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Das neue Evangelium? - Was meine Oma noch wusste
Zitat von Malefiz am 6. September 2019, 8:28 UhrDas Evangelium der drei Zonen – oder was meine Oma noch wusste
Es ist keine neue Erfindung, was hier auf drei Bereiche aufgeteilt wird, das gab es schon viel früher. Nur weil es hier auf den Nenner „Markus Gastl“ reduziert wird, weil er ein Buch schrieb, um Zusammenhänge zu erläutern, die er und andere auch, durch jahreslanges Beobachten, nun schriftlich mitteilte.
Meine Oma, Baujahr 1898, hatte einen kleinen Schrebergarten, dort waren Himbeeren, Salat und viele mehr, Blumen und ein winziges Holzhäuschen. Ich war noch viel zu jung, um zu verstehen, aber ich weiß noch, das es sehr viele Früchte, für mich und Oma, zu ernten gab.
An der Grenze entlang wuchsen Büsche, wie Johannisbeeren, darunter lag auch immer Laub. Die Abfederung zur Nachbarparzelle, ein sogenannter Puffer -> Pufferzone.
Dazwischen kamen die Wege, um zu den Früchten zu gelangen, sandig und trocken, dort wuchs noch vieles, was prima damit zurecht kam, das wenig Wasser und Kompost als Zufuhr erhielt und trotzdem blühte. Magerer Boden, ein Hotspot, wenn man so will.
Und in der Mitte lagen die Gemüsebeete. Salat, Bohnen, Gurken und vieles mehr. Dorthin kam der Kompost, wurde eingearbeitet und steigerte den Ertrag -> Ertragszone.
Der Garten meiner Oma und Sie selbst, sind längst Geschichte. Das Wissen dazu, hab ich als zwei jähriges Mädel nicht speichern können. Meine Mutter hatte keine Ecke in ihrem Garten, wo sie Obst oder Gemüse pflanzte und somit erlernte ich es auch nicht. Weder woher die Samen kamen, noch das Zusammenspiel von Blattläusen, Marienkäfern, Bienen und Vögeln.
Auch nicht, das Steinhaufen sich positiv auf das Mikroklima auswirken, Wärme speichern und nachts abgeben. Oder das ein Stück Totholz mehr Leben in sich trägt, als Menschen auf einen Quadratmeter passen , Totholz wurde auch als Umrandung eingesetzt, für Beete die neu entstanden. Heute nimmt man ja so gerne irgendwelche Betonsteine für. Nicht schön oder schick, aber irgendwie funktional. Und leblos.
Es ist keine Erfindung der Neuzeit, was uns hier in der Gruppe vermittelt wird. Nur fiel mindestens eine Generation aus, dieses Wissen auch weiter zu geben. Da wird im Supermarkt gekauft, was dieser ebenso anbietet, weil es nicht genug Gärten gibt, wo der Städter sein Obst und Gemüse selbst ziehen kann. Ich war mit meiner Oma noch Milch kaufen, im Milchladen, mit der Glasflasche.
Heute wird vieles angeboten, was „Uns“ das erleichtern soll, künstlicher Dünger, Gift gegen Insekten, Plastik – für das keimfrei Verpacken, und Samen, die sich „F1“ titulieren. Ohne das uns bewusst ist, das die zweite Generation davon, nicht mehr wie die erste wird.
Wir bekommen genormtes Obst und Gemüse, zu jeder Zeit, aus aller Herren Länder und haben vergessen, wie lecker etwas schmeckt, was wir selbst gezogen haben. Oder wisst ihr wie ein weißer Rosmarin-Apfel schmeckt, oder eine Schweizer Hosen-Birne oder eine Montfort-Pflaume. Ich weiß es nicht, man bekommt ja nur Gala oder Pink Lady, namenlose Birnen und Pflaumen im Handel.
