Mein Vergißmeinnicht – Opfer des Insektensterbens...?
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Mein Vergißmeinnicht – Opfer des Insektensterbens...?
Zur Vorgeschichte: Wir haben hier eine Beetecke, in der sich jahrelang ohne unser Zutun ein dichter Bestand an Vergißmeinnicht (die "Standard-Sorte", ich glaube das ist Myosotis sylvatica) gehalten hat, auf einer ca. 60x100cm großen Fläche. Ich habe dort nur Unkraut gejätet. Wenn die Blütenstände alle vertrocknet waren und sich zuverlässig aussamen konnten, habe ich sie abgeschnitten, und darunter kam dann rasch ein dichter Teppich neuer Sämlinge hervor.
Inzwischen vorletztes Jahr blieb die Fläche aber nach der Blüte sehr lückenhaft. Ich habe dann dort noch mal gründlich gejätet, den Boden etwas gelockert und aus verschiedenen Ecken im Garten noch ein paar Pflänzchen dort hingepflanzt. Im letzten Jahr hatten sie also beste Gelegenheit, sich dort auszusäen.
Allein, es sind in diesem Jahr noch weniger Pflänzchen dort zu finden...
Ich habe jetzt bei ebay Sämlinge aus dem Garten von zwei verschiedenen Leuten gekauft – da weiß ich also, daß sie sich schon ausgesamt haben bzw. Pflanzen von Aussamung sind (bei den Gärtnerei-Vergißmeinnicht habe ich damit noch nie Erfolg gehabt).
Nun habe ich aber noch mal zum Thema recherchiert. Was ich nicht wußte: Vergißmeinnicht sind nicht selbstfruchtbar. Und: die Bestäuber-Liste (jedenfalls bei NaturaDB) ist nicht sonderlich lang.
Jetzt frage ich mich: Stirbt mir das Vergißmeinnicht weg, weil die Bestäuber ausbleiben??
Sowas wie Bodenmüdigkeit kann ich mir bei Vergißmeinnicht wirklich kaum vorstellen.
Unser Dorf liegt aber zu 3/4 umgeben von Äckern. Zum Unterdorf hin ist ein Bach, und um den Bach ist ein sog. "niederes" Naturschutzgebiet. Inzwischen habe ich erfahren, daß Äcker, die in dem Gebiet liegen, auch mit Glyphosat & Co. behandelt werden dürfen. Ein nennenswerter Zuzug von Insekten aus dem Umland ist also nicht wirklich zu erwarten – obwohl es bis ca. 2019/20 hier schon den Eindruck machte, von Insekten zu wimmeln. Aber die Dürrejahre haben hier irgendwie auch die Insektenpopulation stark vermindert.
Was meint ihr? Sind meine Vergißmeinnicht möglicherweise schon ein Opfer des Insektensterbens?
Inzwischen vorletztes Jahr blieb die Fläche aber nach der Blüte sehr lückenhaft. Ich habe dann dort noch mal gründlich gejätet, den Boden etwas gelockert und aus verschiedenen Ecken im Garten noch ein paar Pflänzchen dort hingepflanzt. Im letzten Jahr hatten sie also beste Gelegenheit, sich dort auszusäen.
Allein, es sind in diesem Jahr noch weniger Pflänzchen dort zu finden...
Ich habe jetzt bei ebay Sämlinge aus dem Garten von zwei verschiedenen Leuten gekauft – da weiß ich also, daß sie sich schon ausgesamt haben bzw. Pflanzen von Aussamung sind (bei den Gärtnerei-Vergißmeinnicht habe ich damit noch nie Erfolg gehabt).
Nun habe ich aber noch mal zum Thema recherchiert. Was ich nicht wußte: Vergißmeinnicht sind nicht selbstfruchtbar. Und: die Bestäuber-Liste (jedenfalls bei NaturaDB) ist nicht sonderlich lang.
Jetzt frage ich mich: Stirbt mir das Vergißmeinnicht weg, weil die Bestäuber ausbleiben??
Sowas wie Bodenmüdigkeit kann ich mir bei Vergißmeinnicht wirklich kaum vorstellen.
