Schmetterlingsflieder - Buddleja
- Doro
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Schmetterlingsflieder - Buddleja
Neben dem Hortus-Forum schaue ich auch regelmäßig auf der Facebook vom Naturgartenforum vorbei. Einer der Admins hat einen tollen Artkel über den Schmetterlingsflieder (Buddleja) geschrieben. Ralf Da hat mir die Erlaubnis gegeben, seinen Artikel hier zu veröffentlichen, was ich hiermit tue.
"Immer wieder erhitzt die Disskussion um den Schmetterlingsflieder (Buddleja) die Gemüter. Gebetsmühlenartig wird auf die Gefahr und der kaum vorhandenen Nützlichkeit dieser Pflanze hingewiesen. Und so sicher wie das Amen in der Kirche, kommen die Gegenargumente.
Im Internet wird Buddleja von unqualifizierten Quellen als wertvolle Nahrung für Schmetterlinge angepriesen. Fachkundige Stellen lassen kein gutes Haar dran, und das zu recht.
Aber was stimmt denn nun?
Ich will mir die Mühe machen und es hier mal zusammenzufassen und gleichzeitig auch die immer wiederkehrenden Argumente pro Buddleja zu entkräften.
Buddleja ist eine invasive Art. Sie ist eine Pionierpflanze, die vor allem in Trocken- und Magerbiotopen Fuß fasst. Dabei verdrängt sie nur selten direkt andere Pflanzen, sondern wandelt den Boden dieser Biotope um. Die weit herunterhängenden Zweige sind sog. Nährstofffallen. Laub und andere organische Abfälle sammeln sich darunter und reichern den Boden mit Nährstoffen an. Das aber ist der Tod für die in diesen Biotopen lebenden und oft bedrohten Spezialiisten für Mager- und Trockenböden.
In der Folge siedeln sich nährstoffliebende Pflanzen an. Nicht selten die kanadische Goldrute, die einen ähnlichen Lebensraum besiedelt und den Boden zusätzlich mit Nährstoffen versorgt, aber auch ein für andere Pflanzen undurchdringliches Wurzelgeflecht bildet. Die Artenvielfalt solcher Biotope geht drastisch zurück was besonders fatal ist, da wir nicht mehr so viele dieser Biotope haben.
'Ich habe Buddleja seit 20 Jahren im Garten und der verbreitet sich gar nicht'
Das ist korrekt. Buddlejasamen brauchen sehr mageren Boden zum Keimen. In normaler Gartenerde oder stickstoffreichen Böden gehen die Samen nicht auf. Buddelja ist kein Problem für den Garten, sondern für eben jene Biotope, in die sie auch durch Gärten verbreitet wird.
'Ich habe noch nie Buddleja in der Natur gesehen'
Auch das mag sein. Wer aber spaziert schon durch aufgelassene Ton- und Kiesgruben oder Steinbrüche? Zumal diese meist unter Naturschutz stehen und nicht betretn werden dürfen.
Buddleja ist eben nicht überall ein Problem, sondern eben in genau diesen kaum zugänglichen Biotopen.
'Ich schneide die Rispen nach dem Verblühen ab, so dass kein Samen gebildet werden kann'
Leider ein Trugschluss. Da die Rispen von unten nach oben aufblühen, findet auch die Samenreife in dieser Folge statt. Wenn also die Rispe zur Hälfte verblüht ist, werden an der Basis schon die ersten Samen reif. Man müsste sie also schneiden, wenn die ersten Blüten der Rispe verblüht sind. Macht kein Mensch.
'Ich habe eine sterile Sorte, die bildet keinen Samen'
Schön wäre es. "Sterile" Sorten bilden lediglich keine Pollen aus. Die Blüten können aber durchaus mit dem Pollen anderer Buddleja befruchtet werden und bilden dann sehr wohl Samen aus.