Das Evangelium der drei Zonen – oder was meine Oma noch wusste
Es ist keine neue Erfindung, was hier auf drei Bereiche aufgeteilt wird, das gab es schon viel früher. Nur weil es hier auf den Nenner „Markus Gastl“ reduziert wird, weil er ein Buch schrieb, um Zusammenhänge zu erläutern, die er und andere auch, durch jahreslanges Beobachten, nun schriftlich mitteilte.
Meine Oma, Baujahr 1898, hatte einen kleinen Schrebergarten, dort waren Himbeeren, Salat und viele mehr, Blumen und ein winziges Holzhäuschen. Ich war noch viel zu jung, um zu verstehen, aber ich weiß noch, das es sehr viele Früchte, für mich und Oma, zu ernten gab.
An der Grenze entlang wuchsen Büsche, wie Johannisbeeren, darunter lag auch immer Laub. Die Abfederung zur Nachbarparzelle, ein sogenannter Puffer -> Pufferzone.
Dazwischen kamen die Wege, um zu den Früchten zu gelangen, sandig und trocken, dort wuchs noch vieles, was prima damit zurecht kam, das wenig Wasser und Kompost als Zufuhr erhielt und trotzdem blühte. Magerer Boden, ein Hotspot, wenn man so will.
Und in der Mitte lagen die Gemüsebeete. Salat, Bohnen, Gurken und vieles mehr. Dorthin kam der Kompost, wurde eingearbeitet und steigerte den Ertrag -> Ertragszone.
Der Garten meiner Oma und Sie selbst, sind längst Geschichte. Das Wissen dazu, hab ich als zwei jähriges Mädel nicht speichern können. Meine Mutter hatte keine Ecke in ihrem Garten, wo sie Obst oder Gemüse pflanzte und somit erlernte ich es auch nicht. Weder woher die Samen kamen, noch das Zusammenspiel von Blattläusen, Marienkäfern, Bienen und Vögeln.
Auch nicht, das Steinhaufen sich positiv auf das Mikroklima auswirken, Wärme speichern und nachts abgeben. Oder das ein Stück Totholz mehr Leben in sich trägt, als Menschen auf einen Quadratmeter passen , Totholz wurde auch als Umrandung eingesetzt, für Beete die neu entstanden. Heute nimmt man ja so gerne irgendwelche Betonsteine für. Nicht schön oder schick, aber irgendwie funktional. Und leblos.
Es ist keine Erfindung der Neuzeit, was uns hier in der Gruppe vermittelt wird. Nur fiel mindestens eine Generation aus, dieses Wissen auch weiter zu geben. Da wird im Supermarkt gekauft, was dieser ebenso anbietet, weil es nicht genug Gärten gibt, wo der Städter sein Obst und Gemüse selbst ziehen kann. Ich war mit meiner Oma noch Milch kaufen, im Milchladen, mit der Glasflasche.
Heute wird vieles angeboten, was „Uns“ das erleichtern soll, künstlicher Dünger, Gift gegen Insekten, Plastik – für das keimfrei Verpacken, und Samen, die sich „F1“ titulieren. Ohne das uns bewusst ist, das die zweite Generation davon, nicht mehr wie die erste wird.
Wir bekommen genormtes Obst und Gemüse, zu jeder Zeit, aus aller Herren Länder und haben vergessen, wie lecker etwas schmeckt, was wir selbst gezogen haben. Oder wisst ihr wie ein weißer Rosmarin-Apfel schmeckt, oder eine Schweizer Hosen-Birne oder eine Montfort-Pflaume. Ich weiß es nicht, man bekommt ja nur Gala oder Pink Lady, namenlose Birnen und Pflaumen im Handel.
Zitat von Tillivilla am 6. September 2019, 18:41 UhrBei uns lässt sich das auch von Generation zu Generation verfolgen. Meine Uroma (Jahrgang 1912) war eine sehr emanzipierte Frau, geschieden, alleinerziehend und fast komplette Selbstversorgerin (sogar mit einer eigenen Kuh für den Milchbedarf). An ihr "Kuchlgartl" kann ich mich noch gut erinnern, da wuchs ALLES von Erdbeeren über Rhabarber und Karotten bis zu Erdäpfeln, was man nur anbauen kann. Allerdings perfekt in Reih und Glied und strikt getrennt, damit nur ja alles seine Ordnung hatte! Bei den Hühnern die Ribiselsträucher und hinterm Haus eine klassische Streuobstwiese, wo es auch ein bisschen "wilder" zugehen durfte mit Reisighaufen für "ihre" Igel, Steinhaufen etc. Wäre eigentlich ein ganz tolles Grundstück für einen Hortus gewesen! Ist leider nicht mehr in Familienbesitz, weil nach ihrem Tod niemand Bedarf hatte und ich noch zu jung war. ? Heute würde ich es mit Handkuss nehmen!
Meine Oma hat in ihrem kleinen Garten dann auch noch ein bisschen was angebaut (tut sie jetzt nicht mehr), bei meiner Mutter ging es über Petersil, Schnittlauch und Himbeeren dann schon nicht mehr hinaus. Dafür ist ihr Garten wieder um einiges naturnäher als der meiner Oma.
Bei mir wäre eigentlich noch weniger Praxis bei Gemüseanbau etc. vorhanden, wenn ich nicht auf das Hortus-Prinzip gestoßen wäre und mich dadurch "notgedrungen" auch mit der Ertragszone befassen müsste. ?
Wobei ich leider die erste Generation bin, die nicht mal vom Kochen mehr wirklich was versteht! ? Aber vielleicht krieg ich ja noch irgendwie die Kurve...
Bei uns lässt sich das auch von Generation zu Generation verfolgen. Meine Uroma (Jahrgang 1912) war eine sehr emanzipierte Frau, geschieden, alleinerziehend und fast komplette Selbstversorgerin (sogar mit einer eigenen Kuh für den Milchbedarf). An ihr "Kuchlgartl" kann ich mich noch gut erinnern, da wuchs ALLES von Erdbeeren über Rhabarber und Karotten bis zu Erdäpfeln, was man nur anbauen kann. Allerdings perfekt in Reih und Glied und strikt getrennt, damit nur ja alles seine Ordnung hatte! Bei den Hühnern die Ribiselsträucher und hinterm Haus eine klassische Streuobstwiese, wo es auch ein bisschen "wilder" zugehen durfte mit Reisighaufen für "ihre" Igel, Steinhaufen etc. Wäre eigentlich ein ganz tolles Grundstück für einen Hortus gewesen! Ist leider nicht mehr in Familienbesitz, weil nach ihrem Tod niemand Bedarf hatte und ich noch zu jung war. ? Heute würde ich es mit Handkuss nehmen!
Meine Oma hat in ihrem kleinen Garten dann auch noch ein bisschen was angebaut (tut sie jetzt nicht mehr), bei meiner Mutter ging es über Petersil, Schnittlauch und Himbeeren dann schon nicht mehr hinaus. Dafür ist ihr Garten wieder um einiges naturnäher als der meiner Oma.
Bei mir wäre eigentlich noch weniger Praxis bei Gemüseanbau etc. vorhanden, wenn ich nicht auf das Hortus-Prinzip gestoßen wäre und mich dadurch "notgedrungen" auch mit der Ertragszone befassen müsste. ?
Wobei ich leider die erste Generation bin, die nicht mal vom Kochen mehr wirklich was versteht! ? Aber vielleicht krieg ich ja noch irgendwie die Kurve...
Zitat von BirgitEva @HortusMirum am 6. September 2019, 20:48 UhrDie Eltern meines Papa´s, meine Großeltern, (Jahrgang 1915) hatten viele Jahre einen Schrebergarten in Esslingen, da wo heute der Neckar fließt. Nach dem Krieg konnten sie sich in diese Schrebergartenanlage einfügen, obwohl es sehr schwer war, dort ein Stückchen Land zu bekommen. Es existieren noch Bilder von ihrem kleinen Schrebergärtle. Auf den Bildern sieht man deutlich, dass sie Gemüse, Himbeeren, Brombeeren, eben alles was Ertrag brachte, anpflanzten. Ein kleines Schrebergartenhäusle hatten sie auch, davor einen s.g. "Stiefelknecht" um sich nach der Gartenarbeit die Schuhe zu säubern. Eine kleine Sitzbank im Idyll und zufriedene glückliche Oma und Opa.
Mein Opa bekam in seinem Schrebergarten mit 53 Jahren einen Herzinfarkt und als er umfiel, knallte er mit dem Kopf gegen den "Stiefelknecht", dieses Eisenteil und erlag vor Ort seinen schweren Kopfverletzungen. Das war an einem Sonntag Morgen und als meine Oma in den Garten kam mit Fahrrad und Vesperkorb, teilte ihr der Gartennachbar mit, dass ihr Mann gerade mit dem Leichenwagen abtransportiert wurde.
Die kleine Schrebergartenanlage wurde 1 Jahr später dann als Neckarbett umfunktioniert und meine Oma hatte in Esslingen nie mehr einen Garten. Als Erinnerung an ihre schönste Zeit mit Opa wurde das Häuschen aber vor dem platt machen gerettet und in den Garten der Hauseigentümerin transportiert, wo meine Oma wohnte. Im Garten der Hauseigentümerin (Mehrfamilienhaus) durfte meine Oma nichts machen.
Nach dem Umzug in ihre alte Heimat in Alpirsbach (Kreis FDS) in die Nähe ihrer Schwester und ihrer Verwandten, zog meine Oma in ein Haus mit kleinem angrenzenden Garten. Die Leidenschaft dort weiter zu führen, was man ihr in Esslingen nahm, steckte so tief und fest, dass sie aus dem kleinen Gärtchen eine blühende und ertragreiche Oase sich schaffte. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm und so wurde auch mein Vater mit dem Garten-Gen infiziert und fand eine Frau, meine Mutter, die mit ihm zusammen das Gärtnern leidenschaftlich betreibt. Seit 51 Jahren haben meine Eltern einen Schrebergarten in Herrenberg (Holdergraben), meine Mutter ist 83 Jahre alt, mein Vater 80. Und wenn sie nicht zu Hause sind, sind sie in ihrem Garten.
Wo sonst ?
Vererbt bekommen habe ich die Leidenschaft des Gärtnern also von meinen Eltern und meinen Großeltern väterlicherseits. Eine Leidenschaft, die manchmal für mich Leiden schafft. Im letzten Jahr hatte ich 3 Bandscheibenvorfälle, die operiert werden mussten.
Die Oma (Jahrgang 1898) mütterlicherseits hatte es nicht so mit Garten, das lag daran, dass sie Dienstmädchen auf einem Gutshof in Ostpreußen war, mein Opa Stallmeister und sie 9 Kinder ernähren mussten. Der Opa war im Krieg geblieben, auf der Flucht von Ostpreußen 1945.
Im Nordschwarzwald angekommen als Flüchtlingsfamilie, musste sie sich mit ihren Kindern jeden Tag durch schlagen. Das Bisschen was meine Oma von dem Bauer, bei dem sie hart arbeiten musste, bekam, war nie genug für alle hungrigen Mäuler. Meine Oma wohnte in der alten Heimat meiner anderen Oma. Kennengelernt hatten sich meine Eltern bei der Hochzeit des Bruders meiner Mutter, der die Cousine meines Vaters heiratete.
Ich bin sehr froh, dass ich Eltern habe, die beide das Schöne sehen, das sie umgibt. Es gibt nichts Schöneres als sehen zu können, was einen selbst umgibt. Bäume, Sträucher, Blumen, Himmel, Vögel, Insekten, Natur.
Kochen und Backen ist meine 2. Leidenschaft und ich habe auch ein eigenes Rezeptbuch, wo ich meine Kreationen für meine Nachkommen nieder schreibe. Ich stelle mein eigenes Öl und den passenden Essig dazu her, habe jedes Jahr Kräuter, die ich dazu verwende. Auch mache ich jedes Jahr ein paar Flaschen Schlehenlikör und verschenke ihn zu Weihnachten.
Eine Hommage an meine Omas und Opas und an meine Eltern.
Die Eltern meines Papa´s, meine Großeltern, (Jahrgang 1915) hatten viele Jahre einen Schrebergarten in Esslingen, da wo heute der Neckar fließt. Nach dem Krieg konnten sie sich in diese Schrebergartenanlage einfügen, obwohl es sehr schwer war, dort ein Stückchen Land zu bekommen. Es existieren noch Bilder von ihrem kleinen Schrebergärtle. Auf den Bildern sieht man deutlich, dass sie Gemüse, Himbeeren, Brombeeren, eben alles was Ertrag brachte, anpflanzten. Ein kleines Schrebergartenhäusle hatten sie auch, davor einen s.g. "Stiefelknecht" um sich nach der Gartenarbeit die Schuhe zu säubern. Eine kleine Sitzbank im Idyll und zufriedene glückliche Oma und Opa.
Mein Opa bekam in seinem Schrebergarten mit 53 Jahren einen Herzinfarkt und als er umfiel, knallte er mit dem Kopf gegen den "Stiefelknecht", dieses Eisenteil und erlag vor Ort seinen schweren Kopfverletzungen. Das war an einem Sonntag Morgen und als meine Oma in den Garten kam mit Fahrrad und Vesperkorb, teilte ihr der Gartennachbar mit, dass ihr Mann gerade mit dem Leichenwagen abtransportiert wurde.
Die kleine Schrebergartenanlage wurde 1 Jahr später dann als Neckarbett umfunktioniert und meine Oma hatte in Esslingen nie mehr einen Garten. Als Erinnerung an ihre schönste Zeit mit Opa wurde das Häuschen aber vor dem platt machen gerettet und in den Garten der Hauseigentümerin transportiert, wo meine Oma wohnte. Im Garten der Hauseigentümerin (Mehrfamilienhaus) durfte meine Oma nichts machen.
Nach dem Umzug in ihre alte Heimat in Alpirsbach (Kreis FDS) in die Nähe ihrer Schwester und ihrer Verwandten, zog meine Oma in ein Haus mit kleinem angrenzenden Garten. Die Leidenschaft dort weiter zu führen, was man ihr in Esslingen nahm, steckte so tief und fest, dass sie aus dem kleinen Gärtchen eine blühende und ertragreiche Oase sich schaffte. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm und so wurde auch mein Vater mit dem Garten-Gen infiziert und fand eine Frau, meine Mutter, die mit ihm zusammen das Gärtnern leidenschaftlich betreibt. Seit 51 Jahren haben meine Eltern einen Schrebergarten in Herrenberg (Holdergraben), meine Mutter ist 83 Jahre alt, mein Vater 80. Und wenn sie nicht zu Hause sind, sind sie in ihrem Garten.
Wo sonst ?
Vererbt bekommen habe ich die Leidenschaft des Gärtnern also von meinen Eltern und meinen Großeltern väterlicherseits. Eine Leidenschaft, die manchmal für mich Leiden schafft. Im letzten Jahr hatte ich 3 Bandscheibenvorfälle, die operiert werden mussten.
Die Oma (Jahrgang 1898) mütterlicherseits hatte es nicht so mit Garten, das lag daran, dass sie Dienstmädchen auf einem Gutshof in Ostpreußen war, mein Opa Stallmeister und sie 9 Kinder ernähren mussten. Der Opa war im Krieg geblieben, auf der Flucht von Ostpreußen 1945.
Im Nordschwarzwald angekommen als Flüchtlingsfamilie, musste sie sich mit ihren Kindern jeden Tag durch schlagen. Das Bisschen was meine Oma von dem Bauer, bei dem sie hart arbeiten musste, bekam, war nie genug für alle hungrigen Mäuler. Meine Oma wohnte in der alten Heimat meiner anderen Oma. Kennengelernt hatten sich meine Eltern bei der Hochzeit des Bruders meiner Mutter, der die Cousine meines Vaters heiratete.
