
Quelle: Mr. Stampfer
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Weißfäule und Holzarten
Zitat von Somnia am 25. November 2021, 8:01 UhrEs heißt, für den Käferkeller sei weißfaules Holz sinnvoll. Weiß jemand warum?
Weißfäulepilze bauen im Holz Cellulose, Hemicellulose und Lignin ab. (Dagegen Braunfäulepilze überwiegend Cellulose)
Die Holzstruktur bleibt erhalten, daß Holz wird aber heller, faserig, leichter.
Wenn man Holz mit den Pilzen impft, (Pilzfamilien findet man in Wikipedia, unter Evolution und Erreger, ich erkenne da dem Namen nach nur Champignonartige) könnte man den Käferkeller wohl auch als Ertragszone nutzen... bei oberflächlichen Lesen in Käferforen dauert es wohl zulange, um nur Käferfutter zu machen.
Weswegen ich überhaupt da reingeschaut habe, ist, weil ich die Holzarten wissen möchte, die für den Käferkeller gut sind.
Das hängt auch von der Käferart ab, der Hirschkäfer mag wohl Eiche.
Generell gehen Weißfäulepilze wohl eher an Laubbäume als an Nadelbäume, wobei es wohl auch eine Unterart gibt, die auf Kiefer geht (Wiki mal wieder, ich will nicht abschreiben)
Im Häckselhaufen liegt u.a. Cornus, Weide und da haben sich Nashornkäfer wohlgefühlt.
Welche Hölzer habt ihr, und konntet ihr bestimmte Käfer zuordnen?
Und hat jemand den Käferkeller als Pilzzucht mitgenutzt?
Es heißt, für den Käferkeller sei weißfaules Holz sinnvoll. Weiß jemand warum?
Weißfäulepilze bauen im Holz Cellulose, Hemicellulose und Lignin ab. (Dagegen Braunfäulepilze überwiegend Cellulose)
Die Holzstruktur bleibt erhalten, daß Holz wird aber heller, faserig, leichter.
Wenn man Holz mit den Pilzen impft, (Pilzfamilien findet man in Wikipedia, unter Evolution und Erreger, ich erkenne da dem Namen nach nur Champignonartige) könnte man den Käferkeller wohl auch als Ertragszone nutzen... bei oberflächlichen Lesen in Käferforen dauert es wohl zulange, um nur Käferfutter zu machen.
Weswegen ich überhaupt da reingeschaut habe, ist, weil ich die Holzarten wissen möchte, die für den Käferkeller gut sind.
Das hängt auch von der Käferart ab, der Hirschkäfer mag wohl Eiche.
Generell gehen Weißfäulepilze wohl eher an Laubbäume als an Nadelbäume, wobei es wohl auch eine Unterart gibt, die auf Kiefer geht (Wiki mal wieder, ich will nicht abschreiben)
Im Häckselhaufen liegt u.a. Cornus, Weide und da haben sich Nashornkäfer wohlgefühlt.
Welche Hölzer habt ihr, und konntet ihr bestimmte Käfer zuordnen?
Und hat jemand den Käferkeller als Pilzzucht mitgenutzt?
Zitat von Mü am 27. November 2021, 9:07 UhrIch habe Holzklötze (Durchmesser ca. 30cm, 30cm hoch) aus Kirsche und Platane rumstehen auf der Terrasse und im Garten. Da habe ich Käferlarven drunter/drin gesehen. Allerdings stehen sie wie gesagt auf dem Boden und sind nicht eingebuddelt. Und bestimmt habe ich sie auch nicht. Und ob es wirklich Käferlarven waren oder von einem Falter....????
Nach meiner Erfahrung habe ich mehr bewohntes Laubholz als Nadelholz gesehen.
Ich denke es muss auch gar nicht unbedingt eingegraben sein das Holz. Hauptsache es hat Bodenkontakt und kann vor sich hingammeln.
ich habe auch ein wenig recherchiert, hm, gibts echt wenig Info was eigentlich in so nem Käferkeller wohnen kann.
