Bio
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Bio
Aus meiner Sicht ist das heutige Bio gescheitert. Die Idee Gift nicht nach Wirkung und Kollateralschäden sondern nach Herstellung einzuteilen, hat sich erwartendermaßen als schlechte Idee herausgestellt. Letztendlich muß es doch um die Probleme durch die Gifte gehen und nicht ob sie aus einer Pflanze extrahiert oder in der Chemiefabrik produziert werden. Die Ertragsverluste bei Bio sind massiv und fordern zusätzlichen Flächenverbrauch.
Die Liste an Pflanzenschutzmitteln ist bei Bio-Betrieben nicht unproblematisch. Ich greif da mal exemplarisch Spruzit raus. Dieses Gift steht in den Betriebsmittellisten von Bio-Verbänden. Spruzit enthält Naturpyrethrum, welches für alle Insekten als Kontaktgift schädlich ist, des weiteren ist es sehr giftig für Fische oder Ratten. Katzen können das Gift nicht abbauen. (Bei Menschen ist bekannt, dass es Haut-Allergien hervorrufen kann) So ein breit wirkendes Gift ist aus meiner Sicht ein No Go unter einem Bio Label, das hat mich echt erschüttert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pyrethrum
https://flexikon.doccheck.com/de/Pyrethrum
https://schnelleberatungen.de/wie-gifti ... -menschen/
Demeter: https://www.demeter.de/sites/default/fi ... lliste.pdf
Naturland: https://www.inputs.eu/fileadmin/bml-eu/ ... e_2020.pdf
Beim Ökomonitoring vom Land BW konnte festgestellt werden, dass im Laufe der Jahre die Beanstandungsquote gesunken ist. Und nur bei einem geringen Anteil Rückstände von Pflanzenschutzmitteln über dem Orientierungswert nachweisbar waren. Seite 25 (Im PDF-Viewer 13, da Doppelseiten). Allerdings wird dort auch eingeschränkt, dass es diese Grenzwerte nur für chemisch synthetische Pflanzenschutzmittel gibt (Also Einträge von Nachbarfeldern), nicht jedoch für Rückstände von Bio-Pflanzenschutzmitteln. In diesem Dokument kommen jedenfalls Spruzit und co nicht vor, auch zum Thema Belastungen mit Schimmel oder Bakterien ist nichts zu finden) Insg. scheint mir das Ganze nicht vollständig durchdacht. Das ständig vorgebrachte Argument Bio sei weniger giftbelastet, scheint schon durch die inkonsequente Untersuchung auf Giftrückstände ad absurdum geführt.
https://www.baden-wuerttemberg.de/filea ... toring.pdf
Auch verursachen Bio Produkte indirekt mehr CO2, weil 40-50%!! weniger Ertrag pro Fläche (Was das für einen Flächenverbrauch bedeuten würde, wenn wir auf konsequent auf Bio umstellen und den gleichen Ertrag wollen, mag man sich da nicht vorstellen). Positiv ist anzumerken, dass CO2 Ausstöße vermieden werden, die bei der Herstellung von Düngemitteln anfallen. Auch wird mehr CO2 im Boden durch den Humus gebunden.
Der Einsatz von Kupfer als Fungizid ist auch mehr als problematisch für Böden, Mikrooganismen und Regenwürmer (Kupfer ist für Bio-Betriebe alternativlos und reichert sich im Boden an - früher oder später ist der Boden unbrauchbar). Auch wirken Biopestizide breiter als konventionelle Gifte, siehe Pyrethrum als Beispiel - auch Quarks geht da nicht konkret darauf ein, wie es sich mit Rückständen von Biogiften verhält. Dass die anderen Gifte da weniger drauf sind, sollte logisch sein, wenn sie nur über Windeintrag auf die Äcker kommen. Positiv ist dass bei Bio tatsächlich mehr Vögel und Insekten zu finden sind, die Pflanzenvielfalt sogar um 86%. Bei doppelter Ackerfläche müssten dagegen artenreiche Wiesen und Wälder geopfert werden - das gleicht die die Verbesserungen nicht aus.
