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Wer die Saat hat, hat das Sagen - Saatgut
Zitat von Primulaveris am 8. Februar 2023, 19:20 UhrEigentlich könnte man da fast ein eigenes Unterforum eröffnen?
Saatgut ist längst ein politisches Thema. Wie @amarille immer so schön zitiert: Wer die Saat hat, hat das Sagen.
Und in unseren Gärten haben wir es! Haben wir? Auch ich habe schon unbedarft eine hübsche violette "Urmöhre" angebaut (Sorte weiß ich nicht mehr) - eine F1-Hybride.
Habe schon Setzlinge der hübschen Campari-Tomate, bio, in der Gärtnerei gekauft - F1-Hybride.
Ich hatte mir einfach keine Gedanken gemacht. Kam nicht auf die Idee, dass gekaufte Samen (fast immer! in der breiten Masse) nicht reproduzierbar sind.
Aber ich fände es wichtig, über dieses Thema mehr zu sprechen. Ich arbeite in einem Bioladen, und abgesehen davon, dass es MANCHE Betriebe gibt, die Wert auf samenfeste Sorten legen und das auch kommunizieren, ist es selbst dort ÜBERHAUPT KEIN THEMA.
An verschiedenen Stellen schon erwähnt, kann man sich hier informieren:
https://www.oekom.de/buch/saatgut-9783865817815 Anja Banzhaf: Saatgut
Anlass für dieses Schreiben ist eine Dokumentation (2020), über die ich zufällig gestolpert bin, der ich viele Zuschauer:innen bis zum Ende wünsche, denn es sollten sich mehr Menschen klar machen: Wir sägen hier wirklich an unserer Lebensgrundlage, indem wir die Mehrheit des Saatguts weltweit in vier (!) Konzern-Händen konzentrieren. Mal abgesehen von den unsäglich unfairen Bedingungen der Saatgut-Produktion, hier am Beispiel Tomate.
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/das-saatgut-kartell-102.html
Eigentlich könnte man da fast ein eigenes Unterforum eröffnen?
Saatgut ist längst ein politisches Thema. Wie @amarille immer so schön zitiert: Wer die Saat hat, hat das Sagen.
Und in unseren Gärten haben wir es! Haben wir? Auch ich habe schon unbedarft eine hübsche violette "Urmöhre" angebaut (Sorte weiß ich nicht mehr) - eine F1-Hybride.
Habe schon Setzlinge der hübschen Campari-Tomate, bio, in der Gärtnerei gekauft - F1-Hybride.
Ich hatte mir einfach keine Gedanken gemacht. Kam nicht auf die Idee, dass gekaufte Samen (fast immer! in der breiten Masse) nicht reproduzierbar sind.
Aber ich fände es wichtig, über dieses Thema mehr zu sprechen. Ich arbeite in einem Bioladen, und abgesehen davon, dass es MANCHE Betriebe gibt, die Wert auf samenfeste Sorten legen und das auch kommunizieren, ist es selbst dort ÜBERHAUPT KEIN THEMA.
An verschiedenen Stellen schon erwähnt, kann man sich hier informieren:
https://www.oekom.de/buch/saatgut-9783865817815 Anja Banzhaf: Saatgut
Anlass für dieses Schreiben ist eine Dokumentation (2020), über die ich zufällig gestolpert bin, der ich viele Zuschauer:innen bis zum Ende wünsche, denn es sollten sich mehr Menschen klar machen: Wir sägen hier wirklich an unserer Lebensgrundlage, indem wir die Mehrheit des Saatguts weltweit in vier (!) Konzern-Händen konzentrieren. Mal abgesehen von den unsäglich unfairen Bedingungen der Saatgut-Produktion, hier am Beispiel Tomate.
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/das-saatgut-kartell-102.html
Zitat von Primulaveris am 8. Februar 2023, 19:57 UhrEigentlich ist das ja noch gar nicht alles - wenn man sich die Gesetzeslage anschaut, die es für den Erwerbsanbau so gut wie unmöglich macht, regionale, traditionell, angepasste Sorten zu verwenden, wird es noch ein bisschen trauriger. Wobei alles zwei Seiten hat, natürlich gibt es die Gesetze zum Verbraucherschutz. (Frage ist nur, wer wen wovor und warum schützt, aber zumindest ist der Hintergrund, hm, vermutlich "gut gemeint"...?)
Im eigenen Garten können wir uns zum Glück austoben. Falls sich jemand noch very last minute fürs nächste Samentauschpaket anmelden möchte ! https://hortus-netzwerk.de/forum/forum/samentauschpaket/
...
https://www.nutzpflanzenvielfalt.de/
https://www.dreschflegel-saatgut.de/
https://samenfest.de/
https://www.reinsaat.at/DE/
https://shop.arche-noah.at/
https://www.sativa-biosaatgut.de/
http://www.freie-saaten.de/
https://www.prospecierara.ch/
https://blog.kokopelli-semences.fr/
...
