Bio
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Re: Bio
Wie alles benötigt es einige Zeit um etwas umzusetzten. Bio als EU-Siegel ist der Versuch dem Kunden eine Entscheidungsmöglichkeit zu bieten bei der er "theoretisch" weiß was dies bedeutet.
Davor wurde Bio sehr individuell ausgelegt.
Das mit einem EU weiten Biosiegel nicht gleich alles so gut wie möglich gemacht wird ist ja wohl selbstverständlich.
Auch da muss Ökonomie und Machbarkeit für Großbauern beachtet werden sowie hunderte von anderen Faktoren.
Deshalb ist es aber ja noch nicht gescheitert, sondern ein Anfang.
Auch konventioneller Anbau hat sich in den letzten Jahrzehnten verbessert. Bodenproben müssen eingeschickt werden und je nach dem Ergebniss wird berechnet wieviel Dünger ausgebracht werden darf. So wird so wenig Nitrat wie möglich ausgewaschen. Mit der Zeit werden die Analysen einfacher, billiger und in ein paar Jahren gibt es Traktoren welche den Nitratgehalt direkt messen und entsprechend den Werten direkt die perfekte Menge an Dünger zuführen.
Solange sich alles in eine bestimmte Richtung bewegt ist das doch gut.
Vielleicht wird es irgendwann nicht mehr nötig zwischen Bio und Konventionell zu unterscheiden weil es auch der Konventionelle Anbau so weit gebracht hat das ein Auswaschen von Nitrat oder ausbringen von Pestiziden, welche Nützlingen schaden, nicht mehr existieren (oder nur noch in einem sehr kleinem maße)
Davor wurde Bio sehr individuell ausgelegt.
Das mit einem EU weiten Biosiegel nicht gleich alles so gut wie möglich gemacht wird ist ja wohl selbstverständlich.
Auch da muss Ökonomie und Machbarkeit für Großbauern beachtet werden sowie hunderte von anderen Faktoren.
Deshalb ist es aber ja noch nicht gescheitert, sondern ein Anfang.
Auch konventioneller Anbau hat sich in den letzten Jahrzehnten verbessert. Bodenproben müssen eingeschickt werden und je nach dem Ergebniss wird berechnet wieviel Dünger ausgebracht werden darf. So wird so wenig Nitrat wie möglich ausgewaschen. Mit der Zeit werden die Analysen einfacher, billiger und in ein paar Jahren gibt es Traktoren welche den Nitratgehalt direkt messen und entsprechend den Werten direkt die perfekte Menge an Dünger zuführen.
Solange sich alles in eine bestimmte Richtung bewegt ist das doch gut.
Vielleicht wird es irgendwann nicht mehr nötig zwischen Bio und Konventionell zu unterscheiden weil es auch der Konventionelle Anbau so weit gebracht hat das ein Auswaschen von Nitrat oder ausbringen von Pestiziden, welche Nützlingen schaden, nicht mehr existieren (oder nur noch in einem sehr kleinem maße)
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Re: Bio
Georg schreibt, daß wir "besseres Bio" brauchen. Ja, tun wir. Ich finde, eine der Quintessenzen aus unserer lebhaften Diskussion ist die Erkenntnis, daß ALLES verbesserungswürdig ist. Bio ist gut, könnte besser werden, Demeter ist gut, könnte besser werden, unsere Gärten sind gut, sie könnten noch besser werden (statt 80 % heimische Pflanzen irgendwann 99 %) etc.
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Re: Bio
Was ich bei dir lese @SchwurbelfreierGarten ist:
große Enttäuschung und Wut.
Und beides teile ich uneingeschränkt.
Wir wissen es so viel besser und richten uns trotzdem weiter zugrunde. Wir verarschen uns selbst und lassen uns verarschen, weil wir es glauben wollen, damit es nicht so weh tut.
Nur, wenn Leute einsteigen in so ein "Bio ist auch nicht besser, das ist bewiesen, das ist nur Geldmacherei, die blöden Ökos blablabla" finde ich das auch blöd. Da gibt es Menschen, die wirklich meinen, was sie tun und sich unheimlich Mühe geben! Die gibt es im Übrigen auch bei konventionellen Landwirten und denen, denen der Zertifizierungszirkus stinkt.
Persönlich finde ich, dass das Bioanbau trotz aller "Aber-ihr-seid-auch-keine-Heiligens" durchaus besser ist und eigentlich der NORMALE Anbau. Wenn alle Kosten an der Natur, die durch Vergiften, Bodenerosion, Artenmord, Belastung von Boden, Atmosphäre, Wasser und Lebewesen eingepreist würden, was ich befürworte, würde sich kein Mensch mehr das "Essen" der Agrarkonzerne leisten können und wollen.
Und da haben wir noch nicht über unsere seelischen Schäden der völligen Entfremdung von der Natur gesprochen. Und das ist für mich kein "esoterisches" Problem, sondern eigentlich das größte und drängendste, woran alles andere hängt.
Das bespreche ich dann mit @Amarille .
große Enttäuschung und Wut.
Und beides teile ich uneingeschränkt.
Wir wissen es so viel besser und richten uns trotzdem weiter zugrunde. Wir verarschen uns selbst und lassen uns verarschen, weil wir es glauben wollen, damit es nicht so weh tut.
Nur, wenn Leute einsteigen in so ein "Bio ist auch nicht besser, das ist bewiesen, das ist nur Geldmacherei, die blöden Ökos blablabla" finde ich das auch blöd. Da gibt es Menschen, die wirklich meinen, was sie tun und sich unheimlich Mühe geben! Die gibt es im Übrigen auch bei konventionellen Landwirten und denen, denen der Zertifizierungszirkus stinkt.
Persönlich finde ich, dass das Bioanbau trotz aller "Aber-ihr-seid-auch-keine-Heiligens" durchaus besser ist und eigentlich der NORMALE Anbau. Wenn alle Kosten an der Natur, die durch Vergiften, Bodenerosion, Artenmord, Belastung von Boden, Atmosphäre, Wasser und Lebewesen eingepreist würden, was ich befürworte, würde sich kein Mensch mehr das "Essen" der Agrarkonzerne leisten können und wollen.
Und da haben wir noch nicht über unsere seelischen Schäden der völligen Entfremdung von der Natur gesprochen. Und das ist für mich kein "esoterisches" Problem, sondern eigentlich das größte und drängendste, woran alles andere hängt.
Das bespreche ich dann mit @Amarille .
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Re: Bio
Und mir fiel gerade noch was ein.
Der Bauer, mit großen Flächen mehr Förderung bekommt, als derjenige, der viele kleine Felder hat - auch so ein geförderter Unsinn...
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Nicht die Blumen und Bäume,
nur der Garten ist unser Eigentum.
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Re: Bio
Erinnert mich an: Stellt euch vor, es ist Krieg, und keiner geht hin.Gsaelzbaer hat geschrieben: ↑Fr 23. Jun 2023, 08:36 Schöne Diskussion!
Noch schöner das ihr alle so artig dabei bleibt :-)))
Weitermachen;-)
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)
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Re: Bio
Ja, das trifft es. Wut und Enttäuschung.Primulaveris hat geschrieben: ↑Fr 23. Jun 2023, 09:22 Was ich bei dir lese @SchwurbelfreierGarten ist:
große Enttäuschung und Wut.
Und beides teile ich uneingeschränkt.
Wir wissen es so viel besser und richten uns trotzdem weiter zugrunde. Wir verarschen uns selbst und lassen uns verarschen, weil wir es glauben wollen, damit es nicht so weh tut.
Nur, wenn Leute einsteigen in so ein "Bio ist auch nicht besser, das ist bewiesen, das ist nur Geldmacherei, die blöden Ökos blablabla" finde ich das auch blöd. Da gibt es Menschen, die wirklich meinen, was sie tun und sich unheimlich Mühe geben! Die gibt es im Übrigen auch bei konventionellen Landwirten und denen, denen der Zertifizierungszirkus stinkt.
Zum Glück gibt es sowohl in Bio als auch in Konventionell Bauern die sich unheimlich Mühe geben. Aber bei Beiden gibt es aber auch Großbetriebe, die die Grenzen des Erlaubten ausreizen. Ich hab als Konsequenz angefangen bei den Bauern direkt einzukaufen, bei denen ich den Eindruck habe, dass sie sich Mühe geben, egal ob Bio oder Konventionell. Bei der Ware von unserem Gemüsehändler kann ich das nicht überprüfen, da lasse ich das Bio mittlerweile liegen.
- SchwurbelfreierGarten
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Re: Bio
Das führt zwar etwas vom Thema weg, trotzdem möchte ich kurz anmerken, daß das Anliegen der GdG nicht ist, einfach mit dem Finger zu zeigen. Das Projekt wurde vom Biologen Ulf Soltau gegründet, und sein Anliegen war und ist es, auf die ökologischen Verheerungen aufmerksam zu machen, die die Menschen in ihren Vorgärten anrichten – mit dem Ziel: "Ich will diese Gärten gesellschaftlich unmöglich machen" (Soltau). In einem neuern Interview: "Mir geht es wirklich nur darum, diesen Trend anzuprangern, nicht einzelne Personen." Und das gelingt ihm ganz gut, er ist ja immer wieder mal im Fernsehen und Radio zu hören und erreicht viele Menschen mit Büchern, Facebook, Instagram...
Ich kenne Markus' Facebook-Beitrag nicht, aber wenn der so ist, wie dargestellt, dann täuscht sich Markus jedenfalls bei dem Aspekt, daß es da um "Finger zeigen" ginge. Es geht bei den GdG darum, ein Problembewußtsein zu schaffen – mit dem Mittel der Realsatire.
Völlig recht hat Markus natürlich, wenn er sagt, daß man mit gutem Beispiel voran gehen soll. Aber das eine schließt das andere nicht aus. Im Prinzip wollen Ulf und Markus das gleiche, sie haben nur unterschiedliche Zugänge.
Ich empfehle dieses kurze NDR-Interview mit Soltau vom letzten Oktober: https://www.ndr.de/kultur/Trend-Schotte ... en166.html
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster