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Vom Gottesacker zu Gottes Acker

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Ich holte das Beste aus dem Gestrüpp heraus. Die daumendicken Brombeerzweige steckte ich in die Totholzhecke. Hoffentlich zieht jemand ein.

Die Thujen - insgesamt drei - vertrocknen langsam. Freude und Trauer. Immerhin sind es Lebewesen. Die Weiden stehen schon parat, bekommen nächstes Frühjahr einen Kopfschnitt und Mohn an die Füße. Das wird bestimmt schön oder Pudding.

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Simbienchen, Dorothee und KataFux haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenDorotheeKataFux

kleine Freuden:

Brauner Bär in spe.

Normalerweise finde ich Rosa schrecklich. Über die Malve freue ich mich trotzdem wie Bolle. Sie blüht jetzt im zweiten Jahr. Auf acht Uhr quält sich eine Wilde Möhre zur Blüte.

 

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Kai, tree12 und 4 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Kaitree12KirstenDorotheeGsaelzbaerKataFux
Zitat von Ann am 13. Juni 2022, 11:06 Uhr

Wir waren wieder unterwegs um "Pudding an die Wand zu nageln". (Ich las die schöne Metapher kürzlich hier im Forum. Seit dem ist sie mein Mantra.)

Die Blütenmasse wirkt in dem Garten wie ein Fremdkörper. Durch Bauarbeiten zur Poolerneuerung sowie Rasenmähen+ Trockenheit sieht es mehrheitlich aus wie links neben dem Pool.

Trotz neuem superduper Sandfilter mussten wir den Pool auch dieses Jahr säubern. Mit dem Wasser füllten wir die Zisterne und sprengten im Garten. Der Rest ging in die Kanalisation. Neue Poolfüllung: 22000l Wasser für ca. 400€. Ressourcenverschwendung und Umweltzerstörung müssen viel mehr weh tun.

Ich mähte den oberen Teil der Wiese. Die Kornblumen dürfen Samen bilden. Ich fand unter dem Mohn Vergissmeinnicht, Malven, Wilde Möhren und eine Schafgarbe. Keine Scabiosen, keine Flockenblumen. Ich hatte gehofft, Samen für eine Vergrößerung der Wiese zu gewinnen. Pudding.

Den unteren Teil mähe ich in drei Wochen und mulche damit unter den Weiden. Ihr Schatten soll den Giersch aufhalten. Das Blätterdach des Inkarnatklees verwies ihn letztes Jahr gut in die Grundstücksgrenzen.

Wieso empfindest du die Blütenmasse als Fremdkörper? Gefällt es dir nicht ?

Mir ging es am Anfang auch so. Wir sind ja keine Landschaftsarchitekten, aber die Ideen kommen mit der Zeit. Ich finde für den Anfang hast du doch schon vieles bewegt und in die richtige Richtung umgesetzt. Das wird alles schön, warte ab...

Ich war anfangs auch viel zu ungeduldig. Es braucht alles seine Zeit und gegen Bauarbeiten kommt man nicht an. Halte durch...euer Garten hat soviel Potential! Mach weiter so ...

Kai, tree12 und 3 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Kaitree12DorotheeGsaelzbaerKataFux
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Ich fand die Wiese großartig. Meinetwegen hätte der ganze Garten so aussehen dürfen. Das Grünbraun des vorhandenen Nadel- und Rasenbestandes wirkte durch sie noch viel trostloser und spießiger. Zur Bodenbedeckung und -sanierung sammle ich vom ungemähten Rest Mohnsamen und werde sie in das Wäldchen werfen.

Wolle Goethe ließ seinen Faust ja sagen "Und Fluch vor allem der Geduld!" (Teil 1, Studierzimmer), und meint es sicher ironisch. Als Botaniker war er darin geübt, auf die zarten Pflänzchen zu warten. Den harten Aufschlag auf die Realität des Gartenbodens habe ich schon verarbeitet; finde sie sogar angenehm entschleunigend. Wenn es 5 bis 6 Jahre dauert, so ein saftiges Kleinod wie bei Uschi zu etablieren, ist das für mich eine Perspektive. Meine Schwiegereltern sind nur sehr ungeduldig und haben für Gartenarbeit weder Interesse noch Wissen.

Ich versuche, mich auf die kleinen Ecken und Erfolge zu konzentrieren: Mulch funktioniert gut gegen Giersch; der lehmige Boden ist ziemlich brauchbar, braucht dafür aber Wasser; Holzbienen, viele Wollschweber, Fledermäuse und zwei Distelfinken konnte ich beobachten; Erdbeeren mit meinem Söhnchen pflücken; und natürlich viel lernen.

Alles in Allem passt das Meiste. Das war mir vor der von dir angestoßenen Reflexion noch gar nicht so klar gewesen. Danke.

