Bio
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Re: Bio
Bio bedeutet auch mehr Bürokratie. Wir holen bei einem Milchbauern unsere Rohmilch, der hält seine Kühe fast unter Bio Richtlinien. Aber er stellt nicht um, weil ihm die Bürokratie zuviel ist. Hier was dokumentieren, dort was dokumentieren, immer wieder Kontrollen usw . Das lohnt sich nicht für ihn, zuviel Aufwand.
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Re: Bio
Und viele Landwirte sind halt auch recht konservativ und wollen deshalb auch kein Bio-Siegel, selbst wenn sie Bio Heu herstellen würden, weil sie dort nur mähen - sogar wenn ein Bio Bauer ihnen die Kosten fürs Siegel bezahlt. Ich hätte andere Gründe das Siegel nicht zu wollen. Aber gut.Tidofelder hat geschrieben: ↑Do 22. Jun 2023, 22:12 Bio bedeutet auch mehr Bürokratie. Wir holen bei einem Milchbauern unsere Rohmilch, der hält seine Kühe fast unter Bio Richtlinien. Aber er stellt nicht um, weil ihm die Bürokratie zuviel ist. Hier was dokumentieren, dort was dokumentieren, immer wieder Kontrollen usw . Das lohnt sich nicht für ihn, zuviel Aufwand.
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Re: Bio
https://www.naturefund.de/landwirtschaf ... otprojekte
Naturefund aus Wiesbaden unterstützt solche Projekte,ich habe da spaßeshalber an einem online-Seminar teilgenommen, um ein paar Grundzüge näher kennenzulernen.
Naturefund aus Wiesbaden unterstützt solche Projekte,ich habe da spaßeshalber an einem online-Seminar teilgenommen, um ein paar Grundzüge näher kennenzulernen.
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Re: Bio
muß ich mich mal einlesen. Klingt jedenfalls interessant.tree12 hat geschrieben: ↑Do 22. Jun 2023, 22:22 https://www.naturefund.de/landwirtschaf ... otprojekte
Naturefund aus Wiesbaden unterstützt solche Projekte,ich habe da spaßeshalber an einem online-Seminar teilgenommen, um ein paar Grundzüge näher kennenzulernen.
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Re: Bio
Immer das selbe Dilemma, es wird über die Landwirtschaft geredet und nicht mit ihr. Ich möchte kein Landwirt sein, ich hätte schon längst aufgegeben und nach mir die Sinnflut.SchwurbelfreierGarten hat geschrieben: ↑Do 22. Jun 2023, 22:21Und viele Landwirte sind halt auch recht konservativ und wollen deshalb auch kein Bio-Siegel, selbst wenn sie Bio Heu herstellen würden, weil sie dort nur mähen - sogar wenn ein Bio Bauer ihnen die Kosten fürs Siegel bezahlt. Ich hätte andere Gründe das Siegel nicht zu wollen. Aber gut.Tidofelder hat geschrieben: ↑Do 22. Jun 2023, 22:12 Bio bedeutet auch mehr Bürokratie. Wir holen bei einem Milchbauern unsere Rohmilch, der hält seine Kühe fast unter Bio Richtlinien. Aber er stellt nicht um, weil ihm die Bürokratie zuviel ist. Hier was dokumentieren, dort was dokumentieren, immer wieder Kontrollen usw . Das lohnt sich nicht für ihn, zuviel Aufwand.
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Re: Bio
Ich habe hier noch etwas Interessantes gefunden:
https://agroforst-info.de/2023-05-24/
https://agroforst-info.de/wp-content/up ... ringen.pdf
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"Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde!"
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Re: Bio
Hallo Georg,
ja, es kann einen sehr frustrieren, was "bio" bedeuten kann.
Ich arbeite in einem Bioladen und weiß, wie schwer es ist, jenseits der regionalen Lieferanten Gemüse und Obst zu beziehen, hinter dem man wirklich steht. Ja, auch im Plastikmeer von Almeria setzen Betriebe auf "Bio-Anbau", um eine bestimmte Klientel (vor allem) in Deutschland zu bedienen.
Trotzdem bin ich SICHER, dass am Bio-Anbau kein Weg vorbei führt.
Dass der Ertrag geringer ist und dadurch, wie du sagst, im Endeffekt mehr CO2 freigesetzt wird - das mag stimmen, wenn man das System, wie wir es haben, als gegeben betrachtet. Aber dieses System ist eben kein nachhaltiges. In diesem System ist so ein Totschlagargument immer: "Mit Bio können wir die Welt nicht ernähren". Ich bin überzeugt, dass das Gegenteil stimmt. Falls wir Sorge haben, zu wenig Nahrungsmittel zu produzieren, könnten wir zunächst mal aufhören, ca. die Hälfte davon in irgendeinem Stadium wieder zu vernichten...
Gärten in Mischkultur oder funktionierende Agroforst-Systeme können viel ertragreicher sein als Monokulturen. Das Problem ist, dass sich das im Erwerbsbau wegen des benötigten Arbeitseinsatzes selten lohnt. Wenn alles kleinteilig, artenreich und nicht zu definierten Zeiten erntbar ist, ist es viel zu aufwändig. Das ist dann aber eine Frage gerechter Entlohnung und dessen, was uns Leben (nicht nur unseres, sondern auch das der Insekten, Fledermäuse oder alten Sorten) wert ist.
Genau so ist es mit der Tierhaltung: Früher gab es in unserer Mittelgebirgslandschaft meist um die Dörfer Felder, dann Wiesen, dann, dort, wo es unwegsamer wurde, Weiden, und dann Wald oder Berge. Wenn wir so viele Rinder hielten und auf solche Art, dass sie von der Weidefläche plus etwas Heu leben könnten, dann gäbe es diese verrückte Idee, am Klimawandel seien die Rinder "schuld", nicht. Denn das, was sie an Artenvielfalt und Humusaufbau auf extensiven Weiden schaffen, ist unbezahlbar.
Würden wir nicht zu jeder Jahreszeit überall alles und makellos haben wollen, sondern mehr lokal produzieren, wäre ebenfalls ganz andere Landwirtschaft möglich - kleinteiliger, weniger anfällig für Störungen, ertragreicher. Und wir könnten trotzdem noch Bananen essen oder Äpfel exportieren - ich meine nicht, dass wir ein halbes Jahr nur Pastinaken und Sauerkraut essen müssen.
Auch im Bioanbau gibt es Monokultur. Auch im Bioanbau werden Gifte genutzt. Ich habe nicht all deine Links gelesen, das schaffe ich jetzt nicht. Aber für mich ist es schon nochmal etwas anderes, ob ein Biobauer um seine Kultur Rainfarn pflanzt oder ein synthetische Insektizid spritzt, auch, wenn der Wirkstoff der gleiche sein mag.
Das Kupfer sehe ich auch problematisch. Ich sehe aber auch, dass es viele Betriebe gibt, die sehr achtsam damit umgehen und sich der Problematik bewusst sind.
Und ja, es gibt auch jene, die es einfach spritzen, und ja, es gibt viele konventionelle Betriebe, die sehr achtsam sind. Es ist nicht einfach an dieser Stelle. Aber in meinen Augen ist nicht "bio" gescheitert.
Einigen wir uns vielleicht darauf, dass die EG-Bio-Verordnung an vielen Stellen Bullshit ist.