Vorteil von Bio ist natürlich, dass die Böden besser bewirtschaftet werden, aber da gibts diesbezüglich ja glücklicherweise auch neue Förderungen vom BMEL für Modell- und Demonstrationsvorhaben bei 150 Betrieben zur Verbesserung des Humusgehaltes. Das halte ich für einen sehr guten und zielführenden Ansatz.
https://taz.de/Studie-zu-Lebensmitteln- ... /!5687804/
https://www.quarks.de/umwelt/landwirtsc ... er-besser/
https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemi ... rgabe.html
https://www.agrarheute.com/markt/marktf ... ise-589069
Was das komplette Umstellen auf Bio-Produktion für Folgen haben kann, ist in Sri Lanka zu beobachten. Das ist verheerend.
https://www.nzz.ch/international/hat-bi ... ld.1695566
Ich zitiere: "Würden aber alle Bauern nur noch zertifizierte Bioprodukte produzieren, müsste Sri Lanka seine Lebensmittel fortan aus Bangladesh, Indien, Pakistan importieren – außer einer wohlhabenden Elite könnte sich die heimischen Bioprodukte niemand leisten."
Im Endeffekt frage ich mich wie wir mit diesem Bio unsere Landwirtschaft (weltweit) umstellen wollen? Wie sollen die vielen Ackerflächen, die man zusätzlich benötigt um die Ertragsverluste auszugleichen, die Biodiversität stärken? Dies könnte man viel besser mit einer Initiative zu mehr artenreichen Magerwiesen erreichen. Ich sehe hier zwar einige positive Seiten bei Bio aber auch sehr sehr viele massive Probleme die bereitet werden. Wie beim Klima stehen wir auch bei der Biodiversität vor einem Abgrund. Die Insekten sind die wichtigsten Helfer der Landwirtschaft. Als ich in den 90er Jahren meinen Führerschein machte, mußte ich regelmäßig Windschutzscheibe, Nummernschild und Scheinwerfer von der Insektenkruste befreien - das ist schon seit gut zwanzig Jahren nicht mehr der Fall und zeigt eigentlich den eklatanten Schwund der Insekten, den ja auch andere wissenschaftlichere Untersuchungen zeigen. Bio gibt es nun auch bald so lang.
Die Liste an Pflanzenschutzmitteln ist bei Bio-Betrieben nicht unproblematisch. Ich greif da mal exemplarisch Spruzit raus. Dieses Gift steht in den Betriebsmittellisten von Bio-Verbänden. Spruzit enthält Naturpyrethrum, welches für alle Insekten als Kontaktgift schädlich ist, des weiteren ist es sehr giftig für Fische oder Ratten. Katzen können das Gift nicht abbauen. (Bei Menschen ist bekannt, dass es Haut-Allergien hervorrufen kann) So ein breit wirkendes Gift ist aus meiner Sicht ein No Go unter einem Bio Label, das hat mich echt erschüttert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pyrethrum
https://flexikon.doccheck.com/de/Pyrethrum
https://schnelleberatungen.de/wie-gifti ... -menschen/
Demeter: https://www.demeter.de/sites/default/fi ... lliste.pdf
Naturland: https://www.inputs.eu/fileadmin/bml-eu/ ... e_2020.pdf
Beim Ökomonitoring vom Land BW konnte festgestellt werden, dass im Laufe der Jahre die Beanstandungsquote gesunken ist. Und nur bei einem geringen Anteil Rückstände von Pflanzenschutzmitteln über dem Orientierungswert nachweisbar waren. Seite 25 (Im PDF-Viewer 13, da Doppelseiten). Allerdings wird dort auch eingeschränkt, dass es diese Grenzwerte nur für chemisch synthetische Pflanzenschutzmittel gibt (Also Einträge von Nachbarfeldern), nicht jedoch für Rückstände von Bio-Pflanzenschutzmitteln. In diesem Dokument kommen jedenfalls Spruzit und co nicht vor, auch zum Thema Belastungen mit Schimmel oder Bakterien ist nichts zu finden) Insg. scheint mir das Ganze nicht vollständig durchdacht. Das ständig vorgebrachte Argument Bio sei weniger giftbelastet, scheint schon durch die inkonsequente Untersuchung auf Giftrückstände ad absurdum geführt.
