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Mythos(?) Spanische Wegschnecke Arion lusitanicus bzw. jetzt eher Arion vulgaris
Zitat von Primulaveris am 21. Mai 2021, 10:03 UhrDie Spanische Wegschnecke oder Kapuzinerschnecke gilt als Neozoon und wird deshalb oft als invasiver, übermäßiger Schädling ohne hiesige Feinde angesehen, ist also kurz nicht besonders beliebt. Bei mir auch nicht. Markus Gastl handhabt wie viele (die meisten?) Gärtner:innen die "Plage" durch Durchschneiden und Vernichten, scheint also eine eindeutige Entscheidung getroffen zu haben, wie sie einzuordnen sind. Persönlich kann ich das nicht, die Töterei will mir nicht von der Hand, ein bisschen Hass reicht da bei mir nicht als Energie. Aber ja, ich ärger(t)e mich manchmal schon SEHR !!!, wenn über Wochen gehätschelte Pflänzchen über Nacht verschwanden.
(Außerdem mag ich Schnecken, so grundsätzlich. Vielleicht, weil ich ein langsamer und empfindlicher Mensch bin, der spontan auf Gefahr eher mit Einfahren der Fühler reagiert )
Mir ist es indes noch nie gelungen, wirklich zu ergründen, was es mit dieser Art auf sich hat.
Angeblich gelangte sie ja Mitte des letzten Jahrhunderts über Gemüsetransporte aus Spanien bzw. Südwesteuropa in den Rest Europas, wo sie sich rapide und plagenartig ausbreitete - ihr kennt die Geschichte wahrscheinlich.
Dann gab es Untersuchungen, die die Art als in (z. B.) Spanien NICHT heimisch zum Ergebnis hatten, wohl aber im westlichen Europa. Aber: Mit "der Art" ist es so eine Sache, weil Arion vulgaris - ob jetzt "schon immer" in West- und auch Mitteleuropa heimisch oder nicht - mit der auf jeden Fall heimischen Großen Roten Wegschnecke Arion rufus gemeinsame Nachkommen haben kann und das auch hat. Eine Theorie ist, dass Arion vulgaris eine bei uns "neue" Art ist und sich durch Einverleiben "heimischer" Arion-rufus-DNA besonders gut anpassen kann (siehe z. B. hier: https://www.senckenberg.de/de/pressemeldungen/nacktschnecke-geschichte-einer-invasion/)
Fakt ist: Man kann sie "unseziert" kaum sicher unterscheiden, weil die Färbungen jeweils variabel sein können. Und Arion rufus ist (anscheinend) selten geworden.
Ich finde die zu findenden Informationen nach wie vor teilweise widersprüchlich - einmal klingt es vereinfacht wie "die Schnecke stammt nicht aus Spanien, aber aus Westeuropa, und macht sich hier breit und löscht die heimischen Schnecken aus". Dann wieder werden Publikationen zitiert, die von einer ursprünglichen endemischen Art ausgehen, die sich aus irgendwelchen Gründen relativ plötzlich stark vermehrt hat und dann erst die Aufmerksamkeit auf sich zog (z. B. hier: https://schneckenhilfe.de/spanische-wegschnecken-was-weiss-man-ueber-sie-was-kann-man-tun/)
Mich macht es ganz fuchsig, da keine eindeutige Antwort zu bekommen!
Wie geht es euch? Habt ihr euer Urteil gefällt? Invasorin oder verkannte Ureinwohnerin?
(Und seid ihr Schnecken-Schnippler:innen?)
Die Spanische Wegschnecke oder Kapuzinerschnecke gilt als Neozoon und wird deshalb oft als invasiver, übermäßiger Schädling ohne hiesige Feinde angesehen, ist also kurz nicht besonders beliebt. Bei mir auch nicht. Markus Gastl handhabt wie viele (die meisten?) Gärtner:innen die "Plage" durch Durchschneiden und Vernichten, scheint also eine eindeutige Entscheidung getroffen zu haben, wie sie einzuordnen sind. Persönlich kann ich das nicht, die Töterei will mir nicht von der Hand, ein bisschen Hass reicht da bei mir nicht als Energie. Aber ja, ich ärger(t)e mich manchmal schon SEHR !!!, wenn über Wochen gehätschelte Pflänzchen über Nacht verschwanden.
