Bedeutung des Hortus-Namens: Garten für Tami
Dein Name: V. Zett
Postleitzahl: 56218
Hortus-Ort: Mülheim-Kärlich
Hortus-Land: Deutschland
Größe in m2: knapp 300qm mit Terrasse und Vorgarten
Wir sind im Winter 2020 in unser Haus mit kleinem, schlauchartigen Garten gezogen. Dieser hat knapp 300qm (inkl Vorgarten) und bestand zu dem Zeitpunkt nur aus Schotter-Vorgarten, 80qm überbauter Holzterrasse (darunter Pflaster), Rasenfläche, Gartenhaus und Gartenhütte und einem alten Hochbeet in dem nur Ratten lebten. Leider haben wir keinerlei Altbaumbestand.
Zum damaligen Zeitpunkt hieß es, dass die Hälfte unseres Gartens für ein Neubaugebiet überplant sei. Entsprechend haben wir uns direkt an die Entsiegelung und Gestaltung des verbleibenden Grundstücks gemacht. Es kam dann doch anders, das Neubaugebiet wurde nicht gebaut, der Garten blieb uns komplett erhalten, ist jetzt allerdings in der Aufteilung entsprechend ein wenig durcheinander. Aber so ist es halt. Unser Garten besteht aus vielen kleinen Zonen-Inseln. Bis auf die Dachbegrünung haben wir alles selbst gemacht.
Ertragszone:
Unsere Ertragszonen bestehen aus einem Hochbeet, einer Spalierpflaume an der Hauswand, einem kleinen Naschgarten mit Beerenobst und Birnbaum, einem Gemüsebeet mit Lavendeleinfassung und Weinreben sowie verschiedenen Gemüsetöpfen auf der Terrasse.
Selbstverständlich verwenden wir weder Pestizide noch andere Spritzmittel. Wir düngen mit Kompost, Mulch aus dem Rasenschnitt und Hornspänen und die Bewässerung erfolgt über gesammeltes Regenwasser (knapp 5000l IBC-Speicher). Der Ertrag steht in unserer Ertragszone jedoch nicht im Vordergrund, wir freuen uns über den einen oder anderen Leckerbissen, teilen jedoch auch gerne mit der örtlichen Fauna.
Pufferzone:
Als Pufferzone haben wir im Vorgarten sowie im hinteren Teil auf einem kleinen Hügel waldinspirierte Pflanzungen mit u.a. Schwarzweide, Hasel, Weißdorn, Alpenjohannisbeere und Roter Holunder. Entlang einer Längsseite unseres Gartens befindet sich eine unterpflanzte gemischte Hecke (u.a. Schwarzer Holunder, Haselnuss, Kornelkirsche, Berberitze, Blaue Heckenkirsche, Pfappenhütchen, Faulbaum, Hundsrose), ein Wildwuchssaum (mit viel Brennessel und Beifuß) und eine Wildrosenhecke die aber noch ordentlich wachsen muss. Für eine beidseitige Pufferzone ist der Garten mit max. 9m Breite leider zu schmal.
Hotspot-Zone:
Unsere HotSpot-Zone besteht aus dem entsiegelten Gartenweg aus locker verteilten Natur-& Pflastersteinen in dessen Fugen einiges wächst, aus zwei Magerbeeten, einer Sedum-Dachbegrünung (aus statischen Gründen war nur die Leichtbau-Version möglich), einer kleinen Wildblumenwiese mit gesetzten Stauden, verschiedenen Pflanztöpfen auf der Terrasse (neu angelegt auch Moortöpfe) und seit Okt2024 auch einem Gartenteich.
Module:
An Modulen haben wir
- zwei Miniteiche in Zink-und Badewanne als weitere Wasserstellen für Vögel und Insekten
- Fassadenbegrünungen an drei der Hauswände, sowie an
Gartenhaus und Gartenhütte
- mehrere Reisighaufen
- zwei Drahtgitter-Komposter
- ein trockenes Brennholzregal das nicht verfeuert werden darf
- mehrere Totholzstrukturen sowohl in trockenen wie feuchten Bereichen
- einen Käfer-/Amphibienkeller
- eine Trockensteinmauer und mehrere kleine Pflasterstein -Pyramidchen
- ein Sandarium (muss sich noch etablieren...)
- verschiedene Nisthilfen für Vögel, Wildbienen, Fledermäuse, Bilche und Igel
Zu Beginn hatten wir uns, völlig naiv, sämtliche Pflanzen aus den örtlichen Gärtnereien geholt. Mittlerweile sind die meisten Neophyten verschenkt und durch heimische Arten ersetzt. Derzeit sind 90% der Pflanzenarten in unserem Garten in Deutschland heimisch, ein Rest an Neophyten darf bleiben. Aktuell haben wir über 500 Pflanzenarten bei uns aber wer sich wirklich langfristig etablieren kann wird sich noch über die die kommenden Jahre zeigen. Neophyten werden, mit Ausnahme von Gemüse-und Kräuterpflanzen, keine mehr neu gepflanzt.
Eine einigermaßen aktuelle Pflanzenliste meines Gartens ist hier zu finden: https://www.naturadb.de/listen/j1dzb6jw/
Bei uns leben zahlreiche Insekten (z.B. Rosenkäfer im Hochbeet und den Terrassentöpfen, Wildbienen in den Nisthilfen und der Trockensteinmauer), ein Gartenschläfer am Haus und ein Igel im Reisighaufen. In den Vögelkasten nisten Kohl-&Blaumeisen und ein Hausrotschwanz. Der Garten und insbesondere der Teich ist aber auch bei vielen anderen Vogelarten - unter anderem einem Bunt- und einem Grünspecht - beliebt. Fuchs und Marder schauen ab und zu vorbei und man sieht hin und wieder Spitzmäuse und verschiedene Nager durch die Beete huschen. Ich hoffe in naher Zukunft dann auch Amphibien und Reptilien in unserem Garten begrüßen zu dürfen, falls sie den Weg zu uns finden.
Ein Video von Anfang September2025 ist hier unter dem Link zu finden. Allerdings ist da das Gemüsebeet wegen Zeitmangels etwas verwahrlost
Ansonsten hier jetzt ein paar ausgewählte Fotoimpressionen
Tami in ihrem Garten
weitere Gartenimpressionen:
