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Ein Stadtgarten

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Hallo,

der Garten und ich, wir sind da zu finden, wo sich Fuchs und Marder Gute Nacht sagen. Wo es im Schuppen immer wieder mal knuspert (Familie Ratte lässt grüßen). Wo man im Sommer durchaus Zauneidechsen zu Gesicht bekommen kann. Wo eine Brandmaus Rispen aus den Seggen pflückt. Wo im Herbst in Windeseile der Haselstrauch von Eichhörnchen geerntet wird. Wo nachts der Igel seine Runden dreht. Wo nicht nur Spatzen, Kohl- und Blaumeisen das Vogelhäuschen besuchen, sondern auch Grünfink, Schwanz- und Haubenmeise gesichtet werden. Auch Eichelhäher, Bunt- und Grünspecht fliegen hier rum. Ebenso wie Amseln, Stare, Drosseln, 2 Taubenpärchen. Es verirren sich auch mal Stieglitze und Buchfinken hierher. Und im Sommer ist Familie Gartenrotschwanz ein gern gesehener Gast. Im Schuppen entstand letztes Jahr ein riesiges Wespennest. Bis auf sporadischen Besuch am Abendbrottisch bekamen wir davon wenig mit. Allerdings ließen uns auch die Mücken in Ruhe. Eine kleine Familie Feldwespen baute sich ein paar Waben im Gewächshaus. Und wie ich im anderen Beitrag schon schrieb: Auch Nashornkäfer fühlen sich bei uns (bzw. in unseren Hochbeeten) pudelwohl. Wo das alles ist? Im dörflich geprägten Randbereich einer Millionenstadt.

Der Garten... ist noch nicht mein Garten. Sollte es aber irgendwann sein. Wohin uns die Reise führt? Ob es irgendwann ein vollwertiger Hortus ist? Ich weiß es offen gesagt noch nicht. Ich hoffe aber, hier trotzdem mitlesen, mitlernen und Fragen stellen zu dürfen. Ich bin erst vor ein paar Wochen auf dieses Forum aufmerksam geworden, auf der Suche nach heimischen Wildstauden und -sträuchern.

Im Moment sehe ich nur eine große Gartenfläche, größer als es üblicherweise heutzutage ist. Insbesondere in den Städten. Die Nutzfläche ist unser geringstes Problem. Wir haben eine große Beetfläche, diverse Hochbeete, außerdem ein Gewächshaus, einige Beerensträucher und Obstbäume. Kritischer wird's bei der Gestaltung der Hotspotzone. Und auch die Pufferzone hat es in sich. Letztes Jahr haben wir eine große Wacholderhecke (kein heimischer) gerodet. An seine Stelle trat im Herbst eine gemischte Hecke aus Hasel, Eibe, Ilex, Pfaffenhütchen, Aronia, Rotem Hartriegel, Kornelkirsche und Holunder. Alles noch klein und unscheinbar, aber scheinbar zumindest angewachsen, wie mir das langsam sprießende Laub zeigt. Diverse Sträucher werden irgendwann noch das Zeitliche segnen. Darunter Kirschlorbeer und einiges an - mittlerweile ziemlich trockenen - Nadelgehölzen. Einem Säulenwacholder haben wir letztes Jahr noch den Garaus gemacht. War nicht geplant... bis zu dem Moment, wo wir ihn als unmittelbaren Wirt des Birnengitterrostes ausmachten. Mal schauen, wie dieses Jahr die Birnenblätter aussehen werden. Buchsbaum gab's auch mal. Aber da machte der gefräßige Zünsler die Entscheidung leicht. Da wir noch nicht volle Entscheidungsgewalt haben, zieht sich vieles in die Länge. Zeit zum Planen. Umplanen. Neu bedenken.

Klasse finde ich den Efeubewuchs am gefällten Walnussbaum. Der musste vor 3 Jahren aufgrund von starken Schäden und Gefahr des Umfallens aufs Haus gekürzt werden. Wir wurden aber darum gebeten, ein Stück Stamm stehen zu lassen. Dem sind wir gerne nachgekommen und mittlerweile hat sich der Efeu den Stamm in seiner vollen Pracht zurückerobert.

Ebenfalls letztes Jahr entstand ein Sandbeet. Noch entspricht es nicht so ganz meinen Vorstellungen. Aber das kann ja noch kommen. Auch ein Stück Rasen habe ich in einen Teppich-Thymian-Teppich umgewandelt. Ich bin erstaunt, wie schnell sich die aus Saatgut gezogenen Pflanzen ausgebreitet haben. Es gab noch nicht viele Blüten, aber vllt. kommt das ja jetzt. Dieses Jahr erfülle ich mir den Wunsch eines Staudenbeetes mit heimischen Stauden. Auch ein Käferkeller soll noch entstehen.

