Gezielter Artenschutz im Hortus
- Simbienchen
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Gezielter Artenschutz im Hortus
Wir alle erstreben mit unserem Drei- Zonen- Garten- Konzept eine hohe Artenvielfalt und Biodiversität. Dass wir durch unsere Vielfalt auch oftmals seltene Beobachtungen von Insekten und Wildtieren, die auf der Liste der bedrohten Tierarten stehen, erleben dürfen, ist vielen von uns, die gezielt oder mit Schwerpunkt gärtnern, ganz klar.
Ich erzähle euch auch nichts neues, wenn ich nochmal aufgreife, dass von den 17 Millionen Privatgärten im Land, welche 2-3 % der Landesfläche ausmachen, zusammen fast der Größe aller Naturschutzgebiete Deutschlands zusammen entsprechen könnten. Vorrausgesetzt alle würden naturnah gärtnern ...
Jeder zertifizierte Igel-, Vogel-, Schmetterlings-, Eidechsen-, Eichhörnchen,- Wildbienengarten ......( und weitere) ist ein Garten mit Schwerpunkt und trägt zum echten Artenschutz bei !
UND wir haben auch oft genug Pflanzen, die durch den Abbau und Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes, vom Aussterben bedroht sind, im Garten, weil es dort standortähnliche Bodenverhältnisse gibt.
Manchmal wissen wir gar nicht, dass etwas mittlerweile selten Gewordenes in unserem Garten gedeiht. Mir ist das schon oft passiert, gerade kürzlich erst....wir sind ja auch keine Biologen und müssen uns oft bei der Bestimmung von " Experten" helfen lassen.
Ich habe mich zum Beispiel im Dezember über Pilze in meiner Wiese gewundert, direkt nach dem starken Schneefall. Als der Schnee weggetaut war, standen da plötzlich diese Pilze.
Direkt fotografiert, bei Obsidentify eingegeben und mich bei mehreren versierten Leuten erkundigt, ob es sich tatsächlich um diesen Pilz handelte.
Zuerst freute ich mich, dass ich einen essbaren Speisepilz im Garten hatte und sah ihn schon in der Pfanne schwitzen....
Tatsächlich wurde mir von mehreren Quellen bestätigt, dass es sich um einen Lilastiel-Rötelritterling , Masken-Rötelritterling
(Lepista personata) handelte. Hellhörig wurde ich, als ich beim DGfM las, dass Deutschland für diesen Pilz eine besondere Verantwortung trägt! Ich habe ihn direkt dort gemeldet. Man bestätigte mir, dass die Bestimmung eindeutig ist und meine Fundmeldung in deren Datenbank
(www.pilze-deutschland.de) aufgenommen wird.
https://www.dgfm-ev.de/pilz-des-jahres/ ... ritterling
Ja, nun kommt er doch nicht in die Pfanne und wird beschützt, damit er sich weiter ausbreiten kann! Eine wahre Freude für mich....!
Habt ihr auch derartige tolle Funde/ Erkenntnisse in euren Gärten? Zeigt sie uns ...zeigt uns, dass Artenschutz im Hortus möglich ist!
Ich erzähle euch auch nichts neues, wenn ich nochmal aufgreife, dass von den 17 Millionen Privatgärten im Land, welche 2-3 % der Landesfläche ausmachen, zusammen fast der Größe aller Naturschutzgebiete Deutschlands zusammen entsprechen könnten. Vorrausgesetzt alle würden naturnah gärtnern ...
Jeder zertifizierte Igel-, Vogel-, Schmetterlings-, Eidechsen-, Eichhörnchen,- Wildbienengarten ......( und weitere) ist ein Garten mit Schwerpunkt und trägt zum echten Artenschutz bei !
UND wir haben auch oft genug Pflanzen, die durch den Abbau und Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes, vom Aussterben bedroht sind, im Garten, weil es dort standortähnliche Bodenverhältnisse gibt.
Manchmal wissen wir gar nicht, dass etwas mittlerweile selten Gewordenes in unserem Garten gedeiht. Mir ist das schon oft passiert, gerade kürzlich erst....wir sind ja auch keine Biologen und müssen uns oft bei der Bestimmung von " Experten" helfen lassen.
Ich habe mich zum Beispiel im Dezember über Pilze in meiner Wiese gewundert, direkt nach dem starken Schneefall. Als der Schnee weggetaut war, standen da plötzlich diese Pilze.
Direkt fotografiert, bei Obsidentify eingegeben und mich bei mehreren versierten Leuten erkundigt, ob es sich tatsächlich um diesen Pilz handelte.
Zuerst freute ich mich, dass ich einen essbaren Speisepilz im Garten hatte und sah ihn schon in der Pfanne schwitzen....