Unser Dorf liegt aber zu 3/4 umgeben von Äckern. Zum Unterdorf hin ist ein Bach, und um den Bach ist ein sog. "niederes" Naturschutzgebiet. Inzwischen habe ich erfahren, daß Äcker, die in dem Gebiet liegen, auch mit Glyphosat & Co. behandelt werden dürfen. Ein nennenswerter Zuzug von Insekten aus dem Umland ist also nicht wirklich zu erwarten – obwohl es bis ca. 2019/20 hier schon den Eindruck machte, von Insekten zu wimmeln. Aber die Dürrejahre haben hier irgendwie auch die Insektenpopulation stark vermindert.
Was meint ihr? Sind meine Vergißmeinnicht möglicherweise schon ein Opfer des Insektensterbens?
Zuletzt geändert von Dorfgaertner am Mo 11. Mär 2024, 10:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein Vergißmeinnicht – Opfer des Insektensterbens...?
Auch bei mir sind es immer weniger geworden, ich habe sie an verschiedenen Stellen im Garten und habe sie nie gepflegt oder so. Sie samten sich aus und irgendwann habe ich das vertrocknete Zeugs entfernt.
Eigentlich habe ich den Umstand ihres Verschwindens eher dem vielen Schatten im Garten zugerechnet, der durch das Wachstum eigener und fremder Bäume mehr wird. Jetzt finde ich die Beobachtungen in Deinem Garten interessant und sehr bedenklich... :-(
Eigentlich habe ich den Umstand ihres Verschwindens eher dem vielen Schatten im Garten zugerechnet, der durch das Wachstum eigener und fremder Bäume mehr wird. Jetzt finde ich die Beobachtungen in Deinem Garten interessant und sehr bedenklich... :-(
- Dorfgaertner
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Re: Mein Vergißmeinnicht – Opfer des Insektensterbens...?
Ich finde es den Umständen entsprechend "gut", daß Du das schreibst – weil ich mich wirklich gefragt habe, ob ich schon hysterisch werde Aber wenn Du das auch beobachtest und auch nicht sowas in petto hast wie "Ach Dorfgärtner, es weiß doch jedes Kind, daß Vergißmeinnicht wandern und nicht ortstreu sind" oder etwas dergleichen (also eine Wissenslücke über Vergißmeinnicht meinerseits), dann scheint an meiner Beobachtung vielleicht was dran zu sein und ich bin nicht verrückt.tree12 hat geschrieben: ↑Mo 11. Mär 2024, 10:24 Auch bei mir sind es immer weniger geworden, ich habe sie an verschiedenen Stellen im Garten und habe sie nie gepflegt oder so. Sie samten sich aus und irgendwann habe ich das vertrocknete Zeugs entfernt.
Eigentlich habe ich den Umstand ihres Verschwindens eher dem vielen Schatten im Garten zugerechnet, der durch das Wachstum eigener und fremder Bäume mehr wird. Jetzt finde ich die Beobachtungen in Deinem Garten interessant und sehr bedenklich... :-(
Leider würde das aber eben bedeuten, daß an meiner Beobachtung vielleicht was dran ist – was ja wirklich nicht erfreulich wäre...
Das wird sicher (noch) kein flächendeckendes Problem sein, ich bin mal gespannt auf weitere Kommentare. Aber früher oder später muß sich ja schließlich ein Rückgang von 75% in der Insektenpopulation (und ungebremst weitergehend) auch in der Pflanzenwelt niederschlagen...
Zuletzt geändert von Dorfgaertner am Mo 11. Mär 2024, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein Vergißmeinnicht – Opfer des Insektensterbens...?
Bei mir kommen sie im Garten ind Töpfen verteilt an unterschiedlichen Stellen, meist dort, wo sie im letzten Jahr nicht standen. Also, sie wandern durch den Garten
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Re: Mein Vergißmeinnicht – Opfer des Insektensterbens...?
Ja, sie wandern – aber sie sind ja mehrere Jahre auch ortstreu geblieben und samten sich vor Ort aus – falls sie eben Samen bilden. Jetzt stellt sich halt die Frage, ob die Wanderbewegung den starken Rückgang allein erklären kann, oder ob ausbleibende Bestäuber und damit ausbleibende Samen dafür (auch) verantwortlich sind...
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Re: Mein Vergißmeinnicht – Opfer des Insektensterbens...?
