[Weg 02-25] Makro-Hortus

Garten und andere Grünflächen auf dem Weg zum Hortus / Hortanen Habitat
tree12
Beiträge: 1518
Registriert: Sa 6. Apr 2019, 10:40
Hat sich bedankt: 2191 Mal
Danksagung erhalten: 1788 Mal

Re: [Weg] Makro-Hortus

Beitrag von tree12 »

Ja, Ron, genau, ich merke, wir haben so gut wie keine Algen mehr. Dafür ist aber mittlerweile bei diesem Wetter die gesamte Wasseroberfläche vereinnahmt von den Wasserlinsen. Das kann auch für unseren vielen Molche nicht gut sein, sie brauchen ja viel Licht und Wärme.
Benutzeravatar
Thea
Beiträge: 74
Registriert: Mo 24. Jun 2024, 11:11
Wohnort: Herzogenaurach
Hortus-Name: µHortus
Hat sich bedankt: 27 Mal
Danksagung erhalten: 134 Mal

Re: [Weg 02-25] Makro-Hortus

Beitrag von Thea »

Ich lasse die Gänsegrütze jetzt erstmal in Ruhe, es wird sich zeigen, wie gut sie den Winter überlebt.

Ein Etappenziel habe ich heute erreicht: Ich habe jetzt einen Vogelfreundlichen Garten nach Landesbund für Vogelschutz. Was in der Bewertung „fehlte“ waren wohl Vogelnistkästen und Ohrhöhler-Blumentöpfe - die Blumentöpfe mit Holzwolle habe ich nur oben im Mikro-Hortus, im unteren Garten bin ich nicht auf die Idee gekommen, dass man so etwas brauchen könnte.

Bild

In Sachen Nistkästen bin ich ziemlich hin- und hergerissen. Ja, sie sind nützlich, aber ebenso ja, sie müssen gepflegt werden. Und gepflegt werden müssen sie zu einer Jahreszeit, in der es mir traditioneller Weise echt nicht gut geht und ich Mühe habe, auf Arbeit zu gehen und die Waschmaschine einmal in der Woche laufen zu lassen. Ich befürchte also, dass ich Nistkästen zwar aufhängen könnte, aber die Enhaltungspflege gar mies in die Binsen gehen würde. Also habe ich keine.

Über Fledermauskästen habe ich auch schon nachgedacht, aber da gilt das Gleiche fürs Putzen, und auf 14cm Außenisolierung ist es erst recht eine Herausforderung. Wobei wir hier viele Fledermäuse haben, sie jagen in der Dämmerung gern an unserer Straßenlaterne.

Außerdem habe ich es geschafft, das Trampolin an eine fröhliche Familie zu verschenken. Damit ist zwar ein Schattenspender weg, aber ich habe das 3-Meter-Durchmesser-Monster nicht mehr rumstehen. Mehr Platz für Blumeninseln.
tree12
Beiträge: 1518
Registriert: Sa 6. Apr 2019, 10:40
Hat sich bedankt: 2191 Mal
Danksagung erhalten: 1788 Mal

Re: [Weg 02-25] Makro-Hortus

Beitrag von tree12 »

Vogelnistkästen sind auch wertvoll, wenn man sie nicht jedes Jahr reinigt, sondern in größeren Intervallen. Es übernachten außerhalb der Brutzeit auch viele Vögel drin. Von der Streu und den Federchen, die im Kasten verbleiben, leben viele Kleinstlebewesen. So oder so ist ein Kasten aus Holzbeton ein guter und wichtiger Lebensraum.

Die normalen braunen Kästen von Schwegler sind natürlich schwer und können nicht überall aufgehängt werden, bieten aber eine gute Isolierung bei Kälte und Nässe, ausreichend Platz, Schutz vor Spechten und überdauern ein Menschenleben. In manchen Fällen kann auch die Vorderseite ausgetauscht werden, man kann also im Handumdrehen aus einem Kohlmeisenkasten einen Blaumeisenkasten machen oder umgekehrt.

Die braunen Kästen sind außerdem unauffällig und werden nicht so schnell von Freßfeinden entdeckt wie lustig angestrichene Holzkästen, die manchmal ohne nachzudenken in Gärten Einzug halten.

Wer jetzt noch solche Kästen aufhängt, bietet Vögeln einen Schutz und einen Schlafplatz im Winter.
tree12
Beiträge: 1518
Registriert: Sa 6. Apr 2019, 10:40
Hat sich bedankt: 2191 Mal
Danksagung erhalten: 1788 Mal

Re: [Weg 02-25] Makro-Hortus

Beitrag von tree12 »

Noch was: Die Wasserlinsen vermehren sich auch im Winter, sofern nicht gerade die Wasseroberfläche zufriert. Sie sind nicht zu bremsen, was die Ausbreitung angeht.
Benutzeravatar
Thea
Beiträge: 74
Registriert: Mo 24. Jun 2024, 11:11
Wohnort: Herzogenaurach
Hortus-Name: µHortus
Hat sich bedankt: 27 Mal
Danksagung erhalten: 134 Mal

Re: [Weg 02-25] Makro-Hortus

Beitrag von Thea »

Ah, Danke für die Aufklärung. Dann schaue ich mal, ob ich nicht doch ein paar Nistkästen in Korkenzieherhasel, Apfel und Feige anbringe. Katzensicher muss es bei uns ja auch sein, wir haben viele Tiere hier um Wohngebiet, und aus irgendeinem Grund kenne ich die meisten beim Namen.

Eine thematisch passende Frage habe ich für euch Vogelfreunde auch noch:
Ich habe heute früh eine tote Wanderratte im Nordhof neben der Wärmepumpe gefunden, die eindeutig nicht von einer Katze erlegt wurde - sie hatte Punktwunden und sah aus, als hätte ein Vogel sie beim Durchfliegen verloren. Nachdem ich im Frühlng schon mal einen einzelnen Elsternflügel (von einem erwachsenen Tier) im Vorgarten hatte, frage ich mich jetzt, welcher Vogel bei uns da auf die Jagd geht? Und wie ich den Räuber etwas Gutes tun kann?
tree12
Beiträge: 1518
Registriert: Sa 6. Apr 2019, 10:40
Hat sich bedankt: 2191 Mal
Danksagung erhalten: 1788 Mal

Re: [Weg 02-25] Makro-Hortus

Beitrag von tree12 »

Mauswiesel könnten Ratten erlegen, bin mir da aber nicht ganz sicher. In Frage kommen weiterhin Fuchs, Eulenvögel, Krähenvögel. Ich weiß von einem Fall, wo im Garten eine Elster ganz geschickt zwar keine Ratte, aber eine Maus erbeutet hat.

Krähenvögel kann man insbesondere durch Aufklärung schützen. Viele Leute wollen ja nur die "niedlichen" Meisen schützen (ohne zu wissen, daß auch diese räuberisch leben) und machen die Elstern, Rabenkrähen und Eichelhäher für den Rückgang der Singvögel verantwortlich. Wobei man auch nachlesen kann, was genau unter die Singvögelfraktion drunterfällt... ;)

Natürlich können schlaue Elstern gezielt Hecken nach Gelegen kleinerer Vögel absuchen oder auch mal Eichhörnchenjunge fressen. Aber dafür werden ja auch gelegentlich Gelege von Elstern wiederum von anderen gefressen... das sind die natürlichen Kreisläufe, von denen viele Menschen erschreckend wenig wissen. Elstern sind nicht "böse", ebenso wenig wie Blattläuse. Und niedliche Kohlmeisen werfen manchmal Blaumeisenjunge aus dem Nest.

An meinen Futterstellen sind alle willkommen, auch das Rabenkrähenpaar, das sehr vorsichtig und scheu ist. Die bemerken eine Bewegung am Fenster und sind auf und davon! Ich füttere ganzjährig, aber das ist ein Thema, an dem sich die Geister scheiden, auch hier im Forum. Ich bin der Überzeugung, die Ansichten von Prof. Berthold, dem führenden Ornithologen, können so falsch nicht sein.

