Biodiversität in der Stadt

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tree12
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Re: Biodiversität in der Stadt

Beitrag von tree12 »

Es geht weiter mit der Biodiversitätsstrategie in meiner Stadt. Die Teilnehmer des Workshops haben nun eine Einladung für eine Websession im Januar erhalten. Die Untere Naturschutzbehörde hat ein paar hundert Anregungen von Teilnehmern und anderen Bürgern erhalten, sie zusammengefaßt und ausgewertet und den schon bestehenden Zielen zugeordnet.

Was genau herausgekommen ist, was umgesetzt wird (z. B. zum Schutz kleinerer Fließgewässer) werden wir im Januar erfahren. Natürlich habe ich sofort meine Teilnahme für die Websession bestätigt und bin gespannt, was wir hören werden. :denken :buch
tree12
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Re: Biodiversität in der Stadt

Beitrag von tree12 »

Der Online-Termin fand nun statt, es waren wohl weniger Teilnehmer anwesend als sich angemeldet hatten. Ich sah ein paar bekannte Gesichter und las ein paar bekannte Namen.

Viel Neues wurde nicht bekannt gegeben, sie haben die Ziele noch ein wenig gestrafft und präzisiert, ein paar Ergänzungen hinzugefügt. Es soll das eine oder andere "Modell-Projekt" starten. Wie ein Teilnehmer (ein engagierter Biologe) einwarf, bräuchte es keine Modell-Projekte mehr, das Wissen wäre vorhanden, man müsse es nur endlich überall in die Anwendung bringen.... er hat ja recht, aber leider können die Behörden nicht überall so fungieren, wie sie sich das wünschen.

Und vieles, ja eigentlich alles hängt immer nur am Geld. Wieviel kann die Kommune aus eigener Kraft stemmen? Wozu ist sie gesetzlich sogar verpflichtet? Wo gibt es Fördergelder und wer kann sie wo beantragen?

Immerhin las ich, daß man über Einschränkungen für Mähroboter nachdenkt und über den Umgang mit den Vorgärten des Grauens.
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Ann1981
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Re: Biodiversität in der Stadt

Beitrag von Ann1981 »

tree12 hat geschrieben: Fr 24. Jan 2025, 09:23 Und vieles, ja eigentlich alles hängt immer nur am Geld. Wieviel kann die Kommune aus eigener Kraft stemmen? Wozu ist sie gesetzlich sogar verpflichtet? Wo gibt es Fördergelder und wer kann sie wo beantragen?
Das klingt für mich nach dem großen Manko unseres Demokratieverständnisses, der Versorgungsmentalität: "Der Staat" muss doch mal mit was um die Ecke kommen.
Eigentlich soll die Demokratie doch die schöne Gesellschaftsform, in der alle mitgestalten dürfen und sollen, sein. In einer "marktwirtschaflichen Sozialdemokratie" (A. Merkel) mit 40-Stunden-Wochen ist die Selbstorganisation natürlich schwer. Als Pädagogin in der historisch-politischen Bildung sehe ich gerade eine große Notwendigkeit Mitbestimmungsstrukturen zu schaffen, die die nächste Legislaturperiode überdauern.

Gäbe es nicht die Möglichkeit, eine Interessengruppe oder einen Verein zu gründen? Vereine dürfen Gelder beantragen. Im Bereich des Jugendschutzes werden viele Gelder nicht abgerufen, weil die "Töpfe" nicht bekannt sind. Beim Umweltschutz oder Ähnlichem wird es nicht anders sein.

Unterhalb unseres Gartens gibt es einen Bürgerpark, der von einem Verein betreut wird. Im gepflegten Aufenthaltsbereich gibt es ein paar Mal im Jahr Einsätze mit Rasenmähen, Laubharken und Heckenschnitt. Der Rest ( ca. 6/7) ist naturnah. Ein Mal im Jahr gibt es ein großes Fest und Pyramidenanschieben, die der Verein sicher nicht allein finanziert.
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)
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Re: Biodiversität in der Stadt

Beitrag von Tidofelder »

De facto sind die Kommunen pleite, will aber keiner so nennen.

Das Geld muss woanders her kommen. Die hiesige Kunstschule hat letztes Jahr das Netzwerk grüne Inseln ins Leben gerufen. Damit sollen Stadtteil-Gärten geschaffen werden, wo gemeinsames gärtnern und Förderung der Biodiversität erfolgen soll. Drei Gärten sind entstanden und es geht dieses Jahr weiter. :bravo
Das Geld dafür kommt von der Umweltstiftung. Die Stadt interessiert sich nicht dafür und hat auch kein Geld.
Leider ist auch das Interesse der Bevölkerung, Schulen und Kitas fast Null. :ka
Nur ein Häuflein trifft sich regelmäßig und pflegt und pflanzt.
So sind wir zu einem Zweitgarten gekommen der uns nichts kostet. :pfeiffen
Wenn es wärmer wird fange ich mit der Erfassung der Tier- und Pflanzenwelt an. Vielleicht können am Ende des Jahres die Ergebnisse für weitere Förderer brauchbar sein.
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Re: Biodiversität in der Stadt

Beitrag von tree12 »

Ann1981 hat geschrieben: Mi 29. Jan 2025, 09:23
tree12 hat geschrieben: Fr 24. Jan 2025, 09:23 Und vieles, ja eigentlich alles hängt immer nur am Geld. Wieviel kann die Kommune aus eigener Kraft stemmen? Wozu ist sie gesetzlich sogar verpflichtet? Wo gibt es Fördergelder und wer kann sie wo beantragen?
Das klingt für mich nach dem großen Manko unseres Demokratieverständnisses, der Versorgungsmentalität: "Der Staat" muss doch mal mit was um die Ecke kommen.
Eigentlich soll die Demokratie doch die schöne Gesellschaftsform, in der alle mitgestalten dürfen und sollen, sein. In einer "marktwirtschaflichen Sozialdemokratie" (A. Merkel) mit 40-Stunden-Wochen ist die Selbstorganisation natürlich schwer. Als Pädagogin in der historisch-politischen Bildung sehe ich gerade eine große Notwendigkeit Mitbestimmungsstrukturen zu schaffen, die die nächste Legislaturperiode überdauern.

Gäbe es nicht die Möglichkeit, eine Interessengruppe oder einen Verein zu gründen? Vereine dürfen Gelder beantragen. Im Bereich des Jugendschutzes werden viele Gelder nicht abgerufen, weil die "Töpfe" nicht bekannt sind. Beim Umweltschutz oder Ähnlichem wird es nicht anders sein.

Unterhalb unseres Gartens gibt es einen Bürgerpark, der von einem Verein betreut wird. Im gepflegten Aufenthaltsbereich gibt es ein paar Mal im Jahr Einsätze mit Rasenmähen, Laubharken und Heckenschnitt. Der Rest ( ca. 6/7) ist naturnah. Ein Mal im Jahr gibt es ein großes Fest und Pyramidenanschieben, die der Verein sicher nicht allein finanziert.
Hier geht es um die Stadt, die sicherlich kein Verein ist. Auch die Städte haben gesetzliche Vorgaben bekommen, wie sie mit Klimakrise, Hochwasserschutz und Artensterben umzugehen haben. Natürlich können auch Kommunen Fördergelder beantragen. Diese decken meist aber nur einen Teil der entstehenden Kosten ab und planen auch Folgekosten nicht mit ein (Pflege und Wartung, steigende Personalkosten, Öffentlichkeitsarbeit etc.).

Mit der Klimakrise ist es wie mit der Flüchtlingskrise: jeder weiß, daß alles einen Haufen Geld kostet, die Kommunen werden zu allem möglichen verpflichtet, aber finanzieren will/kann es eigentlich keiner. Weder Bund noch die Länder noch die ewig klammen Kommunen. Meiner Meinung nach haben wir kein Geldproblem, sondern ein Verteilungsproblem. Das Geld wird nicht für die wirklichen Probleme eingesetzt, siehe als bestes Beispiel die industrielle Landwirtschaft. Da werden sich Subventionen ohne Ende eingestrichen und diese werden unter einen neuen Regierung eher noch mehr werden.
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Re: Biodiversität in der Stadt

Beitrag von farbenfroh »

@tree12
Und vieles, ja eigentlich alles hängt immer nur am Geld. Wieviel kann die Kommune aus eigener Kraft stemmen? Wozu ist sie gesetzlich sogar verpflichtet? Wo gibt es Fördergelder und wer kann sie wo beantragen?
Vielleicht wäre ja die Initiative von »Isla« einen Gedanken wert?
Gerade unter »Natutschutz neu denken« gepostet.
… auf dem Weg zu mehr Natur: www.hortus-farbenfroh.de
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Ann1981
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Re: Biodiversität in der Stadt

Beitrag von Ann1981 »

tree12 hat geschrieben: Mi 29. Jan 2025, 12:17 Hier geht es um die Stadt, die sicherlich kein Verein ist. Auch die Städte haben gesetzliche Vorgaben bekommen, wie sie mit Klimakrise, Hochwasserschutz und Artensterben umzugehen haben. Natürlich können auch Kommunen Fördergelder beantragen. Diese decken meist aber nur einen Teil der entstehenden Kosten ab und planen auch Folgekosten nicht mit ein (Pflege und Wartung, steigende Personalkosten, Öffentlichkeitsarbeit etc.).
Eine rechtlich verfasste Organisation von Bürgern kann die Stadt in ihren Aufgaben unterstützen, weil sie mitunter auf Bundesmittel zugreifen kann. Die Anwohner könnten so auch mehr ihrer Ziele verwirklichen, statt auf Vorschläge und Aktionen aus dem Amt zu warten. Sie könnten die Perspektive der Verwaltungsperson um wichtige und nützliche Aspekte erweitern.

Zu deinem letzten Absatz fällt mir kontextbezogen nur ein: Die Systeme unserer Demokratie bieten so viele Möglichkeiten jenseits des privat-finanziellen Nutznieß.
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