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Gefleckte Weinbergschnecke

Ich hatte die noch nie "live" gesehen, bei uns kommen sie noch nicht vor. Nun aber habe ich im (noch) italienischen Mangold eine Schnecke mitgekauft! Und die ist zwar noch relativ jung, aber ziemlich sicher die "neue" Gefleckte Weinbergschnecke.

Hilfe! Eigentlich will ICH nicht diejenige sein, die diese hier neue Spezies freisetzt. Andererseits habe ich es nicht so mit dem Töten, und die Schnecke ist hübsch und kann nichts dafür. Andererseits ist sie, so las ich, Zwischenwirtin für den Katzenlungenwurm, und die Erkrankungen damit nehmen zu. Übrigens hat mein eigener Kater damit vermutlich auch immer wieder zu schaffen. Andererseits wird diese Schnecke mit milderen Temperaturen sowieso früher oder später hier auftauchen. Andererseits... HILFE!

Ich brauche Rat... Ich könnte sie ja in einem Hühnergehege aussetzen und sagen: Renn!

Entweder gibst Du sie in ein Terrarium oder machst kurzen Prozeß mit ihr, würde ich vorschlagen. Zögere die Einwanderung dieser Tiere bei Dir hinaus, solange es möglich ist. Die sind echt rasant in der Vermehrung und fressen Dir Deine zarten Topf- und Beetpflanzen weg. Sie lieben es bei mir vor dem Haus - wo es deutlich steiniger, sonniger und heißer ist als hinten. Und sie machen vor nichts halt, was ich dort in den Töpfen habe, nicht mal vor dem Niederliegenden Geißklee, dem Ysop oder der Fetthenne.

Lena, Stefanie und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
LenaStefanieGsaelzbaer

Terrarium?

Es gibt ja auch Leute, die halten Schnecken als Haustiere.

Ansonsten wäre Hüner sicher eine gute Idee.

Zitat von tree12 am 29. April 2022, 10:02 Uhr

Entweder gibst Du sie in ein Terrarium oder machst kurzen Prozeß mit ihr, würde ich vorschlagen. Zögere die Einwanderung dieser Tiere bei Dir hinaus, solange es möglich ist. Die sind echt rasant in der Vermehrung und fressen Dir Deine zarten Topf- und Beetpflanzen weg. Sie lieben es bei mir vor dem Haus - wo es deutlich steiniger, sonniger und heißer ist als hinten. Und sie machen vor nichts halt, was ich dort in den Töpfen habe, nicht mal vor dem Niederliegenden Geißklee, dem Ysop oder der Fetthenne.

Hm, ok, wenn du es auch sagst, dass man die Einwanderung nicht gerade beschleunigen muss... Armes Schneckle...

Zitat von Lena am 29. April 2022, 10:02 Uhr

Terrarium?

Es gibt ja auch Leute, die halten Schnecken als Haustiere.

Ansonsten wäre Hüner sicher eine gute Idee.

Also, Terrarium mit Schnecke fand ich so im Alter von acht interessant - ich glaube, jetzt habe ich sie lieber draußen .

Tatsächlich ist die Vermehrung dieser Art bei uns ähnlich rasant, wie die der Nacktschnecken. Während meine Population an heimischen Weinbergschnecken im Garten konstant bleibt (3 Stück ♥) und die Tigerschnegel langsam aber stetig zunehmen, gab es bei der gefleckten Weinbergschnecke und den Nacktschnecken plötzlich hunderte im Garten. Wenn ich dann über die Gehwege bei uns in der Gegend bei Regenwetter laufe, ist auch klar, dass die bei uns (Niederrhein/Ruhrgebiet) schon fest etabliert ist.

In meinem Garten an der ostfriesischen Nordseeküste leben inzwischen hunderte Exemplare der gefleckten Weinbergschnecke. Je naturnaher der Garten desto mehr von diesen Schnecken.

Malefiz hat auf diesen Beitrag reagiert.
Malefiz
Jedes Mal, wenn ich aus meiner Haustür gehe, grüßen mich meine Moose und lösen ein Lächeln in meinem Herzen aus.

Im Karlsruher Raum und auch bei mir in der Pfalz sind sie auch längst etabliert. Das ist wohl nicht mehr aufzuhalten.

Wie wärs mit Aufessen? Als Kind als ich noch nicht alles in Frage gestellt habe fand ich Weinbergschnecken echt lecker.

klar, jetzt graut mir schon bei dem Gedanken daran. Aber kurze Transportwege für Nahrung....????