Solche Gedanken kenne ich von mir auch, bin auch immer gleich in Sorge.Dorfgaertner hat geschrieben: ↑Mo 11. Mär 2024, 10:51Ja, sie wandern – aber sie sind ja mehrere Jahre auch ortstreu geblieben und samten sich vor Ort aus – falls sie eben Samen bilden. Jetzt stellt sich halt die Frage, ob die Wanderbewegung den starken Rückgang allein erklären kann, oder ob ausbleibende Bestäuber und damit ausbleibende Samen dafür (auch) verantwortlich sind...
Bei mir war das Vergissmeinnicht auch jedes Jahr in unterschiedlicher Stärke vorhanden. Es gab mal ein Jahr, da war es so gut wie weg, kam dann aber von ganz alleine wieder ....die Bestände sind jetzt deutlich größer.
Du kannst das aber einfach austesten....
Streu doch bitte mal neues Saatgut an genau die gleiche Stelle und warte ab, ob sich neue Sämlinge bilden. Wenn nicht, liegt es am Boden oder der Standort hat sich mit seinen Nährstoffen verändert.
Wenn sich deine Vergissmeinnicht aber trotzdem noch an anderen Stellen ausgesamt haben, dann wurden sie letztes Jahr auch bestäubt. Warte nochmal dieses Jahr ab und beobachte weiter den Bestand. Ich glaube sie kommen wieder....
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Re: Mein Vergißmeinnicht – Opfer des Insektensterbens...?
Da muss ich glatt mal meine Population prüfen. Neben dem Wald-Vergissmeinnicht (verwilderte Gartenpflanzen) wachsen noch kleinblütige Pflanzen. Ich vergesse immer die zu bestimmen, aber gerade die kleinblütigen Arten neigen eher zur selbstbefruchtung.
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Re: Mein Vergißmeinnicht – Opfer des Insektensterbens...?
Solche kleinblütigen Vergißmeinnicht haben wir auch im Garten. Meine Vermutung ist Acker-Vergißmeinnicht. Es ist etwas schwierig, weil (selbst bei NaturaDB) Bilder im Umlauf sind, die m.M.n. falsch zugeordnet sind...Tidofelder hat geschrieben: ↑Mo 11. Mär 2024, 11:41 Da muss ich glatt mal meine Population prüfen. Neben dem Wald-Vergissmeinnicht (verwilderte Gartenpflanzen) wachsen noch kleinblütige Pflanzen. Ich vergesse immer die zu bestimmen, aber gerade die kleinblütigen Arten neigen eher zur selbstbefruchtung.
Hier gibt es aber zwei Bilder, die (für unsere Pflanzen) passen: https://pflanzenbestimmung.info/myosotis-arvensis/
Vielleicht sind das ja auch Deine?
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Re: Mein Vergißmeinnicht – Opfer des Insektensterbens...?
Bei mir waren es ursprünglich Sumpfvergissmeinnicht. Sie sind der Sumpfbeetschale entkommen und auch nicht wieder dort hin zurückgekehrt.
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Re: Mein Vergißmeinnicht – Opfer des Insektensterbens...?
Dorfgaertner hat geschrieben: ↑Mo 11. Mär 2024, 12:10Solche kleinblütigen Vergißmeinnicht haben wir auch im Garten. Meine Vermutung ist Acker-Vergißmeinnicht. Es ist etwas schwierig, weil (selbst bei NaturaDB) Bilder im Umlauf sind, die m.M.n. falsch zugeordnet sind...Tidofelder hat geschrieben: ↑Mo 11. Mär 2024, 11:41 Da muss ich glatt mal meine Population prüfen. Neben dem Wald-Vergissmeinnicht (verwilderte Gartenpflanzen) wachsen noch kleinblütige Pflanzen. Ich vergesse immer die zu bestimmen, aber gerade die kleinblütigen Arten neigen eher zur selbstbefruchtung.
Hier gibt es aber zwei Bilder, die (für unsere Pflanzen) passen: https://pflanzenbestimmung.info/myosotis-arvensis/
Vielleicht sind das ja auch Deine?
Danke, Dorfgärtner, jetzt weiß auch ich endlich, was für Vergißmeinnicht ich im Garten habe... die waren bei Hauskauf schon vorhanden.