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Brennnesseln als Raupenfutterpflanze
Zitat von Simbienchen am 9. März 2019, 11:04 Uhrvon CHX » Sa 24. Jun 2017, 16:35
Die Große Brennessel (Urtica dioica) ist für vier Tagfalterarten die Hauptfutterpflanze: Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Admiral und Landkärtchen. Der C-Falter und der Distelfalter nutzen Brennesseln als Nebenfutterpflanze.
Bei geeigneten Raupenfutterpflanzen sind der Standort, das Mikroklima, die Menge und die Qualität der Pflanzen entscheidend dafür, ob und welche Schmetterlingsarten ihre Eier auf ihnen ablegen.
Grundsätzlich bevorzugen die Falter Neuaustriebe der Großen Brennessel, weil hier der Proteingehalt wesentlich höher ist als bei den Alttrieben.Tagpfauenaugen und Landkärtchen mögen Brennesseln, die halbschattig, windgeschützt und luftfeucht stehen, bspw. im Randbereich von Gehölzen oder an Gewässerrändern. Das Landkärtchen bevorzugt kleinere Brennesselbestände, Tagpfauenaugen mögen hingegen Brennesseln in größeren Beständen von mehreren Quadratmetern.
Der Admiral bevorzugt Brennesseln an sonnigen und windgeschützten Standorten, die möglichst nur in kleineren Beständen und frei von umgebender Vegetation wachsen sollten. Der Kleine Fuchs mag dagegen größere Brennesselbestände an vollsonnigen Standorten.
Die Raupen des C-Falters trifft man in Gärten eher an halbschattig stehenden Stachelbeeren (Ribes uva-crispa) oder Roten Johannisbeeren (Ribes rubrum) in luftfeuchter Umgebung an. Der Distelfalter bevorzugt Acker-Kratzdisteln (Cirsium arvense) mit lückigem Bewuchs in sonniger Lage als Eiablageplatz.Für den Admiral (Wanderfalter), den Distelfalter (Wanderfalter) und den Kleinen Fuchs sollte eine erste Mahd geeigneter Brennesseln bereits Ende Mai/Anfang Juni erfolgen, damit Neuaustriebe für die Raupen der 1. Generation beim Admiral und Distelfalter und der 2. Generation beim Kleinen Fuchs vorhanden sind.
Für das Tagpfauenauge, das Landkärtchen und den Admiral erfolgt eine weitere Mahd Ende Juli/Anfang August, damit Neuaustriebe für die Raupen der jeweiligen 2. Generation bestehen.Das Schnittgut der Brennesseln kann gut zum Mulchen von Beerenobststräuchern und anderen Gehölzen verwendet werden. Ein Jahresendschnitt sollte erst im Oktober erfolgen, damit nicht versehentlich Eiablagen übersehen und vernichtet werden. Da Brennesseln stickstoffreiche Standorte bevorzugen, kann man bei vorhandenem Stickstoffmangel im Frühjahr mit Hornspänen nachhelfen.
Brennesseln breiten sich sehr stark mit ihren Rhizomen aus - falls dies nicht erwünscht sein sollte, gräbt man bodenlose Plastikeimer und -container ein und pflanzt die Brennesseln dort hinein, um sie damit (möglichst) im Zaum zu halten. Der regelmäßige Schnitt der Brennesseln verhindert gleichzeitig eine Ausbreitung über die Samen.
Ob sich der Aufwand mit größeren Brennesselbeständen speziell in kleineren Gärten wirklich lohnt, sei dahingestellt. Brennesseln haben als erfolgreicher Kosmopolit keinen Seltenheitswert und werden durch unsere übermäßigen Stickstoffeinträge in die Böden in ihrer Ausbreitung begünstigt - nicht umsonst kommen Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Admiral und Distelfalter immer noch vergleichsweise häufig vor bzw. nehmen sogar in ihren Beständen zu.
Der C-Falter und das Landkärtchen stellen spezifischere Ansprüche an ihre Lebensräume und sind durch den allgemeinen Diversitätsverlust der Landschaft seltener zu beobachten. Beide Falter bevorzugen feuchte Saumbiotope, dicht mit Hecken oder Gebüsch bewachsene Standorte sowie lichte Waldränder und Auwälder.