https://www.baden-wuerttemberg.de/filea ... toring.pdf
Auch verursachen Bio Produkte indirekt mehr CO2, weil 40-50%!! weniger Ertrag pro Fläche (Was das für einen Flächenverbrauch bedeuten würde, wenn wir auf konsequent auf Bio umstellen und den gleichen Ertrag wollen, mag man sich da nicht vorstellen). Positiv ist anzumerken, dass CO2 Ausstöße vermieden werden, die bei der Herstellung von Düngemitteln anfallen. Auch wird mehr CO2 im Boden durch den Humus gebunden.
Der Einsatz von Kupfer als Fungizid ist auch mehr als problematisch für Böden, Mikrooganismen und Regenwürmer (Kupfer ist für Bio-Betriebe alternativlos und reichert sich im Boden an - früher oder später ist der Boden unbrauchbar). Auch wirken Biopestizide breiter als konventionelle Gifte, siehe Pyrethrum als Beispiel - auch Quarks geht da nicht konkret darauf ein, wie es sich mit Rückständen von Biogiften verhält. Dass die anderen Gifte da weniger drauf sind, sollte logisch sein, wenn sie nur über Windeintrag auf die Äcker kommen. Positiv ist dass bei Bio tatsächlich mehr Vögel und Insekten zu finden sind, die Pflanzenvielfalt sogar um 86%. Bei doppelter Ackerfläche müssten dagegen artenreiche Wiesen und Wälder geopfert werden - das gleicht die die Verbesserungen nicht aus.
Vorteil von Bio ist natürlich, dass die Böden besser bewirtschaftet werden, aber da gibts diesbezüglich ja glücklicherweise auch neue Förderungen vom BMEL für Modell- und Demonstrationsvorhaben bei 150 Betrieben zur Verbesserung des Humusgehaltes. Das halte ich für einen sehr guten und zielführenden Ansatz.
https://taz.de/Studie-zu-Lebensmitteln- ... /!5687804/
https://www.quarks.de/umwelt/landwirtsc ... er-besser/
https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemi ... rgabe.html
https://www.agrarheute.com/markt/marktf ... ise-589069
Was das komplette Umstellen auf Bio-Produktion für Folgen haben kann, ist in Sri Lanka zu beobachten. Das ist verheerend.
https://www.nzz.ch/international/hat-bi ... ld.1695566
Ich zitiere: "Würden aber alle Bauern nur noch zertifizierte Bioprodukte produzieren, müsste Sri Lanka seine Lebensmittel fortan aus Bangladesh, Indien, Pakistan importieren – außer einer wohlhabenden Elite könnte sich die heimischen Bioprodukte niemand leisten."
Im Endeffekt frage ich mich wie wir mit diesem Bio unsere Landwirtschaft (weltweit) umstellen wollen? Wie sollen die vielen Ackerflächen, die man zusätzlich benötigt um die Ertragsverluste auszugleichen, die Biodiversität stärken? Dies könnte man viel besser mit einer Initiative zu mehr artenreichen Magerwiesen erreichen. Ich sehe hier zwar einige positive Seiten bei Bio aber auch sehr sehr viele massive Probleme die bereitet werden. Wie beim Klima stehen wir auch bei der Biodiversität vor einem Abgrund. Die Insekten sind die wichtigsten Helfer der Landwirtschaft. Als ich in den 90er Jahren meinen Führerschein machte, mußte ich regelmäßig Windschutzscheibe, Nummernschild und Scheinwerfer von der Insektenkruste befreien - das ist schon seit gut zwanzig Jahren nicht mehr der Fall und zeigt eigentlich den eklatanten Schwund der Insekten, den ja auch andere wissenschaftlichere Untersuchungen zeigen. Bio gibt es nun auch bald so lang.
