Ich war gerade beim hiesigen Klimaschutzmanager im Büro - eigentlich wegen eines anderen Anliegens, aber ich fragte ihn mal bezüglich des Threat-Themas.
Im Fokus der Klimaschutz-/ anpassungskonzepte stehen die Klimagase, und da wird eher auf die Grünmasse der Gärten geschaut. In Weimar sind das ca. 4% der Gesamtmasse. Über Bodenpflege und -aufbau sprachen wir gar nicht.
Ich sprach dann noch Kleingartenvereine an, weil sie Multiplikatoren für Umweltschutzideen (Artenschutz) sein können. Er meint, das Umweltamt wäre dafür zuständig und suche nach Informations- und Schulungsmöglichkeiten für Interessierte.
Die zwei Kernbereiche des Klimaschutzes sind Wald- und Gewässerschutz mit allem, was da dran hängt. Aktivitäten auf kommunaler Ebene sollten daher vermutlich in die Richtung gehen. Bei Arten-, Natur- und Biotopschutz sind vermutlich die Umwelt- und Naturschutzbehörden die besseren Ansprechpartner.
Sind unsere Horti ausreichend in den Klimaschutzkonzepten verankert?
- Ann1981
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Re: Sind unsere Horti ausreichend in den Klimaschutzkonzepten verankert?
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- farbenfroh
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Re: Sind unsere Horti ausreichend in den Klimaschutzkonzepten verankert?
Sehr wichtige Frage. Ich denke, auch der NABU wird sich fragen, ob er mit seinen Projekten ausreichend Beachtung finden. Aus unserer Erfahrung ist das selten der Fall.
Kleingärten spielen vielleicht noch eine Rolle – aus quantitativer Sicht (also Anteil an Fläche). Was darin passiert, ob das die neue grüne Partymeile ist oder Tag und Nacht der Roboter-Rasenmäher läuft, ist den Verantwortlichen egal. Mit Kleingärten ist leider kein qualitativer Anspruch verbunden.
@ Ann1981: Bei anderen Vorhaben (in Zusammenhang mit dem NABU) haben wir dagegen in der Zusammenarbeit sehr gute Erfahrungen gemacht bei:
∆ Erarbeitung eines neuen Konzeptes für ein Naturschutzgebiet / Naturpark
∆ Im Bereich Tourismus (Projekt offene Gärten / Öffentliche Anlage von Spirit-Places / Themengärten …) und mit der Image-Aufwertung durch naturverbundene Projekte
∆ Maßnahmen in Zusammenhang mit dem Wasserschutzgesetz / da gibt es je nach Bundesland umfangreiche Projekte und Fördergelder, wo man sich vielleicht andocken kann – da gerade durch die Gülle-Ausbringung / Nitratbelastung bundesweit sehr viel im Argen liegt.
∆ Renaturierung im Allgemeinen – z.B. als Ausgleichsflächen (die natürlich naturvernichtende Bauvorhaben kompensieren sollen).
∆ Was Solarparks betrifft: Solarparks müssen genehmigt werden. Daher müsste man die Stadt / Gemeinde verpflichten, dass sie ausschließlich Biotop- bzw. Biodiversitäts-Solarparks (Biodiv-Solarparks) genehmigt. Das kostet der Stadt und Gemeinde nichts, da sie in der Regel nichts an den Solarparks verdient. Unsere Erfahrung aber ist, Stadt und Gemeinde wissen meistens gar nichts darüber oder genehmigen das, was den Entscheidern (ggf. für sie selbst) am lukrativsten erscheint.
Unsere Erkenntnis ist: Unterstützung / Beachtung gibt es (meistens) leider nur, wenn bestimmte Bereiche / Ämter (Tourismus etc.) oder Protagonisten davon profitieren.
Kleingärten spielen vielleicht noch eine Rolle – aus quantitativer Sicht (also Anteil an Fläche). Was darin passiert, ob das die neue grüne Partymeile ist oder Tag und Nacht der Roboter-Rasenmäher läuft, ist den Verantwortlichen egal. Mit Kleingärten ist leider kein qualitativer Anspruch verbunden.
@ Ann1981: Bei anderen Vorhaben (in Zusammenhang mit dem NABU) haben wir dagegen in der Zusammenarbeit sehr gute Erfahrungen gemacht bei:
∆ Erarbeitung eines neuen Konzeptes für ein Naturschutzgebiet / Naturpark
∆ Im Bereich Tourismus (Projekt offene Gärten / Öffentliche Anlage von Spirit-Places / Themengärten …) und mit der Image-Aufwertung durch naturverbundene Projekte
∆ Maßnahmen in Zusammenhang mit dem Wasserschutzgesetz / da gibt es je nach Bundesland umfangreiche Projekte und Fördergelder, wo man sich vielleicht andocken kann – da gerade durch die Gülle-Ausbringung / Nitratbelastung bundesweit sehr viel im Argen liegt.
∆ Renaturierung im Allgemeinen – z.B. als Ausgleichsflächen (die natürlich naturvernichtende Bauvorhaben kompensieren sollen).
∆ Was Solarparks betrifft: Solarparks müssen genehmigt werden. Daher müsste man die Stadt / Gemeinde verpflichten, dass sie ausschließlich Biotop- bzw. Biodiversitäts-Solarparks (Biodiv-Solarparks) genehmigt. Das kostet der Stadt und Gemeinde nichts, da sie in der Regel nichts an den Solarparks verdient. Unsere Erfahrung aber ist, Stadt und Gemeinde wissen meistens gar nichts darüber oder genehmigen das, was den Entscheidern (ggf. für sie selbst) am lukrativsten erscheint.
Unsere Erkenntnis ist: Unterstützung / Beachtung gibt es (meistens) leider nur, wenn bestimmte Bereiche / Ämter (Tourismus etc.) oder Protagonisten davon profitieren.
… auf dem Weg zu mehr Natur: www.hortus-farbenfroh.de