(Außerdem mag ich Schnecken, so grundsätzlich. Vielleicht, weil ich ein langsamer und empfindlicher Mensch bin, der spontan auf Gefahr eher mit Einfahren der Fühler reagiert )
Mir ist es indes noch nie gelungen, wirklich zu ergründen, was es mit dieser Art auf sich hat.
Angeblich gelangte sie ja Mitte des letzten Jahrhunderts über Gemüsetransporte aus Spanien bzw. Südwesteuropa in den Rest Europas, wo sie sich rapide und plagenartig ausbreitete - ihr kennt die Geschichte wahrscheinlich.
Dann gab es Untersuchungen, die die Art als in (z. B.) Spanien NICHT heimisch zum Ergebnis hatten, wohl aber im westlichen Europa. Aber: Mit "der Art" ist es so eine Sache, weil Arion vulgaris - ob jetzt "schon immer" in West- und auch Mitteleuropa heimisch oder nicht - mit der auf jeden Fall heimischen Großen Roten Wegschnecke Arion rufus gemeinsame Nachkommen haben kann und das auch hat. Eine Theorie ist, dass Arion vulgaris eine bei uns "neue" Art ist und sich durch Einverleiben "heimischer" Arion-rufus-DNA besonders gut anpassen kann (siehe z. B. hier: https://www.senckenberg.de/de/pressemeldungen/nacktschnecke-geschichte-einer-invasion/)
Fakt ist: Man kann sie "unseziert" kaum sicher unterscheiden, weil die Färbungen jeweils variabel sein können. Und Arion rufus ist (anscheinend) selten geworden.
Ich finde die zu findenden Informationen nach wie vor teilweise widersprüchlich - einmal klingt es vereinfacht wie "die Schnecke stammt nicht aus Spanien, aber aus Westeuropa, und macht sich hier breit und löscht die heimischen Schnecken aus". Dann wieder werden Publikationen zitiert, die von einer ursprünglichen endemischen Art ausgehen, die sich aus irgendwelchen Gründen relativ plötzlich stark vermehrt hat und dann erst die Aufmerksamkeit auf sich zog (z. B. hier: https://schneckenhilfe.de/spanische-wegschnecken-was-weiss-man-ueber-sie-was-kann-man-tun/)
Mich macht es ganz fuchsig, da keine eindeutige Antwort zu bekommen!
Wie geht es euch? Habt ihr euer Urteil gefällt? Invasorin oder verkannte Ureinwohnerin?
(Und seid ihr Schnecken-Schnippler:innen?)
Zitat von Kirsten am 21. Mai 2021, 10:46 UhrMir geht es ähnlich wie dir. Ich finde die Informationen auch sehr widersprüchlich und bin für mich zu keinem Urteil bezüglich der Herkunft gekommen. Wohl aber insofern, dass ich nicht möchte, dass sie meine kleinen Gemüsepflänzchen vertilgt. Die Schnecke schert sich allerdings nicht darum. Ihr deshalb den Gar ausmachen?! Nein, das kann ich dann doch nicht. Ich schaffe es ja nicht mal die Eigelege selbst zu zerstören. Die siedele ich in die Biotonne um. Die Schnecken selbst sammele ich ein und trage sie ins Feld. Ich hoffe, es ist weit genug weg, sodass zumindest dieses Schnecken nicht mehr zu mir zurückkommen.
Mir geht es ähnlich wie dir. Ich finde die Informationen auch sehr widersprüchlich und bin für mich zu keinem Urteil bezüglich der Herkunft gekommen. Wohl aber insofern, dass ich nicht möchte, dass sie meine kleinen Gemüsepflänzchen vertilgt. Die Schnecke schert sich allerdings nicht darum. Ihr deshalb den Gar ausmachen?! Nein, das kann ich dann doch nicht. Ich schaffe es ja nicht mal die Eigelege selbst zu zerstören. Die siedele ich in die Biotonne um. Die Schnecken selbst sammele ich ein und trage sie ins Feld. Ich hoffe, es ist weit genug weg, sodass zumindest dieses Schnecken nicht mehr zu mir zurückkommen.