Gegenspieler bzw. Probleme, für die ich noch keine Lösung habe:

  • Krähen, die uns regelmäßig die Pflanzen ruinieren. Ständige Opfer sind die Pflanzen im Sandbeet, und letztes Jahr haben sie mir regelmäßig meinen Versuch eines bewachsenen Steinstapels vereitelt.
  • Dadurch, dass der Garten noch nicht meiner ist, können wir derzeit nicht komplett so schalten und walten, wir wir gerne wollten.
  • Beschaffung und Anlieferung von Material. V.a. die Anlieferung, denn der Weg ist nicht mittels großem LKW befahrbar. Maximal Big Bags könnten mit einem Gapelstabler rantransportiert werden. Der Preisunterschied zwischen Schüttung und Big Bag... ähm, ja!
  • Die Pufferzone, so wie ich sie verstanden habe, wird nicht in absehbarer Zeit entstehen können, denn bevor irgendwo eine "alternative" Hecke gepflanzt werden kann, sollte dort der Zaun erneuert werden. Bis das passiert, vergehen sicherlich noch ein paar Jahre.

Aus meiner Sicht aktuell positiver Aspekt:

  • Die Nachbarn sind wenig gartenambitioniert. Der eine mäht nur ab und an mal den Rasen, beim zweiten passiert auch nicht viel mehr, der Dritte hat eine recht kleine Gartenfläche, auf der vermutlich keine Gifte zum Einsatz kommen sollten. An dieser Stelle steht auf seiner Seite eine mindestens 3,50 m hohe Nadelholzhecke.

Meine Wünsche:

  • weitere Sträucher und Bäume. Mir schwebt eine Schlehe vor, eine Eberesche, Weißdorn, Zaubernuss, Mönchspfeffer... Ich habe viele Ideen. Teilweise muss dafür aber erst einmal etwas verschwinden. Und ich muss schauen, welche Pflanzen sich für unseren Boden (Sand; wir wohnen im Urstromtal) und unser Klima (viel zu trocken) eignen und worauf ich besser direkt verzichten sollte.
Simbienchen, Primulaveris und 10 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
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Danke für Deine Gartenbeschreibung. Du hast ja schon einiges an Erfolgen erzielen können und Pläne für die Zukunft sind auch schon vorhanden.

Zu Deinen geplanten Sträuchern: die Zaubernuß ist nicht heimisch (ernährt immerhin ein paar Schwebfliegen) und bei der Schlehe mußt Du aufpassen wegen der Ausläuferbildung. Das können undurchdringliche Dickichte werden und natürlich auch zum Nachbarn rüberwachsen. Aber besonders für Schmetterlinge sind die Schlehen extrem wichtig (auch andere Prunusgewächse sind gut als Raupenfutterpflanzen).

Falls Du eine Weide pflanzen möchtest: die Purpurweide verträgt mehr Trockenheit als andere Weidenarten. Wobei die Salweide (wichtig für 100 Schmetterlingsarten, viele Hummeln und Wildbienen) auch ziemlich tolerant sein kann. Ich persönlich habe aber keine Erfahrung mit sandigem Boden.

Auf Deinem trockenen Boden könntest Du mit Wildrosen experimentieren.

Primulaveris hat auf diesen Beitrag reagiert.
Primulaveris

http://www.naturimgarten.at

Ist zwar eine Seite aus Österreich, aber sie haben tolle Listen für heimische Bäume und Sträucher für Standorte in der Sonne mit guter Wasserversorgung, sonnige und trockene Standorte, Schattenstandorte etc. Nichtheimische Pflanzen sind gekennzeichnet.

Vielleicht magst Du Dich da mal umsehen... In der Liste ist zwar der Schmetterlingsflieder erwähnt, aber gleichzeitig wird auch drauf hingewiesen, daß er invasiv sein kann (außerdem ist zu befürchten, daß die Schmetterlinge zwar angezogen werden, gleichzeitig aber verhungern wegen sehr geringer Nektarbildung).

 

Hallo Andrea,

die Zaubernuss hat es mir doch sehr angetan, weil ich sie dieses Jahr in anderen Gärten dicht von Bienen umschwirrt gesehen habe. Zu dem Zeitpunkt blühten höchstens noch ein paar Krokusse. Das waren die ersten paar warmen Tage im Februar, bevor der Winter wieder mächtig zuschlug.

