16. November 2020, 19:24 UhrDas macht mich echt neugierig jetzt ...
Bin echt gespannt, wie es klappen wird !
Freu mich schon auf deine Berichte, Judith...und Fotos natürlich
Das macht mich echt neugierig jetzt ...
Bin echt gespannt, wie es klappen wird !
Freu mich schon auf deine Berichte, Judith...und Fotos natürlich
Zitat von Evy am 16. November 2020, 21:08 UhrCool! Ich wünsche viel Erfolg! Wahrscheinlich ist die Heudecke kein Problem für die Kartoffeln, weil alles über den Winter nochmal zusammensackt und Kartoffeln sind stark
Cool! Ich wünsche viel Erfolg! Wahrscheinlich ist die Heudecke kein Problem für die Kartoffeln, weil alles über den Winter nochmal zusammensackt und Kartoffeln sind stark
Zitat von Somnia am 18. November 2020, 16:32 UhrDann bin ich beruhigt. Ich hab sicherheitshalber von jeder Sorte 1-2 in einen Eierkarton gepackt und hoffe, sie überwintern im Kaltkeller.
Backup, da merkt man den Programmierer?
Die Fotos sind erstaunlich unspektakulär, einmal das ganze Beet, im Hintergrund noch der Resthaufen Grünschnitt, und einmal an der Kante längs, damit man die Höhe sehen kann
Dann bin ich beruhigt. Ich hab sicherheitshalber von jeder Sorte 1-2 in einen Eierkarton gepackt und hoffe, sie überwintern im Kaltkeller.
Backup, da merkt man den Programmierer?
Die Fotos sind erstaunlich unspektakulär, einmal das ganze Beet, im Hintergrund noch der Resthaufen Grünschnitt, und einmal an der Kante längs, damit man die Höhe sehen kann
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