Ich habe Holzklötze (Durchmesser ca. 30cm, 30cm hoch) aus Kirsche und Platane rumstehen auf der Terrasse und im Garten. Da habe ich Käferlarven drunter/drin gesehen. Allerdings stehen sie wie gesagt auf dem Boden und sind nicht eingebuddelt. Und bestimmt habe ich sie auch nicht. Und ob es wirklich Käferlarven waren oder von einem Falter....????
Nach meiner Erfahrung habe ich mehr bewohntes Laubholz als Nadelholz gesehen.
Ich denke es muss auch gar nicht unbedingt eingegraben sein das Holz. Hauptsache es hat Bodenkontakt und kann vor sich hingammeln.
ich habe auch ein wenig recherchiert, hm, gibts echt wenig Info was eigentlich in so nem Käferkeller wohnen kann.
Zitat von Somnia am 27. November 2021, 21:31 UhrEs liegt wahrscheinlich auch daran, daß wir nicht nachschauen/stören. Den Häckselhaufen habe ich im Juni vom Gemeindeland auf mein Grundstück umgezogen, da waren stellenweise (wie Nester) die Nashornkäfer und dicke Larven drin. Die hab ich natürlich mit umgezogen. Der Haufen lag da schon ein gutes Jahr im Gemeindestreifen rum, oben feucht, dann eine weißbepilze Schicht. Unten auch knochentrocken. Waren auch große Haufen, 2-3m Durchmesser, ca 1,5 m hoch (beim häckseln eher 2-3m hoch)
Als ich jetzt ein paar Eimer Häcksel in den Käferkeller versenkt habe, habe ich nur eine Nashornkäferhülle gefunden, die Larven sind entweder tiefer im Haufen oder im Boden. Habe auch nur am Rand was weggenommen, man will ja nicht stören. Ich hoffe mal, daß, was auch immer sich im Häckselhaufen wohlfühlt, den Weg in den Käferkeller finden wird. Vielleicht auch für die nächste Generation, es sind ja nur 5m.
Und ob die Larven auch vom Nashotnkäfer waren, weiß ich auch nicht...
Es liegt wahrscheinlich auch daran, daß wir nicht nachschauen/stören. Den Häckselhaufen habe ich im Juni vom Gemeindeland auf mein Grundstück umgezogen, da waren stellenweise (wie Nester) die Nashornkäfer und dicke Larven drin. Die hab ich natürlich mit umgezogen. Der Haufen lag da schon ein gutes Jahr im Gemeindestreifen rum, oben feucht, dann eine weißbepilze Schicht. Unten auch knochentrocken. Waren auch große Haufen, 2-3m Durchmesser, ca 1,5 m hoch (beim häckseln eher 2-3m hoch)
Als ich jetzt ein paar Eimer Häcksel in den Käferkeller versenkt habe, habe ich nur eine Nashornkäferhülle gefunden, die Larven sind entweder tiefer im Haufen oder im Boden. Habe auch nur am Rand was weggenommen, man will ja nicht stören. Ich hoffe mal, daß, was auch immer sich im Häckselhaufen wohlfühlt, den Weg in den Käferkeller finden wird. Vielleicht auch für die nächste Generation, es sind ja nur 5m.
Und ob die Larven auch vom Nashotnkäfer waren, weiß ich auch nicht...
Zitat von Simbienchen am 28. November 2021, 1:01 UhrZu diesem Thema kann ich dir das Buch
"Lebensraum Totholz" von Werner David
ans Herz legen.
Darin empfiehlt er auch jedem Totholzinteressenten die im März 2009 eingereichte Doktorarbeit von Dr. Georg Möller "Struktur- und Substratbindung holzbewohnender Insekten, Schwerpunkt Coleoptera- Käfer"
Da werden wohl ausführlich die Käferlebensräume behandelt.
Natürlich hat jede Käferart seine spezifischen Lebensbedingungen und Holzvorlieben, sowohl in der Holzart, als auch im Alter und Zersetzungszustand des jeweiligen Totholzes.
Ganz grob gesagt, ist aber die zunehmende Verpilzung des Holzes für die Entwicklung der Käferlarven erforderlich.