- Amarille
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Re: Bio
Gibt es auch Themen die nicht schon von Anfang an negativ besetzt sind? Sorry, ich fühle mich, in einem Thema das nicht neutral zur Diskussion steht, immer unwohl und bin es, hier im Forum, auch nicht gewohnt.
Was die meisten Menschen im Leben lernen müssen, ist, wie man Menschen liebt und Dinge benutzt, anstatt Menschen zu benutzen und Dinge zu lieben.
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Re: Bio
Den höchsten Standard hat der Demeter-Verband. Lebensmittel ganz ohne jegliche Gifte, ob gezielt eingesetzt oder durch die Luft herbeigeflogen, werden wir nie wieder produzieren. Dazu ist unsere Welt schon viel zu vergiftet. Bio ist aber trotzdem für die Gesundheit von Menschen, Böden, Pflanzen, Tieren und Grundwasser immer noch besser als konventionell erzeugte Lebensmittel.
Wenn dem nicht so wäre, bräuchten wir auch in unseren Gärten ja nichts mehr selber anzubauen. Wir verbrauchen da ja auch Fläche, die eigentlich eine Magerwiese sein könnte...
Insgesamt wäre bestimmt genug Fläche für mehr Bio-Anbau vorhanden. Wir müßten einfach aufhören, Salatköpfe, die nicht so hübsch sind, direkt auf dem Acker gleich wieder unterzupflügen oder krumme Gurken gar nicht erst in den Handel gelangen zu lassen. Gastronomie, Handel und Privatleute schmeißen immer noch viel zu viele Lebensmittel weg.
Wenn wir deutlich weniger Fleisch essen würden, bräuchten wir keine Mega-Ställe mehr, keine Gülle-Auffangbecken, weniger Felder mit Tierfutter und könnten alle diese frei werdenden Flächen für den Ackerbau nutzen. Aber im Moment stellt man ja lieber Photovoltaik-Anlagen auf riesige Felder - ein Irrsinn! Diese Module sollten ganz woanders hin, nämlich auf Dächer, an Autobahnbrücken, auf Industriehallen.
Für mich beinhaltet Bio auch immer Tierwohl. Und wenn ein Demeter-Bauer 70 Milchkühe im Offenstall hält (wie in einer Doku mal gezeigt) und der konventionelle Bauer 1000 Kühe auf engem Raum auf Spaltenböden, ist ja klar, wo es den Tieren besser geht.
Das Hauptproblem in Deutschland ist, daß der Deutsche kein Geld für hochwertige Lebensmittel ausgeben will. Er pumpt sein Vermögen ins Auto, in Flugreisen und in Technik, ist dann aber zu geizig für Bio-Butter und Bio-Hirse. Und weil in Deutschland die Lebensmittel so billig sind, werden sie auch oft weggeschmissen. Billig ist halt nichts wert, kauft man einfach neu, wenn man Bock drauf hat.
Kritisch sein, ist ja gut, aber nur noch negativ sein und jetzt sogar noch "Bio" zu verteufeln, ist nicht in Ordnung. Damit spielt man auch immer denjenigen in die Hände, die jetzt aufhorchen und sich sagen "Ich wußte schon immer, mit Bio wird nur Schindluder getrieben, das Zeug kommt mir nicht ins Haus."
Wenn dem nicht so wäre, bräuchten wir auch in unseren Gärten ja nichts mehr selber anzubauen. Wir verbrauchen da ja auch Fläche, die eigentlich eine Magerwiese sein könnte...
Insgesamt wäre bestimmt genug Fläche für mehr Bio-Anbau vorhanden. Wir müßten einfach aufhören, Salatköpfe, die nicht so hübsch sind, direkt auf dem Acker gleich wieder unterzupflügen oder krumme Gurken gar nicht erst in den Handel gelangen zu lassen. Gastronomie, Handel und Privatleute schmeißen immer noch viel zu viele Lebensmittel weg.
