[Weg] Makro-Hortus

[RonB]

Ich bin immer an Feuchtgebieten interessiert und deswegen würde ich gerne etwas mehr von deiner Sumpfzone hören. Wie gross, wie nass, welche Pflanzen, usw.
Ich werde bei mir demnächst wieder mit den beiden Sumpfzonen weitermachen und kann immer Gedankenimpulse gebrauchen.

[Ann1981]

In den Eiben bei uns nisten Vögel und überwintern Käfer, weil sie außen schön dicht sind (bzw. waren, bevor ich die Murmel auf ein handlicheres Format stutzte. Kommt aber wieder.) Jede Pflanze hat ihren spezifischen ökologischen Wert. Mensch muss sich nur entscheiden, was er/sie (fördern) will.

Wenn du die Eibe kappst, empfehle ich dir, den Stummel für 1-2 Jahre dunkel abzudecken, damit sie nicht neu austreibt. Ich verwendete dafür einmal einen gebrauchten, schwarzen, einmal gefalteten Müllsack, den ich mit Erde abdeckte. Das war dann auch nicht ganz so unansehnlich.
Falls du eine Eibe für einen anderen Standort haben möchtest, kann ich dir eine aus der Drainage fischen. Vögelchen bringen uns immer mal ein paar vorbei.

[Thea]

Die Eiben sind beide Wildlinge. Meine Vermieter können sich nicht daran erinnern, je eine Eibe gepflanzt zu haben, und das sicherlich nicht so nah an der Grundstückgrenze.

Das hier ist Eibe Nummer 1, mit einem stattlichen Stamm, die werde ich nach Möglichkeit (solange Nachbar-mit-verwildertem-Garten mich nicht zwingt, sie zu entfernen) behalten:



Die zweite Eibe ist bei Nachbar-mit-schniekem-Gras fast schon in den Grenzstein und durch den Maschendrahtzaun gewachsen und konkurriert gegen Runzelblättrigen Schneeball und die wohletablierte Korkenzieherhasel, die sich gleich wieder ins Bild gedrängt hat.


Dazu habe ich noch einen Schwarzerlen-Mehrfachstamm oder etwas sehr ähnlickes und Liguster und alle möglichen anderen Schossen unter Efeu und Laub gefunden.

Ich habe mich fast davon überzeugt, dass ich dieses Jahr dort einfach Naturkatastrophe spielen sollte, alles ausser den erhaltenswerten Bäumen und dem Efeu raus und "neu anlegen". Unter dem Gesträuch befindet sich auch ein Haufen mal hingekippter kleiner Pflastersteine, den könnte man vielleicht pyramidisieren, passend zum Weissdorn und Totholzhaufen-in-spe

[Thea]

Hallo allerseits,

ich habe mit meinem Mann fleißig am Sumpfbeet gebaut. Zuerst haben wir den letzten Rest Gras weggestochen und das losere Erdreich rausgeschaufelt.



Dann kamen die Backsteine für die hausseitig begrenzende Trockenmauer, eine freundliche Spende von Hortus Brunnladesch. Die Gehwegplatten sind beim Ausheben des Wärmepumpen-Fundaments auf der Nordseite angefallen, und man soll ja nichts verkommen lassen.
Die Rückseite der Trockenmauer ist mit Kies aufgefüllt, die Vorderseite mache ich, wenn wir das Sumpfbeet fluten und wir wissen, wo Lücker verfüllt werden müssen.



Dann kamen Teivlies und Folie, befestigt an der Trockenmauer, etwas über der späteren Rasenkante. Da es gerade schön dräut, haben wir angefangen, die ersten Grassoden reinzuwerfen, damit der Sumpf nicht zu teichig wird und die Folie in den Böen nicht wegflattert. Wäre ja schade um die ganze Arbeit.



Morgen werde ich die Sonntagsruhe noch etwas ignorieren und mehr Grassoden, Kies und die kaputten Buchsbäume platzieren. Vielleicht kann ich dann auch schon die Teichfolie zurechtschneiden.
Das Saatgut für den Ufersaum will ich jetzt wirklich möglichst schnell verarbeiten.

[Hortus rubus ilex]

Die Eiben sind beide Wildlinge. Meine Vermieter können sich nicht daran erinnern, je eine Eibe gepflanzt zu haben, und das sicherlich nicht so nah an der Grundstückgrenze.

Das hier ist Eibe Nummer 1, mit einem stattlichen Stamm, die werde ich nach Möglichkeit (solange Nachbar-mit-verwildertem-Garten mich nicht zwingt, sie zu entfernen) behalten:



Die zweite Eibe ist bei Nachbar-mit-schniekem-Gras fast schon in den Grenzstein und durch den Maschendrahtzaun gewachsen und konkurriert gegen Runzelblättrigen Schneeball und die wohletablierte Korkenzieherhasel, die sich gleich wieder ins Bild gedrängt hat.


Dazu habe ich noch einen Schwarzerlen-Mehrfachstamm oder etwas sehr ähnlickes und Liguster und alle möglichen anderen Schossen unter Efeu und Laub gefunden.

Ich habe mich fast davon überzeugt, dass ich dieses Jahr dort einfach Naturkatastrophe spielen sollte, alles ausser den erhaltenswerten Bäumen und dem Efeu raus und "neu anlegen". Unter dem Gesträuch befindet sich auch ein Haufen mal hingekippter kleiner Pflastersteine, den könnte man vielleicht pyramidisieren, passend zum Weissdorn und Totholzhaufen-in-spe

Ich kann den Impuls, einfach mal alles rauszumachen gut verstehen. Ich habe oft solche Anwandlungen und lasse mich dann immer wieder durch die bereits vorhandenen Strukturen und Tiere aufhalten. So habe ich mich kleinen Projekten, jedes Jahr ein bisschen mehr, sehr gut arrangiert. So sieht es immer natürlich aus. Gar nicht so, als würde ich eingreifen. Ich lerne immer mehr über die Zusammenhänge und bin zunehmend ehrfürchtig. Eine Erfolgsgarantie ist der totale Abriss ja dann auch nicht. Es dauert Jahre, bis es wieder ansehnlich wird. Vieles, was mich jetzt manchmal stört und ich würde es "ersetzen" wollen, werde ich gar nicht mehr miterleben, wenn es den ökologischen Wert erhält, den ich gerne erreichen möchte. Weitere Vorteile sind, ich überfordere mich nicht körperlich, kann immer wieder inspiriert durch Angebote im Kleinanzeigen, neue Baustellen aufmachen und gleichzeitig die bestehenden Strukturen pflegen und anpassen. Das war für mich das faszinierende an dem Hortusprinzip. Mit der Natur handeln, gebrauchte Materialien nutzen, Ressourcen schonen, gutes unterstützen, hinderliches ersetzen.

[Thea]

Und da steht sie, die neue Heizung, und macht jetzt langsam das Wasser warm. Heute Abend wird nach einer Woche Katzenwäsche ausgiebig gebadet, alle Haushaltsmatglieder haben schon Ansprüche angemeldet.



Zwischen Haustür und Wärmepumpe kommt das kalte Steingartenbeet, die Bretter dafür sind schon da, ich muss aber noch warten, bis der Mörtel um die Acrylglasabdeckung für das Kellerfenster ausgehärtet ist, bevor ich da drüber baue.
Dann werden die Kieshaufen auch wieder ein gutes Stück kleiner, der Aushub vom Wärmepumpenfundament wird gleich mitverbaut.

[Thea]

Mit nur einer Baustelle werde ich nicht glücklich. Deshalb heute wieder: Das Sumpfbeet im Vorgarten.



Ich habe heute mit den Kindern fleissig geschippt und sowohl unsere Grassoden als auch den Mineralbetonhaufen abgetragen.

Dann noch etwas Kies am Überlauf und die designierte Wasserstelle eingegraben. Drumrum der Mineralbeton, den wir aus der "Drainage" geholt haben, als der Putz am Anbau Wellen schlug. Da ist jetzt richtiger Kies drin, und die Reste verbauen wir gern hier.



Zuletzt haben wir das Beet geflutet, um zu sehen, ob das Wasser nur an den geplanten Stellen flüchtet. Das klappt. Ich werde den Überlauf aber wahrscheinlich noch etwas höher machen, für mehr Wasser.



Saatgut ist auch schon drin, Schattsaum und Ufersaum mit Blutweiderich und ein paar anderen Schmarkerln. Ich bin gespannt, was davon aufgeht.
Farne und ein paar fertige Wasserpflanzen kommen nächste Woche, die machen die Altersschichtung hoffentlich weniger einheitlich.

Das Gestrüpp ist einer der toten Buchsbäume, die anderen werde ich wahrscheinlich auseinandernehmen um etwas stehendes Totholz zu garnieren.

[Thea]

Das Sumpfbeet ist soweit fertig. Ich habe den Auslauf erhöht, damit mehr Wasser drinbleibt und alle Teichfolienkanten unter Mineralbeton und Lehm verschüttet.

Zur Erstbepflanzung habe ich zwei junge Rainfarnrhizome von meinen Johannisbeeren in den aufgehäuften Beetrand versetzt und noch eine zweite Lage Schattsaum und Ufersaum über alles verteilt. Meine Theorie ist, dass aufgeht, was einen guten Lebensraum für sich findet, und ich habe mich bemüht, möglichst viele Umgebungen in das System einzubringen, von stehender Wasserfläche zu 20cm erhöht und von Kies über Mineralbeton zu Lehmboden.



Von einer Geburtstagsfeier in einem befreundeten Garten gestern Abend habe ich noch ein besonderes Mitbringsel bekommen: Einen Ast vom toten Apfelbaum im verwilterten Garten. Der rundet das Beet perfekt ab.



Ich habe zwar noch ein paar Stammstücke vom Liguster hier rumfliegen, aber die sind viel dünner, gerader und ihnen fehlt die Würde des Alters dieses Astes völlig.

[tree12]

Sieht total gut aus! Wieviel qm sind das insgesamt denn? Ich muß immer in mich hineingrinsen, wenn wir uns über Geschenke wie ein Stammstück, einen großen Ast, einen Korb Laub, ein paar Sämlinge, einen Haufen Steine freuen....

Wo andere blöd gucken würden, weil sie eigentlich einen (pestizidbelasteten) Blumenstrauß erwartet hätten, sind wir glücklich über diese Naturschätze, die unseren Garten bereichern.

[Thea]

Im Baumarkt (besucht wegen vier Backsteinen) wurde ich im Außengelände schwach und habe diverse Pflanzen erstanden, die sich rund um das Sumpfbeet gut macken sollte:

- Eine gelbe Lupine, weil die Seniorin in der unteren Wohnung diese Pflanzen liebt
- eine Katzenminze
- eine weiße Glockenblume
- Ehrenpreis
- Fingerhut
- Moschusmalve. Davon kann man nie genug haben.

Das Sumpfpflanzenpaket ist auch angekommen, morgen früh setze ich die Pflanzen:
Sumpfdotterblume
Sumpf-Vergissmeinnicht
Tüpfelfarn
Sumpf-Lappenfarn
Bach-Minze

Danach mache ich mit dem Beet rund um die Wärmepumpe weiter und setze 10€ Preisgeld für das Kind aus, das mir erfolgreich den Rasen kaputtmäht, damit ich die Wildblumensamen ausbringen kann. :