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Fettwiesenfläche anlegen für Faule – Tipps?

Hallo,

ich habe mir Fettwiesen-Wildblumensaatgut für unsere Region gekauft und möchte das gerne aussäen, ohne vorher 20qm Rasen-/Unkrautsoden umzudrehen.

Derzeit liebäugele ich mit dem Pappe-Trick, bin aber nicht ganz sicher, ob das funktionieren würde. Die Idee wäre, die Fläche mit Pappe auszulegen und mit einer knappen Handbreit zwei Jahre altem Kompost zu bedecken und darauf einfach das Saatgut zu verteilen.

Wir haben das vorm Hühnerstall schon mal für eine Rindenmulch-"Wegfläche" ausprobiert, und das hat ganz gut geklappt. Das war allerdings zu Beginn der Dürrephase '22, entsprechend ist die Pappe bis Anfang dieses Jahres nicht zerfallen, erst über den Winter wurde es feucht genug.

Jetzt wäre es feucht, und bliebe es trocken, würde ich die Fläche jedenfalls anfangs wässern. Was meint ihr, würde die Pappe trotzdem als Unkrautsperre helfen, oder käme v.a. das Gras einfach wieder durch? Gras soll da am Ende eigentlich nicht mehr sein.

Oder gibt es noch eine andere Strategie, die mir das Sodenwende erspart?

Danke!

Primulaveris hat auf diesen Beitrag reagiert.
Primulaveris
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

Die meiste Pappe ist tatsächlich behandelt und nicht gut für den Boden. Wie mensch raus bekommt, ob die eigene Pappe gut ist oder nicht, weiß ich leider auch nicht.

 

Deswegen habe ich es mit Pappe noch nicht probiert..

 

Eine andere Lösung hab ich auch nicht.

Dorfgärtner hat auf diesen Beitrag reagiert.
Dorfgärtner

Ich wollte mir das auch ersparen und habe deshalb die halbherzige Methode genommen - ich habe so stark ich konnte mit einem Handgrubber den Boden angerissen und alles Lockere weggerecht. Ein paar dicke Grasbüschel hatte ich mit dem Handsauzahn rausgehebelt. In diese lückige Fläche habe ich dann gesät. Allerdings hatte ich aus diesem Grund extra Saatgut ohne Gräser gekauft. Ich würde sagen, es hat (bis jetzt!) gar nicht so schlecht funktioniert - es ist jetzt ein paar Jahre her und entwickelt sich noch, und ich jäte immer wieder mal Hopfenklee oder Grasbüschel raus, werfe dafür Samen aus Spaziergängen hinein, so kam z. B. der Klappertopf dazu, der ja der große Abmagerungshelfer ist. Nach dem ersten Winter dachte ich, das Projekt sei völlig gescheitert, aber viele Blumen keimten erst ein ganzes Jahr später. Manche allerdings auch nie, z. B. Salbei, den ich sehr liebe. Und ich habe eigentlich nie gegossen, nur ganz am Anfang.

Es gibt ja diese Methode, ins lange Gras zu säen, also vor dem Mähen bzw. freimachen. Das wurde hier probiert https://www.hartmannundhaus.de/downloads/vortrag_buntewiese_mit_text.pdf. Dann haben die Samen am Anfang besser Feuchtigkeit, und wenn sie gekeimt haben und Licht brauchen, mäht man. Das ist eine Idee, die wohl funktioniert, wenn man eine Graswiese beblumen und zugleich abmagern will.

Aber das geht bestimmt nicht mit jeder Fläche.

Glaubst du nicht, dass Kompost zur Papp-Verrottung ein bisschen zu "fett" macht? Und wenn du eine hässliche Plane nimmst? Ich habe mit der Abdeck-Methode leider keine großflächige Erfahrung.

 

 

 

Dorfgärtner hat auf diesen Beitrag reagiert.
Dorfgärtner

Meine Erfahrungen mit Pappe sind, dass Gräser wieder durchkommen, wo die Pappe löchrig wird. Auch dadurch dass die Pappe nicht gleichmäßig aufliegt, lässt manche Gräser unten drunter einfach Wurzeln wandern. Ich hatte auch zum beschweren noch Steine und später Grünschnitt drauf, trotzdem kam immer wieder irgendwo etwas durch.

Pappe zum Anlegen von einem neuen Beet mit viel Erde drauf, hatte allerdings gut geklappt. Damit hatte ich mir mal auf die Schnelle ein Knoblauchbeet angelegt gehabt. Runderherum um die Pappe Randsteine gelegt und dann mit Erde aufgefüllt. Das Beet nutze ich immer noch.

Meine besten Erfolge hatte ich mit Teichfolie. Darunter sind die Grassoden wirklich richtig abgestorben und wurden mit der Zeit zersetzt, dauerte aber auch dementsprechend lange. Ich hatte sie bestimmt über ein Jahr auf der Fläche liegen.

Ich nutze auch gerne Flächen, die im letzten Jahr als Sammelstelle für Grasschnitt aus der Wiese dienten. Der alte Grasschnitt wandert in den Kompost oder wird in die Beete mit eingearbeitet, der offene Boden gelockert und dann neu eingesät. Dadurch entstehen in der Wiese immer wieder kleine Inseln, die zu Erhöhung der Artenvielfalt in der Wiese dienen.

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PrimulaverisGsaelzbaerAmarilleDorfgärtnerFrauke
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Abdeckplane / Gewebeplane funktioniert ebenfalls . Diese gibt es in olivgrün , wenn man Wert auf Unauffälligkeit legt. Darunter stirbt da Gras ab , sie muss aber flächig aufliegen. Wir haben hier eine regionale Fettwiese angelegt . (Allerdings haben wir hierfür einen Grassoden Schäler ausgeliehen).

Die Soden lagerten danach ein knappes Jahr unter der genannten Plane und das Gras / die Beikräuter waren abgestorben . Viel Freude und Erfolg  mit der zukünftigen Fettwiese wünsche ich dir .

Gsaelzbaer und Dorfgärtner haben auf diesen Beitrag reagiert.
GsaelzbaerDorfgärtner

Vielen Dank für die Tipps!

Ich bin jetzt zu dem Schluß gekommen, daß ich alles mal ausprobieren werde   Also den Rand der Fläche werd ich glaub ich sauber mit gewendeten Rasensoden ziehen, einen Teil werd ich wie Simbienchen "halbherzig" hacken und ein Teil wird mit Pappe und altem Kompost gemulcht.

Das ist dann zusätzlich ein interessantes Experiment und keine gleichförmige Arbeit auf großer Fläche. Ich werde berichten. Die Mischung ist für "mitteldeutsches Berg- und Hügelland" (wir leben im Hügelland), ich bin mal gespannt, ob ich einen Unterschied zu anderen Mischungen erkennen kann :-)

Simbienchen, Primulaveris und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenPrimulaverisKirstenGsaelzbaer
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