'Buddleja ist wichtig für Insekten, weil zu dieser Zeit kaum etwas anderes blüht'
Es ist völlig normal, dass die Blütenfülle in der zweiten Jahreshälfte und vor allem im Herbst stark zurück geht. Unsere Insekten sind hervorragend daran angepasst. Sie brauchen keinen Nektar aus Blüten, sondern schlicht Fruchtzucker. Und den holen sie sich in der zweiten Jahreshälfte zunehmend von überreifen Früchten, Beeren und Baumsäften. Blüten sind für die meisten Insekten zu dieser Jahreszeit nicht von Bedeutung.
Überhaupt, wie sieht es denn mit dem Nahrungsangebot von Buddleja aus? Um es nochmals zu verdeutlichen. Buddleja hat ca. 15mm tiefe Blütenkelche. Ungefähr auf der Hälfte sitzen wenige, absolut winzige Pollen. Ganz unten im Kelch eine ebenfalls winzige Menge Nektar. Außer einigen Schmetterlingsarten und ebenfalls winzigen Kleininsekten kommt kein Insekt an den Nektar. Der Pollen wird von keinem Insekt genutzt. Die starke Lockwirkung aber zieht alle Arten von Insekten an, die meisten davon versuchen vergeblich an die süße Frucht zu gelangen. Kleininsekten gelangen zwar bis zum Blütenboden, aber durch die reusenartigen Haare nicht mehr hinaus und verenden dort.
Die Lockwirkung der Blüte bleibt auch dann noch erhalten, wenn das kleine bisschen Nektar aufgebraucht ist. Langrüsselige Insekten können das nur feststellen, indem sie jede einzelne Blüte testen. Der damit verbundene Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Ist die Rispe durchgeblüht, sind auch die letzten Blüten ohne Nektar, werden aber immer noch abgesucht. Ohne Erfolg. Theoretisch können auch langrüsselige Insekten an den Blüten verhungern oder geschwächt werden.
Fazit: Es gibt nicht den geringsten sachlichen Grund, Buddleja im Garten zu haben. Diese Pflanze dient ausschließlich der Bespaßung des Besitzers, weil man daran schön Insekten beobachten kann.
Dass kann man aber an heimischen Pflanzen auch und die haben tatsächlich eine positive Wirkung für Insekten. Und sei es als Larvenfutterpflanze, wobei Buddleja auch in diesem Aspekt keine Bedeutung hat. Zwar wurden gelegentlich Raupen polypharger Arten an Buddleja beobachtet, aber diese Arten sind nicht bedroht und die Raupen fressen so ziemlich alles, was grün ist und/oder haben reichlich Auswahl an anderen Pflanzen.
Vielen Dank, Ralf, für den tollen Artikel
https://www.naturadb.de/portraits/ralf-dahlheuser/
"Immer wieder erhitzt die Disskussion um den Schmetterlingsflieder (Buddleja) die Gemüter. Gebetsmühlenartig wird auf die Gefahr und der kaum vorhandenen Nützlichkeit dieser Pflanze hingewiesen. Und so sicher wie das Amen in der Kirche, kommen die Gegenargumente.
Im Internet wird Buddleja von unqualifizierten Quellen als wertvolle Nahrung für Schmetterlinge angepriesen. Fachkundige Stellen lassen kein gutes Haar dran, und das zu recht.
Aber was stimmt denn nun?
Ich will mir die Mühe machen und es hier mal zusammenzufassen und gleichzeitig auch die immer wiederkehrenden Argumente pro Buddleja zu entkräften.
Buddleja ist eine invasive Art. Sie ist eine Pionierpflanze, die vor allem in Trocken- und Magerbiotopen Fuß fasst. Dabei verdrängt sie nur selten direkt andere Pflanzen, sondern wandelt den Boden dieser Biotope um. Die weit herunterhängenden Zweige sind sog. Nährstofffallen. Laub und andere organische Abfälle sammeln sich darunter und reichern den Boden mit Nährstoffen an. Das aber ist der Tod für die in diesen Biotopen lebenden und oft bedrohten Spezialiisten für Mager- und Trockenböden.