Am besten geeignet für unsere heimischen Käfer sind Laub- und Obstgehölze. Käfer und ihre Larven zerkleinern das Holz mechanisch mit ihren Kieferzangen, aber den eigentlichen Abbau übernehmen dann im Darm lebende symbiotische Bakterien . Eine in der Natur vorkommende Win- Win- Situation, in der zwei Organismen sich gegenseitig Nahrungsressourcen erschließen, auf die er andernfalls keinen Zugriff hätte.
Die Schlüsselrolle bei der Zerlegung des Totholzes in " verbraucherfreundliche kleinere Untereinheiten" ( wie Werner David es so schön beschrieb) , spielen hierbei die Pilze neben Bakterien , um für die Holzbesiedler zu Nahrungsquellen zu werden.
Darum vermute ich, ist das weißfaule Totholz das wertvollste unter den faulen Hölzern. Da die weiße, faserige Zellulose ( Vielfachzucker) beim Abbau aller drei Komponenten bis zuletzt übrig bleibt. Zumal vor allem Laubbäume durch Weißfäule verursachenden Pilze besiedelt werden.
Nadelbäume werden meist durch Braunfäule verursachenden Pilze besiedelt, Laubbäume nur selten.
Die Anzahl der Pilzarten nimmt mit zunehmender Härte des Holzes der jeweiligen Baumart ab. Es gibt wohl eine Schweizer Hitliste , eine Studie über die Pilzbesiedelung der verschiedenen Holzarten.
Es arbeiten viele verschiedene Pilzarten bis zur völligen Zersetzung des Holzes und jede Verottung ist in sich einzigartig.
In seinem Buch gibt es auch einige Seiten zum Pilzanbau auf Totholz mit einer kurzen Anleitung zur Pilzzucht.
Zu diesem Thema kann ich dir das Buch
"Lebensraum Totholz" von Werner David
ans Herz legen.
Darin empfiehlt er auch jedem Totholzinteressenten die im März 2009 eingereichte Doktorarbeit von Dr. Georg Möller "Struktur- und Substratbindung holzbewohnender Insekten, Schwerpunkt Coleoptera- Käfer"
Da werden wohl ausführlich die Käferlebensräume behandelt.
Natürlich hat jede Käferart seine spezifischen Lebensbedingungen und Holzvorlieben, sowohl in der Holzart, als auch im Alter und Zersetzungszustand des jeweiligen Totholzes.
Ganz grob gesagt, ist aber die zunehmende Verpilzung des Holzes für die Entwicklung der Käferlarven erforderlich.
Am besten geeignet für unsere heimischen Käfer sind Laub- und Obstgehölze. Käfer und ihre Larven zerkleinern das Holz mechanisch mit ihren Kieferzangen, aber den eigentlichen Abbau übernehmen dann im Darm lebende symbiotische Bakterien . Eine in der Natur vorkommende Win- Win- Situation, in der zwei Organismen sich gegenseitig Nahrungsressourcen erschließen, auf die er andernfalls keinen Zugriff hätte.
Die Schlüsselrolle bei der Zerlegung des Totholzes in " verbraucherfreundliche kleinere Untereinheiten" ( wie Werner David es so schön beschrieb) , spielen hierbei die Pilze neben Bakterien , um für die Holzbesiedler zu Nahrungsquellen zu werden.
Darum vermute ich, ist das weißfaule Totholz das wertvollste unter den faulen Hölzern. Da die weiße, faserige Zellulose ( Vielfachzucker) beim Abbau aller drei Komponenten bis zuletzt übrig bleibt. Zumal vor allem Laubbäume durch Weißfäule verursachenden Pilze besiedelt werden.
Nadelbäume werden meist durch Braunfäule verursachenden Pilze besiedelt, Laubbäume nur selten.
Die Anzahl der Pilzarten nimmt mit zunehmender Härte des Holzes der jeweiligen Baumart ab. Es gibt wohl eine Schweizer Hitliste , eine Studie über die Pilzbesiedelung der verschiedenen Holzarten.
Es arbeiten viele verschiedene Pilzarten bis zur völligen Zersetzung des Holzes und jede Verottung ist in sich einzigartig.
In seinem Buch gibt es auch einige Seiten zum Pilzanbau auf Totholz mit einer kurzen Anleitung zur Pilzzucht.