Primulaveris und Oostfreesen Jung haben auf diesen Beitrag reagiert.
PrimulaverisOostfreesen Jung

Ich habe über sie nachgedacht...

Sie haben wohl einen Vorteil gegenüber "unseren" Weinbergschnecken, weil sie mehr Trockenheit aushalten UND weniger auf kalkhaltige Böden angewiesen sind, weil sie sich aufgrund ihres milderen Herkunft-Klimas im Winter nicht verdeckeln.

Sie werden also Klimawandel-Gewinnerinnen bei uns sein. Aber sie kommen mehr oder weniger "von allein", Barriere von Süden sind die Alpen, noch. Und die überwinden sie eben per Mangoldlieferung aus Italien.

Wieso finden wir es toll, wenn wir eine Gottesanbeterin finden, aber schlimm, wenn sich Cornu aspersum etabliert? Die Frage ist ja, wie verdrängend sie sich verhält, und ob sie bestimmte Pflanzen bedroht. Ich liebe "unsere" Weinbergschnecken Helix pomatia. Aber WERDEN sie verdrängt? Ich habe nichts dazu gefunden. Wenn Cornu aspersum eine größere Vielzahl von Lebensräumen besiedelt, ist sie vielleicht nur insgesamt mengenmäßig im "Vorteil"? Also, gibt es in Zahlen weniger Helix, wenn es mehr Cornu gibt?

Es gibt irgendein Buch von Wolf-Dieter Storl, wo er über seine Haltung zu Neophyten" referiert". Kennt das jemand? Würde mich interessieren... vielleicht lässt es sich auf Neozooen übertragen...

Und trotzdem... bin ich ganz froh, wenn es sie noch nicht bei mir gibt... Aber ich frage mich immer mehr, wie ich mit dem inneren Stress umgehe, wenn ich will, dass es bleibt, wie es war - und längst nicht mehr ist... Das ist eigentlich dumm von mir.

@anja28 angeblich ist es die Art, die in Frankreich gezüchtet wird. Also, warum nicht aufessen, wenn man... die essen mag... Ich lasse den Schweineesser:innen aber gern den Vortritt

 

Ich muß gestehen, ich habe einige von den nichtheimischen Weinbergschnecken im Winterquartier aufgestöbert und sie liquidiert. Bei mir fressen die vor dem Haus alles in Töpfen weg, was ich teuer gekauft und mit Liebe eingepflanzt habe. Manche Pflanzen kommen gar nicht mehr zur Blüte, so werden sie zerrupft. Und da sind mir dann die fliegenden Insekten, die auf Blüten angewiesen sind, doch viel wichtiger als diese fremden Schnecken.

Ist jetzt aber nur meine ganz persönliche Haltung gegenüber diesen Zuwanderern. Waschbären, Asiatische Marienkäfer und Nutrias finde ich auch schlimm, weil sie soviel Schaden anrichten. Gegen die unauffälligen Zuwanderer, die sich irgendwie doch ganz gut ins bestehende Ökosystem einfügen, kann man ja nichts sagen.

Michaela hat auf diesen Beitrag reagiert.
Michaela

Ich glaub halt, wir sehen nicht immer auf den ersten Blick, was wieviel Schaden anrichtet, weil der Schaden nicht immer direkt ist, sondern manchmal auch um drei Ecken. Bei mir gibt es die Marmorierte Baumwanze aus Ostasien, die ist mir auch hochgradig suspekt und unwillkommen.

Bei Waschbären gibt es ja jetzt auch Stimmen, die sagen, dass er sich im Prinzip ganz gut einpasst und dass das Ausnehmen von Nestern etc. ein bisschen Panikmache sei und in Wahrheit kaum relevant. Ist oft schwer, sich ein Bild zu machen.

Neulich sah ich mir nochmal das Schneckenvideo an, das Simbienchen im verlinkt hatte: https://hortus-netzwerk.de/forum/topic/schneckenzaun-winkelblech-nuetzlich/?part=3

- die Spanische Wegsschnecke zum Beispiel ist dann auch so ein Märchen, dem ich aufgesessen bin. Wie auch nicht - man MUSS sich ja irgendwie auf Informationen verlassen und kann nicht alles und alle Zusammenhänge selbst erforschen.

Echt schwieriges Thema!

Würden die Schnecken meine Pflanzen fressen, würde ich sie natürlich auch zurückfressen, oder sowas Ähnliches.

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