Weide plane ich ehrlich gesagt nicht. Wir haben eine direkt vorm Grundstück stehen. Ich weiß allerdings nicht, welche Sorte das ist. Die Kätzchen sind recht unscheinbar. Neue Bäume dürften nicht so hoch und ausladend werden. Schon jetzt weiß ich bei geplanten Obstbäumen kaum, wo ich die hinpflanzen sollte, ohne zu sehr Konkurrenz zu erzeugen. Das Problem ist auch, dass die Beetfläche auf der nördlichen Grundstückshälfte liegt. Südlich davon gepflanzte Bäume würden also früher oder später (in diversen Jahren) richtig Schatten werfen. Und auch auf der Seite wird's zwischen vorhandenen Bäumen, Sträuchern und Hochbeeten langsam eng. Ich bin definitiv noch nicht soweit, vorhandene Strukturen einfach umzuwerfen. Alle Pläne und Projekte müssen daher irgendwie an die Gegebenheiten angepasst werden. Zum Schluss, also in ein paar Jahren, kann ich dann nur schauen, dass es kein zu chaotisches Bild abgibt.

Danke auch für den Link! Schmetterlingsflieder käme mir definitiv nicht in den Garten. Ich finde die Pflanze nicht schön. Und sie soll wohl die Schmetterlinge irgendwie süchtig machen.

Momentan warte ich auf meine Pflanzenbestellung, um das heimische Staudenbeet zu vervollständigen. Und dann hoffe ich darauf, dass es endlich mal etwas milder wird.

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GsaelzbaerKataFux

Der Nussbaumrest mit Efeu.

Ein kleine Auswahl der Nashornkäfer und ihrer Engerlinge. Direkt nach dem Foto wurden sie natürlich im Hochbeet eingebuddelt.

 

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  • nashornkaeferengerlinge.jpg
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Simbienchentree12EvyMarissaDorotheeGsaelzbaerFloraKataFux

Das Sandbeet im Frühsommer letztes Jahr. Also im ziemlichen Rohzustand.

Wespennest und Feldwespennest.

 

Hochgeladene Dateien:
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  • wespennest_kl.jpg
  • feldwespennest_kl.jpg
Simbienchen, tree12 und 7 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12EvyOliverStefanieDorotheeGsaelzbaerFloraKataFux

Das sind ja super schöne Fotos :-)

Welche Pflanzen sind denn das im Sandbeet und hast du auch ein Foto, wie es sich im letzten Jahr entwickelt hat?

Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff
Zitat von Bounty am 10. April 2021, 21:28 Uhr

Der Nussbaumrest mit Efeu.

Ein kleine Auswahl der Nashornkäfer und ihrer Engerlinge. Direkt nach dem Foto wurden sie natürlich im Hochbeet eingebuddelt.

 

Auf deine Nashornkäfer bin ich ja mal richtig neidisch !!...
Ich warte auch darauf, dass sie bei mir einziehen...habe sie auch früher ganz viel im Garten meiner Mutter gesehen. Tolle Käfer ....

Ganz herzlich Willkommen bei uns im Forum

 

" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

an Bord des Hortusdampfers!

Du hast doch schon ordentlich was geschafft und vor allem - die Richtung stimmt!

Bleib dabei und lass uns weiter dran teilhaben ;-)

 

Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Das Sandbeet hatte ich letztes Jahr mit einem Besenginster bepflanzt (dessen Blüten dann dem Spätfrost und Blattläusen zum Opfer fielen), 3x Lavendel, 2x Katzenminze, ein paar Esparsetten, Färberdistel, Eselsdisteln und Salbei (die letzten 4 aus Saatgut gezogen). Dann folgte noch eine umgesetzte Nachtkerze und eine Mariendistel. Die Esparsette blühte, beim Salbei war ich überrascht, dass der überhaupt blühte, denn eigentlich sollte der ja zwei- bzw. mehrjährig sein. Die Eselsdisteln sollten sich dieses Jahr zur Blüte entwickeln. Esparsette und Katzenminze haben auch überlebt und treiben jetzt neu aus.

Da mir das Beet arg karg vorkam, sind jetzt noch Witwenblumen, Skabiosen, eine Sandgrasnelke, ein Mannstreu und ein Hauswurz hinzu gekommen. Bei einigen kleinen Pflanzen weiß ich derzeit nicht, ob es Unkraut ist oder Nachkommen der Färberdisteln. Sie bleiben also erst einmal stehen, bis ich Klarheit habe.

Aktuelle Fotos habe ich davon noch nicht, ebenso wenig wie Fortschrittsbilder vom letzten Jahr. Nur von einzelnen Pflanzen, weil der Rest so trostlos und unfertig aussah.

Dorothee und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
DorotheeGsaelzbaer
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