Mal laut/ schriftlich darüber nachgedacht:
anderer Platz für Magerstandort: Meine Ausbreitung in der östlichen Hälfte des Gartens wird geduldet. Den Rest betrifft ja das Veränderungsverbot (Jetzt is mal gut.). In der südlichen Hälfte davon befindet sich das Wäldchen. Das ist als Magerstandort noch weniger geeignet. Da stehen noch mehr Nadelbäume (trocken, verdichtet, halbschattig, Nährstoffe?).
Warum Wiese?: Ein Anliegen der Gartenumgestaltung ist, dass er weniger Pflege benötigen soll. Wegen der Entfernung Wohnung - Garten ist die zeitgerechte Pflege der vorhandenen Staudenbereiche jetzt schon gelegentlich unangenehm. Alle Schnittmaßnahmen im nasskalten Frühjahr händisch in 1-2 x 48h bei 6 - 8 Stunden Tageslicht zu koordinieren, macht auch Druck, nasse Handschuhe und kalte Finger. Nichtsdestotrotz sollen die zwei Obstgehölze eine Baumscheibe mit staudigen Förderpflanzen bekommen.
Boden und Pflanzen: Laut Beschreibung der Pflanzen, die derzeit gut gedeihen, ist der Boden sowohl nährstoffreich wie nährstoffarm als auch basisch und sauer. (Karthäusernelke, Kleines Habichtskraut, Natternkopf, Leimkraut, Weißes Labkraut) Also: Alles kann, Nichts muss. Im unteren Swale stehen Schwarzkiefer (ca. 40 Jahre), Aronia, Quitte und Süßkirsche seit vier Jahren; im Oberen eine ev. "Rote" Mirabelle (Wird sich dieses Jahr zeigen. War eine Rettung aus dem Nachbargarten.) seit zwei Jahren, die ca. 40jährige Eibe, eine Kiefer von ca. 16 Jahren. Im östlichen Wiesenteil steht eine gleichaltrige Kiefer und eine Weymouthskiefer von ca. 40 Jahren. Seit dort Wiese ist, lege ich die Herbstmahd so, dass ich mit dem Mahdgut auch die Nadeln runternehme; ggf. harke ich noch mal nach. Vorher wurden die Nadeln beim Mähen oder durch Harken entfernt. Es kann also nicht übermäßig sauer sein - sagt auch die Nesselblättrige Glockenblume unter der kleinen Kiefer.
Ein Gedanke war gerade noch, viele Tiefwurzler (Natternkopf, Wilde Möhre, Königskerze) in das Saatgut zu geben. Ein Topf Ziest steht in den Startlöchern auf dem Balkon. Bestände an Odermennig zur Samenernte sind schon länger verortet. Die anderen Pflanzenvorschläge schaue ich mir bald genauer an.
Hackschnitzel: Wenn ich es schaffe, alles Gelernte über Magerstandorte beiseite zu schieben, klingt das nach einer guten Idee - mittel- bis langfristige Auflockerung durch unterschiedlich große Bestandteile. Auf der Arbeitsstelle meines Mannes liegen seit zwei bis drei Jahren gut ein Kubikmeter und seit ein bis zwei Jahren ein bis zwei Kubikmeter Häckselhaufen rum. Wenn wir Dinge aus Weimar transportieren, leihen wir uns den Hänger eines Kollegen. Der hat seit einem halben Jahr keine TÜV-Plackette, weil ein Ersatzteil für das DDR-Fabrikat schlecht zu erhalten ist. Den Hänger meines Schwiegeronkels müssten wir aus Werdau holen = 200km extra + Zeit oder unbedingt zwei Gartenwochenenden hintereinander = einmal Hänger mitnehmen, irgendwo parken, voll mit zurücknehmen.
An jeder schönen Idee hängt ein Rattenschwanz. Und dann gibt es bei Kleinanzeigen noch dieses Angebot an x Quadratmetern Dachschindeln in Werdau, das Veränderungsverbot, den Chinesischen Wacholder und Kirschlorbeer zwischen dem derzeitigen und gedachten Abschluss der Wiese...
(Die kleinen Birnen haben natürlich Birnengitterrost. Zum motorbesägten KiLoBe sagte SchwieVa ganz fasziniert, dass er jetzt wie ein exotisches Gehölz ausssehe. Mit seiner Nachbarin, der zur Edelrose verschnittenen, hingeschissenen Wildrose, gibt er ein ulkiges Bild ab.)

- Die bis dato zwei Schindelreihen von Westen aus gesehen. Die Dritte verläuft etwa auf der Höhe des Ziegelhaufens am linken Bildrand.