In der Folge siedeln sich nährstoffliebende Pflanzen an. Nicht selten die kanadische Goldrute, die einen ähnlichen Lebensraum besiedelt und den Boden zusätzlich mit Nährstoffen versorgt, aber auch ein für andere Pflanzen undurchdringliches Wurzelgeflecht bildet. Die Artenvielfalt solcher Biotope geht drastisch zurück was besonders fatal ist, da wir nicht mehr so viele dieser Biotope haben.
'Ich habe Buddleja seit 20 Jahren im Garten und der verbreitet sich gar nicht'
Das ist korrekt. Buddlejasamen brauchen sehr mageren Boden zum Keimen. In normaler Gartenerde oder stickstoffreichen Böden gehen die Samen nicht auf. Buddelja ist kein Problem für den Garten, sondern für eben jene Biotope, in die sie auch durch Gärten verbreitet wird.
'Ich habe noch nie Buddleja in der Natur gesehen'
Auch das mag sein. Wer aber spaziert schon durch aufgelassene Ton- und Kiesgruben oder Steinbrüche? Zumal diese meist unter Naturschutz stehen und nicht betretn werden dürfen.
Buddleja ist eben nicht überall ein Problem, sondern eben in genau diesen kaum zugänglichen Biotopen.
'Ich schneide die Rispen nach dem Verblühen ab, so dass kein Samen gebildet werden kann'
Leider ein Trugschluss. Da die Rispen von unten nach oben aufblühen, findet auch die Samenreife in dieser Folge statt. Wenn also die Rispe zur Hälfte verblüht ist, werden an der Basis schon die ersten Samen reif. Man müsste sie also schneiden, wenn die ersten Blüten der Rispe verblüht sind. Macht kein Mensch.
'Ich habe eine sterile Sorte, die bildet keinen Samen'
Schön wäre es. "Sterile" Sorten bilden lediglich keine Pollen aus. Die Blüten können aber durchaus mit dem Pollen anderer Buddleja befruchtet werden und bilden dann sehr wohl Samen aus.
'Buddleja ist wichtig für Insekten, weil zu dieser Zeit kaum etwas anderes blüht'
Es ist völlig normal, dass die Blütenfülle in der zweiten Jahreshälfte und vor allem im Herbst stark zurück geht. Unsere Insekten sind hervorragend daran angepasst. Sie brauchen keinen Nektar aus Blüten, sondern schlicht Fruchtzucker. Und den holen sie sich in der zweiten Jahreshälfte zunehmend von überreifen Früchten, Beeren und Baumsäften. Blüten sind für die meisten Insekten zu dieser Jahreszeit nicht von Bedeutung.
Überhaupt, wie sieht es denn mit dem Nahrungsangebot von Buddleja aus? Um es nochmals zu verdeutlichen. Buddleja hat ca. 15mm tiefe Blütenkelche. Ungefähr auf der Hälfte sitzen wenige, absolut winzige Pollen. Ganz unten im Kelch eine ebenfalls winzige Menge Nektar. Außer einigen Schmetterlingsarten und ebenfalls winzigen Kleininsekten kommt kein Insekt an den Nektar. Der Pollen wird von keinem Insekt genutzt. Die starke Lockwirkung aber zieht alle Arten von Insekten an, die meisten davon versuchen vergeblich an die süße Frucht zu gelangen. Kleininsekten gelangen zwar bis zum Blütenboden, aber durch die reusenartigen Haare nicht mehr hinaus und verenden dort.
Die Lockwirkung der Blüte bleibt auch dann noch erhalten, wenn das kleine bisschen Nektar aufgebraucht ist. Langrüsselige Insekten können das nur feststellen, indem sie jede einzelne Blüte testen. Der damit verbundene Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Ist die Rispe durchgeblüht, sind auch die letzten Blüten ohne Nektar, werden aber immer noch abgesucht. Ohne Erfolg. Theoretisch können auch langrüsselige Insekten an den Blüten verhungern oder geschwächt werden.
