Hortus Widun

Der „Hortus Widun“ liegt in einem kleinen Dorf an der Weser im schönen Weserbergland in Niedersachsen.

Das Projekt „Hortus Widun“ begann im Mai 2021. Auf einer ca. 1000 qm großen Fläche, die bis dahin von Schafen beweidet wurde, wollten wir eigentlich eine Streuobstwiese anlegen. Doch dann sind wir auf das Hortus-Konzept und die Hortus-Community gestoßen und so wurde der Plan etwas geändert.

Die Streuobstwiese entstand nun auf der Hälfte der Fläche mit hochstämmigen Apfelbäumen, Birne, Zwetsche, Süßkirsche, Sauerkirsche, Reneklode, dies alles als Ergänzung zu einem alten Obstbaumbestand, den wir schon auf unserem angrenzenden Wohngrundstück haben. Unter den Obstbäumen wird die Wiese durch lediglich zweimalige Mahd im Jahr mit der Sense und dem konsequenten Entfernen des Schnittgutes abgemagert, so dass sich eine natürliche Vielfalt an Kräutern und Wiesenblumen durchsetzen kann. Punktuell wurden zur Ergänzung stellenweise Teile der Grasnarbe entfernt und Initialaussaaten getätigt.

Auf der anderen Hälfte der Fläche wurden folgende Naturgartenmodule gesetzt:

Sandarium, Steinpyramide, Insektenhotel mit Dachbegrünung und Ablauf zur Speisung eines Sumpfbeetes, zwei Sumpfbeete, Totholzhecke, Morschholz-Häuschen, Reisighaufen, Brennnessel-Beet, mit Steinen terrassiertes Staudenbeet an einem kleinen Hang als Format einer Sonnenfalle, Thymianhügel, Dachpfannenturm, mehrere Staudenbeete in sonniger bis halbschattiger Lage, eine initiativ eingesäte Wildblumeninsel, ein Mooshügel und vor allem -für uns das mit Abstand wichtigste Element in einem Biotopgarten überhaupt- jede Menge liegendes und stehendes Totholz, sowohl in sonniger als auch in schattiger Lage. Mehrere der Module sind mit einem Kröten- oder Käferkeller unterbaut. Außerdem haben wir eine zweireihige vogelfreundliche Hecke gesetzt, bestehend aus gewöhnlichem Schneeball, Kornelkirsche, schwarzem Holunder, Weißdorn, Felsenbirne, Pfaffenhütchen, Hechtrose, Berberitze, Faulbaum, Hartriegel u.v.m.

Die Pufferzone besteht im Süden aus der Wildvogelhecke und der Totholzhecke auf insgesamt ca. 25 m Länge, nur unterbrochen durch zwei Kompostbuchten. Im Westen, Norden und Osten besteht die Pufferzone aus alten und neuen Streuobstanpflanzungen, ergänzt mit liegendem und stehendem Totholz, Schlehe und Liguster.

Die Hotspotzone besteht aus der Wildblumeninsel, mehreren Staudenbeeten und den Biotopgarten-Modulen sowie der Naturwiese unter den Obstbäumen. Etliche Nisthilfen für Gartenvögel sind angebracht. Die ca. 30 Meter lange Zuwegung zum Hortus ist ebenfalls durch ein Kräuter- und Staudenbeet gesäumt.

Die Ertragszone besteht aus dem Streuobstanbau, Freilandanbau von Zucchini, Tomaten und Kräutern, diversen Beerensträuchern und in einem Hochbeet werden Salat, Gurken, Kohlrabi, Möhren, Erdbeeren und Rucola gezogen.

Der Name „Hortus Widun“ geht zurück auf den altgermanischen Namen „Widun“ für den Ort, in dem wir leben. Schon im Jahre 825 wird „Widun” erstmals urkundlich erwähnt und ist somit eine der ältesten Siedlungen im Weserraum. Der Name leitet sich wohl ursprünglich vom Wort „Wydun“ = „Weide“ ab, denn hier direkt an der Weser dienten die vielen Kopfweiden früher den Korbflechtern als Material für ihre Arbeit. Da wir den ersten Garten nach dem Hortus-Prinzip in unserem Ort haben, haben wir uns den Namen „Widun“ zu eigen gemacht. Und um dem Namen gerecht zu werden, steht im Hortus Widun selbstverständlich auch eine Weide, und zwar eine bienenfreundliche Salweide.

  • Widun ist der altgermanische Name des Ortes, in dem der Hortus sich befindet
  • Kerstin und Rainer Julitz
  • 31840
  • Hessisch Oldendorf OT Großenwieden
  • Deutschland
  • 1000

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