Gibt es Gemüse für breitwürfige Aussaat?
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Gibt es Gemüse für breitwürfige Aussaat?
Ahoi,
heute habe ich über eine Aussaathilfe nachgedacht, die mir @Amarille mit Verweis auf übertriebenen Perfektionismus direkt wieder ausgeredet hat
Dann ist mir eine Szene aus einer Doku eingefallen, die ich vor mehreren Jahren mal geguckt habe – da ging es um soziale Gemeinschaftsgärten, und ein afghanischer junger Mann hat da Basilikum breitwürfig ausgesät. Also praktisch das Gegenteil von Reihensaat – und man hörte dann die Betreuer*innen: eine Frau, klang wie kurz vor dem Nervenzusammenbruch, sagte, als sie das sah: "Heinrich, mach doch was!!" – aber Heinrich (oder wie der hieß) war entspannter und meinte: "Naja, das ist eine probate Technik, das kann man so machen..."
Und am Ende zeigte die Doku dann prächtig gewachsenen Basilikum, viel mehr und viel schöner, als er in der Reihe je hätte werden können.
Hier die Frage: Gibt es auch Gemüse, das man einfach breitwürfig aussäen könnte, oder ist das eher was für Kräuter?
Ausdünnen muß man ja später ohnehin öfter... Mir schwebt gerade so eine Radieschenfläche vor, mit denen könnte ichs mir zB gut vorstellen – hinterher einfach dünn Erde drübersieben, fertig. Das kommt mit auch irgendwie flächenmäßig effizienter vor, als mit Reihenabstand.
Habt ihr da noch Ideen oder Praxiserfahrungen?
heute habe ich über eine Aussaathilfe nachgedacht, die mir @Amarille mit Verweis auf übertriebenen Perfektionismus direkt wieder ausgeredet hat
Dann ist mir eine Szene aus einer Doku eingefallen, die ich vor mehreren Jahren mal geguckt habe – da ging es um soziale Gemeinschaftsgärten, und ein afghanischer junger Mann hat da Basilikum breitwürfig ausgesät. Also praktisch das Gegenteil von Reihensaat – und man hörte dann die Betreuer*innen: eine Frau, klang wie kurz vor dem Nervenzusammenbruch, sagte, als sie das sah: "Heinrich, mach doch was!!" – aber Heinrich (oder wie der hieß) war entspannter und meinte: "Naja, das ist eine probate Technik, das kann man so machen..."
Und am Ende zeigte die Doku dann prächtig gewachsenen Basilikum, viel mehr und viel schöner, als er in der Reihe je hätte werden können.
Hier die Frage: Gibt es auch Gemüse, das man einfach breitwürfig aussäen könnte, oder ist das eher was für Kräuter?
Ausdünnen muß man ja später ohnehin öfter... Mir schwebt gerade so eine Radieschenfläche vor, mit denen könnte ichs mir zB gut vorstellen – hinterher einfach dünn Erde drübersieben, fertig. Das kommt mit auch irgendwie flächenmäßig effizienter vor, als mit Reihenabstand.
Habt ihr da noch Ideen oder Praxiserfahrungen?
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster
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Re: Gibt es Gemüse für breitwürfige Aussaat?
Ich habe ja aus Versehen so ein Hinterfrage-Gen... "Gemüse baut man in Reihen an? Nö, wieso überhaupt? Ich mache das nicht!"
Und hier im Forum war ich dann inspiriert von @Marissa, die (inspiriert von irgendeinem alten russischen Gartenguru ?) ihr Gemüse sich selbst aussamen und kreuz und quer wachsen lässt (zumindest auch), und das sah bei ihr immer so toll aus.
Jedenfalls: Ich säte wild und nur so in ungefähren Clustern.
Mit der Konsequenz, dass ich ganz oft nicht wusste: Ist das Kunst, oder kann das...? Ich fand manchmal die Orte nicht wieder, wo ich "irgendwo in der Gegend" Möhren gesät hatte und pulte dann just dort in die Erde, um Bohnen hineinzulegen - und so ein Mist eben.
Will sagen: Für die Pflanzen funktioniert das schon, für die Gartenorganisation war es so, wie ich es gemacht habe, eher blöd.
Aber: Eigentlich glaube ich, dass es sogar besser ist!
Z. B. beim Basilikum im Beispiel stelle ich mir vor, dass er weniger wind- und regenanfällig ist, und vielleicht ist es auch, was "Schädlinge" bzw. Mit-Esser angeht, günstiger, wenn ich eine Salatinsel in der Mitte von Petersilie habe oder so.
Man muss halt trotzdem beachten, wer mit wem (nicht) kann.
Reihen sind doch irgendwie extrem unnatürlich, oder?
Und überlegt mal, wie toll das bestimmt aussieht, wenn man eine Spirale oder Muster sät...
Neulich las ich, dass die Sturmanfälligkeit mancher Waldbäume daher kommt, dass ein Forstwirt sich um sie kümmert: Der Baum wird freigestellt, zu nah stehende "Konkurrenten" werden "herausgenommen". Aber auch überartlich stützen Bäume sich gegenseitig, auch über die Wurzeln. Klar kann sich der Baum nicht in eine Richtung entwickeln, wenn daneben dicht ein anderer steht. Aber in der Natur wäre es so. Und er er fiele nicht so leicht um. Es ist rätselhaft, wieso die Menschen immer nur an Konkurrenz und nie an Kooperation denken. Dieses ganze "Survival of the fittest"-Ding... ist einfach nicht die GANZE Wahrheit. Jahrzehntelang redeten alle von Alpha- und Omega-Wölfen und so einen Quark. Dabei sind Wölfe so unglaublich gute Kooperierer, selbst überartlich. Sorry, wieder abgeschweift
Keine Ahnung, ob man die Baum-Kooperation auf Gemüse übertragen kann... da gibt es natürlich schon ein "zu dicht". Aber ich glaube, dass sich das oft auch von alleine "erledigt", wenn man es einfach lässt. Aber das gehört dann schon fast wieder in den Empathie...Esoterik-Thread.
Zum Schluss vielleicht doch noch etwas Handfestest zum Thema: Ein Kollegin meint, sie sät Radieschen mit Möhre gemixt auf ein Beet. Also, das klang breitwürfig, aber ich habe damals nicht nachgefragt... Dann wachsen bald die Radieschen, und man sieht dadurch, wo die Möhren sind. Bis die Möhren unterirdisch Platz brauchen, sind die Radieschen erntereif, und dann sieht man ja das Möhrengrün.
Und hier im Forum war ich dann inspiriert von @Marissa, die (inspiriert von irgendeinem alten russischen Gartenguru ?) ihr Gemüse sich selbst aussamen und kreuz und quer wachsen lässt (zumindest auch), und das sah bei ihr immer so toll aus.
Jedenfalls: Ich säte wild und nur so in ungefähren Clustern.
Mit der Konsequenz, dass ich ganz oft nicht wusste: Ist das Kunst, oder kann das...? Ich fand manchmal die Orte nicht wieder, wo ich "irgendwo in der Gegend" Möhren gesät hatte und pulte dann just dort in die Erde, um Bohnen hineinzulegen - und so ein Mist eben.
Will sagen: Für die Pflanzen funktioniert das schon, für die Gartenorganisation war es so, wie ich es gemacht habe, eher blöd.
Aber: Eigentlich glaube ich, dass es sogar besser ist!
Z. B. beim Basilikum im Beispiel stelle ich mir vor, dass er weniger wind- und regenanfällig ist, und vielleicht ist es auch, was "Schädlinge" bzw. Mit-Esser angeht, günstiger, wenn ich eine Salatinsel in der Mitte von Petersilie habe oder so.
Man muss halt trotzdem beachten, wer mit wem (nicht) kann.
Reihen sind doch irgendwie extrem unnatürlich, oder?
Und überlegt mal, wie toll das bestimmt aussieht, wenn man eine Spirale oder Muster sät...
Neulich las ich, dass die Sturmanfälligkeit mancher Waldbäume daher kommt, dass ein Forstwirt sich um sie kümmert: Der Baum wird freigestellt, zu nah stehende "Konkurrenten" werden "herausgenommen". Aber auch überartlich stützen Bäume sich gegenseitig, auch über die Wurzeln. Klar kann sich der Baum nicht in eine Richtung entwickeln, wenn daneben dicht ein anderer steht. Aber in der Natur wäre es so. Und er er fiele nicht so leicht um. Es ist rätselhaft, wieso die Menschen immer nur an Konkurrenz und nie an Kooperation denken. Dieses ganze "Survival of the fittest"-Ding... ist einfach nicht die GANZE Wahrheit. Jahrzehntelang redeten alle von Alpha- und Omega-Wölfen und so einen Quark. Dabei sind Wölfe so unglaublich gute Kooperierer, selbst überartlich. Sorry, wieder abgeschweift
Keine Ahnung, ob man die Baum-Kooperation auf Gemüse übertragen kann... da gibt es natürlich schon ein "zu dicht". Aber ich glaube, dass sich das oft auch von alleine "erledigt", wenn man es einfach lässt. Aber das gehört dann schon fast wieder in den Empathie...Esoterik-Thread.
Zum Schluss vielleicht doch noch etwas Handfestest zum Thema: Ein Kollegin meint, sie sät Radieschen mit Möhre gemixt auf ein Beet. Also, das klang breitwürfig, aber ich habe damals nicht nachgefragt... Dann wachsen bald die Radieschen, und man sieht dadurch, wo die Möhren sind. Bis die Möhren unterirdisch Platz brauchen, sind die Radieschen erntereif, und dann sieht man ja das Möhrengrün.
- astriddorothea
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Re: Gibt es Gemüse für breitwürfige Aussaat?
Das mit den Möhren kenne ich nur in Verbindung mit Dill.
Spinat, Feldsalat, schwarze Rettiche, Radieschen, Mairüben und Mangold lasse ich sich selbst aussähen. Bei den Radieschen sind die Schoten auch lecker.
Darüber hinaus sähe ich auch in Reihen bis auf die Gründüngung und an manchen Stellen für über Winter Spinat und Postelein breitwürfig.
Spinat, Feldsalat, schwarze Rettiche, Radieschen, Mairüben und Mangold lasse ich sich selbst aussähen. Bei den Radieschen sind die Schoten auch lecker.
Darüber hinaus sähe ich auch in Reihen bis auf die Gründüngung und an manchen Stellen für über Winter Spinat und Postelein breitwürfig.
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“
- SchwurbelfreierGarten
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Re: Gibt es Gemüse für breitwürfige Aussaat?
Ackersalat kannste gerne breitwürfig verteilen und danach ne dünne Schicht Kompost drauf und festdrücken
dachte ich
war unsere Herbstaussaht
es kam nur Gartenkresse die sich wohl dazwischen gemogelt hatte
naja
klappt halt nicht alles
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war unsere Herbstaussaht
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naja
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- Simbienchen
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Re: Gibt es Gemüse für breitwürfige Aussaat?
Die Brutzwiebeln vom Knoblauch kann man einfach breitwürfig in die Beete werfen. Die ziehen sich dann selbst in die Erde. Sie müssen nichtmal mit Erde bedeckt sein, das machen die ganz alleine... total unkompliziert.
Ebenso geht das mit Porreesamen, der versamt sich hier bei mir mittlerweile auch selbst. Stangensellerie auch.
Ich könnte mir das auch gut mit Etagenzwiebeln, also deren Brutzwiebeln, vorstellen.
Ebenso geht das mit Porreesamen, der versamt sich hier bei mir mittlerweile auch selbst. Stangensellerie auch.
Ich könnte mir das auch gut mit Etagenzwiebeln, also deren Brutzwiebeln, vorstellen.
"Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde!"
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Re: Gibt es Gemüse für breitwürfige Aussaat?
Aber der braucht ja genau so lange wie die Möhren...astriddorothea hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 16:43 Das mit den Möhren kenne ich nur in Verbindung mit Dill.
- Alma
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Re: Gibt es Gemüse für breitwürfige Aussaat?
ich kenne das klassisch von den 'Massenaussaaten' wie Spinat und Feldsalat. Auch Sonnenblumen säe ich so aus (ist übrigens jetzt die perfekte Zeit dazu!)
Ich siebe keine Erde/Kompost drüber sondern ziehe mit dem Rechen über die Fläche. Oder wenn die Fläche klein ist einfach mit den Fingern.
Meine Tante hat immer alles an Jungpflanzen gesetzt und dann einfach ein Päckchen Dillsamen über die bepflanze Fläche gestreut.Dill ist ja so fein und zierlich und stört oder bedrängt eigentlich nie.
Grundsätzlich denke ich geht alles mit kleinen Samenkörnern und wenn der Abstand nicht soo wichtig ist.
@Simbienchen wie machst das mit dem Porree? Pflanzt du sie um wenn sie zu dicht stehen?
Ich siebe keine Erde/Kompost drüber sondern ziehe mit dem Rechen über die Fläche. Oder wenn die Fläche klein ist einfach mit den Fingern.
Meine Tante hat immer alles an Jungpflanzen gesetzt und dann einfach ein Päckchen Dillsamen über die bepflanze Fläche gestreut.Dill ist ja so fein und zierlich und stört oder bedrängt eigentlich nie.
Grundsätzlich denke ich geht alles mit kleinen Samenkörnern und wenn der Abstand nicht soo wichtig ist.
@Simbienchen wie machst das mit dem Porree? Pflanzt du sie um wenn sie zu dicht stehen?
- Simbienchen
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Re: Gibt es Gemüse für breitwürfige Aussaat?
Genau Anja, wenn der Porree zu dicht steht, Pflanze ich sie auseinander. Das geht mit Porree wunderbar....
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Re: Gibt es Gemüse für breitwürfige Aussaat?
Das ist die Uraltempfehlung seit Marie Luise Kreuter. Ich selbst habe für Möhren kein Händchen. Ich hatte einmal ganz guten Erfolg als ich sie in Anzuchterde in einem Stück alter Regenrinne vorgezogen habe. Darüber hinaus habe ich entschieden sie im Bioladen zu kaufenPrimulaveris hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 21:59Aber der braucht ja genau so lange wie die Möhren...astriddorothea hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 16:43 Das mit den Möhren kenne ich nur in Verbindung mit Dill.
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“
- Dorfgaertner
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Re: Gibt es Gemüse für breitwürfige Aussaat?
Das kann ich gut nachvollziehen, Karotten werden bei uns auch nur so-lala... Keine Ahnung, was ihnen fehlt...astriddorothea hat geschrieben: ↑Fr 10. Nov 2023, 08:12Das ist die Uraltempfehlung seit Marie Luise Kreuter. Ich selbst habe für Möhren kein Händchen. Ich hatte einmal ganz guten Erfolg als ich sie in Anzuchterde in einem Stück alter Regenrinne vorgezogen habe. Darüber hinaus habe ich entschieden sie im Bioladen zu kaufenPrimulaveris hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 21:59Aber der braucht ja genau so lange wie die Möhren...astriddorothea hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 16:43 Das mit den Möhren kenne ich nur in Verbindung mit Dill.
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster