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Richtig Gießen
Zitat von Simbienchen am 23. Mai 2022, 8:58 UhrZu Zeiten des Klimawandels wird die Frage nach dem richtigen Gießen ein ernsthaftes Thema. Bei Dürrezeiten muss man auch mit dem gesammelten Regenwasser sorgsam und dosiert umgehen.
Wichtig ist, dass man seine Pflanzen "erzieht", dass heißt, durch gezieltes Gießen bewirkt man, dass die Pflanzen tiefer in die Erdschichten wurzeln, um an feuchte Erdschichten zu gelangen. Unterstützen kann man das, indem man lieber weniger gießt, aber dafür dann richtig ausgiebig. Beim Gießen sollten die tiefen Erdschichten auch durchnässt werden. Das wird mit oberflächlichen Gießen nicht erreicht. Durch häufiges schwaches Gießen, neigen unsere Pflanzen dazu, ihre Wurzeln oberflächlich auszubreiten, dadurch dursten sie bei langanhaltender Dürre.
Also...lieber seltener gießen aber dafür dann richtig üppig!
Morgens in der Früh zu Gießen lässt weniger Wasser verdunsten, weil der Boden durch die Nacht abgekühlt ist. Außerdem ist es für die Pflanzen schonender als am Abend, weil die Temperaturunterschiede nicht so krass am Morgen sind. Gießt man abends, lockt das auch die Schnecken aus ihren Verstecken. Auch das verhindert Schneckenfraß.
Niemals am Tage oder auf die Pflanzen gießen. Das fördert den Lupeneffekt und führt bei den Pflanzen zu Verbrennungen. Diese schwächen wiederum unsere Pflanzen und werden somit wieder angreifbarer für Schnecken und andere Schädlinge.
Punktuell gießen lässt Wasser sparen, aber auch hier kommt es auf die Menge an. Damit die tiefen Schichten durchnässt werden, sollte man langsam an die Pflanze gießen, damit das Wasser dort versickern kann. Hilfreich sind dabei Gießmulden um die Pflanzen herum zu bilden. Diese kann man durch Anhäufungen von Erde erreichen.
Mulchen ist nach wie vor wichtig, um den Boden vor Verdunstung zu schützen. Auch Zwischensaaten/ Zwischenfrucht beschatten den Boden und schützen ihn vor der Austrocknung. Auch die Pflanzen speichern Wasser und geben über ihre Blätter Feuchtigkeit ab, was das Klima in den Beeten positiv reguliert. Boden niemals nackt der Sonne und dem Wind aussetzen!
Zu Zeiten des Klimawandels wird die Frage nach dem richtigen Gießen ein ernsthaftes Thema. Bei Dürrezeiten muss man auch mit dem gesammelten Regenwasser sorgsam und dosiert umgehen.
Wichtig ist, dass man seine Pflanzen "erzieht", dass heißt, durch gezieltes Gießen bewirkt man, dass die Pflanzen tiefer in die Erdschichten wurzeln, um an feuchte Erdschichten zu gelangen. Unterstützen kann man das, indem man lieber weniger gießt, aber dafür dann richtig ausgiebig. Beim Gießen sollten die tiefen Erdschichten auch durchnässt werden. Das wird mit oberflächlichen Gießen nicht erreicht. Durch häufiges schwaches Gießen, neigen unsere Pflanzen dazu, ihre Wurzeln oberflächlich auszubreiten, dadurch dursten sie bei langanhaltender Dürre.
Also...lieber seltener gießen aber dafür dann richtig üppig!
Morgens in der Früh zu Gießen lässt weniger Wasser verdunsten, weil der Boden durch die Nacht abgekühlt ist. Außerdem ist es für die Pflanzen schonender als am Abend, weil die Temperaturunterschiede nicht so krass am Morgen sind. Gießt man abends, lockt das auch die Schnecken aus ihren Verstecken. Auch das verhindert Schneckenfraß.
Niemals am Tage oder auf die Pflanzen gießen. Das fördert den Lupeneffekt und führt bei den Pflanzen zu Verbrennungen. Diese schwächen wiederum unsere Pflanzen und werden somit wieder angreifbarer für Schnecken und andere Schädlinge.
Punktuell gießen lässt Wasser sparen, aber auch hier kommt es auf die Menge an. Damit die tiefen Schichten durchnässt werden, sollte man langsam an die Pflanze gießen, damit das Wasser dort versickern kann. Hilfreich sind dabei Gießmulden um die Pflanzen herum zu bilden. Diese kann man durch Anhäufungen von Erde erreichen.
