Wühlmausschutz bei Neupflanzung
- Simbienchen
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Wühlmausschutz bei Neupflanzung
Wühlmäuse können an jungen Bäumen ( ebenso an Sträuchern und Stauden..etc..) erhebliche Schäden anrichten. Ich habe es selbst schon leidlich erfahren müssen, weil ich anfangs nicht wusste, dass ich überhaupt Wühlmäuse habe. Ich werde sie auch nicht los und darum mache ich mir mehr und mehr Gedanken darüber, wie ich unterirdisch das Wurzelwerk meiner Pflanzen schütze.
Als Wühlmausschutz werden Wühlmauskörbe empfohlen, die man schon vorgefertigt als vorgeformte Schutzkörbe, die ohne umständliches Zurechtbiegen schnell und bequem eingesetzt werden können und den Wurzelballen lückenlos umschließen, käuflich erwerben kann. Es gibt sie in verschiedenen Größen, auch für Stauden.
Allerdings bieten diese Körbe nur ein paar Jahre Schutz, da sie sich selbst „entsorgen", indem sie (angeblich in ihren unbedenklichen) Substanzen zerfallen.
Ich habe mich vor kurzem mit einem anderen Gärtner unterhalten, der ebenfalls mit Wühlmäusen zu kämpfen hat und er ist dazu übergegangen, Kies und Steine mit an die Wurzelballen ins Pflanzloch zu geben. Er meinte, daran beißen sich die " Biester" die Zähne aus....
Den jungen Bäumen macht das wohl nichts aus, sie gedeihen gut damit. Die Idee finde ich gut....
Wie handhabt ihr das mit dem Schutz gegen Wühlmäuse? Welche Erfahrungen macht ihr?
Als Wühlmausschutz werden Wühlmauskörbe empfohlen, die man schon vorgefertigt als vorgeformte Schutzkörbe, die ohne umständliches Zurechtbiegen schnell und bequem eingesetzt werden können und den Wurzelballen lückenlos umschließen, käuflich erwerben kann. Es gibt sie in verschiedenen Größen, auch für Stauden.
Allerdings bieten diese Körbe nur ein paar Jahre Schutz, da sie sich selbst „entsorgen", indem sie (angeblich in ihren unbedenklichen) Substanzen zerfallen.
Ich habe mich vor kurzem mit einem anderen Gärtner unterhalten, der ebenfalls mit Wühlmäusen zu kämpfen hat und er ist dazu übergegangen, Kies und Steine mit an die Wurzelballen ins Pflanzloch zu geben. Er meinte, daran beißen sich die " Biester" die Zähne aus....
Den jungen Bäumen macht das wohl nichts aus, sie gedeihen gut damit. Die Idee finde ich gut....
Wie handhabt ihr das mit dem Schutz gegen Wühlmäuse? Welche Erfahrungen macht ihr?
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Re: Wühlmausschutz bei Neupflanzung
Ja, das klingt einleuchtend. Bin gespannt, ob du es ausprobierst.
Ich habe bisher zum Glück keine Erfahrung mit Wühlmäusen, wenngleich ich letzten Herbst verdächtige Löcher gesehen hatte. Aber ich habe vor einiger Zeit Pflanzen bei Hof Berggarten bestellt, denen eine Pflanzanleitung für Zwiebeln beilag. Darin sagen die "Berg-Gärtner", dass sie schon gute Erfahrungen damit gemacht hätten, Zwiebeln in große (13 cm) Tontöpfe mit Erde zu stecken und dann in der Erde zu versenken.
Das geht natürlich nur für sowas Kleines wie Zwiebeln, aber ich dachte, ich schreibe es trotzdem mal.
Außerdem schreiben sie dort, dass Wühlmäuse gerne mögen: Tulipa, Ornithogalum, Muscari und Lilien. Sie meiden: Schachblumen, Narzissen, Laucharten.
Ich habe bisher zum Glück keine Erfahrung mit Wühlmäusen, wenngleich ich letzten Herbst verdächtige Löcher gesehen hatte. Aber ich habe vor einiger Zeit Pflanzen bei Hof Berggarten bestellt, denen eine Pflanzanleitung für Zwiebeln beilag. Darin sagen die "Berg-Gärtner", dass sie schon gute Erfahrungen damit gemacht hätten, Zwiebeln in große (13 cm) Tontöpfe mit Erde zu stecken und dann in der Erde zu versenken.
Das geht natürlich nur für sowas Kleines wie Zwiebeln, aber ich dachte, ich schreibe es trotzdem mal.
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Re: Wühlmausschutz bei Neupflanzung
Der Biologe auf den Streuobstwiesen hier, ein alter Hase, gibt Schotter ins Pflanzloch der jungen Obstbäume und rüttelt sie beim Pflanzen gut ein. Das hält die Wühlmäuse sehr effektiv fern. Beim Hantieren mit Drahtkörben kann ja einiges schiefgehen, die Wurzeln können einwachsen oder beschädigt werden oder der Draht gibt Schadstoffe ins Erdreich ab oder er verrottet schnell und die Wühlmäuse haben wieder freie Bahn.
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Re: Wühlmausschutz bei Neupflanzung
Primulaveris hat geschrieben: ↑Mi 11. Okt 2023, 22:40
Außerdem schreiben sie dort, dass Wühlmäuse gerne mögen: Tulipa, Ornithogalum, Muscari und Lilien. Sie meiden: Schachblumen, Narzissen, Laucharten.