Ich bin sehr froh, dass ich Eltern habe, die beide das Schöne sehen, das sie umgibt. Es gibt nichts Schöneres als sehen zu können, was einen selbst umgibt. Bäume, Sträucher, Blumen, Himmel, Vögel, Insekten, Natur.
Kochen und Backen ist meine 2. Leidenschaft und ich habe auch ein eigenes Rezeptbuch, wo ich meine Kreationen für meine Nachkommen nieder schreibe. Ich stelle mein eigenes Öl und den passenden Essig dazu her, habe jedes Jahr Kräuter, die ich dazu verwende. Auch mache ich jedes Jahr ein paar Flaschen Schlehenlikör und verschenke ihn zu Weihnachten.
Eine Hommage an meine Omas und Opas und an meine Eltern.
Zitat von Katharina am 8. September 2019, 18:48 UhrWir sollten das Wissen früherer Generationen schätzen und ich denke, dass die Hortus-Idee keine Neuerfindung ist, trotzdem ist der Gemüseanbau im Garten für mich zum Glück mehr ein Hobby und ich bin nicht darauf angewiesen, dass ich einen bestimmten Ertrag habe. Bei meinen Großeltern war das nicht so, denn sie kamen aus der Landwirtschaft. Deshalb neige ich ehrlich gesagt nicht zur Verklärung, denn wenn ich mir vorstelle, wie hart die Arbeit in der Landwirtschaft ohne viel Maschineneinsatz war, dann möchte ich nicht tauschen. Auch waren Insekten keineswegs etwas, was meine Oma geschützt hätte. Aber damals gab es wohl auch noch Insekten im Überfluss. Sie hat auch aktiv die bei der Flurbereinigung an der Beseitigung von Hecken und der Entwässerung von Feuchtwiesen mitgewirkt. Sie würde genau so wie meine Mutter nicht verstehen, warum ich kein Blaukorn verwende. Trotzdem verurteile ich sie ehrlich gesagt nicht, denn ich muss keinen Bauernhof ohne Mann mit drei kleinen Kindern managen. Meine Mutter durfte keine höhere Schule besuchen, weil sie auf dem Hof helfen musste. Sie hat so viel Heu in ihrem Leben händisch machen müssen, dass sie nicht versteht, warum ich das jetzt freiwillig mache. Ich leben zum Glück in einer anderen Zeit.
Wir sollten das Wissen früherer Generationen schätzen und ich denke, dass die Hortus-Idee keine Neuerfindung ist, trotzdem ist der Gemüseanbau im Garten für mich zum Glück mehr ein Hobby und ich bin nicht darauf angewiesen, dass ich einen bestimmten Ertrag habe. Bei meinen Großeltern war das nicht so, denn sie kamen aus der Landwirtschaft. Deshalb neige ich ehrlich gesagt nicht zur Verklärung, denn wenn ich mir vorstelle, wie hart die Arbeit in der Landwirtschaft ohne viel Maschineneinsatz war, dann möchte ich nicht tauschen. Auch waren Insekten keineswegs etwas, was meine Oma geschützt hätte. Aber damals gab es wohl auch noch Insekten im Überfluss. Sie hat auch aktiv die bei der Flurbereinigung an der Beseitigung von Hecken und der Entwässerung von Feuchtwiesen mitgewirkt. Sie würde genau so wie meine Mutter nicht verstehen, warum ich kein Blaukorn verwende. Trotzdem verurteile ich sie ehrlich gesagt nicht, denn ich muss keinen Bauernhof ohne Mann mit drei kleinen Kindern managen. Meine Mutter durfte keine höhere Schule besuchen, weil sie auf dem Hof helfen musste. Sie hat so viel Heu in ihrem Leben händisch machen müssen, dass sie nicht versteht, warum ich das jetzt freiwillig mache. Ich leben zum Glück in einer anderen Zeit.