Über Homöopathie und über Anthroposophie mag ich mich mit dir nicht streiten. Du hast da eine Überzeugung, und so wäre jeder Vorschlag zu einer anderen Sichtweise vermutlich sowieso sinnlos. Ich finde allerdings, dass, Steiner hin oder hier, nirgends so wie im Demeteranbau die ganze Komplexität von Kreisläufen mit einbezogen wird. Ob man selber wichtig findet, "Blatt-" oder "Wurzeltage" für Pflanzung und Ernte zu beachten, die Gestirne mit einbezieht oder Kuhhörner mit Mist verbuddelt und Essenzen herstellt, muss einen dabei nicht "stören", finde ich.
Klar gibt es auch Demeterbetriebe, die riesig sind und letztendlich "hohl". Aber vielleicht ist es auch unfair, zusätzlich moralische Maßstäbe anzulegen.
Ob eurythmisierte Äpfel besser schmecken, weiß ich auch nicht, aber ich kannte jemanden, der seinen Kühen vorlas, und das tat ihnen und ihm ganz sicher gut :-) . Ich denke, es führt kein Weg daran vorbei, giftfreier zu werden, bodenaufbauender zu arbeiten, kleinteiliger anzubauen und Monokulturen zu minimieren. Wie man das dann nennt, ist mir dann egal.
ja, es kann einen sehr frustrieren, was "bio" bedeuten kann.
Ich arbeite in einem Bioladen und weiß, wie schwer es ist, jenseits der regionalen Lieferanten Gemüse und Obst zu beziehen, hinter dem man wirklich steht. Ja, auch im Plastikmeer von Almeria setzen Betriebe auf "Bio-Anbau", um eine bestimmte Klientel (vor allem) in Deutschland zu bedienen.
Trotzdem bin ich SICHER, dass am Bio-Anbau kein Weg vorbei führt.
Dass der Ertrag geringer ist und dadurch, wie du sagst, im Endeffekt mehr CO2 freigesetzt wird - das mag stimmen, wenn man das System, wie wir es haben, als gegeben betrachtet. Aber dieses System ist eben kein nachhaltiges. In diesem System ist so ein Totschlagargument immer: "Mit Bio können wir die Welt nicht ernähren". Ich bin überzeugt, dass das Gegenteil stimmt. Falls wir Sorge haben, zu wenig Nahrungsmittel zu produzieren, könnten wir zunächst mal aufhören, ca. die Hälfte davon in irgendeinem Stadium wieder zu vernichten...
Gärten in Mischkultur oder funktionierende Agroforst-Systeme können viel ertragreicher sein als Monokulturen. Das Problem ist, dass sich das im Erwerbsbau wegen des benötigten Arbeitseinsatzes selten lohnt. Wenn alles kleinteilig, artenreich und nicht zu definierten Zeiten erntbar ist, ist es viel zu aufwändig. Das ist dann aber eine Frage gerechter Entlohnung und dessen, was uns Leben (nicht nur unseres, sondern auch das der Insekten, Fledermäuse oder alten Sorten) wert ist.
Genau so ist es mit der Tierhaltung: Früher gab es in unserer Mittelgebirgslandschaft meist um die Dörfer Felder, dann Wiesen, dann, dort, wo es unwegsamer wurde, Weiden, und dann Wald oder Berge. Wenn wir so viele Rinder hielten und auf solche Art, dass sie von der Weidefläche plus etwas Heu leben könnten, dann gäbe es diese verrückte Idee, am Klimawandel seien die Rinder "schuld", nicht. Denn das, was sie an Artenvielfalt und Humusaufbau auf extensiven Weiden schaffen, ist unbezahlbar.
Würden wir nicht zu jeder Jahreszeit überall alles und makellos haben wollen, sondern mehr lokal produzieren, wäre ebenfalls ganz andere Landwirtschaft möglich - kleinteiliger, weniger anfällig für Störungen, ertragreicher. Und wir könnten trotzdem noch Bananen essen oder Äpfel exportieren - ich meine nicht, dass wir ein halbes Jahr nur Pastinaken und Sauerkraut essen müssen.
Auch im Bioanbau gibt es Monokultur. Auch im Bioanbau werden Gifte genutzt. Ich habe nicht all deine Links gelesen, das schaffe ich jetzt nicht. Aber für mich ist es schon nochmal etwas anderes, ob ein Biobauer um seine Kultur Rainfarn pflanzt oder ein synthetische Insektizid spritzt, auch, wenn der Wirkstoff der gleiche sein mag.
Das Kupfer sehe ich auch problematisch. Ich sehe aber auch, dass es viele Betriebe gibt, die sehr achtsam damit umgehen und sich der Problematik bewusst sind.
Und ja, es gibt auch jene, die es einfach spritzen, und ja, es gibt viele konventionelle Betriebe, die sehr achtsam sind. Es ist nicht einfach an dieser Stelle. Aber in meinen Augen ist nicht "bio" gescheitert.
Einigen wir uns vielleicht darauf, dass die EG-Bio-Verordnung an vielen Stellen Bullshit ist.
Über Homöopathie und über Anthroposophie mag ich mich mit dir nicht streiten. Du hast da eine Überzeugung, und so wäre jeder Vorschlag zu einer anderen Sichtweise vermutlich sowieso sinnlos. Ich finde allerdings, dass, Steiner hin oder hier, nirgends so wie im Demeteranbau die ganze Komplexität von Kreisläufen mit einbezogen wird. Ob man selber wichtig findet, "Blatt-" oder "Wurzeltage" für Pflanzung und Ernte zu beachten, die Gestirne mit einbezieht oder Kuhhörner mit Mist verbuddelt und Essenzen herstellt, muss einen dabei nicht "stören", finde ich.
Klar gibt es auch Demeterbetriebe, die riesig sind und letztendlich "hohl". Aber vielleicht ist es auch unfair, zusätzlich moralische Maßstäbe anzulegen.
Ob eurythmisierte Äpfel besser schmecken, weiß ich auch nicht, aber ich kannte jemanden, der seinen Kühen vorlas, und das tat ihnen und ihm ganz sicher gut :-) . Ich denke, es führt kein Weg daran vorbei, giftfreier zu werden, bodenaufbauender zu arbeiten, kleinteiliger anzubauen und Monokulturen zu minimieren. Wie man das dann nennt, ist mir dann egal.
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Re: Bio
Dank meiner Mutter habe ich das alles ausprobiert. Ich gehöre leider zu den 70%. Oder wie Homöopathen das ausdrücken "DU hast es falsch angewendet"Primulaveris hat geschrieben: ↑Do 22. Jun 2023, 23:04 Über Homöopathie und über Anthroposophie mag ich mich mit dir nicht streiten. Du hast da eine Überzeugung, und so wäre jeder Vorschlag zu einer anderen Sichtweise vermutlich sowieso sinnlos.
Darauf kann ich mich immer verständigen Denn das ist ja das Ziel. Wir wollen dass es besser wird. Ich habe halt nur von den Scheinlösungen der Esoteriker genug. Das hat man jetzt lange genug versucht. Es ist Zeit für ernsthafte Lösungen! Und wenn immer neue Wundermittel kommen wie EM oder Terra Preta, die alles können, aber ihre Versprechungen im wesentlichen nicht einhalten, dann krieg ich irgendwann nen Hals. Den Text hier hab ich übrigens nicht neu verfasst, der ist über viele Monate gereift und war eine Anfrage an meinen Bundestagsabgeordneten der Grünen, die ich trotz Zusage nach weit mehr als 6 Monaten immer noch nicht beantwortet bekommen habe (ich habe Teile rausgekürzt). Ich habe ihn hier eingestellt, weil ich dachte, dem ein oder anderen geht es wie mir. Ich dachte Bio sei die Lösung - aber das ist sie nicht. Ich habe geguckt dass ich alles Bio kaufe - aber ich bin einfach nur reingefallen. Ich weiß dass es weh tut, diese Erfahrung zu machen, weil ich sie selbst gemacht habe. Ich wollte das alles nicht glauben. Aber leider ist das Realität. Das ist schwarz auf weiß. Das gilt für alle Bio Betriebe, egal ob sie nun "nur" EU Bio oder Demeter oder Naturland oder was auch immer machen. Ich bin ein stückweit ratlos. Was hilft es mir wenn ich mir Bienenfreundliche Bio Pflanzen kaufe? Wenn die Gärtnerei Spruzit auf die Pflanzen aufbrachte, damit die Blätter nicht von einer Blattschneiderbiene oder anderem "befallen" wurden, tue ich mir keinen Gefallen das in den Garten einzupflanzen. Das ist doch alles so absurd!Primulaveris hat geschrieben: ↑Do 22. Jun 2023, 23:04 Ich denke, es führt kein Weg daran vorbei, giftfreier zu werden, bodenaufbauender zu arbeiten, kleinteiliger anzubauen und Monokulturen zu minimieren. Wie man das dann nennt, ist mir dann egal.
Zuletzt geändert von SchwurbelfreierGarten am Do 22. Jun 2023, 23:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Bio
Gott sei Dank habe ich meinen langen Beitrag gerade kurz vor Ende doch gelöscht, Deiner ist viel besser, @Primulaveris Ich schließe mich in allen Punkten an
Und wenn die Demeter-Leute ihre Bäume umtanzen wollen, dann finde ich das voll in Ordnung, laß sie doch. Jeder sucht sich seinen eigenen Spaß
Hierzu möchte ich gerne noch ergänzen: Würden wir alle Dinge nach ihren Gründern und Urhebern bewerten, bliebe nicht viel übrig... Alle möglichen Sachen, Firmen, Vereine, Traditionen, Institutionen etc. wurden von Rassisten, Antisemiten, Frauenfeinden, Sklavenhaltern und Gott weiß was noch gegründet. Das macht sie nicht zwangsläufig schlecht. Kant war Antisemit und hatte rassistische Züge, aber das berührt seinen Kategorischen Imperativ ja nicht. "Turnvater" Jahn hat buchstäblich das Turnen erfunden - heute in jedem Schulsportunterricht und olympische Disziplin - war aber eingefleischter Antisemit, Nationalist und Initiator der ersten Bücherverbrennung der Neuzeit...Primulaveris hat geschrieben: ↑Do 22. Jun 2023, 23:04 Über Homöopathie und über Anthroposophie mag ich mich mit dir nicht streiten. Du hast da eine Überzeugung, und so wäre jeder Vorschlag zu einer anderen Sichtweise vermutlich sowieso sinnlos. Ich finde allerdings, dass, Steiner hin oder hier, nirgends so wie im Demeteranbau die ganze Komplexität von Kreisläufen mit einbezogen wird. Ob man selber wichtig findet, "Blatt-" oder "Wurzeltage" für Pflanzung und Ernte zu beachten, die Gestirne mit einbezieht oder Kuhhörner mit Mist verbuddelt und Essenzen herstellt, muss einen dabei nicht "stören", finde ich.
Klar gibt es auch Demeterbetriebe, die riesig sind und letztendlich "hohl". Aber vielleicht ist es auch unfair, zusätzlich moralische Maßstäbe anzulegen.
Ob eurythmisierte Äpfel besser schmecken, weiß ich auch nicht, aber ich kannte jemanden, der seinen Kühen vorlas, und das tat ihnen und ihm ganz sicher gut :-) . Ich denke, es führt kein Weg daran vorbei, giftfreier zu werden, bodenaufbauender zu arbeiten, kleinteiliger anzubauen und Monokulturen zu minimieren. Wie man das dann nennt, ist mir dann egal.
Und wenn die Demeter-Leute ihre Bäume umtanzen wollen, dann finde ich das voll in Ordnung, laß sie doch. Jeder sucht sich seinen eigenen Spaß
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster