
Quelle: Mr. Stampfer
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Buchsbaumzünzler als Nahrungsquelle erkannt
Zitat von Simbienchen am 23. Januar 2020, 14:39 UhrDer Buchsbaumzünzler war in den vergangenen zwei Jahren der Schrecken derjenigen Gärtner, die viele Buchsbäume in ihrem Garten hatten....
Was wurde der Zünzler verteufelt und die armen Buchsbäume mit Giften und Homöopathie behandelt...
Dabei haben unsere Vögel die Zünzler schon längst als zusätzliche Futterquelle erkannt und sind ständig auf Jagd nach den proteinreichen Raupen...
Ich beobachte bei mir ständig die Feldsperlinge und Meisen, die in den Büschen verschwinden und von innen alles absuchen. Auch die Rotschwänzchen saßen im Sommer immer darin...
Schön zu sehen, dass die Natur es selbst reguliert !
Gutes Futter für unsere Vögel...ich glaube, ich lasse meine Buchsbäume doch stehen ( wollte sie schon rausschmeißen!)
Welche Beobachtungen habt ihr dazu gemacht...?
Der Buchsbaumzünzler war in den vergangenen zwei Jahren der Schrecken derjenigen Gärtner, die viele Buchsbäume in ihrem Garten hatten....
Was wurde der Zünzler verteufelt und die armen Buchsbäume mit Giften und Homöopathie behandelt...
Dabei haben unsere Vögel die Zünzler schon längst als zusätzliche Futterquelle erkannt und sind ständig auf Jagd nach den proteinreichen Raupen...
Ich beobachte bei mir ständig die Feldsperlinge und Meisen, die in den Büschen verschwinden und von innen alles absuchen. Auch die Rotschwänzchen saßen im Sommer immer darin...
Schön zu sehen, dass die Natur es selbst reguliert !
Gutes Futter für unsere Vögel...ich glaube, ich lasse meine Buchsbäume doch stehen ( wollte sie schon rausschmeißen!)
Welche Beobachtungen habt ihr dazu gemacht...?
Zitat von Kirstin Zoller am 23. Januar 2020, 16:11 UhrDas stimmt.
Darüber gab es in den Niederlanden - ich glaube letztes Jahr - auch eine Studie, dass insbesondere Meisen ihren Speiseplan um die Zünslerraupen erweitert haben.Das Problem ist, dass das sehr viele Gartenbesitzer entweder noch gar nicht wissen, oder es ihnen sowieso schlicht egal ist und sie lieber gleich zur Giftspritze greifen.
Und das ist sehr, sehr fatal, da die Meisen ihre Küken mit den Zünslerraupen füttern - und sie so leider ihre Küken töten.
Auf der anderen Seite ist der Zünsler indirekt sogar Schutz für unsere heimischen Insekten, denn für jede von den SPerlingen und Meisen verfütterte Zünslerraupe, wird ein heimisches Insekt weniger verfüttert :)
Insofern ist es meiner Ansicht nach perfekt, den Buxus stehen und die Meisen machen zu lassen :)
Das stimmt.
Darüber gab es in den Niederlanden - ich glaube letztes Jahr - auch eine Studie, dass insbesondere Meisen ihren Speiseplan um die Zünslerraupen erweitert haben.
Das Problem ist, dass das sehr viele Gartenbesitzer entweder noch gar nicht wissen, oder es ihnen sowieso schlicht egal ist und sie lieber gleich zur Giftspritze greifen.
Und das ist sehr, sehr fatal, da die Meisen ihre Küken mit den Zünslerraupen füttern - und sie so leider ihre Küken töten.
Auf der anderen Seite ist der Zünsler indirekt sogar Schutz für unsere heimischen Insekten, denn für jede von den SPerlingen und Meisen verfütterte Zünslerraupe, wird ein heimisches Insekt weniger verfüttert :)
Insofern ist es meiner Ansicht nach perfekt, den Buxus stehen und die Meisen machen zu lassen :)
Zitat von Simbienchen am 29. Januar 2020, 23:09 UhrDa der Buchsbaumzünsler ein nachtaktiver Schmetterling ist, also Nachtfalter, dient er auch unseren Fledermäusen als Nahrungsquelle.
Laut Wikipedia:
Mittlerweile wird vermehrt beobachtet, dass heimische Vogelarten wie Spatzen, Kohlmeisen und Buchfinken, sowie mehrere Wespenarten befallene Buchsbäume gezielt aufsuchen und die Raupen verzehren. Haushühner fressen ebenfalls Falter und heruntergefallene Puppen.
Da der Buchsbaumzünsler ein nachtaktiver Schmetterling ist, also Nachtfalter, dient er auch unseren Fledermäusen als Nahrungsquelle.
Laut Wikipedia:
Mittlerweile wird vermehrt beobachtet, dass heimische Vogelarten wie Spatzen, Kohlmeisen und Buchfinken, sowie mehrere Wespenarten befallene Buchsbäume gezielt aufsuchen und die Raupen verzehren. Haushühner fressen ebenfalls Falter und heruntergefallene Puppen.
Zitat von Evy am 7. März 2020, 19:55 UhrWir haben 6 Buchs-Formgehölze bzw. kleine Hecken (fand die Schwiegermutter damals toll) und keine Probleme mit dem Zünsler. Habe mich aber schon gefragt, ob Vögel in das dichte Geäst eindringen können, um Raupen zu holen.
Ein Grund mehr Lebensraum für Tiere zu schaffen und ohne Gift zu Gärtnern :)
Wir haben 6 Buchs-Formgehölze bzw. kleine Hecken (fand die Schwiegermutter damals toll) und keine Probleme mit dem Zünsler. Habe mich aber schon gefragt, ob Vögel in das dichte Geäst eindringen können, um Raupen zu holen.
Ein Grund mehr Lebensraum für Tiere zu schaffen und ohne Gift zu Gärtnern :)
Zitat von Evy am 7. August 2020, 10:35 UhrJetzt sind bei uns auch alle Buchsbäume befallen. Am stärksten sind die dichten Hecken betroffen, am wenigsten die Buchsbäume, die selten geschnitten werden und somit eher locker wachsen.
Wir beobachten auch oft eine Spitzmaus, die fiepend durch die Hecke raschelt. Wenn sie Raupen jagt, wird sie sicher nicht Hunger leiden
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Jetzt sind bei uns auch alle Buchsbäume befallen. Am stärksten sind die dichten Hecken betroffen, am wenigsten die Buchsbäume, die selten geschnitten werden und somit eher locker wachsen.
Wir beobachten auch oft eine Spitzmaus, die fiepend durch die Hecke raschelt. Wenn sie Raupen jagt, wird sie sicher nicht Hunger leiden
Zitat von Heike Doussier am 10. August 2020, 13:46 UhrSo hat der Buchsbaum wenigstens einen Aufgabe! Buchsbaumzünzler wurden bei mir von allen Vögeln gemieden, habe aber auch gelesen, dass sich die Fauna an diese neu Nahrungsquelle herantastet. Ich würde heute keine Hecke in der Art mehr anbauen. Da gibt es gute Alternativen - auch für Einfriedungen.
So hat der Buchsbaum wenigstens einen Aufgabe! Buchsbaumzünzler wurden bei mir von allen Vögeln gemieden, habe aber auch gelesen, dass sich die Fauna an diese neu Nahrungsquelle herantastet. Ich würde heute keine Hecke in der Art mehr anbauen. Da gibt es gute Alternativen - auch für Einfriedungen.
Zitat von Martin am 10. August 2020, 22:35 UhrIch bin grad wirklich am Überlegen, ob ich nicht mal versuchsweise einen Buchsbaum pflanze, nie schneide, den Zünsler manuell absammle und beobachte, wie er sich entwickelt. Immerhin war Buchs ja schon sehr lang eine einheimische Pflanze. Wenn sich die Natur anpassen kann, also Vögel den Zünsler wegfangen, wäre das optimal. Klar, bei immer geschnittenen Hecken hat kein Vogel eine Chance reinzukommen und die Zünsler abzusammeln, aber wenn der Wuchs so locker ist, daß Vögel reinkommen, dürfte auch der Zünsler irgendwann keine Chance mehr haben. Das dürfte einen Versuch wert sein: Naturwuchs beim Buchs.
Ich bin grad wirklich am Überlegen, ob ich nicht mal versuchsweise einen Buchsbaum pflanze, nie schneide, den Zünsler manuell absammle und beobachte, wie er sich entwickelt. Immerhin war Buchs ja schon sehr lang eine einheimische Pflanze. Wenn sich die Natur anpassen kann, also Vögel den Zünsler wegfangen, wäre das optimal. Klar, bei immer geschnittenen Hecken hat kein Vogel eine Chance reinzukommen und die Zünsler abzusammeln, aber wenn der Wuchs so locker ist, daß Vögel reinkommen, dürfte auch der Zünsler irgendwann keine Chance mehr haben. Das dürfte einen Versuch wert sein: Naturwuchs beim Buchs.
Zitat von Tillivilla am 10. August 2020, 23:03 UhrZitat von Martin am 10. August 2020, 22:35 UhrDas dürfte einen Versuch wert sein: Naturwuchs beim Buchs.
Dieses Plädoyer hab ich auch bei Witt gelesen! ?
Zitat von Martin am 10. August 2020, 22:35 UhrDas dürfte einen Versuch wert sein: Naturwuchs beim Buchs.
Dieses Plädoyer hab ich auch bei Witt gelesen! ?
Zitat von Evy am 11. August 2020, 20:31 Uhr@martin Ja, versuchen kannst du es! Wir haben auch schon Vögel und Wespen beobachtet, die in die Buchsbäume fliegen. Absammeln ist aber eine Sisyphusarbeit. Einen Tag, nachdem wir die Buchshecke mit einem Hochdruckreiniger abgespritzt haben, finde ich wieder 20 Raupen und die Tage danach auch wieder. Dabei muss man nicht mal lange suchen. Sie sind aber sehr flink und seilen sich ninjamäßig ab, sobald man sie schnappen will.
@martin Ja, versuchen kannst du es! Wir haben auch schon Vögel und Wespen beobachtet, die in die Buchsbäume fliegen. Absammeln ist aber eine Sisyphusarbeit. Einen Tag, nachdem wir die Buchshecke mit einem Hochdruckreiniger abgespritzt haben, finde ich wieder 20 Raupen und die Tage danach auch wieder. Dabei muss man nicht mal lange suchen. Sie sind aber sehr flink und seilen sich ninjamäßig ab, sobald man sie schnappen will.
Zitat von Sina am 12. August 2020, 7:47 UhrZitat von Heike Doussier am 10. August 2020, 13:46 UhrSo hat der Buchsbaum wenigstens einen Aufgabe! Buchsbaumzünzler wurden bei mir von allen Vögeln gemieden, habe aber auch gelesen, dass sich die Fauna an diese neu Nahrungsquelle herantastet. Ich würde heute keine Hecke in der Art mehr anbauen. Da gibt es gute Alternativen - auch für Einfriedungen.
Liebe Heike, Futter bietet der Buchsbaum schon mit seiner relativ frühen Blüte Anfang April - ich war völlig überwältig, wie sehr es summte und brummte, kannte ich doch auch nur die hässlichen Formschnittbuchse! Nun haben wir im Garten drei Büsche geerbt und man arrangiert sich. Ich glaube, die Grauschnäpper, welche im Frühjahr ihr Nest im Buchs gebaut haben, wollten dann aber doch nicht brüten, weil er nicht genügend Schutz bot. Letztes Jahr wurde er nicht geschnitten, ist ordentlich in die Breite gegangen und nun fallen die Zweige so auseinander, dass die Büsche luftig und etwas verkahlt wirken. Laut Ulrike Aufderheide "Der sanfte Schnitt" habe ich ihn vorgestern (keine Brut!) etwas zurückgeschnitten und dabei auch den Zünsler entdeckt. Spatzen und Meisen bedienen sich schon. Fazit: Wenn man ihn blühen lässt, ein tolles Gehölz! Ich suche mal Fotos von den unzähligen Blütenbesucher raus: Honig- und Wildbienen, Wespen, Schwebfliegen, Fliegen, Wollschweber... Es war ein Traum!
Zitat von Heike Doussier am 10. August 2020, 13:46 UhrSo hat der Buchsbaum wenigstens einen Aufgabe! Buchsbaumzünzler wurden bei mir von allen Vögeln gemieden, habe aber auch gelesen, dass sich die Fauna an diese neu Nahrungsquelle herantastet. Ich würde heute keine Hecke in der Art mehr anbauen. Da gibt es gute Alternativen - auch für Einfriedungen.
Liebe Heike, Futter bietet der Buchsbaum schon mit seiner relativ frühen Blüte Anfang April - ich war völlig überwältig, wie sehr es summte und brummte, kannte ich doch auch nur die hässlichen Formschnittbuchse! Nun haben wir im Garten drei Büsche geerbt und man arrangiert sich. Ich glaube, die Grauschnäpper, welche im Frühjahr ihr Nest im Buchs gebaut haben, wollten dann aber doch nicht brüten, weil er nicht genügend Schutz bot. Letztes Jahr wurde er nicht geschnitten, ist ordentlich in die Breite gegangen und nun fallen die Zweige so auseinander, dass die Büsche luftig und etwas verkahlt wirken. Laut Ulrike Aufderheide "Der sanfte Schnitt" habe ich ihn vorgestern (keine Brut!) etwas zurückgeschnitten und dabei auch den Zünsler entdeckt. Spatzen und Meisen bedienen sich schon. Fazit: Wenn man ihn blühen lässt, ein tolles Gehölz! Ich suche mal Fotos von den unzähligen Blütenbesucher raus: Honig- und Wildbienen, Wespen, Schwebfliegen, Fliegen, Wollschweber... Es war ein Traum!