Invasive Pflanzen nicht-heimisch -Negativliste

Themen rund um Pflanzen, auch Identifikationen.
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Alma
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Re: Invasive Pflanzen nicht-heimisch -Negativliste

Beitrag von Alma »

@tree12
das stimmt so nicht. Mit der Statik hat die Pflanzenzusammensetzung nichts zu tun. Man kann auch Dachsubstrat aufbringen und die Sedum-mischung seiner Wahl darauf ausbringen.
tree12
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Re: Invasive Pflanzen nicht-heimisch -Negativliste

Beitrag von tree12 »

anja28 hat geschrieben: Fr 20. Okt 2023, 15:33 @tree12
das stimmt so nicht. Mit der Statik hat die Pflanzenzusammensetzung nichts zu tun. Man kann auch Dachsubstrat aufbringen und die Sedum-mischung seiner Wahl darauf ausbringen.

Wir mußten das leichteste System nehmen, das der Markt zu bieten hat. Der Aufbau ist mininal, etwas anderes als Sedum kann dort nicht gedeihen und das sollte dann auch einmal im Jahr leicht gedüngt werden. Im Vorfeld haben wir genau recherchiert, bei dem von uns gewählten System beträgt das Maximalgewicht im gesättigten Zustand 40 kg pro Quadratmeter. Andere Systeme liegen da bei 150 kg, das hätten wir der mit viel Sand erbauten Garage nicht zumuten können.
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Pettersson
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Kermesbeere

Beitrag von Pettersson »

Letztes Jahr bestaunte ich voller Spannung einen Neuzugang, den ich nicht gesät hatte. Nach einiger Zeit konnte ich die Pflanze als Kermesbeere identifizieren.
  • nicht heimisch
  • sehr giftig, Früchte verleiten Kinder zum Naschen
  • scheidet über die Wurzeln einen Stoff aus der andere Pflanzen am Wachstum hindert
  • große Wurzeltiefe und -ausläufer
https://www.gartenjournal.net/kermesbeere hat geschrieben: Die Kermesbeere ist durchströmt von verschiedenen Giftstoffen. Die Wirkung toxischer Saponine ist eine starke Reizung der Schleimhäute. Giftige Lektine verursachen massive Magen- und Darmbeschwerden sowie Kreislaufschwankungen bis hin zum Atemstillstand. Am giftigsten sind Wurzeln und Samen. Es folgen unreife, noch grüne Beeren sowie Sprossachse und Triebe. Der geringste Anteil an Giftstoffen ist enthalten in jungen Blättern und vollreifen Beeren. Für Erwachsene essbar sind gekochte Blätter und reife Beeren einer Phytolacca acinosa.
Junge Kermesbeere
Junge Kermesbeere
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Doro
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Re: Invasive Pflanzen nicht-heimisch -Negativliste

Beitrag von Doro »

In diesem kurzen Film wird die Problematik mit den invasive Neophyten gut erklärt.
Es gibt auch eine App, worüber man Standorte mit diesen Pflanzen melden kann.

https://www.korina.info/bildung/materia ... neophyten/
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Alma
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Re: Invasive Pflanzen nicht-heimisch -Negativliste

Beitrag von Alma »

Doro hat geschrieben: So 16. Jun 2024, 20:26 In diesem kurzen Film wird die Problematik mit den invasive Neophyten gut erklärt.
Es gibt auch eine App, worüber man Standorte mit diesen Pflanzen melden kann.

https://www.korina.info/bildung/materia ... neophyten/
Ziemlich gut auf den Punkt gebracht die Problematik und gut erklärt.
Ein bisschen fehlt mir die Dramatik der Sache - wie unmöglich es ist diese invasiven Neophyten wieder los zu werden bzw. wie abartig groß die Schäden sind die sie anrichten
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Re: Invasive Pflanzen nicht-heimisch -Negativliste

Beitrag von Ann1981 »

Beim youtube-Kanal von "Renature Garden" gibt es drei Teile zu o.g. Thema. Es wird auch erklärt, dass die Invasivität, also das Ausbreitungspotenzial von vielen Faktoren abhängt.