Tatsächlich wurde mir von mehreren Quellen bestätigt, dass es sich um einen Lilastiel-Rötelritterling , Masken-Rötelritterling
(Lepista personata) handelte. Hellhörig wurde ich, als ich beim DGfM las, dass Deutschland für diesen Pilz eine besondere Verantwortung trägt! Ich habe ihn direkt dort gemeldet. Man bestätigte mir, dass die Bestimmung eindeutig ist und meine Fundmeldung in deren Datenbank
(www.pilze-deutschland.de) aufgenommen wird.
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Ja, nun kommt er doch nicht in die Pfanne und wird beschützt, damit er sich weiter ausbreiten kann! Eine wahre Freude für mich....!
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"Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde!"
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Re: Gezielter Artenschutz im Hortus
Gratuliere ganz herzlich zum tollen Pilz, liebe Simone! Das ist ja ein echt aufregender Fund, gut, daß Du drangeblieben bist mit der Recherche und ihn nicht in die Pfanne gegeben hast...
Da freut man sich ja wie ein Schneekönig, wenn man so etwas auf dem eigenen Grundstück entdeckt. Und es ist außerdem ein Kompliment an den Gärtner...
Da freut man sich ja wie ein Schneekönig, wenn man so etwas auf dem eigenen Grundstück entdeckt. Und es ist außerdem ein Kompliment an den Gärtner...
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Re: Gezielter Artenschutz im Hortus
Ich vermehre gezielt Oenanthe silaifolia (Silgblättriger Wasserfenchel) und,Oenanthe aquatica(Großer Wasserfenchel) . Der erste ist im Prinzip ausgestorben in Deutschland, der andere ist zwar weit verbreitet, aber nirgendwo häufig.
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Re: Gezielter Artenschutz im Hortus
Bei mir in den Starennistkästen überwintern (zumindest in den härteren Wintern) zwei der seltenen Mittelspechte. Sie kommen das ganze Jahr über auch öfter an die Futterstellen.
Von selbst in den Garten kam die Breitblättrige Stendelwurz, eine Orchidee, die aber (noch nicht) so arg bedroht ist wie andere heimische Orchideenarten. Inzwischen habe ich sie an mehreren Stellen im Garten.
Von selbst in den Garten kam die Breitblättrige Stendelwurz, eine Orchidee, die aber (noch nicht) so arg bedroht ist wie andere heimische Orchideenarten. Inzwischen habe ich sie an mehreren Stellen im Garten.
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Re: Gezielter Artenschutz im Hortus
Die breitblättrige Stendelwurz ist eine der wenigen heimischen Orchideen die sich in den letzten Jahren ausbreiten. So etwas ist doch ein Traum, Orchideen im Garten.tree12 hat geschrieben: ↑Mo 1. Jan 2024, 17:22 Bei mir in den Starennistkästen überwintern (zumindest in den härteren Wintern) zwei der seltenen Mittelspechte. Sie kommen das ganze Jahr über auch öfter an die Futterstellen.
Von selbst in den Garten kam die Breitblättrige Stendelwurz, eine Orchidee, die aber (noch nicht) so arg bedroht ist wie andere heimische Orchideenarten. Inzwischen habe ich sie an mehreren Stellen im Garten.
- Simbienchen
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Re: Gezielter Artenschutz im Hortus
Bei Orchideen werde ich auch immer ganz neidisch...!
Einfach toll !
Ich finde das soo megaspannend, was in unseren Gärten möglich ist. Hoffentlich berichten noch ganz viele Hortusianer, das gibt echt Hoffnung....
Ich habe auch noch ein paar andere Kandidaten, von denen ich hoffe, dass sie sich in meiner Hot- Spot- Zone etablieren:
Apenninen-Sonnenröschen (Helianthemum apenninum)
Gefährdung in Deutschland: Kategorie 3 = gefährdet. Die Art ist nach BartSchV besonders geschützt !
Gelber Lein (Linum flavum)
Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen als stark gefährdet (Kategorie 2)
Gewöhnliche Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris)
Rote-Liste-Kategorie: Gefährdet
Einfach toll !
Ich finde das soo megaspannend, was in unseren Gärten möglich ist. Hoffentlich berichten noch ganz viele Hortusianer, das gibt echt Hoffnung....
Ich habe auch noch ein paar andere Kandidaten, von denen ich hoffe, dass sie sich in meiner Hot- Spot- Zone etablieren:
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Re: Gezielter Artenschutz im Hortus
Jungpflanzen und Sämlinge vom Silgblättrigen Wasserfenchel (Oenanthe silaifolia) in meiner Feuchtwiese.
- Ann1981
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Re: Gezielter Artenschutz im Hortus
Ein Schelm, wer böses beim Blick ins STP denkt!Simbienchen hat geschrieben: ↑Mo 1. Jan 2024, 17:55 Gewöhnliche Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris)
Rote-Liste-Kategorie: Gefährdet
Ein paar Samen zupfte ich mir raus.
