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Keller zur Überwinterung

Liebe Hortusianer,

ich plane seit einiger Zeit den Abbruch unserer Doppelgarage. Das gibt uns einiges an Fläche für ein Magerbeet und eine Natursteinmauer. In unserem Ort gibt es Eidechsen und ich würde gerne mindestens einem Pärchen davon ein Quartier bieten. Ich dachte erst daran, einfach an einer Stelle ein tieferes Loch zu graben und es locker mit gröberen Steinen zu füllen. Leider finde ich keine verlässlichen Angaben über Lage, Tiefe und Größe und wie genau das Loch befüllt werden soll.

Nun wurde uns empfohlen, die genau daneben liegende Zisterne, eine ehemalige Abortgrube direkt an der Hausmauer, zuzuschütten und stattdessen lieber eine neue in der Wiese zu bauen. Das sei sicherer und nicht viel teurer als die Sanierung. Die Abortgrube liegt an der Nordseite des Hauses recht schattig. Das Wasser darin gefriert nicht. Es gibt bis jetzt nur einen runden Schachtdeckel als Eingang und natürlich Zu- und Abflussrohre.

Der Plan war, einige Löcher in den Boden der Zisterne zu bohren, damit sie nicht doch irgendwann mit Wasser vollläuft und dann Sand aufzuschütten. Ich frage mich aber gerade, ob man aus dieser Zisterne auch noch ein Naturmodul machen könnte und wie. Schutt wird auch anfallen.

Zuerst dachte ich an Eidechsen und Kröten. Jetzt las ich gerade, dass auch Fledermäuse in Kellern überwintern.

Wie würdet ihr so einen unterirdischen Raum nutzen und ausbauen?

Liebe Grüße
Marissa

 

Ich kann Dir jetzt zu Deinem baulichen Problem nichts raten, aber wenn Du ein paar Infos rund um Eidechsen suchst, kann ich Dir das Buch "Ein Garten für Eidechsen" aus dem Pala-Verlag empfehlen.

So wie es dort beschrieben steht, haben wir unter der Eidechsenburg (geschichtete Grauwackesteine und etwas Totholz) das Überwinterungsquartier gebaut. Eidechsen werden wir wohl niemals kriegen, obwohl ich mal eine gesehen hatte vor Jahren. Der Garten ist sicher nicht sonnig genug und sie wandern ja auch nicht weit. Aber wer immer möchte, kann die Burg mit dem unterirdischen Quartier beziehen, wir haben Erdkröten, Teichmolche, Blindschleichen, Mauswiesel.

Kirstin Zoller hat auf diesen Beitrag reagiert.
Kirstin Zoller

Hallo , hast du ein Foto davon ? Wie tief ist das Loch denn ? Solche Hohlräume final zukippen sollte erst mal überdacht werden. Je nachdem ist das wirklich gut für Fledermäuse. Grundsätzlich wichtig ist , dass darin kein Wasser stehen bleibt , das hattest du ja schon erwähnt und dass alles Getier was reinfällt auch wieder rauskommt.

Marissa hat auf diesen Beitrag reagiert.
Marissa

Hallo @marissa,
bevor Ihr den ABriss der Doppelgarage plant - mögt Ihr da mal bitte überprüfen, ob Ihr innen oder außen an der Garage Gebäudebrüter habt? (Oft werden sie übersehen, weil einige sehr heimlich in kleinsten Nieschen sind)
Falls da z.B. im Sommer Schwalben, Rotschwänze, Spatzen und Co ihre Nistplätze haben oder auch Fledermäuse in Nieschen des Gebäudes überwintern, wäre es sinnvoll, rechtzeitig vor dem Abriss geeignete Verschluss- und Umsiedelungsmaßnahmen vorzunehmen.

 

Marissa hat auf diesen Beitrag reagiert.
Marissa
Sag niemals "nie", denn es gibt nichts, was es nicht gibt.....

@ommertalhof

Ich schätze, etwa 2 Meter tief. Und vielleicht 1,5 Breite und 3 Länge.

Fledermäuse schwirren hier vereinzelt rum.

@schimmelhof

Es wird wohl doch noch bis zum Frühjahr dauern mit dem Abriss. Vögel brüten dort nirgends. Insekten sterben in Massen dort unterm Plexiglasdach. Nur ein größerer Riss könnte interessant sein für Fledermäuse. Danke für den Hinweis.

 

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  • 20191216_125537.jpg
Kirstin Zoller hat auf diesen Beitrag reagiert.
Kirstin Zoller

Ui , da könnte eine Holzterrasse drüber und irgendwo seitlich ein Zugang für Fledermäuse , wo aber kein sonstiges Tier rein kann. Also was Rohrartiges.

Innen müssten dann Vorrichtungen für die Mäuse angebracht werden. Oder du machst einfach eine Zisterne draus.

Ich hab bei meinen Spaziergängen sowas gefunden, aber ob es genutzt wird - hab ich noch nicht in Erfahrung bringen können

 

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  • fledermausq.JPG

@marissa
ich würde mir sehr genau überlegen, das wirklich komplett abzureißen - was weg ist, ist weg - und damit nimmt man sich bereits gegebene Möglichkeiten, mit wenig Aufwand die 3. Dimension zu nutzen ;)

Ich habe hier selbst eine Doppelgarage, wo ich lediglich vorne die Tore raus geflext habe, so dass es im Prinzip wie ein einseitig offenes Carport ist.
Man müsste natürlich, wenn es Plexi ist, überlegen, das Dach zu überarbeiten, damit es da oben nicht mehr überhitzt.

