Landschaften, Biotope

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Ann1981
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Re: Landschaften, Biotope

Beitrag von Ann1981 »

Gegen die "man müsste/ sollte"-Fraktion gibt es unterschiedlichste Bewegungen: "WeChange", GermanyZero mit vielen örtlichen Gruppierungen, WeTransfer. Über die Plattformen finden Leute zueinander, die mitunter Landschaftspflege, Kreislaufwirtschaft und Gärten miteinander betreiben.
Hintergrundgedanke ist der sozioökonomische Wandel: weg von der Verbrauchsmentalität und hin zu Kreislaufdenken, Ressourcenschonung, menschenrechtskonformer Produktion.

Das Bundesministerium für Umwelt, .... betreibt ein Projekt "Bildung für nachhaltige Entwicklung". Hier in Thüringen wird es von einem Verein umgesetzt (Thüringen nachhaltig). Heute arbeiten dort Menschen auf bezahlten Stellen, aber angefangen hat es mit "Wollen" und "Machen".
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)
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Ann1981
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Re: Landschaften, Biotope

Beitrag von Ann1981 »

Primulaveris hat geschrieben: Do 9. Nov 2023, 21:34 Hm, ja, das könnte man denken...
Der Begriff der Streuobstwiese ist wohl ein ziemlich junger, er taucht erstmals Anfang des 20. Jh. auf. Davor waren das einfach Obstwiesen, Baumgärten etc.
Obwohl es wie ein "falscher Freund" wirkt, kommt der Name "Streuobst" aber tatsächlich von den weit gestreut gepflanzten Bäumen.

Die Streuwiesen, wie du sagst oft Sauergräser, Borstgraswiesen usw., sind etwas anderes. So weit ich weiß, sind das meist eher feuchte, nährstoffarme Standorte auf sauren Böden, auch Niedermoore, auf denen Obstbäume eher nicht gedeihen würden, die aber auch für Tierfutter nicht besonders taugen und nur einmal im Herbst gemäht wurden als Einstreu. Das ist ebenfalls eine historische Landnutzung, die einen besonderen Landschaftstyp geprägt hat, der ohne spezielle Pflegeprogramme langsam schwindet.
Ich habe hier nur süddeutsch-bergige Beispiele, aber es gibt sie natürlich auch "in flach" :-) .

Aber es gibt vielleicht auch lokal unterschiedlichen Sprachgebrauch, wer weiß.
Spannend.
"Baumgarten" gefällt mir.

Meine Informationen sind von dem Leiter der Sensenkurse in Lenzen. Er wirtschaftet selbst als Wiesenbauer, und im Lenzener Burgpark gedeihen auch Obstbäume in der Aue. Das schien so glaubhaft.
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Re: Landschaften, Biotope

Beitrag von Primulaveris »

Ann1981 hat geschrieben: Mo 20. Nov 2023, 18:46
Meine Informationen sind von dem Leiter der Sensenkurse in Lenzen. Er wirtschaftet selbst als Wiesenbauer, und im Lenzener Burgpark gedeihen auch Obstbäume in der Aue. Das schien so glaubhaft.
Na, ich will ihn auf keinen Fall der Falschaussage bezichtigen! Für Lenzen stimmt es vielleicht genau so. Und ich schrieb auch nur, was ich las, was jemand schrieb, was jemand sagte, der etwas las. Wobei mir für eine Fläche, wo das Gras so "schlecht und arm" ist, dass es als Futter kaum taugt/reicht, aber der Boden Bäume gut gedeihen lässt, das innere Bild ein bisschen fehlt...
Ich kann mir gut vorstellen, dass es da einfach regionale Konventionen gibt. Die Menschen hier gehen auch erst auf ihre Streuobstwiese, seit die "von oben" als schützenswert usw. klassifiziert wurde. Vorher waren es einfach Gütle, Stückle, Bohmwiesa, Kirschenfelder usw.
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Re: Landschaften, Biotope

Beitrag von Primulaveris »

Hier ist ein guter Essay über die "deutsche" Landschaft WALD:

Steffen Greiner: Der deutsche Wald - Eine Ausbeutung

https://www.swr.de/swr2/doku-und-featur ... 4-100.html
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astriddorothea
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Re: Landschaften, Biotope

Beitrag von astriddorothea »

Ich weiß nicht, ob das der richtige Platz für diesen Beitrag ist. Hier war das Thema Gräser schon mal aktuell. In der Facebook-Gruppe "Lebensraum Wiese" gibt es sehr gute Beiträge zu Landschaften und der jeweiligen Pflanzen- und Tierbesiedelung. Was ich aber sehr begrüße, ist eine Reihe verschiedener Posts mit Bildern von Christine Lattke zu Gräsern. Über die Speicherfunktion bei FB habe ich bereits eine gute Zusammenstellung zum Vergleichen im Sommer.
Der Link funktioniert hier leider nicht. Über die Suchfunktion sind ihre Beiträge gut zu finden.

Hier ein Text und Bilder von Christine Laske:

BildBild
"Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
Das Gewöhnliche Ruchgras (Anthoxanthum odoratum), auch Wohlriechendes Ruchgras genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Süßgräser.
Es wird 15 bis 50 cm groß, blüht von April bis Juni, ist auf Wiesen, Berg- und Magerwiesen, in lichten Laubwäldern, in Gebüschen, an Wegrändern und Straßenböschungen, auch in Flachmooren zu finden.
Es ist ein zartes Gras, das kleine lockere Horste bildet.
Das Heu weist aufgrund der Bildung von Cumarin einen charakteristischen Heu- bzw. Waldmeister-Geruch auf.
Die Fotos entstanden in den Müchelner Kalktälern."
tree12
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Re: Landschaften, Biotope

Beitrag von tree12 »

Gestern hatte mein Mann Abschlußtreffen mit Grillen seines Baumwartkurses. Der Kurs hat zwar offiziell zwei Jahre gedauert, auch weil die Bäume ja ihren natürlichen Jahreszyklus durchlaufen, alles gelernt, was es zu lernen gegeben hätte, haben die Teilnehmer leider nicht. Ein einziger Biologe, der noch dazu eine Station leitet, kann unmöglich neben seinen normalen Tätigkeiten einen Kurs leiten, der sich auf Freitagnachmittage und Samstage konzentriert. Außerdem lief mittendrin die finanzielle Förderung durch das Land aus...perfekte Planung durch die Verantwortlichen beim Land.

Trotzdem wissen die Teilnehmer nun über Obstbäume, ihre Pflege, die Schnitttechniken, über Streuobstwiesen, ihre Tiere und Pflanzen mehr als jeder Gärtner oder Landschaftsbauer.... Mein Mann hat sein Zertifikat entgegengenommen und kann sich "Streuobstwart" nennen. Als er gestern daheim war, haben wir uns gefreut und gleich mal ein Gläschen auf den Abschluß getrunken. (Ich glaube, die Stufe drüber ist dann mit staatlichem Abschluß und einer richtigen Prüfung.) :dafuer :buch :D
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