Fazit: Es gibt nicht den geringsten sachlichen Grund, Buddleja im Garten zu haben. Diese Pflanze dient ausschließlich der Bespaßung des Besitzers, weil man daran schön Insekten beobachten kann.
Dass kann man aber an heimischen Pflanzen auch und die haben tatsächlich eine positive Wirkung für Insekten. Und sei es als Larvenfutterpflanze, wobei Buddleja auch in diesem Aspekt keine Bedeutung hat. Zwar wurden gelegentlich Raupen polypharger Arten an Buddleja beobachtet, aber diese Arten sind nicht bedroht und die Raupen fressen so ziemlich alles, was grün ist und/oder haben reichlich Auswahl an anderen Pflanzen.
Vielen Dank, Ralf, für den tollen Artikel
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"Und während die Welt ruft… Du kannst nicht alle retten! …flüstert die Hoffnung… Und wenn es nur einer ist… Versuch es! Sylvia Raßloff
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Re: Schmetterlingsflieder - Buddleja
https://www.krautundrueben.de/umgarnt-u ... ieder-2448
Eine andere Sicht auf diese Pflanze. Was stimmt denn nun?
Eine andere Sicht auf diese Pflanze. Was stimmt denn nun?
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Re: Schmetterlingsflieder - Buddleja
Daß er sich sehr invasiv verhält, ist unbestritten. Schon deshalb sollte man ihn aus seinem Garten rauswerfen, finde ich. HIer bei uns ist er wirklich höchst invasiv, wächst an Straßenrändern, in Gehwegritzen, an Bahndämmen, versamt sich auch in Gärten.
Der NABU möchte es sich sicherlich nicht verscherzen mit all den zukünftigen Mitgliedern, die den Schmetterlingsflieder lieben. Ich persönlich beäuge den NABU höchst kritisch, auch wenn er auf politischer Ebene eine wichtige Aufgabe erfüllt. Im großen und ganzen ist der NABU drauf aus, nette winzige Blaumeisenkästen mit Kindern zu basteln und schlechte Wildbienennisthilfen mit den Papas. Echten Naturschutz betreiben andere Organisationen. Aber das ist jetzt ein anderes Thema und hat mit dem Schmetterlingsflieder nicht so viel zu tun.
Da es hübsche und wertvolle Alternativen gibt, besteht doch gar kein Grund, ihn im Garten zu belassen oder extra anzupflanzen. Wasserdost z. B. ist heimisch und braucht es gar nicht so feucht, Lehmboden genügt ihm. Da tummelt sich das Leben auf den Blüten und die Hornissen kommen zum Jagen vorbei. Oder man wählt den Mönchspfeffer aus dem Mittelmeerraum, ausgesprochen apart.
Der NABU möchte es sich sicherlich nicht verscherzen mit all den zukünftigen Mitgliedern, die den Schmetterlingsflieder lieben. Ich persönlich beäuge den NABU höchst kritisch, auch wenn er auf politischer Ebene eine wichtige Aufgabe erfüllt. Im großen und ganzen ist der NABU drauf aus, nette winzige Blaumeisenkästen mit Kindern zu basteln und schlechte Wildbienennisthilfen mit den Papas. Echten Naturschutz betreiben andere Organisationen. Aber das ist jetzt ein anderes Thema und hat mit dem Schmetterlingsflieder nicht so viel zu tun.
Da es hübsche und wertvolle Alternativen gibt, besteht doch gar kein Grund, ihn im Garten zu belassen oder extra anzupflanzen. Wasserdost z. B. ist heimisch und braucht es gar nicht so feucht, Lehmboden genügt ihm. Da tummelt sich das Leben auf den Blüten und die Hornissen kommen zum Jagen vorbei. Oder man wählt den Mönchspfeffer aus dem Mittelmeerraum, ausgesprochen apart.
