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Biodiversität innerhalb der Ertragszone
Zitat von Martin am 6. Februar 2021, 8:25 UhrDie Erhaltung der biologischen Vielfalt in und durch Gärten ist eine der Grundprinzipien der Hortus-Bewegung. Während die Pufferzone als Abgrenzung nach außen dient, sind Hotspotzone und Naturelemente zu den repräsentativen Aspekten eines Hortus geworden. Die Ertragszone dagegen wurde bisher eher stiefmütterlich behandelt.
Dabei sollte auch und gerade ihr ein wichtiges Augenmerk der Hortus-Bewegung gelten: All die vielen Nutzpflanzensorten sind nicht nur ein wichtiges Kulturgut, sondern beinhalten einen Genpool, den es zu erhalten gilt. Die Nutzpflanzenvielfalt in der Ertragszone eines Hortus sollte den Hortusianern also ein wichtiges Anliegen sein.
Agrarindustrie und Handel zwingen den Verbrauchern bei allen Nutzpflanzenarten wenige Sorten auf, während die ursprüngliche Vielfalt ausstirbt. Allerdings ist in den letzten Jahren eine Gegenbewegung entstanden, die ganz gezielt die alten Sorten und eine neugezüchtete Vielfalt erhalten will.
So werden Sorten, die keine Zulassung für den kommerziellen Handel haben, eben von engagierten Gärtnern vermehrt und weitergegeben. Bei manchen Arten ist diese Sortenerhaltung einfach, bei anderen problematisch. Dennoch kann jeder in seiner Ertragszone nicht nur gesundes Gemüse produzieren, sondern auch eigenes Saatgut und damit einen Beitrag zur Sortenerhaltung leisten.
Wenn dies aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich ist, ist es sinnvoll wenigstens Saatgut alter Sorten für den Anbau zu verwenden, egal ob nun von Vereinen wie VEN (Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt), Arche Noah oder Sativa oder aber von Dreschflegel, einer Genossenschaft von Saatgutproduzenten alter Sorten. Zudem gibt es inzwischen viele weitere Initiativen, die alte Sorten erhalten und weitergeben.
Wer selbst in die Saatgutgewinnung einsteigen will, sollte sich zuerst informieren, was er bei der gewählten Art beachten muss, z.B. über den Sicherheitsabstand zwischen zwei Sorten, um Verkreuzung zu vermeiden. Passen alle Faktoren, spricht nichts dagegen, eine Sorte zu erhalten oder gar über die Jahre einen an die eigenen Bedingungen angepassten Zuchtstamm zu selektieren.
Durch solche eigene Vermehrung von Saatgut macht man sich zudem unabhängig von den großen Saatgut- und Chemiekonzernen, die inzwischen weltweit verflochten sind. In früheren Zeiten war es üblich, daß jeder Bauer eigenes Saatgut vermehrte und mit den Nachbarn tauschte. So entstanden regionale oder lokale Sorten, die an Böden und lokales Kleinklima angepasst waren.
Und nicht zuletzt sind blühende Nutzpflanzen oft auch für Insekten interessant...
Foto: Anbau von Mutterzwiebeln der "Söflinger Zwiebel" zur späteren Saatgutgewinnung, einer Zwiebelsorte, die nur noch von einer einzigen Gärtnerei kultiviert wird und die ich selbst versuche, für mich weiter zu vermehren und zu erhalten.
Nimm an unserer Diskussion im Forum teil:
Die Erhaltung der biologischen Vielfalt in und durch Gärten ist eine der Grundprinzipien der Hortus-Bewegung. Während die Pufferzone als Abgrenzung nach außen dient, sind Hotspotzone und Naturelemente zu den repräsentativen Aspekten eines Hortus geworden. Die Ertragszone dagegen wurde bisher eher stiefmütterlich behandelt.
Dabei sollte auch und gerade ihr ein wichtiges Augenmerk der Hortus-Bewegung gelten: All die vielen Nutzpflanzensorten sind nicht nur ein wichtiges Kulturgut, sondern beinhalten einen Genpool, den es zu erhalten gilt. Die Nutzpflanzenvielfalt in der Ertragszone eines Hortus sollte den Hortusianern also ein wichtiges Anliegen sein.
Agrarindustrie und Handel zwingen den Verbrauchern bei allen Nutzpflanzenarten wenige Sorten auf, während die ursprüngliche Vielfalt ausstirbt. Allerdings ist in den letzten Jahren eine Gegenbewegung entstanden, die ganz gezielt die alten Sorten und eine neugezüchtete Vielfalt erhalten will.
So werden Sorten, die keine Zulassung für den kommerziellen Handel haben, eben von engagierten Gärtnern vermehrt und weitergegeben. Bei manchen Arten ist diese Sortenerhaltung einfach, bei anderen problematisch. Dennoch kann jeder in seiner Ertragszone nicht nur gesundes Gemüse produzieren, sondern auch eigenes Saatgut und damit einen Beitrag zur Sortenerhaltung leisten.
Wenn dies aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich ist, ist es sinnvoll wenigstens Saatgut alter Sorten für den Anbau zu verwenden, egal ob nun von Vereinen wie VEN (Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt), Arche Noah oder Sativa oder aber von Dreschflegel, einer Genossenschaft von Saatgutproduzenten alter Sorten. Zudem gibt es inzwischen viele weitere Initiativen, die alte Sorten erhalten und weitergeben.
Wer selbst in die Saatgutgewinnung einsteigen will, sollte sich zuerst informieren, was er bei der gewählten Art beachten muss, z.B. über den Sicherheitsabstand zwischen zwei Sorten, um Verkreuzung zu vermeiden. Passen alle Faktoren, spricht nichts dagegen, eine Sorte zu erhalten oder gar über die Jahre einen an die eigenen Bedingungen angepassten Zuchtstamm zu selektieren.
Durch solche eigene Vermehrung von Saatgut macht man sich zudem unabhängig von den großen Saatgut- und Chemiekonzernen, die inzwischen weltweit verflochten sind. In früheren Zeiten war es üblich, daß jeder Bauer eigenes Saatgut vermehrte und mit den Nachbarn tauschte. So entstanden regionale oder lokale Sorten, die an Böden und lokales Kleinklima angepasst waren.
Und nicht zuletzt sind blühende Nutzpflanzen oft auch für Insekten interessant...
Foto: Anbau von Mutterzwiebeln der "Söflinger Zwiebel" zur späteren Saatgutgewinnung, einer Zwiebelsorte, die nur noch von einer einzigen Gärtnerei kultiviert wird und die ich selbst versuche, für mich weiter zu vermehren und zu erhalten.
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