Evtl. mit ein wenig ABstand eine 2. Abdeckung drüber legen, so dass a) eine Beschattung entsteht und b) ein Zwischenraum, der vielen gebäudegebundenen Wildtieren da Lebensräume bietet.

Durch die entfernten Garagentore würde dieser dann offene Schuppen z.B. ein idealer Nistplatz für Rauchschwalben sein, die auf Zugang in Gebäude angewiesen sind.

In meine Garage ist jetzt sogar ein Nager eingezogen und hat sich ein ehemaliges Schwalbennest ausgebaut - ich habe ihn noch nicht zu Gesicht bekommen, vermute aber, dass es irgendeine Bilchart ist.

Wenn man dann rund um die Garage Efeu pflanzt - ggf. gemischt mit Wein und/oder Hopfen, dann ist die gesamte Garage innerhalb weniger Jahre ein güner Unterschlupf.
Der Efeu liefert den Insekten mit seinen späten Blüten noch bis in den späten Herbst hinein viel Nahrung und da er immergrün ist, vielen Insekten, Spatzen und anderen Standvögeln einen super Lebensraum.

Hopfen und Wein sind dann eher für die eigene Nutzung, wo man schön ernten kann.
Ich habe das an meinem Stallgebäude Efeu/Hopfen und an einer Hauswand Efeu/Wein - eine super Kombiantion, die gut miteinander korrespondieren und für alle nützlich sind.

Wenn man dann noch den Boden der Garage einfach aufbricht und liegen lässt, kann man da standortheimische Saat von Schatten- und Trockenheit liebenden Schotterpflanzen einsäen.
Dann wird der Boden der Garage ebenfalls innerhalb weniger Jahre leben.

Angesichts der Klimaveränderungen, die uns immer heißere Sommer bescheren, kann so ein offenes, überranktes Gebäude irgendwann ein super Ort für eine etwas kühlere Sitzecke werden :)

Ist zwar hier die STallwand, aber man sieht auf den zwei Fotos gut, wie irre schnell es geht, wenn die Pflanzen erstmal Fuß gefasst haben.
Die ersten 1-2 Jahre sieht man kaum etwas - und dann explodieren sie förmlich :)
mein Ziel an diesem Gebäude ist es, dass es komplett überwuchert wird - das dauert wohl noch ein wenig ;)
Die Fotos sind von 2014 und 2017 - gepflanzt habe ich das 2012

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  • Efeu-Hopfen-020914-4.JPG
  • Groß-Spatzenhausen-IMG_2482.JPG
tree12 hat auf diesen Beitrag reagiert.
tree12
Sag niemals "nie", denn es gibt nichts, was es nicht gibt.....

Wir haben auch noch so eine alte Abortgrube an der Nordseite unseres Hauses.

Da wir es auch zu schade finden, sie ungenutzt zu lassen, werden wir uns eine Regenwasser - Zisterne , zur Gartenbewässerung, daraus machen. Das haben hier auch schon andere Nachbarn gemacht und das funktioniert ganz gut.

 

" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

@simbienchen @ommertalhof
Das ist im Moment noch unsere Zisterne und war früher die Abortgrube. Das Wasser befindet sich direkt an unserer Hauswand. Im Moment ist das kein akutes Problem, aber man sollte das im Auge behalten. Zum Abdichten nimmt/nahm man Materialien, die man eigentlich nicht in seinem Gießwasser haben möchte. Auch ist die Sanierung aufwendig und teuer. Daher bekommen wir eine neue Zisterne, etwas entfernt vom Haus. Kostet etwas mehr, fühlt sich aber dauerhaft besser an.

Alle Nachbarn nutzen bei uns die alte Abortgrube als Zisterne. Nicht jeder hat einen trockenen Keller.

@schimmelhof
Die Garage ist baufällig. Sie steht in der Ecke an zwei Nachbargrundstücke grenzend. Unser Garten liegt mitten im Ort und wir haben hier alle zusammen für meinen Geschmack viel zu viel Fläche überbaut. Im absolut überdimensionierten Hof kann dann eines Tages ein Carport entstehen und dann schauen wir, was man dort alles an Hotels einrichten kann.

Zur geplanten Eidechsenburg habe ich jetzt aus mehreren Angaben zusammengetragen was ich für sinnvoll halte. 1,5 x 1,5 Durchmesser, 1 m tief. Drainage bis 30 cm. 20 bis 30 cm große Steine locker aufschichten bis mindestens 60 cm über die Erde. Darüber im Westen und Norden ein Pflanzvlies, etwas Erde drauf und einpflanzen. Auf der Südseite soll eine 50 x 50 cm große und 30 cm tiefe Sandfläche anschließen aus reinem, nährstoffarmen Sand (ohne Bewuchs).

Das ganze Areal liegt bei uns leider nicht in der vollen Mittagssonne. Dafür sehr geschützt zwischen den Häusern und eine Natursteinmauer im Norden. Wenn ich Eidechse wäre, würde ich einziehen.

Was die Fledermäuse betrifft, werde ich wohl mal Fachleute nerven müssen.

Vielen Dank euch allen, dass ihr euch Zeit für mich nehmt!

 

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