Im November 2014 haben wir unser 50er-Jahre-Siedlungshaus mit Anbau & Nebengebäude sowie einer Garage auf etwa 12oo qm Grundstück gekauft.
Was wir vorfanden: ein “ordentlicher” immergrüner Garten.
Was wir wollten: eine lebendige Oase.
Wir sind auf dem Weg dahin :)
Das Haus steht ziemlich weit vorn (zur Straße hin), es gibt einen ca 2 m breiten Vorgarten, einen schmalen Streifen links am Haus vorbei nach hinten und einen gepflasterten Hof rechts am Haus vorbei.
So haben wir einen seeehr langen Garten, gute 50 m von ganz vorn bis ganz hinten. Eine Pufferzone war hinten um den Garten umzu vorhanden … leider zur Linken alles Thujen und zur Rechten alles Rhododendren … die Thujen sind bis auf 4 alle gefallen und zu einer Benjeshecke verarbeitet worden … die Rhododendronhecke mit einer Länge von über 40 m wurde auf etwa 25 m gekürzt für eine Ertragszone.
Am Ende des Grundstücks gibt es von links nach rechts einen Hühnerstall mit Geräteschuppen, einen Kompost und eine extremst wilde Ecke mit wildem Apfel, Weißdorn und Wildrose hinter unseren Windfängern, den Tannen.
Da unser Hortus2bee noch durch einen schnurgeraden Weg in links und rechts geteilt ist – da soll und wird sich noch was ändern in Sachen geschwungener Pfad … – ist es einfacher, wenn ich das was wir bisher gemacht haben, auch in links und rechts teile.
Linke Seite: Vor dem Hühnerstall befindet sich ein Auslauf für unsere Chickens, der etwa 250 qm des Gesamtgrundstücks einnimmt. Diesen Auslauf haben wir mit einem selbstgebauten Holzzaun abgeteilt, um die Verwüstungen durch unsere Eierlieferanten gering zu halten. Dafür haben sie unter den letzten Thujen ihr Staubbad – der Vorteil, dass darunter nichts, aber auch gar nichts wächst. Zusätzlich haben wir dort in die Pufferzone Bauernhortensien (jaaa ich weiß), Eberesche, Schlehe, Kupferfelsenbirne, Kornellkirsche, Traubenkirschen, Faulbaum und Sanddorn gepflanzt. Zusätzlich ist dort eine Benjeshecke aus Stämmen der gefällten Thujen entstanden. Da die lieben Chickenwings ursprünglich Waldbewohner sind, haben wir im Auslauf immer versetzt Mirabelle, Pflaume, Süßkirsche, Holunder, Quitte (am Spalier) und drei Apfelbäumchen gepflanzt. Ein weiterer sehr alter Herbstapfel-Baum ist in den Zaun zu Beginn des Auslaufes integriert.
Vor diesem Zaun erfreut uns das Sonnenbeet mit seiner wilden Vielfalt. Dort stehen auch fünf unserer Bienenvölker. Unter dem alten Apfelbaum stehen vor dem Zaun einige Johannisbeeren. Davor wuchern Erdbeeren in der Einflugschneise der Bienen. Inmitten der Erdbeeren behaupten sich tapfer Habichtskraut, Fette Henne, Wollziest, Rainfarn, Beinwell, Glockenblumen, Indianernessel, diverse Geums und *seufz* Sauerampfer. Eine Fackellilie hat heuer das erste Mal geblüht. Dazu Fingerhut (der sich aber an mehreren Stellen angesiedelt hat), Spirea, Stockrose, Küchenschellen, diverse Thymiane und Oreganos, ein Purpursalbei, Königskerzen, Nachtkerzen, Alliumse, Taglilien, wildes tränendes Herz (vom Grab meines Schwiegervaters <3), Katzenminze, Pfingstrosen, duftende Rosen, Lavendel, Disteln, Dost, einige Mohnpflanzen versuchen den Schnecken standzuhalten, Prachtscharten, Rosmarin, Lichtnelken, Gaura und bestimmt noch mehr … als Frühblüher hab ich dort Krokusse, Winterlinge, Osterblumen, Wildtulpen und Allium. Hinter den Bienen steht als Pufferzone eine uralte knotige Haselnuss und neu gepflanzt zwei Ginster und ein Pfaffenhütchen. Daran schließt der schmale Streifen nach vorn zur Straße an, dort befinden sich zwei Tunnelgewächshäuser für meine Tomaten, Gurken, Chilli und Salate. Desweiteren haben wir dort in unserer “Rumpelecke” auch eine alte gemauerte unterirdische Zisterne gefunden, die das Regenwasser speichert, darauf wächst Oregano, ein wunderschöner Rhabarber, Liebstöckl, Pimpinelle, weitere Erdbeeren (die lassen wir so längs wuchern), zwei Johannisbeeren und eine Stachelbeere, Wegwarte, Muskatellersalbei, Ferkelkraut, Mohn, Wiesenmargerite, Disteln, Gräser und unsere Regenwassertonne.