- SchwurbelfreierGarten
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Re: Schmetterlingsflieder - Buddleja
Entweder es gibt wissenschaftliche Belege oder eben nicht. Solange es nur Behauptungen gibt, wäre jeder Verband bescheuert, wenn er diese Behauptungen weiterverbreitet und sich unglaubwürdig macht.
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Re: Schmetterlingsflieder - Buddleja
Naja, also die Tatsache, daß Schmetterlingsflieder sich invasiv verhält und am falschen Ort heimische Arten verdrängen kann, ist unbestritten und auch wissenschaftlich belegt – das ist schließlich das wichtigste, und da sind sich auch Kraut&Rüben, Nabu und wie gesagt die Wissenschaft einig.SchwurbelfreierGarten hat geschrieben: ↑Mi 12. Jul 2023, 21:00Entweder es gibt wissenschaftliche Belege oder eben nicht. Solange es nur Behauptungen gibt, wäre jeder Verband bescheuert, wenn er diese Behauptungen weiterverbreitet und sich unglaubwürdig macht.
Diese Koffein-Geschichte, die der Artikel erwähnt, hält sich zwar, hat sich aber, wenn man mal recherchiert, als unbelegter Mythos erwiesen. Auch da sind sich Kraut&Rüben und Nabu einig. Übrigens gibts durchaus nicht nur beim Schmetterlingsflieder Koffein im Nektar.
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster
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Re: Schmetterlingsflieder - Buddleja
Es sind viele Arten invasiv. Hier bei mir in der Gegend das Drüsige Weidenröschen (Epilobium ciliatum), das aus Nordamerika stammt. Es breitet sich nicht nur flächendeckend in den entsprechenden Biotopen aus, es bildet auch noch Hybriden mit heimischen Arten. Ich versuche es wenigstens aus dem Garten fern zu halten, eine sissyphos Arbeit. Wilden Schmetterlingsflieder sehe ich nur in der Stadt auf Brachflächen. Ich bezweifle das solche Arten noch aufzuhalten sind.
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Re: Schmetterlingsflieder - Buddleja
das der Schmetterlingsflieder sich invasiv verhält war hier doch gar nicht der Gegenstand der Debatte. Das ist unstrittig. Es geht um die unbelegten Behauptungen was neben dieser Tatsache dem Schmetterlingsflieder entgegengebracht wird. Und warum sollte ein Naturschutzverband solche Behauptungen teilen?Dorfgaertner hat geschrieben: ↑Mi 12. Jul 2023, 22:12Naja, also die Tatsache, daß Schmetterlingsflieder sich invasiv verhält und am falschen Ort heimische Arten verdrängen kann, ist unbestritten und auch wissenschaftlich belegt – das ist schließlich das wichtigste, und da sind sich auch Kraut&Rüben, Nabu und wie gesagt die Wissenschaft einig.SchwurbelfreierGarten hat geschrieben: ↑Mi 12. Jul 2023, 21:00Entweder es gibt wissenschaftliche Belege oder eben nicht. Solange es nur Behauptungen gibt, wäre jeder Verband bescheuert, wenn er diese Behauptungen weiterverbreitet und sich unglaubwürdig macht.
Diese Koffein-Geschichte, die der Artikel erwähnt, hält sich zwar, hat sich aber, wenn man mal recherchiert, als unbelegter Mythos erwiesen. Auch da sind sich Kraut&Rüben und Nabu einig. Übrigens gibts durchaus nicht nur beim Schmetterlingsflieder Koffein im Nektar.