Wenn wir deutlich weniger Fleisch essen würden, bräuchten wir keine Mega-Ställe mehr, keine Gülle-Auffangbecken, weniger Felder mit Tierfutter und könnten alle diese frei werdenden Flächen für den Ackerbau nutzen. Aber im Moment stellt man ja lieber Photovoltaik-Anlagen auf riesige Felder - ein Irrsinn! Diese Module sollten ganz woanders hin, nämlich auf Dächer, an Autobahnbrücken, auf Industriehallen.
Für mich beinhaltet Bio auch immer Tierwohl. Und wenn ein Demeter-Bauer 70 Milchkühe im Offenstall hält (wie in einer Doku mal gezeigt) und der konventionelle Bauer 1000 Kühe auf engem Raum auf Spaltenböden, ist ja klar, wo es den Tieren besser geht.
Das Hauptproblem in Deutschland ist, daß der Deutsche kein Geld für hochwertige Lebensmittel ausgeben will. Er pumpt sein Vermögen ins Auto, in Flugreisen und in Technik, ist dann aber zu geizig für Bio-Butter und Bio-Hirse. Und weil in Deutschland die Lebensmittel so billig sind, werden sie auch oft weggeschmissen. Billig ist halt nichts wert, kauft man einfach neu, wenn man Bock drauf hat.
Kritisch sein, ist ja gut, aber nur noch negativ sein und jetzt sogar noch "Bio" zu verteufeln, ist nicht in Ordnung. Damit spielt man auch immer denjenigen in die Hände, die jetzt aufhorchen und sich sagen "Ich wußte schon immer, mit Bio wird nur Schindluder getrieben, das Zeug kommt mir nicht ins Haus."
- Somnia
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Re: Bio
Für mich verträgt sich der Begriff Bio und industriell hergestellte Pflanzenschutzmittel sowieso nicht.
Wenn "Bio", dann maximal Jauche - oder den Tieren ihren Zehnten abtreten. Und da ich noch nie industriell hergestellte Jauche zu kaufen gesehen habe....
und bei Lebensmittel ist "Bio"für mich noch eher ein Marketing-Kniff - so gut die ursprüngliche Absicht ist: keine Pestizide, ..., sobald Bio industrialisiert ist, und dem Prinzip der Gewinnoptimierung folgt, geht es um mehr Geld und sowenig wie möglich Aufwand - was auf Kosten von "Bio" in usprünglichen Sinn geht.
Den Trend zum Marketing/ Status/Selbstdarstellung merkt man dann, wenn jemand sagt, ich ess jetzt meine Bio-Banane, oder ich bring Bio-Heidelbeeren mit. Die Botschaft ist dann nicht das Lebensmittel, das man isst/mitbringt, sondern daß man ein ordentlicher Bürger mit Grünem/ guten Gewissen ist, der es sich auch leisten kann
Ach ja, solche Themen sind für mich wie mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen, da geh ich lieber
Wenn "Bio", dann maximal Jauche - oder den Tieren ihren Zehnten abtreten. Und da ich noch nie industriell hergestellte Jauche zu kaufen gesehen habe....
und bei Lebensmittel ist "Bio"für mich noch eher ein Marketing-Kniff - so gut die ursprüngliche Absicht ist: keine Pestizide, ..., sobald Bio industrialisiert ist, und dem Prinzip der Gewinnoptimierung folgt, geht es um mehr Geld und sowenig wie möglich Aufwand - was auf Kosten von "Bio" in usprünglichen Sinn geht.
Den Trend zum Marketing/ Status/Selbstdarstellung merkt man dann, wenn jemand sagt, ich ess jetzt meine Bio-Banane, oder ich bring Bio-Heidelbeeren mit. Die Botschaft ist dann nicht das Lebensmittel, das man isst/mitbringt, sondern daß man ein ordentlicher Bürger mit Grünem/ guten Gewissen ist, der es sich auch leisten kann
Ach ja, solche Themen sind für mich wie mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen, da geh ich lieber
- Simbienchen
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Re: Bio
Ich bin ja gerne jemand, der lösungsorientiert denkt. Aber solche komplexen Themen können auch wir hier weder lösen, noch verändern....aber drüber zu reden/ schreiben hilft oftmals, sich den Frust von der Seele zu reißen.
Ich finde es bemerkenswert, welche Mühe du dir bei deinen Recherchen gibst, Georg. Du musst dir nur darüber im Klaren sein, dass bei so vielen " kritischen" Themen in kurzen Zeitintervallen aufeinanderfolgend auch hier im Forum evtl.mal Gegenwind pfeifen könnte. Hier gibt es auch eine Vielfalt an Meinungen, die allerdings meist respektvoll und friedlich miteinander geteilt werden.
Mir fehlt jetzt gerade bei "Bio" ein bisschen der Bezug zu unserem Wirken/ Tun in unseren Gärten, wo wir doch in unserer Ertragszone giftfrei Gemüse anbauen und somit weniger draußen einkaufen müssen.
Ich glaube , dass wir als Gesellschaft unser Konsumverhalten verändern müssen. Es wird nicht nur zuviel weggeworfen, es wird auch viel zu viel produziert und angebaut. Wenn weniger in den Regalen liegen würde, gäbe es unter den Menschen auch wieder mehr Wertschätzung für unsere Lebensmittel. Es muss nicht immer alles zu jeder Zeit verfügbar sein.
Ich finde es bemerkenswert, welche Mühe du dir bei deinen Recherchen gibst, Georg. Du musst dir nur darüber im Klaren sein, dass bei so vielen " kritischen" Themen in kurzen Zeitintervallen aufeinanderfolgend auch hier im Forum evtl.mal Gegenwind pfeifen könnte. Hier gibt es auch eine Vielfalt an Meinungen, die allerdings meist respektvoll und friedlich miteinander geteilt werden.
Mir fehlt jetzt gerade bei "Bio" ein bisschen der Bezug zu unserem Wirken/ Tun in unseren Gärten, wo wir doch in unserer Ertragszone giftfrei Gemüse anbauen und somit weniger draußen einkaufen müssen.
Ich glaube , dass wir als Gesellschaft unser Konsumverhalten verändern müssen. Es wird nicht nur zuviel weggeworfen, es wird auch viel zu viel produziert und angebaut. Wenn weniger in den Regalen liegen würde, gäbe es unter den Menschen auch wieder mehr Wertschätzung für unsere Lebensmittel. Es muss nicht immer alles zu jeder Zeit verfügbar sein.
"Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde!"
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Re: Bio
Wir kaufen Bio-Pflanzen oder Bio-Saatgut, achten auf Bio-Erde wenn wir doch mal Erde zukaufen müssen… Das war der Bezug.Simbienchen hat geschrieben: ↑Do 22. Jun 2023, 18:36 Mir fehlt jetzt gerade bei "Bio" ein bisschen der Bezug zu unserem Wirken/ Tun in unseren Gärten, wo wir doch in unserer Ertragszone giftfrei Gemüse anbauen und somit weniger draußen einkaufen müssen.
Und danke dass dir aufgefallen ist, dass ich mir Mühe gemacht habe. Und ich habe auch nur die Spitze des Eisbergs beschrieben, was ich über Bio herausgefunden habe. Allein das Lesen der EU-Bioverordnung und die Recherchen dazu können einen wahnsinnig machen. Da steht so viel Unsinn drin, an den sich alle halten müssen die Bio machen...