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KirstenDorotheeGsaelzbaerKataFux

Mein Schwiegervater ging mit dem Rasenmäher in kürzester Einstellung über die Wiese, nachdem ich so mühevoll um die Kornblumen und eine Schafgarbe herum senste (#40, 2. Bild) sowie zwei Glockenblumen pflanzte. (Er hat also den Pflanzstab mitgemäht.) Es zeigten sich kleine Wilde Möhren und Malven. Und ich hatte eine kleine Wildrose zum Schutz vor dem Mäher dorthin gesetzt. Am Sonntag sollen es 35°C im Schatten werden und sicherlich alles definitiv verbrennen.

Was mach ich denn nun am Besten mit der Fläche?

Oberhalb wollte ich im Herbst als Abgrenzung Preiselbeeren pflanzen, und mir vomWeihnachtsmann wünschen, dass das als Abgrenzung anerkannt wird. Flatterband? Stacheldraht? Selbstschussanlage? 1§GG fällt mir gerade so schwer.

Einzäunen das Stück und abschließen

Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Ich tigerte wieder um die Malve, weil ich auf reife Samen warte. Ich fand zwei Perlen. Überhaupt scheinen viele Insekten auf ihr auszuruhen wie auch auf der Wilden Möhre dahinter.

Und meine Prinzessin hatte eine Puppe.

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Gsaelzbaer hat auf diesen Beitrag reagiert.
Gsaelzbaer

"Sie ist gerettet."

Bei einer Abenteuererkundungstour auf dem nachbarlichen Baugelände lachte mir letztens eine Lonicera aus der Wiese entgegen. Also: Wurzelstock gesucht, gebudellt, in die Hand genommen und losgelaufen. Ich hoffe, sie hält noch bis Freitag durch. Dann kann sie neues Wasser bekommen. Sie soll die Lärche begrünen und Schatten in das Wäldchen werfen, duften, Vögel und Insekten füttern.

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Tillivilla, Somnia und 3 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
TillivillaSomniaKirstenDorotheeGsaelzbaer

Bei vier Tagen im Garten bleibt Zeit zum Herumstreifen, Beobachten und Fotografieren.

Die Hummel in der Stockrose hatte so einen riesigen Rüssel. Ich bin noch hin- und hergerissen, ob sie bleiben und sogar mehr werden dürfen oder ob sie gegen wilde Malven ausgetauschter werden. Ich schnappte mal irgendwo auf, sie seien nicht heimisch. Ihr Vorteil: viel Blüte über eine lange Zeit; und hübscher als der nackte Zaun ist sie allemal.

Die wilden Möhren - meine Partycrew. Sie pogen unermüdlich im Wind. Ansonsten gedeiht hier nicht so viel, aber ich lerne und plane um. Nachdem ich in dem sichelförmigen Beet zwei Jahre vergeblich Kamille gesäät hatte, habe ich nun Schafgarbe dorthin verpflanzt - aus dem Grünbelag gerettet. Heute kommt mein Schwiegervater aus dem Urlaub wieder. Nach zwei Wochen braucht der Garten wieder einen militärischen Kurzhaarschnitt. Oberhalb des linken Buchenhockers steht jetzt der alte Hackstock meines Mannes - entrindet und natürlich gelöchert. Ich hatte ihm zum Geburtstag letzten Herbst einen neuen geschenkt.
Ich freue mich sehr über die erhöhte Sensibilität meines Mannes für die Tiere und Pflanzen im Garten. Er ergriff Partei für die Kolkwitze: "Der kleine Fuchs trinkt auch davon."; erzählte seinem Vater, dass wir Birken pflanzen wollen: "Die machen doch so viel Dreck." "Das sind Blätter." und hörte mir aufmerksam zu, wo er mit dem Kantenmäher aufpassen soll. Und er beobachtete, dass es unter den Coloradotannen trotz des Regens der letzten Tage staubtrocken war. Sie gefallen ihm nun nicht mehr so gut.

Und ich freue mich über die vielen kleinen Beobachtungen: Schachbrettfalter, Bläulinge, Weißlinge, Zitronenfalter, vielleicht einen kleinen Sonnenröschenbläuling, einen einsamen Junikäfer, eine Libelle, die ich erst für einen verwirbelten Grashalm hielt, eine Erdkröte, bunte Käfer.

 

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tree12, Dorothee und 3 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12DorotheeGsaelzbaerKataFuxAmarille

Es stimmt, dass Stockrosen nicht heimisch sind. Sie sind aber insektenfreundlich und werden angeflogen. Ich würde sie an deiner Stelle erst einmal lassen. Malven kannst du ja dazwischensäen und wenn dich die Stockrosen dann stören oder du etwas anderes (heimisches) setzen willst, sind ja auch schnell weg.

Dorothee und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
DorotheeGsaelzbaer
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