Die Nachtkerze gilt unter Naturgärtnern noch als harmlose und nützliche Pflanze. Auf dem benachbarten Baugrundstück ist ein aufgeschütteter Berg von ihr fast komplett eingenommen. Diejenigen auf unserem Grundstück entfernte ich daraufhin. In jedem Neophyten steckt zerstörerisches Potenzial.
Zur gleichen Familie wie die Nachtkerze gehören auch alle Formen von Weidenröschen. Es gibt also viele Alternativen, falls man die Pflanze der Insekten wegen im Garten hat.

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Re: Invasive Pflanzen nicht-heimisch -Negativliste

Beitrag von Tidofelder »

@Ann1981

In jedem Neophyten steckt zerstörerisches Potenzial. (Vielleicht auch positives Potential. Das ist die Meinung von dem ein oder anderen Botaniker.)
Zur gleichen Familie wie die Nachtkerze gehören auch alle Formen von Weidenröschen. (Auch da gibt es inzwischen Neophyten die sich ausbreiten.)

Im Allgemeinen gilt der Grundsatz, wer sich nicht anpasst stirbt aus. Wenn Neophyten von der heimischen Insektenwelt angenommen werden, dürfen sie bei mir wachsen.
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Re: Invasive Pflanzen nicht-heimisch -Negativliste

Beitrag von Tidofelder »

https://www.mdr.de/ratgeber/garten/aqua ... e-136.html
Seit Anfang August darf einiges nicht mehr verkauft werden. Theoretisch jedenfalls.
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Re: Invasive Pflanzen nicht-heimisch -Negativliste

Beitrag von Pettersson »

Ann1981 hat geschrieben: Mo 24. Jun 2024, 20:48 Beim youtube-Kanal von "Renature Garden" gibt es drei Teile zu o.g. Thema. Es wird auch erklärt, dass die Invasivität, also das Ausbreitungspotenzial von vielen Faktoren abhängt.

Die Nachtkerze gilt unter Naturgärtnern noch als harmlose und nützliche Pflanze. Auf dem benachbarten Baugrundstück ist ein aufgeschütteter Berg von ihr fast komplett eingenommen. Diejenigen auf unserem Grundstück entfernte ich daraufhin. In jedem Neophyten steckt zerstörerisches Potenzial.
Zur gleichen Familie wie die Nachtkerze gehören auch alle Formen von Weidenröschen. Es gibt also viele Alternativen, falls man die Pflanze der Insekten wegen im Garten hat.
Ich weiß nicht ob es sein Beitrag war oder einer von Buschfunkistan, in dem erläutert wurde dass die Nachtkerze vormals als Nahrungspflanzen angesiedelt wurde. Wurzeln und Blütenknospen sind essbar und ich muss sagen dass die Knospen wirklich ein Genuss sind. Bei mir sind ein paar prächtige Exemplare vertreten, die wunderbar duften und von vielen (Nacht)Faltern besucht werden.

Deine Beobachtung kann ich bestätigen: In den umliegenden brach liegenden Grundstücken leuchten selbst aus hohen Gräsern etliche Nachtkerzen. Dieses Jahr ist der Bestand auffällig hoch.

Das kleinblütige Weidenröschen habe ich letztes Jahr bei mir ausgesät und es hat sich wunderbar ausgebreitet. Blüht allerdings recht kurz; die Nachtkerze hingegen wochenlang.
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Re: Invasive Pflanzen nicht-heimisch -Negativliste

Beitrag von farbenfroh »

Sicher, die Nachtkerze ist ein Neophyt. Wir haben sie als kleinen Bestand in der Nähe vom Teich und achten darauf, dass sie sich nicht zu sehr ausbreitet. Einerseits ist sie ein Magnet für Insekten, andererseits sind, wie @Pettersson schreibt, Blüten und Wurzel essbar.

Das Spannenste aber ist, dass aus unserer Sicht, sich jedes Kind (und die meisten Erwachsenen) dafür begeistern können, was für ein Naturspektakel sie in der Dämmerung & Nacht hinlegen. Mit kaum einer anderen Pflanze kann man die Faszination für die Geheimnisse der Natur so einfach wecken. Das ist super viel wert.

Daher denken wir, ein kleiner moderater Bestand ist ok.
… auf dem Weg zu mehr Natur: www.hortus-farbenfroh.de
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