Zitat von Somnia am 28. November 2021, 7:53 UhrIch bin ja immer wieder erstaunt, wieviel ihr wißt... da bin ich noch ganz am Anfang
Ich bin ja immer wieder erstaunt, wieviel ihr wißt... da bin ich noch ganz am Anfang
Zitat von Simbienchen am 28. November 2021, 8:08 UhrNaja, was heißt "wissen", hauptsache man weiß, wo man nachgucken kann.
Die Doktorarbeit von Dr. Georg Möller "Struktur- und Substratbindung holzbewohnender Insekten, Schwerpunkt Coleoptera- Käfer"
kann man sich als PDF runterladen.
Ich habe sie auch noch nicht durchgelesen, aber sie liegt schon mal in meinem Handy...
Naja, was heißt "wissen", hauptsache man weiß, wo man nachgucken kann.
Die Doktorarbeit von Dr. Georg Möller "Struktur- und Substratbindung holzbewohnender Insekten, Schwerpunkt Coleoptera- Käfer"
kann man sich als PDF runterladen.
Ich habe sie auch noch nicht durchgelesen, aber sie liegt schon mal in meinem Handy...
Zitat von Mü am 28. November 2021, 8:28 UhrWow, da hast du ja einen Schatz aufgetan!
Hab mir das pdf runtergeladen und auch schon etwas gelesen.
So wie ich es verstanden habe sind für den Käferkeller die Tabelle 'Ordnungsgruppe Bewohner verpilzter, oft unmittelbar am Boden liegender und in der Streu eingebetterter Hölzer vorzugsweise schwache Dimensionen' interessant.
Seite 181.
Da stehen in der letzten Spalte die Holzarten. Die Kürzel der Holzarten stehen auf Seite 77. L, N, LN heißt einfach Laub/Nadel bzw. Laub und Nadelholz.
Für uns noch interessant sind die liegenden Hölzer stärkere Dimensionen (ab 35cm Durchmesser) und die Stubben. Seite 177, 178
Das sind Strukturen, die in jedem Garten umsetzbar sind und vom Gewicht her noch tragbar.
Wow, da hast du ja einen Schatz aufgetan!
Hab mir das pdf runtergeladen und auch schon etwas gelesen.
So wie ich es verstanden habe sind für den Käferkeller die Tabelle 'Ordnungsgruppe Bewohner verpilzter, oft unmittelbar am Boden liegender und in der Streu eingebetterter Hölzer vorzugsweise schwache Dimensionen' interessant.
Seite 181.
Da stehen in der letzten Spalte die Holzarten. Die Kürzel der Holzarten stehen auf Seite 77. L, N, LN heißt einfach Laub/Nadel bzw. Laub und Nadelholz.
Für uns noch interessant sind die liegenden Hölzer stärkere Dimensionen (ab 35cm Durchmesser) und die Stubben. Seite 177, 178
Das sind Strukturen, die in jedem Garten umsetzbar sind und vom Gewicht her noch tragbar.
Zitat von Simbienchen am 28. November 2021, 8:35 UhrDie von Werner David in seinem Buch erwähnte Schweizer Hitliste , eine Studie über die Pilzbesiedelung der verschiedenen Holzarten ist auch im Internet als PDF hinterlegt.
" Welche sind pilzreiche Holzarten"
https://www.google.com/url?q=https://www.wsl.ch/fileadmin/user_upload/WSL/Mitarbeitende/sennb/Senn-Irlet_Wald_Holz2008.pdf&sa=U&ved=2ahUKEwjLkvKQxbr0AhVE4qQKHQnzAFEQFnoECAsQAg&usg=AOvVaw2ngytLhtiiswaHBy-sVSW_
Die von Werner David in seinem Buch erwähnte Schweizer Hitliste , eine Studie über die Pilzbesiedelung der verschiedenen Holzarten ist auch im Internet als PDF hinterlegt.
" Welche sind pilzreiche Holzarten"
Zitat von tree12 am 28. November 2021, 18:49 UhrWas für ein tolles Werk, habe mal schnell alles überflogen!
Was für ein tolles Werk, habe mal schnell alles überflogen!