Hortus der Holzbiene

Seit 2017 entsteht am Südhang in Sindringen auf
2.700 Quadratmeter ein Paradies für Tiere und Pflanzen. Es ist uns wichtig nicht nur für uns, sondern vor allem auch für Wildbienen, Schmetterlinge, Vögel und so manch anderer einheimischer Art einen Lebensraum zu schaffen.

Man braucht keinen großen Garten, um etwas für die Insekten zu tun. Aber ein solch großes Grundstück wie unseres mit Wald und Wiese lädt natürlich gerade dazu ein, etwas zu verändern, auch etwas zu testen und ständig weiterzuentwickeln.
So ist es uns 2017 zu Beginn der Umgestaltung des etwas verwilderten Grundstückes ergangen.

Tatsache ist: Nicht nur wir haben den Garten neu geformt, nein der Garten mit seiner Bevölkerung hat auch uns einiges gelehrt, zum Umdenken gebracht und tut es immer weiter…

Wir haben einige Bäume gefällt, Natursteinmauern in Trockenbauweise freigelegt und zum Teil restauriert, Beete von allerlei wildwachsendem, insektenunfreundlichem Gestrüppen befreit und neu gestaltet. Ein verborgener Teich wurde entdeckt und neu angelegt sowie Rasenflächen zur Vermeidung von Erderosion eingesät. Letztendlich wurden bisher über 1.200 Kräuter, Stauden und Sträucher/Bäume neu gepflanzt.
Dabei sind die unzähligen Samen, die  wir ausgesät haben, noch gar nicht berücksichtigt.
Der Lurchi (Salamandra salamandra ) hat bei uns ein Zuhause, ebenso viele kleine Schlangen und Blindschleichen, Eidechsen, Erdkröten und Igel sowie viele verschiedene Wildbienenarten haben wir entdeckt.

Fläche für Fläche, Beet für Beet wurde geplant und bepflanzt. Dabei tauchten immer mehr Insekten und Tiere auf, die wir so nah kaum oder gar nicht gekannt oder gesehen hatten.

Wir haben ganz bewusst Totholzhecken angelegt, Steinhaufen geschaffen und kaputte Bäume und Totholz explizit liegen oder stehen gelassen.

Wir lernen jeden Tag von der Natur für die Natur.

So suchten wir auch bewusst und vorrangig Stauden für Insekten aus. Es ist schon ein Erlebnis, wenn plötzlich der große Schwalbenschwanz (Papilio machaon), einer der größten Tagfalter im deutschsprachigen Raum, auftaucht und sich an dem im Wind wiegendem
Eisenkraut (Verbena bonariensis) erfreut und auch uns beschwingt: Weiter machen!

Unser Garten wurde nach Themen angelegt, viele dieser Bereiche bilden ein eigenes kleines Biotop. So finden sich im Steingarten Insekten ein, die den dort blühenden Hauswurz (Sempervivum) bevorzugen.

Wir verwenden gerne alte Sachen und geben diesen wieder eine neue Verwendung, so werden aus alten Dachrinnen Blumenkästen und alte Fachwerkbalken dienen als Stützmauern. Treppenstufen werden nicht aus Beton gefertigt, sondern einfach mit Balken und dicken Ästen gebaut. Auch auf die Gefahr hin in ein paar Jahren das eine oder andere wieder erneuern zu dürfen, ist uns der Werkstoff aus der Natur das Ganze wert.

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