Eigentlich ist das ja noch gar nicht alles - wenn man sich die Gesetzeslage anschaut, die es für den Erwerbsanbau so gut wie unmöglich macht, regionale, traditionell, angepasste Sorten zu verwenden, wird es noch ein bisschen trauriger. Wobei alles zwei Seiten hat, natürlich gibt es die Gesetze zum Verbraucherschutz. (Frage ist nur, wer wen wovor und warum schützt, aber zumindest ist der Hintergrund, hm, vermutlich "gut gemeint"...?)
Im eigenen Garten können wir uns zum Glück austoben. Falls sich jemand noch very last minute fürs nächste Samentauschpaket anmelden möchte ! https://hortus-netzwerk.de/forum/forum/samentauschpaket/
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https://www.nutzpflanzenvielfalt.de/
https://www.dreschflegel-saatgut.de/
https://www.sativa-biosaatgut.de/
https://blog.kokopelli-semences.fr/
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Zitat von Amarille am 8. Februar 2023, 21:54 UhrUnd weil das noch nicht genug ist lassen sich die Großen jetzt einzelne Pflanzengene patentieren. Der Plan: Geld - viel Geld.
Wie das mit dem Wasser und dem Land ja schon geregelt ist, da vieles davon schon im Besitz von Investoren ist.Biopatente und Firmen, die mit solchen Patenten arbeiten werden, werden auch schon an der Börse gehandelt, da man (als Anleger) "nachhaltig und zukunftsweisend" auf große Gewinne setzt. Eigentlich bin ich selten mit der Kirche einig, aber es gibt Ausnahmen
https://www.ekd.de/3-Regelung-von-Biopatenten-1359.htm
Und weil das noch nicht genug ist lassen sich die Großen jetzt einzelne Pflanzengene patentieren. Der Plan: Geld - viel Geld.
Wie das mit dem Wasser und dem Land ja schon geregelt ist, da vieles davon schon im Besitz von Investoren ist.
Biopatente und Firmen, die mit solchen Patenten arbeiten werden, werden auch schon an der Börse gehandelt, da man (als Anleger) "nachhaltig und zukunftsweisend" auf große Gewinne setzt. Eigentlich bin ich selten mit der Kirche einig, aber es gibt Ausnahmen
https://www.ekd.de/3-Regelung-von-Biopatenten-1359.htm
Zitat von Malefiz am 10. Februar 2023, 8:59 UhrDie Geschichte dahinter, hat mich auch schon lang beschäftigt.
Besonders der Absatz der NS-Zeit dazu.
Der moderne Bruch, das nur noch Sorten, die jene zeit - und kostenintensive Zulassungskriterien.. erfüllen, zu gelassen werden, weil - und das ist die Krux, nur noch jene damit Umsatz machen, die sich das zum Einen leisten können und zum anderen, unsere Großbetriebe mit genug Saatgut versorgen.
Die Vielfalt und Regionalität kommt abhanden.
Sei das nun genmanipuliert, gebeizt oder F1.
Es ist an "uns" dieses Gut zu retten.
Die Geschichte dahinter, hat mich auch schon lang beschäftigt.
Besonders der Absatz der NS-Zeit dazu.
Der moderne Bruch, das nur noch Sorten, die jene zeit - und kostenintensive Zulassungskriterien.. erfüllen, zu gelassen werden, weil - und das ist die Krux, nur noch jene damit Umsatz machen, die sich das zum Einen leisten können und zum anderen, unsere Großbetriebe mit genug Saatgut versorgen.
Die Vielfalt und Regionalität kommt abhanden.
Sei das nun genmanipuliert, gebeizt oder F1.
Es ist an "uns" dieses Gut zu retten.
Zitat von Annika am 11. Februar 2023, 11:29 UhrIch bin neulich bei FB über das Thema "Open-Source-Saatgut" gestolpert. Ich finde die Idee total gut, Saatgut als Gemeingut schützen zu lassen und werde mich da noch näher mit auseinandersetzen.
Finde ich eine spannende Sache.Ich lasse euch mal ein Video und den Link zur HP da:
https://www.opensourceseeds.org/
https://www.youtube.com/watch?v=NljOGKNcXZ8
Ich bin neulich bei FB über das Thema "Open-Source-Saatgut" gestolpert. Ich finde die Idee total gut, Saatgut als Gemeingut schützen zu lassen und werde mich da noch näher mit auseinandersetzen.
Finde ich eine spannende Sache.
Ich lasse euch mal ein Video und den Link zur HP da: