Teiche und Tümpel - Vortrag von der Biostation Düren

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Somnia
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Teiche und Tümpel - Vortrag von der Biostation Düren

Beitrag von Somnia »

Stichworte aus dem Online-Vortrag von gestern:

See: ab 8-10m Tiefe für eine stabile Temperaturschichtung des Wassers
Teiche und Tümpel: unscheinbare Stillgewässer, Tümpel können austrocknen.
Pfütze: eher trocken, nur kurz mit Wasser gefüllt

Teiche und Tümpel machen ca 30% der weltweiten Binnengewässer aus - gehen durch Klimawandel und Menscheneingriff zurück

Uferzonen:
Sumpf bis ca 20 cm
Flachwasserzone bis ca 50 cm - hier leben die meisten Amphibien - die Zone sollte mindestens 50 cm breit sein und bewachsen
Tiefwasserzone ca 1m+-

Leben oft nicht sichtbar: z.B. Eintagsfliege als Larve bis 3 Jahre unter Wasser, als Fliege nur 1-max3 Tage in der Luft

Form am besten chaotisch (kleinräumig, Vielfältige Strukturen): Totholz, Steine, ...

Falls Fischbesatz: am Besten ein Nebenbecken anlegen, das für Larven und Amphibien erreichbar ist, aber für die Fische nicht, da Fische Räuberisch. Nebenbecken beispielsweise durch Steinwall abgegrenzte Flachwasserzone, bewachsen, mit Wasseraustausch zum Hauptteich

Ein und Ausstieg wichtig.

Anlage in kurz: Fläche 20 cm tief ausschachten ( -> Tiefe Sumpfzone ), außen alle 50-70cm einen Pfahl einschlagen bis gleichmäßige Höhe, daran eine Teichschiene ( den Rand) befestigen.
Zwischen Sumpfzone und Flachwasserzone ein Wall mit Ufermatte, da Kapillarwirkung zur Sumpfzone erwünscht, Erdbewegung in Richtung Flachwasser nicht.
Danach die anderen Zonen ausschachten, Erde aus der Tiefe zur Seite legen als Substrat für Sumpf und Falchwasserzone da nährstoffarm. Steine auf dem Bänken verhindern Erdabrutschen in die Nächsttiefere Zone

Wichtig: Amnphibienkrankheiten sind auf dem Vormarsch, insbesondere 2 Pilzkrankheiten, die die Haut angreifen und die Tiere sicher töten ( Falls auf einmal eine Menge Lurch o.ä. wo rumliegen, dann ist es das). Deswegen unter keinen Umständen mit Wasser bzw. Laich aus bestehenden Gewässern impfen. Wenn Amphibien in der Umgebung vorkommen, werden sie den Teich finden.
Menschen und Hunde sind übrigens auch Überträger der Pilzkrankheiten auch wenn sie nicht erkranken, also nicht anfassen.

Zur Größe wurde Bund o.ä. zitiert, daß Gewässer ab 3m² ökologisch wertvoll sind und ab 20m² stabile Lebensgemeinschaften bilden, dem widersprach die Vortragende: eigene Erfahrung aus kleinem Mietgarten: Sumpfzone von max 1m² mit Flachwasserteich auch von max 1m² brachte binnen kurzem mehr Leben (Wasseruntersuchungen zeigten Larven von ... und Libellen, u.v.m. ) - also auch Kübelteiche nützen was.

Es gibt Pionierarten an Amphibien/Kröten, die eher Pfützen besiedeln - hier ist ein Betonteich mit regelmäßigem Saubermachen sinnvoll, ähnlich wie Markus Gelbbauchunkenpfützen, da die Pionierarten eben keine bestehende Teichlebensgemeinschaft haben können, da ihr Nachwuchs z.B. von Libellenlarven gefressen wird.

Weitere Infos unter auf der Nabu-Webseite
tree12
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Re: Teiche und Tümpel - Vortrag von der Biostation Düren

Beitrag von tree12 »

Die Aussage, daß erst ab 20 qm Wasserfläche stabile Lebensgemeinschaften möglich sind, wage ich auch zu bezweifeln. Auch unser Teich mit ca. 7 qm Wasserfläche scheint mir sehr stabil, was die Lebensgemeinschaften angeht.

Eine Nachbarin hat einen sehr flachen, völlig im Schatten liegenden Teich (geschätzt 3 qm) am Waldrand und dort ist gerade jede Menge Laich von Erdkröten zu sehen. Dieser Teich ist wirklich ohne jede Sonne und ich staune jedesmal, was sich dort für Leben tummelt. Direkt dahinter fängt der Wald an.
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Tidofelder
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Re: Teiche und Tümpel - Vortrag von der Biostation Düren

Beitrag von Tidofelder »

Auf diesen "Fachvorträgen" werden oft Halbwahrheiten oder sogar falsches Wissen verbreitet.
Was heißt denn stabile Lebensgemeinschaften? Ein temporäres Gewässer wird wegen seiner Eigenschaft keine stabile Lebensgemeinschaft bilden. Aber gerade wegen seiner Eigenschaft ist es ein wertvolles Biotop für Tiere und Pflanzen, die auf solche Gewässer spezialisiert sind.
tree12
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Re: Teiche und Tümpel - Vortrag von der Biostation Düren

Beitrag von tree12 »

Hier meine Pfütze, allerdings trocknet sie nicht aus und soll sie auch gar nicht. Jetzt im Frühjahr liegt sie teilweise sonnig, sobald die Bäume im Laub stehen, liegt sie vollschattig. Es passen nur knapp zwei Gießkannen Wasser rein. Sie größer zu bauen, war aufgrund von Baumwurzeln und dem dominanten Wasserdost nicht möglich. Die kleine Brücke hat mein Mann passend dazu aus Eichenholz gebaut. Manchmal laufen die Stare drüber und wenn ich das sehe, muß ich immer lachen..

Leider fällt allerhand Zeugs rein, Blätter, Vogelfutter, Blüten und ich muß sie von Zeit zu Zeit mit sauberem Wasser durchspülen. Immerhin leben in ihr Schlammwürmer und Spitzschlammschnecken. Jede Art von Lebensraum - auch ein eher unwirtlicher - wird von irgendeinem spezialisierten Lebewesen angenommen, was total faszinierend ist.

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