Weiterer Lesestoff: Brennnesseln im Garten
von CHX » Sa 24. Jun 2017, 16:35
Bei geeigneten Raupenfutterpflanzen sind der Standort, das Mikroklima, die Menge und die Qualität der Pflanzen entscheidend dafür, ob und welche Schmetterlingsarten ihre Eier auf ihnen ablegen.
Grundsätzlich bevorzugen die Falter Neuaustriebe der Großen Brennessel, weil hier der Proteingehalt wesentlich höher ist als bei den Alttrieben.
Tagpfauenaugen und Landkärtchen mögen Brennesseln, die halbschattig, windgeschützt und luftfeucht stehen, bspw. im Randbereich von Gehölzen oder an Gewässerrändern. Das Landkärtchen bevorzugt kleinere Brennesselbestände, Tagpfauenaugen mögen hingegen Brennesseln in größeren Beständen von mehreren Quadratmetern.
Der Admiral bevorzugt Brennesseln an sonnigen und windgeschützten Standorten, die möglichst nur in kleineren Beständen und frei von umgebender Vegetation wachsen sollten. Der Kleine Fuchs mag dagegen größere Brennesselbestände an vollsonnigen Standorten.
Die Raupen des C-Falters trifft man in Gärten eher an halbschattig stehenden Stachelbeeren (Ribes uva-crispa) oder Roten Johannisbeeren (Ribes rubrum) in luftfeuchter Umgebung an. Der Distelfalter bevorzugt Acker-Kratzdisteln (Cirsium arvense) mit lückigem Bewuchs in sonniger Lage als Eiablageplatz.
Für den Admiral (Wanderfalter), den Distelfalter (Wanderfalter) und den Kleinen Fuchs sollte eine erste Mahd geeigneter Brennesseln bereits Ende Mai/Anfang Juni erfolgen, damit Neuaustriebe für die Raupen der 1. Generation beim Admiral und Distelfalter und der 2. Generation beim Kleinen Fuchs vorhanden sind.
Für das Tagpfauenauge, das Landkärtchen und den Admiral erfolgt eine weitere Mahd Ende Juli/Anfang August, damit Neuaustriebe für die Raupen der jeweiligen 2. Generation bestehen.
Das Schnittgut der Brennesseln kann gut zum Mulchen von Beerenobststräuchern und anderen Gehölzen verwendet werden. Ein Jahresendschnitt sollte erst im Oktober erfolgen, damit nicht versehentlich Eiablagen übersehen und vernichtet werden. Da Brennesseln stickstoffreiche Standorte bevorzugen, kann man bei vorhandenem Stickstoffmangel im Frühjahr mit Hornspänen nachhelfen.
Brennesseln breiten sich sehr stark mit ihren Rhizomen aus - falls dies nicht erwünscht sein sollte, gräbt man bodenlose Plastikeimer und -container ein und pflanzt die Brennesseln dort hinein, um sie damit (möglichst) im Zaum zu halten. Der regelmäßige Schnitt der Brennesseln verhindert gleichzeitig eine Ausbreitung über die Samen.
Ob sich der Aufwand mit größeren Brennesselbeständen speziell in kleineren Gärten wirklich lohnt, sei dahingestellt. Brennesseln haben als erfolgreicher Kosmopolit keinen Seltenheitswert und werden durch unsere übermäßigen Stickstoffeinträge in die Böden in ihrer Ausbreitung begünstigt - nicht umsonst kommen Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Admiral und Distelfalter immer noch vergleichsweise häufig vor bzw. nehmen sogar in ihren Beständen zu.
Der C-Falter und das Landkärtchen stellen spezifischere Ansprüche an ihre Lebensräume und sind durch den allgemeinen Diversitätsverlust der Landschaft seltener zu beobachten. Beide Falter bevorzugen feuchte Saumbiotope, dicht mit Hecken oder Gebüsch bewachsene Standorte sowie lichte Waldränder und Auwälder.
Weiterer Lesestoff: Brennnesseln im Garten