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)
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Re: Gezielter Artenschutz im Hortus
Dafür sind sie ja da ...Ann1981 hat geschrieben: ↑Do 4. Jan 2024, 18:45Ein Schelm, wer böses beim Blick ins STP denkt!Simbienchen hat geschrieben: ↑Mo 1. Jan 2024, 17:55 Gewöhnliche Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris)
Rote-Liste-Kategorie: Gefährdet
Ein paar Samen zupfte ich mir raus.
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Re: Gezielter Artenschutz im Hortus
Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass sich bei mir ein sehr seltener Springschwanz oder vom Aussterben bedrohter Schimmelpilz angesiedelt hat, aber bekannt ist mir nichts. Das motiviert natürlich schon sehr, wenn ein seltenes Lebewesen sich im Garten neu ansiedelt, oder bei Ansiedlung dauerhaft gedeiht... wie schön!
Es gibt ein paar Arten bei mir, über die ich mich besonders freue, und denen ich mich bemühe, dienlich zu sein - Mauereidechse, Hirschkäfer, Schlingnatter... Hin und wieder lässt sich ein Wendehals blicken, eine Brut habe ich aber nur einmal vor mehr als zehn Jahren beobachtet. Bei Insekten fehlt mir einfach das Wissen, um das gut zu beurteilen. Und wie auch die Fledermäuse sind viele für mich viel zu schnell, um sie zu identifizieren.
Allgemein sind die, auf die ich "stolz" bin, meist Arten, die vom Klimawandel eher profitieren. Muss man sich also vielleicht nichts drauf einbilden...
Auch Pflanzen fallen mir eigentlich keine ein, die sich spontan angesiedelt haben und irgendwie "besonders" sind. (Höchstens an manchen Stellen besonders nervig wie Pfennigkraut, Echte Nelkenwurz, Frühlingsfingerkraut oder die brutale Hydra namens Götterbaum).
Ausdauernden Lein, Aufrechten Ziest, Pulsatilla vulgaris, Echte Schlüsselblume habe ich gepflanzt - die gäbe es hier wild, wenn es sie noch gäbe. Einige andere Gepflanzte wie Trollblume, Jakobsleiter, Bachnelkenwurz sind wieder verschwunden. Da sehe ich z. T. längerfristige Projekte, um die Standorte zu optimieren.
Gleichzeitig habe ich auch aufgehört, so sehr nach dem Seltenen zu jagen bzw. es "haben" zu wollen. Der mimosenhafte (aber am Naturstandort einfach wunderschöne) Diptam hätte z. B. eher meinem Ego gedient als den Gartenbewohnern, glaube ich ;-) .
Auch Pflanzen, die ich toll finde, die aber tendenziell eher säuerlichen, kalkarmen Boden mögen, gebe ich jetzt auf (Teufelskralle, Pechnelke, Arnika...). Ist besser für (fast) alle ;-) .
Es gibt ein paar Arten bei mir, über die ich mich besonders freue, und denen ich mich bemühe, dienlich zu sein - Mauereidechse, Hirschkäfer, Schlingnatter... Hin und wieder lässt sich ein Wendehals blicken, eine Brut habe ich aber nur einmal vor mehr als zehn Jahren beobachtet. Bei Insekten fehlt mir einfach das Wissen, um das gut zu beurteilen. Und wie auch die Fledermäuse sind viele für mich viel zu schnell, um sie zu identifizieren.
Allgemein sind die, auf die ich "stolz" bin, meist Arten, die vom Klimawandel eher profitieren. Muss man sich also vielleicht nichts drauf einbilden...
Auch Pflanzen fallen mir eigentlich keine ein, die sich spontan angesiedelt haben und irgendwie "besonders" sind. (Höchstens an manchen Stellen besonders nervig wie Pfennigkraut, Echte Nelkenwurz, Frühlingsfingerkraut oder die brutale Hydra namens Götterbaum).
Ausdauernden Lein, Aufrechten Ziest, Pulsatilla vulgaris, Echte Schlüsselblume habe ich gepflanzt - die gäbe es hier wild, wenn es sie noch gäbe. Einige andere Gepflanzte wie Trollblume, Jakobsleiter, Bachnelkenwurz sind wieder verschwunden. Da sehe ich z. T. längerfristige Projekte, um die Standorte zu optimieren.
Gleichzeitig habe ich auch aufgehört, so sehr nach dem Seltenen zu jagen bzw. es "haben" zu wollen. Der mimosenhafte (aber am Naturstandort einfach wunderschöne) Diptam hätte z. B. eher meinem Ego gedient als den Gartenbewohnern, glaube ich ;-) .
Auch Pflanzen, die ich toll finde, die aber tendenziell eher säuerlichen, kalkarmen Boden mögen, gebe ich jetzt auf (Teufelskralle, Pechnelke, Arnika...). Ist besser für (fast) alle ;-) .