Mulchen ist nach wie vor wichtig, um den Boden vor Verdunstung zu schützen. Auch Zwischensaaten/ Zwischenfrucht beschatten den Boden und schützen ihn vor der Austrocknung. Auch die Pflanzen speichern Wasser und geben über ihre Blätter Feuchtigkeit ab, was das Klima in den Beeten positiv reguliert. Boden niemals nackt der Sonne und dem Wind aussetzen!
Zitat von Dieter Basse am 23. Mai 2022, 20:17 UhrViele deiner Tipps hier sind sehr sinnvoll. Allerdings nicht der mit dem "Lupeneffekt". Den gibt es nach Ansicht aller Fachleute nämlich überhaupt nicht. Leuchtet auch ein: eine Art Halbkugel aus Wasser bündelt Sonnenstrahlen nicht in einem Brennpunkt sondern lässt sie diffus passieren und schwächt sie dabei sogar ab. Sonst müssten ja sämtliche Pflanzen nach einem Regenschauer mit anschließendem Sonnenschein geschädigt werden, was ja offensichtlich nicht der Fall ist.
Beim Gießen die Blätter zu vermeiden ist vor allem bei den Pflanzen dienlich, die schnell unter Pilzkrankheiten leiden, da diese meist an vorhandene Feuchtigkeit gebunden sind. Bei anderen Pflanzen dagegen kann es durchaus Sinn machen, die Blätter mit Wasser abzuspritzen, um Schädlinge, wie etwa Blattläuse, weg zu spülen.
Viele deiner Tipps hier sind sehr sinnvoll. Allerdings nicht der mit dem "Lupeneffekt". Den gibt es nach Ansicht aller Fachleute nämlich überhaupt nicht. Leuchtet auch ein: eine Art Halbkugel aus Wasser bündelt Sonnenstrahlen nicht in einem Brennpunkt sondern lässt sie diffus passieren und schwächt sie dabei sogar ab. Sonst müssten ja sämtliche Pflanzen nach einem Regenschauer mit anschließendem Sonnenschein geschädigt werden, was ja offensichtlich nicht der Fall ist.
Beim Gießen die Blätter zu vermeiden ist vor allem bei den Pflanzen dienlich, die schnell unter Pilzkrankheiten leiden, da diese meist an vorhandene Feuchtigkeit gebunden sind. Bei anderen Pflanzen dagegen kann es durchaus Sinn machen, die Blätter mit Wasser abzuspritzen, um Schädlinge, wie etwa Blattläuse, weg zu spülen.
Zitat von Simbienchen am 23. Mai 2022, 20:57 UhrAu super, danke für die Aufklärung zum Lupeneffekt, Dieter !
Das leuchtet ein...
Wir lernen nie aus...habe ich auch wieder etwas dazu gelernt
Au super, danke für die Aufklärung zum Lupeneffekt, Dieter !
Das leuchtet ein...
Wir lernen nie aus...habe ich auch wieder etwas dazu gelernt
Zitat von Ann am 23. Mai 2022, 22:42 UhrIch benutze als Gießhilfe 10l-Eimer aus der Gastronomie, in deren untere Kante ich eine kleine Kerbe schnitt. Eimer mit der Kerbe Richtung Stamm aufstellen, Stein reinlegen (damit der leere Eimer später nicht durch den Garten wandert), volllaufen lassen. Das Wasser fließt langsam an die Wurzel, kann versickern und mann kann gut nachvollziehen, wieviel man gegossen hat.
Und ich bin mir sicher, dass das auch mein Schwiegervater hinkriegt. Er bietet Gießdienste an, hat aber schwarze Daumen und die Geduld eines dreijährigen Kindes.
Ich benutze als Gießhilfe 10l-Eimer aus der Gastronomie, in deren untere Kante ich eine kleine Kerbe schnitt. Eimer mit der Kerbe Richtung Stamm aufstellen, Stein reinlegen (damit der leere Eimer später nicht durch den Garten wandert), volllaufen lassen. Das Wasser fließt langsam an die Wurzel, kann versickern und mann kann gut nachvollziehen, wieviel man gegossen hat.
Und ich bin mir sicher, dass das auch mein Schwiegervater hinkriegt. Er bietet Gießdienste an, hat aber schwarze Daumen und die Geduld eines dreijährigen Kindes.
Zitat von Simbienchen am 25. Mai 2022, 8:56 UhrDieter @dig-it ,
wärst du so lieb und würdest zu dem widerlegten "Lupeneffekt" deine Quellen preisgeben?
Ich habe versucht, mich darüber im Netz zu informieren, finde aber leider immer wieder nur die Aussage, dass der Lupeneffekt durchaus bei verschiedenen Pflanzen zu Verbrennungen führt.
Das würde mir sehr weiterhelfen.
Lieben Dank schon mal im Voraus
Dieter @dig-it ,
wärst du so lieb und würdest zu dem widerlegten "Lupeneffekt" deine Quellen preisgeben?
Ich habe versucht, mich darüber im Netz zu informieren, finde aber leider immer wieder nur die Aussage, dass der Lupeneffekt durchaus bei verschiedenen Pflanzen zu Verbrennungen führt.
Das würde mir sehr weiterhelfen.
Lieben Dank schon mal im Voraus
Zitat von Dieter Basse am 25. Mai 2022, 11:35 UhrZum letzten Mal habe ich das vor ungefähr zwei Wochen bei Spiegel-Online gelesen, wo der Meteorologe Jörg Kachelmann den Lupen-Effekt für "Unsinn" erklärt hat. Ich habe hier mit mehreren Gartenbau-Betrieben gesprochen, die den Lupen-Effekt ebenfalls nie festgestellt haben. Wissenschaftliche Quellen zum Thema habe ich nicht gefunden, was eigentlich dafür spricht, dass es diesen Effekt nicht gibt. Denn es wäre ja ein sehr verbreitetes Phänomen, das eine große Bedeutung für Landwirtschaft und Obstanbau hätte. Persönlich sagt mir schon die halbkugelige Form der Tropfen, dass sie Licht nicht in einem Brennpunkt bündeln kann. Parallel einfallende Lichtstrahlen (wie bei der Sonne) können bei dieser Kugelform nicht in ihrer Gesamtheit so gebrochen werden, dass sie in einem gemeinsamen Brennpunkt direkt an der Basis dieser vermeintlichen "Linse" gebündelt werden,. Und selbst wenn eine gewisse Bündelung stattfände, das Wasser würde sofort die betreffende Stelle kühlen und der Tropfen dann sehr schnell verdunsten - was nicht der Fall ist...
Zum letzten Mal habe ich das vor ungefähr zwei Wochen bei Spiegel-Online gelesen, wo der Meteorologe Jörg Kachelmann den Lupen-Effekt für "Unsinn" erklärt hat. Ich habe hier mit mehreren Gartenbau-Betrieben gesprochen, die den Lupen-Effekt ebenfalls nie festgestellt haben. Wissenschaftliche Quellen zum Thema habe ich nicht gefunden, was eigentlich dafür spricht, dass es diesen Effekt nicht gibt. Denn es wäre ja ein sehr verbreitetes Phänomen, das eine große Bedeutung für Landwirtschaft und Obstanbau hätte. Persönlich sagt mir schon die halbkugelige Form der Tropfen, dass sie Licht nicht in einem Brennpunkt bündeln kann. Parallel einfallende Lichtstrahlen (wie bei der Sonne) können bei dieser Kugelform nicht in ihrer Gesamtheit so gebrochen werden, dass sie in einem gemeinsamen Brennpunkt direkt an der Basis dieser vermeintlichen "Linse" gebündelt werden,. Und selbst wenn eine gewisse Bündelung stattfände, das Wasser würde sofort die betreffende Stelle kühlen und der Tropfen dann sehr schnell verdunsten - was nicht der Fall ist...
Zitat von Mü am 4. Juni 2022, 20:00 UhrGehört hier vielleicht auch rein das Thema:
Welches Gemüse braucht denn wieviel Wasser?
Es gibt das einfache Gemüse das sehr deutlich zeigt dass es Wasser braucht wie Tomaten oder Gurken. Die lassen die Blätter hängen und der Gärtner weiß: aha, gießen.
Aber all die anderen?
Bei manchen Arten frage ich mich auch ob zu viel gießen nicht kontraproduktiv ist.
Zwiebeln z.B. Die sollen ja nicht grobringig und mastig werden sondern eher fest und feinringig.Mal ganz abgesehen vom Dünger, das ist ein anderes Thema.
Meine Zuckerschoten habe ich bis jetzt einmal gegossen und sie wachsen und blühen prächtig und setzen Schoten an.
Meine dicken Bohnen genauso - aber sie haben kaum Schoten angesetzt. Die Blüten vertrocknen einfach ohne Fruchtbildung. Hummelanflug war genug.
Meinen Hokaido habe ich vor ein paar Tagen gegossen und da hat sich ein Wühlmausloch (wie so viele...) aufgetan. Hm, dachte ich, dir geb ich jetzt einfach mal und habe den Schlauch bestimmt 5 Minuten in das Loch reingehalten und das Wasser laufen lassen.
Der wächst jetzt los der Hokaido - da kann man fast zusehen! Hatte der dann einfach vorher zu wenig Wasser?
Und dann gibts noch die ganzen Gemüsepflanzen die nicht wirklich bescheid geben wenn sie zu wenig Wasser haben. Kohl, Paprika, Auberginen...
Wie oft gießt ihr denn was? Erst wenn der Boden trocken ist oder einfach immer?
Oder manche Sachen gar nicht oder nur wenns echt ewig nicht regnet und heiß ist?
Gehört hier vielleicht auch rein das Thema:
Welches Gemüse braucht denn wieviel Wasser?
Es gibt das einfache Gemüse das sehr deutlich zeigt dass es Wasser braucht wie Tomaten oder Gurken. Die lassen die Blätter hängen und der Gärtner weiß: aha, gießen.
Aber all die anderen?
Bei manchen Arten frage ich mich auch ob zu viel gießen nicht kontraproduktiv ist.
Zwiebeln z.B. Die sollen ja nicht grobringig und mastig werden sondern eher fest und feinringig.Mal ganz abgesehen vom Dünger, das ist ein anderes Thema.
Meine Zuckerschoten habe ich bis jetzt einmal gegossen und sie wachsen und blühen prächtig und setzen Schoten an.
Meine dicken Bohnen genauso - aber sie haben kaum Schoten angesetzt. Die Blüten vertrocknen einfach ohne Fruchtbildung. Hummelanflug war genug.
Meinen Hokaido habe ich vor ein paar Tagen gegossen und da hat sich ein Wühlmausloch (wie so viele...) aufgetan. Hm, dachte ich, dir geb ich jetzt einfach mal und habe den Schlauch bestimmt 5 Minuten in das Loch reingehalten und das Wasser laufen lassen.
Der wächst jetzt los der Hokaido - da kann man fast zusehen! Hatte der dann einfach vorher zu wenig Wasser?
Und dann gibts noch die ganzen Gemüsepflanzen die nicht wirklich bescheid geben wenn sie zu wenig Wasser haben. Kohl, Paprika, Auberginen...
Wie oft gießt ihr denn was? Erst wenn der Boden trocken ist oder einfach immer?
Oder manche Sachen gar nicht oder nur wenns echt ewig nicht regnet und heiß ist?
Zitat von Oostfreesen Jung am 4. Juni 2022, 21:04 UhrMoin,
meine Tomaten stehen seit April im Gewächshaus und wurden nur beim einpflanzen angegossen. Seit dem gieße ich sie nicht mehr. Obwohl tagsüber bei Sonnenschein 30 Grad im GW sind stehen die Tomaten wie eine Eins und wachsen wie verückt. Vor vielen Jahren hatte ich im Fernsehen eine Sendung von einem Tomatenzüchter aus Österreich gesehen, der sagte der größte Fehler bei Tomaten ist das gießen. Tomaten müssen sich ihr Wasser selber suchen, dann bleiben sie vital. In der restlichen Ertragszone gieße ichnur wenn es notwendig ist. Solange alles wächst und nicht schlapp ist gieße ich nicht.
Kann aber auch mit dem schweren Kleiboden hier zusammen hängen.
Moin,
meine Tomaten stehen seit April im Gewächshaus und wurden nur beim einpflanzen angegossen. Seit dem gieße ich sie nicht mehr. Obwohl tagsüber bei Sonnenschein 30 Grad im GW sind stehen die Tomaten wie eine Eins und wachsen wie verückt. Vor vielen Jahren hatte ich im Fernsehen eine Sendung von einem Tomatenzüchter aus Österreich gesehen, der sagte der größte Fehler bei Tomaten ist das gießen. Tomaten müssen sich ihr Wasser selber suchen, dann bleiben sie vital. In der restlichen Ertragszone gieße ichnur wenn es notwendig ist. Solange alles wächst und nicht schlapp ist gieße ich nicht.
Kann aber auch mit dem schweren Kleiboden hier zusammen hängen.
Zitat von Mü am 17. Juni 2022, 22:42 UhrTatsächlich habe ich bis heute abend meine Tomaten auch nicht gegossen.
Sie haben unglaublich ledrige Blätter bekommen und sehen super aus. Gegossen habe ich sie nur wegen der angesagten 37 Grad die nächsten zwei tage und zusätzlich noch Wind.
Meine Gehölze die ich dieses und letztes Frühjahr gepflanzt habe habe ich auch richtig gründlich gewässert.
Tatsächlich habe ich bis heute abend meine Tomaten auch nicht gegossen.
Sie haben unglaublich ledrige Blätter bekommen und sehen super aus. Gegossen habe ich sie nur wegen der angesagten 37 Grad die nächsten zwei tage und zusätzlich noch Wind.
Meine Gehölze die ich dieses und letztes Frühjahr gepflanzt habe habe ich auch richtig gründlich gewässert.