Rechte Seite: Vor den Tannen steht eine kleine Trockenmauer mit einem Sandarium, daneben ist ein kleiner Teich angelegt. Zum Nachbarn zur Rechten planen wir eine Himbeerwand, dort haben wir 7 Himbeeren gepflanzt, die bekommen eine Art Spalier zum hochranken und als Sichtschutz (Puffer). Dort wachsen auch diese zuckersüßen klitzekleinen Walderdbeeren. Vor den Himbeeren stehen weitere Johannisbeeren, Stachelbeeren und drei Blaubeeren. Dort steht auch ein Teil eines alten hohlen Baumstammes, der dient etlichen Eidechsen als Versteck. An die Beeren(h)ecke schließt sich unser Gemüsebeet an, für das mein Mann einige der alten Rhododendren gerodet hat … das war kein Spaß :-/ Leider haben wir dadurch dort unsere Pufferzone aufgerissen, was mir auch fast körperlichen Schmerz bereitet … aber sonst hätten wir dort keine Sonne für unser Gemüse … der Nachbar hat dort aber einen Schuppen stehen, der wiederum uns etwas mit der aufgerissenene Pufferzone versöhnt … da muss ich aber nochmal drüber nachdenken, wie ich diese Wunde schließe … vor dem Gemüsebeet/der Ertragszone (hier wachsen Zwiebeln, Tomaten, Bohnen, Gurken, Kartoffeln in diesem Jahr) ist ein sehr geliebtes Modul, nämlich unser “Afrika”-Beet. Mein Herzliebster hat mir das gebaut aus Haselruten, nachdem ich ihn ewig vollgetextet habe über Keyhole-Beete usw … :) dort wuchert aktuell Helgoländer Wildkohl, bunter Mangold, Blutampfer, Orangenthymian, Zitronenmelisse, Blattsenf, Oregano, Schnittlauch. Zum Haus hin ist davor noch ein Rest “Rasen”. Mehr Kleewiese mit Gänseblümchen, Butterblumen, Ferkelkraut etc pp *lach* Die Pufferzone besteht hier bis zur Garage aus Rhododendron. Ca 50 Jahre alt, 2-3 m hoch und nach unten ausgedünnt, so dass dort Funkien, Günsel, Waldmarbeln und Hasenglöckchen gepflanzt werden konnten. Nun sind wir quasi vorn am Garteneingang, links erinnern wir uns: das Sonnenbeet. Rechts: das Schattenbeet … zum Rasenrest begrenzt durch alte Bahnschwellen habe ich unter einer ebenfalls etwa 50 Jahre alten Magnolie dort Immergrün, Waldmeister, Bärlauch, Storchschnabel, Elfenblumen, Lungenkraut, Wolfsmilch, Gundermann, Frauenmantel, Lavendel, Steinbrech, Thymian, Oregano, Akelei, Hauswurzen zu zwei einsamen älteren Rosendamen gepflanzt … diese zeigten sich sehr erfreut über die Gesellschaft und blühen seitdem herrlichst. Dazu kommt noch eine Pfingstrose, eine Baumpfingstrose vom Resteregal und ein Haufen halbstarker Wicken, die am Rosenbogen der Kletterrose “MariaLisa” entgegenstreben, die aus dem Sonnenbeet eine Brücke in die Schattenwelt schlägt … mit zehntausenden Blüten, zartem Duft und einer Unmenge an Summseln, die sich dort laben.
Im Rhododendron habe ich noch zwei Futterstellen für unsere Piepvögel, wir haben verschiedene Meisen, Spatzen, Grünfink, Elstern, Buntspecht, Amsel, Lerche, Krähen und Habicht bereits gesehen. Dort steht auch Wasser bereit.
Auf der Terrasse stehen etliche Schätzchen in Töpfen, auch hier Schönheit, Nutzen, Vielfalt mit Wiesenkresse, Koriander, Goldthymian, Feuerdorn, schwarzäugige Susanne, Hauswurzen im Holzstuhl, Frauenmantel mit Thymian in einer WG, Elfenspiegel und zwei Zinkwannen mit tatsächlich dekorativer Bepflanzung (…icharbeitedran!…). Vor der Terrasse auf dem Hof weitere Töpfe mit Hauswurzen, Sedum und Männertreu, am Regenrohr ein wilder Frauenmantel in einer Fuge, ebenfalls aus Fugen wachsen hier Schöllkraut und irgendein Nelkenwurz sowie auf dem Weg nach vorn zur Straße einige Disteln und Zimbelkraut.
Der Vorgarten ist ebenfalls noch im Umbruch, hier wird diesen Sommer noch tüchtig gebuddelt (neue Heizung!), aber hier blühen und gedeihen wilde Malven, Akeleien, Zimbelkraut, Beetrosen, groooße Lavendel, Nachtkerzen, Gänsedisteln, große Kratzdisteln, Glockenblumen, Hauswurze, wuchernde kleine vielblühende Fettblattgewächse (Sedum), Pfaffenhütchen, Alant, Mohn, Schleifenblumen, Federkraut, und halt noch so Altlasten in Form von irgendwelchen immergrünen nie blühenden Büschen, die aber im Zuge der Heizungssanierung eh rausfliegen … der “ordentliche” Jägerzaun wurde ebenfalls schon lange entsorgt bzw dient als Kompostzaun, dort liegen Feldsteine in 3er Reihen und grenzen etwas zum Fußweg ab. Vorn zur Einfahrt hin ist eine kleine Steinpyramide aufgestapelt, ebenso am Rosenbogen übrigens. Der gepflasterte Hof soll auch noch entsiegelt werden, da sind wir noch in der Findungsphase!
Uff. Ich denke das war es erstmal. LiebGruss Ina
PS: auf Bild 1 (Winter) seht ihr den Garten so, wie er war … auf Bild 2 einen Teil des Sonnenbeetes mit dem alten Apfelbaum und dem Zaun zu den Hühnern … weitere Bilder findet ihr auf meinem Profil.