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Re: Schmetterlingsflieder - Buddleja
Ich persönlich bin echt erschrocken darüber, wie vehement hier im Forum der Schmetterlingsflieder von einigen Usern verteidigt wird. Das invasive Verhalten wird achselzuckend hingenommen (während bei anderen - oft minder invasiven - Pflanzen der Aufschrei groß ist). Besonders wertvolle Magerstandorte wie z. B. Steinbrüche werden besiedelt, was hier auch niemanden zu stören scheint. Obwohl wir ständig gerade über die Bedeutung von Magerstandorten sprechen und uns sogar extra Sand/Kiesbeete im Garten anlegen....
Wer den Artikeln von Ralf Dahlheuser aufmerksam gelesen hat, wird feststellen, daß er von "wenig Nektar" spricht, vom Pollen, den kein Insekten nutzt und der Todesfalle Blütenboden, wo Kleininsekten verenden. Alle sind hier bestrebt, die Artenvielfalt zu erhöhen, wenn aber der Schmetterlingsflieder kaum Nahrung anbietet, keine Raupenfutterpflanze ist, Kleininsekten am Blütenboden sterben - dann wird das einfach so toleriert...
Und ob der Schmetterlingsflieder nun tatsächlich koffeinhaltige Substanzen oder andere Substanzen absondert, die die Schmetterlinge wieder und wieder anlocken - bei mangelhaftem Nahrungsangebot!! - ist eigentlich egal, die Tatsache, daß er diese Lockstoffe absondert und Schmetterlinge ihre Kraft vergeuden, wird ebenfalls hingenommen.
Die Argumentation lautet, es würden wissenschaftliche Beweise fehlen. Die Invasivität steht dagegen außer Frage.
Alleine schon die Tatsache, daß der Schmetterlingsflieder so in der Kritik steht, müßte eigentlich jeden Natur- und Artenschützer aufhorchen lassen. Im Zweifel kommt er halt weg, zumal er ja auch invasiv ist und es wunderschöne und wertvolle Alternativen gibt.
Bunte Baumarktprimeln lassen jeden Hortusianer erschauern - bunte Schmetterlingsflieder offenbar nicht.
Wer den Artikeln von Ralf Dahlheuser aufmerksam gelesen hat, wird feststellen, daß er von "wenig Nektar" spricht, vom Pollen, den kein Insekten nutzt und der Todesfalle Blütenboden, wo Kleininsekten verenden. Alle sind hier bestrebt, die Artenvielfalt zu erhöhen, wenn aber der Schmetterlingsflieder kaum Nahrung anbietet, keine Raupenfutterpflanze ist, Kleininsekten am Blütenboden sterben - dann wird das einfach so toleriert...
Und ob der Schmetterlingsflieder nun tatsächlich koffeinhaltige Substanzen oder andere Substanzen absondert, die die Schmetterlinge wieder und wieder anlocken - bei mangelhaftem Nahrungsangebot!! - ist eigentlich egal, die Tatsache, daß er diese Lockstoffe absondert und Schmetterlinge ihre Kraft vergeuden, wird ebenfalls hingenommen.
Die Argumentation lautet, es würden wissenschaftliche Beweise fehlen. Die Invasivität steht dagegen außer Frage.
Alleine schon die Tatsache, daß der Schmetterlingsflieder so in der Kritik steht, müßte eigentlich jeden Natur- und Artenschützer aufhorchen lassen. Im Zweifel kommt er halt weg, zumal er ja auch invasiv ist und es wunderschöne und wertvolle Alternativen gibt.
Bunte Baumarktprimeln lassen jeden Hortusianer erschauern - bunte Schmetterlingsflieder offenbar nicht.
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Re: Schmetterlingsflieder - Buddleja
Falls du mich meinst, ich verteidige ihn nicht. Er ist invasiv. Das reicht als Begründung ihn nicht anzupflanzen. Aber solange es keine Wissenschaftlichen Belege sondern nur Behauptungen gibt, was er sonst noch so alles tun soll, reicht mir das nicht um das einfach weiterzuverbreiten! Die Invasivität ist ausreichend schlimm!