Der Hortus Himmelbeet steckt noch in den Babyschuhen, dennoch hat sich bereits einiges getan.
Im Sommer 2018 haben wir das Grundstück übernommen. Der Grösste Teil des Umschwungs wurde bis dahin als Schafweide genutzt. Die Artenvielfalt hielt sich in Grenzen: ausser Brennesseln, Spitzwegerich und wenigen Gräserarten wuchs sonst nichts mehr. Bis vor ca. 7 Jahren standen da noch zwei Tannen, deren niedrigen Stümpfe noch vorhanden sind.
Im kleineren “Hausgarten”-Teil befanden sich ein Fleckchen Rasen, ein alter Birnbaum, eine Forsythie und ein Japanischer Schneeball, der schon ziemlich alt zu sein scheint.
Der gesamte Umschwung befindet sich in Hanglage, wobei der Hausgarten zu unterst und etwas abgestuft zur Weide und durch einen altmodischen Zaun mit Betonpfeilern dasteht.
Im ersten Sommer habe ich im Hausgarten Gemüsebeete angelegt und meine beiden kurzbeinigen Helfer haben jede Menge Blumen gepflanzt. So Wuchern nun alle möglichen Kräuter, Glockenblumen, Mohn und Akeleien ziemlich wild durchmischt zwischen einer neu gepflanzen kleinen Weide, dem Birnbaum und dem damals frisch angelegten, geschlossenen Komposthaufen.
Auf der Weide hatte uns inzwischen ein Vögelchen einen Holunder gebracht, der aus dem Stummel einer der beiden Tannen heraus wuchs. In seine Nähe pflanzten wir ein Pfirsich- und ein Zwetschgenbäumchen. Einige Beerensträucher pflanzte ich noch eher planlos in die weite Einöde hinein. Viel mehr geschah in dem ersten Jahr nicht mehr.
Die grössten Veränderungen vollzog ich letztes Jahr, also 2019. Es entstanden noch mehr Gemüsebeete, darunter auch ein Schlüssellochbeet aus einer Kombo aus Grasnarben und alten Dachziegeln, und ein eher spontan entstandenes Hügelbeet.
Einige Sträucher und ganz viele Stauden fanden ihren Weg auf die alte Weide. Mittlerweile leben da eine Mehlbeere, ein Korkenzieherhasel, Winterschneeball, Felsenbirne, Rote Heckenkirsche, eine weitere Zwetschge und ein zweiter Holunder, der wohl vom ersten stammt. Die Sternmagnolie erhielt als Geburtsbaum meiner Ältesten auch einen Platz im Garten. Dazwischen stelle man sich ganz viele Blumen und Kräuter vor. In der hintersten und zugleich ruhigsten Ecke entstand noch ein ziemlich grosszügiger Käferkeller, über welchen sich eine Brombeere räkelt. Auch sonst liegt so einiges an Totholz zwischen den Sträuchern und Blumen rum. In einem Stamm hat sich letzten Sommer auch ein sehr eindrückliches Holzbienen-Paar eingenistet. Ein Steinpyramiden-Baby steht auch schon bereit. Dieses wächst einfach sehr langsam, da wir die Steine jeweils von besonderen Ausflugszielen oder Wanderungen mitbringen. Sie wird wohl eines Tages eine schöne Sammlung Schweizer Geologie sein und eine tolle Erinnerung an unsere gemeinsame Familien-Zeit.
Dieses Jahr stehen Strukturierungsarbeiten an – die Pufferzone wird weiter ausgebaut mit weiteren Sträuchern und Totholz/Reisighaufen. Die Hotspot-Zone (die sich zur Zeit auf einige Blumentöpfe im Garten beschränkt) kriegt auch einen festen Platz. Die Ertragszone wird um ein weiteres, grosses Hügelbeet erweitert, das alte Hügelbeet wird in die Pufferzone integriert. Nebst dem Weidehaus, das wir dieses Jahr bauen wollen, sollen noch weitere Sträucher und Bäumchen gepflanzt werden.
Das Ziel unseres Hortus ist es, einen gemütlichen Lebensraum speziell für Wildbienenarten, Tagfalter, Vögel und Igel zu schaffen. Deshalb wählen wir auch die Gehölze- und Staudenarten sorgfältig aus, damit sie möglichst vielen Ansprüchen gerecht werden.