Und da ich meine Futterstellen auch ganzjährig im Blick habe, sehe ich, welche Vogelarten kommen, in welchen Bestandszahlen, ob es im Winter Bergfinken und Birkenzeisige als weitgereiste Gäste gibt, ob die Buntspechte viel Nachwuchs produziert haben usw.
Benutzeravatar
Thea
Beiträge: 74
Registriert: Mo 24. Jun 2024, 11:11
Wohnort: Herzogenaurach
Hortus-Name: µHortus
Hat sich bedankt: 27 Mal
Danksagung erhalten: 134 Mal

Re: [Weg 02-25] Makro-Hortus

Beitrag von Thea »

Jo, die Elsterabneigung hatte die Seniorin früher auch, bevor die Demenz sie das hat vergessen lassen ... Seither bleiben die Elstern bei uns unbehelligt. Ich glaube, ich habe schon mal von meinem kleinen Zufütterversuch im Frühsommer geschrieben?

Da habe ich mir vom Heuschreckenzüchter zwei Dörfer weiter einen Sack Mehlwürmer und eine Dose mittelgroße heimische Heimchen besorgt und die einmal großzügig im Vor- und Hintergarten verteilt, wo die Amseln und Meisen fleißig auf Futtersuche waren. Das war dann der Moment, in dem die Elstern sich aus dem Ahorn herab zur Erde begaben und allen das Extraessen streitig machen wollten. Nachdem die Elstern aber gut damit beschäftigt waren, die Mehlwürmerspur durch den Garten zu jagen, waren die Amselmännchen ganz ruhig dabei, sich unbehelligt Regenwürmer aus dem Boden zu trampeln.

Zu den Nistkästen, das lässt mich jetzt gerade echt nicht los ... ich wollte immer schon was für die Fledermäuse hier tun, seit die 30 Jahre alte Birke vor dem Haus weg musste.

Bild

Das ist der Traufüberstand auf der Südseite über dem Balkon. Im Winter fällt da zu Mittag etwas Sonne drejauf, den Rest des Jahres ist wegen des hohen Sonnenstands dort Schatten. An der Mauer mit ihren 14cm Außenisolierung plus Putz kann ich nichts befestigen, aber einen Satz Haken in die Dachverkleidung und die Sparren reinmachen, das ginge. Das Dach ist 3m über dem Balkon und damit katzensicherer als der Ahorn, und wenn ich ein austauschbares Brett unter die Kästen hänge, ließe sich der Dreck, der es auf den Balkon schafft, sicher minimieren.

Ich denke da hauptsächlich an ein oder zwei Fledermauskästen, aber bei meiner Tante habe ich auch mal einen Zaunkönig über ihrem Türsturz brüten sehen, und die Hausrotschwänze wohnen schon seit Jahren unter der Traufe von Nachbars Garage. Denkt ihr, das wäre sinnvoll?

Gerade ist Nistkasten-Surfen für meine Ersparnisse echt nicht gesund. ;)
tree12
Beiträge: 1518
Registriert: Sa 6. Apr 2019, 10:40
Hat sich bedankt: 2191 Mal
Danksagung erhalten: 1788 Mal

Re: [Weg 02-25] Makro-Hortus

Beitrag von tree12 »

Bei Fledermauskästen ist es wichtig, daß sich die Fledermäuse beim Verlassen des Kastens zwei bis drei Meter in die Tiefe stürzen können. Da darf also kein Hindernis im Weg sein. Und der Kasten darf nachts nicht beleuchtet werden durch eine Straßenlaterne.

Fledermäuse haben Winter- und Sommerquartiere, oft noch spezielle Quartiere zur Jungenaufzucht. Wahrscheinlich ist es sinnvoll, zunächst herauszufinden zu versuchen, welche Arten bei Dir herumschwirren. Vielleicht gibt es einen Verein oder eine Organisation in der Nähe, wo man nachfragen könnte? Dann wäre es machbar, gleich die "richtigen" Kästen aufzuhängen, wobei es trotzdem sehr lange bis zur Besiedelung dauern kann.

Man kann seine Ersparnisse weitaus weniger sinnvoll einsetzen... ;)
Benutzeravatar
Thea
Beiträge: 74
Registriert: Mo 24. Jun 2024, 11:11
Wohnort: Herzogenaurach
Hortus-Name: µHortus
Hat sich bedankt: 27 Mal
Danksagung erhalten: 134 Mal

Re: [Weg 02-25] Makro-Hortus

Beitrag von Thea »

Große Geburtstagsfeier, und kaum stehen die Bierbanke, kommen die Schmetterlinge aus ihren Verstecken.

Bild
Antworten

Zurück zu „Mein Garten und ich!“