In den Pflanzenpaketen von "Strickler" sind Narzissen und Kugellauch dabei, das scheint der gleiche Gedanke zu sein. Ob die Wühlmäuse das auch wissen Jedenfalls ist es interessant und spricht für eine Bepflanzung der Baumscheiben. Irgendwo habe ich gelesen, dass Wühlmäuse irritiert werden, wenn sehr viele unterschiedliche Pflanzen zusammen stehen. Da bin ich allerdings noch eher skeptisch. Die Steine versprechen da eine höhere Erfolgsquote.
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“
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Re: Wühlmausschutz bei Neupflanzung
Das ist ja ein Thema ohne Ende, buchstäblich...
Bei den unverzinkten Wühlmauskörben kann ich jedenfalls feststellen, daß die nichts bringen. Wenn die Maus da durch will, kann sie den Draht offenbar zerbeißen – der ist anscheinend einfach zu dünn. Ich habe so zwei Wildbirnen verloren (und es danach mit der Pflanze aufgegeben), sowie einen oder zwei Weißdorne. Die konnte ich am Ende des Winters ohne Wurzeln aus der Erde pflücken, mit deutlichen Bißspuren am Stammrest. Und die habe ich alle sehr gewissenhaft in vollständig geschlossene Drahtkörbe gepflanzt. Der zweite oder dritte Weißdorn kam dann in einen verzinkten selbstgebastelten Korb und lebt noch – wird aber sicher irgendwann wegen Wurzelschäden durch den Korb sterben, hat aber bis dahin hoffentlich schon Ausläufer außerhalb des Korbes gebildet.
Bei Frühblühern, bzw. allgemein Zwiebel- und Knollenpflanzen kann ich auch nicht feststellen, daß irgendwelche davon "sicher" vor Wühlmäusen sind. Vielleicht Schneeglöckchen und Kaiserkronen, die scheinen sehr gut zu halten. Aber selbst Narzissen verschwinden, und wenn man guckt, findet man kleine Löcher und Hohlräume, wo sie früher standen.
Bei den unverzinkten Wühlmauskörben kann ich jedenfalls feststellen, daß die nichts bringen. Wenn die Maus da durch will, kann sie den Draht offenbar zerbeißen – der ist anscheinend einfach zu dünn. Ich habe so zwei Wildbirnen verloren (und es danach mit der Pflanze aufgegeben), sowie einen oder zwei Weißdorne. Die konnte ich am Ende des Winters ohne Wurzeln aus der Erde pflücken, mit deutlichen Bißspuren am Stammrest. Und die habe ich alle sehr gewissenhaft in vollständig geschlossene Drahtkörbe gepflanzt. Der zweite oder dritte Weißdorn kam dann in einen verzinkten selbstgebastelten Korb und lebt noch – wird aber sicher irgendwann wegen Wurzelschäden durch den Korb sterben, hat aber bis dahin hoffentlich schon Ausläufer außerhalb des Korbes gebildet.
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Re: Wühlmausschutz bei Neupflanzung
Ja offensichtlich ist das so. Meine Felsenbirne wurde von oben vom Reh und zum Glück die Wurzeln nur zur Hälfte von der Maus abgefressen. Den Ableger einer alten Moosrose habe ich dreimal umgesetzt bis er wohl nicht mehr in der Schußlinie stand.
Eine Weile habe ich Kefir in die schlimmsten Löcher gegossen.
Das mochten sie nicht. Aber Lebensmittel so einzusetzen widerstrebte mir dann.
Maulwürfe pflegen und ich überlege einen Landestange für Greifvögel aufzustellen.
Eine Weile habe ich Kefir in die schlimmsten Löcher gegossen.
Das mochten sie nicht. Aber Lebensmittel so einzusetzen widerstrebte mir dann.
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Re: Wühlmausschutz bei Neupflanzung
Mit dem Gedanken spiele ich auch schon seit längerer Zeit... Hier gibt es auch mehrere Greifvogel-Arten, das wäre mglw. wirklich erfolgreich.astriddorothea hat geschrieben: ↑Di 17. Okt 2023, 17:54ich überlege einen Landestange für Greifvögel aufzustellen.
Maulwürfe haben wir hier leider nicht – die sollen ja angeblich Wühlmäuse in Schach halten... Ich würde mit Kußhand die Maulwurfshügel gegen die Wühlmauslöcher eintauschen... ;-) Vielleicht muß ich mal Maulwürfe entführen
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Re: Wühlmausschutz bei Neupflanzung
Denkt auch an die Steinhaufen fürs Mauswiesel - das sind hocheffektive Wühlmausjäger! Die legen sogar Vorratskammern an, es wurde einmal eine gefunden mit 50 toten Mäusen drin.
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Re: Wühlmausschutz bei Neupflanzung
Vielleicht muß ich mal Maulwürfe entführen
Das gleiche dachte ich auch schon oft, ich habe scheinbar zu wenige Maulwürfe hier....
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Re: Wühlmausschutz bei Neupflanzung
Simbienchen hat geschrieben: ↑Do 19. Okt 2023, 12:57Macht Euch keine falschen Hoffnungen.
Das gleiche dachte ich auch schon oft, ich habe scheinbar zu wenige Maulwürfe hier....
Trotz Maulwurf und brütenden Falken hier auf dem Gelände gibt es wohl so viele, dass ich sie schon im Garten gesehen habe.
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