tree12 hat geschrieben: Mo 6. Jan 2025, 12:40
Super, danke für die Info! Inzwischen habe ich ein Anleitungsvideo von Eschenfelder gefunden, aber die Erfahrungen aus Deiner alltäglichen Praxis finde ich viel wichtiger. Ich habe festgestellt, daß ich Sprossen viel sinnvoller finde als die Microgreens... wenn man die Pflänzchen samt Wurzeln verzehren kann, ist das viel ganzheitlicher, ressourcenschonender und auch einfacher.
Die Porzellanschale von Sprossenliebe (die Firma an sich hat sich aufgelöst, die Nachfolger heißen anders) ist wunderschön. Ich habe noch ganz viel passende Hanfmatten und Samen, die ich aufbrauchen muß und möchte. Die Hanfmatten kommen nach Gebrauch auf den Kompost, sie riechen herrlich nach Walderde, aber es ist eben "Abfall", den man bei Sprossen nicht hat. Das Abschneiden finde ich auch nicht so easy, weil der Rand der Schale ja höher ist als die Hanfmatte. So bleibt doch mehr an Halmen an der Matte haften, als einem lieb ist. Oder man zieht beim Abschneiden die halbe Wurzel mit heraus, was ja auch nicht Sinn der Übung ist.
Ich überlege, die gebrauchten Hanfmatten in Töpfe mit Gehölzen zu legen, als Wasserspeicher und gegen Erosion. Vielleicht klappt das ja ganz gut. Oder auch bei ausgepflanzten und jungen Gehölzen....
Da sprichst Du mir aus der Seele.
"...ganzheitlicher, ressourcenschonender und auch einfacher...", genau das waren meine Gründe, vor einiger Zeit auf die Glas-/Edelstahl-Systeme von Eschenfelder umzusteigen. Außerdem sind es einmalige Anschaffungen, da aufgrund der verwendeten Materialien extrem langlebig, auch das schont Ressourcen.
Die allermeisten Sprossen lassen sich in den Gläsern ziehen. Da mir Kresse und Senf aber ebenfalls wichtig sind und ich nicht darauf verzichten möchte, habe ich zusätzlich die Keimsiebe. Damit kann man Microgreens ziehen, die keine weiteren Ressourceneinsatz außer Wasser benötigen. Da ich die Wurzeln mitnutzen möchte und auf minimalen Ressourcenverbrauch aus bin, kommen für mich andere Systeme wie die von Sprossenliebe nicht in Frage.
Im Prinzip macht es keinen Unterschied ob Glas oder Keimsieb, die Gläser und Siebe bringen am Ende das gleiche Ergebnis, aber für schleimbildende Saaten braucht es für die Schleimbildung nun mal die Keimsiebe. Wenn bei den Keimsieben dann bei der Ernte wie beschrieben einzelne Wurzeln verloren gehen, ist das verschmerzbar und auf jeden Fall wesentlich weniger Verlust als bei allen anderen Systemen. Die Reste, Samenhüllen und auf der Unterseite des Siebes verbliebene einzelnen Wurzeln, kommen dann ja auch auf den Kompost und dienen somit am Ende der Düngung der ausgewachsenen Gemüsepflanzen.
Auf jeden Fall würde ich die bisherigen Materialien irgendwie aufbrauchen, das wäre sonst schade drum. Vielleicht findest Du ja auch jemanden, der das System gerne einsetzen möchte... So habe ich mein bioSnacky Keimgerät vor vielen Jahren weitergegeben, es ist bei der Abnehmerin noch heute immer mal wieder im Einsatz.
"Unser Schicksal hängt nicht von den Sternen ab, sondern von unserem Handeln." (William Shakespeare)