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Re: Bio
Leider nein, ich habe oben ihre Giftliste verlinkt. Das ist genauso großindustrielle Landwirtschaft wie die herkömmliche. Dass sie von sich behaupten das Bessere Bio zu sein, liegt an den esoterischen Präparaten, die sich, der sich für eine Reinkarnation von Jesus Christus haltende Gründer und Okkultist Rudolf Steiner ausdachte.tree12 hat geschrieben: ↑Do 22. Jun 2023, 16:23 Den höchsten Standard hat der Demeter-Verband. Lebensmittel ganz ohne jegliche Gifte, ob gezielt eingesetzt oder durch die Luft herbeigeflogen, werden wir nie wieder produzieren. Dazu ist unsere Welt schon viel zu vergiftet. Bio ist aber trotzdem für die Gesundheit von Menschen, Böden, Pflanzen, Tieren und Grundwasser immer noch besser als konventionell erzeugte Lebensmittel.
Zuletzt geändert von SchwurbelfreierGarten am Do 22. Jun 2023, 20:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bio
Wenn die Kuh dann aber nicht medizinisch versorgt wird, weil in der EU Bio Verordnung steht, dass sie erstmal homöpathisch behandelt werden sollen und bei 70 Milchkühen sich Krankheiten dennoch schnell verbreiten, und die evidenzbasieerte Medizin erst dann eingesetzt wird, wenn die Homöopathie nicht hilft. (Anm. Bei leichten Erkrankungen hilft Homöopathie in 30% der Fälle, was sich nach viel anhört, aber halt der Placeboeffekt ist. D.h. 70 Kühe leiden, 30 haben Glück). Wir haben hier einen konventionellen Landwirt, der hat genau die selbe Haltungsart mit Weidehaltung und Offenen Stall. Und wir haben hier nen Bio-Bauern (kein Demeter), der seine Tiere immer zum Arzt bringt und nicht zuerst Homöopathie ausprobiert (weil er sagt, ich weiß sie dass sie nicht über Placebo wirkt, ich muß das jetzt nicht schon wieder ausprobieren). Letztendlich hängt es nicht am Siegel sondern am einzelnen Bauern - und an der Betriebsgröße.
(Wegen dem fehlenden Bezug zum Hortus Netzwerk, hatte ich das Thema eigentlich in meinem Posting ausgeklammert)
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Re: Bio
Wenn Du mein Posting gelesen hast, hast du sicher bemerkt, dass ich sowohl beim Thema CO2 als auch beim Thema Boden positiv über Bio geschrieben habe. Lies einfach die Verordnung. Forsche nach was was bedeutet. Oder bleib dem Glauben treu, dass du nicht belogen wurdest. Du entscheidest selber ob du die rote oder die blaue Pille nimmst.tree12 hat geschrieben: ↑Do 22. Jun 2023, 16:23 Kritisch sein, ist ja gut, aber nur noch negativ sein und jetzt sogar noch "Bio" zu verteufeln, ist nicht in Ordnung. Damit spielt man auch immer denjenigen in die Hände, die jetzt aufhorchen und sich sagen "Ich wußte schon immer, mit Bio wird nur Schindluder getrieben, das Zeug kommt mir nicht ins Haus."
Letztendlich ging es mir vor ca 3 Jahren auch so, als ich in der Pandemie zu viel Zeit hatte und dann auf die saublöde Idee kam mir mal die EU-Bio Verordnung durchzulesen. Angefangen habe mich damit zu beschäftigen warum Demeter das bessere Bio sein will. Mich damit beschäftigt habe wer der Gründer Rudolf Steiner war und was er so behauptet hat. Was zurück blieb war reine Frustation. Konventionell ist Mist, Bio aber auch. Selbstversorgung ist für mich unmöglich. Ich fühle mich von den Menschen die DIESE Bio-Verordnung geschrieben haben vollkommen verarscht.
Ich würde mir eine evidenzbasierte Landwirtschaft wünschen, bei der durch Forschung (nein keine Demeterforschung wie: Lässt sich der Geschmack von Äpfeln verbessern wenn wir Eurythmie Tänze unter den Bäumen durchführen (laut ihrer eigenen Hauszeitschrift)) versucht wird optimal und umweltschonend zu wirtschaften, das Bodenleben und den Humusgehalt der Äcker zu fördern usw.
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Re: Bio
Sowas wie Agroforstwirtschaft?
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