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Der Ölkäfer

Nützling oder Schädling? Teil 4 Der Ölkäfer

Beitrag von Lorenz » Mi 26. Jul 2017, 22:52

Nützling oder Schädling ? Teil 4

Die Ölkäfer (Meloidae)

Die Käfer werden bis ca. 30mm lang, sind flugunfähig und eher langsam unterwegs.
Die Flügeldeckel sind stark verkürzt, die Fühler haben bis zu elf Glieder, Kopf und Brust sind stark abgesetzt. Die Farbe ist leicht bläulich, metallisch schimmernd.
Die vorderen und mittleren Beine enden mit 5, die hinteren mit 4 Gliedern. Weibchen haben gestreckte Fühler, die der Männchen sind geknickt, dies dient zum Festhalten der Weibchen bei der Begattung.

Vorkommen / Verbreitung

Es gibt sie in ca. 37 verschiedenen Arten in Mitteleuropa, speziell der Schwarzblaue Ölkäfer fühlt sich bei uns wohl. Sie lieben warme Gebiete wie Steppen oder Sandflächen, hauptsächlich warm und trocken. Die Gattung ist in Teilen Deutschlands geschützt (Stufe 3 – gefährdet)
Der Bestand nimmt Zusehens ab, da sich die Lebensräume und Zustände dramatisch ändern.
Sie sind Pflanzen und Pollenfresser, ernähren sich von Laub und auch gerne mal vom Blattwerk unseres Gemüses (Klee, Kartoffeln, Gurken, Rüben, …)

Magere und sandige Gebiete dürfen in keinem Hortus fehlen!

Fortpflanzung

Nach der Begattung legen die Weibchen bis zu 5x in Abständen bis zu 9000 Eier im Boden ab, woraus nach der Überwinterung kleine Larven schlüpfen, welche nun mehrere Stadien bis zum endgültigen Tier durchwandern. Im ersten Stadium entwickelt sich die Larve zum Dreiklauer (Triungulinus) wobei die Beine mit kräftigen Klauen ausgestattet sind. Damit klettern die Larven auf Blüten oder Gräser und warten auf ihre Opfer, die Solitärbienen, an welchen sie sich festhalten und in die Brutstätten fliegen lassen, um sich an den Vorräten und der Brut satt zu fressen. Nun sind sie leider etwas zu gierig, klammern sich an alle Besucher der Blüten und haben dadurch nur eine geringe Überlebenschance, in einem Honigbienenstock würden sie z.B. nicht überleben. Endlich vollgefressen häutet sich die Larve und gräbt sich in der Erde ein, um ihr nächstes Stadium zu erreichen, einer Engerling artigen Made, diese Scheinverpuppung kann sich mehrmals wiederholen, bis sie sich schließlich verpuppt und am nächsten Frühling als vollendeter Käfer die Welt erblickt.

Typische Schäden

Die Schäden an Solitärbienen sind nicht allzu groß, da nur wenige der Tiere die komplizierte Entwicklung überleben. Die Gefährlichkeit liegt an der Entwicklung eines Giftes im Blut der Tiere, das sogenannte Canthardin. Dieses Gift ist auch für Menschen tödlich (z.B. ab einem Verzehr von 6 Käfern  oder 3/1000 Gramm in die Blutbahn injiziert ) Bekanntheit erlangte das Gift als „Spanische Fliege“ und findet in der Homöopathie als Aphrodisiakum Verwendung. Für einige Fressfeinde bedeutet der Verzehr des Tieres allerdings den Tod, einige Mägen wie z.B. der des Igels vertragen das Gift in größeren Dosen. Die Tiere geben auch bei Gefahr Tropfenweise Blutflüssigkeit aus ihren Beingelenken ab, welche ebenfalls giftig ist.

Natürliche Feinde

Die natürlichen Feinde des Käfers werden vor allem durch das Gift angelockt, Vögel, Fliegen, Wanzen, Brackwespen, Feuerkäfer und Blattkäfer gehören dazu.
Diese sind auf das Gift angewiesen, da es auch als Schutz vor Ameisen zum Schutz des Nachwuchses und der Eigelege dient.
Natürliche Feinde erhalten das Gleichgewicht in der Natur!

" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

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