Essbares direkt in/aus der heimischen Natur

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Simbienchen
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Re: Essbares direkt in/aus der heimischen Natur

Beitrag von Simbienchen »

Ich finde das ist ein richtig wertvolles Thema, danke dir Primelchen... :knuddel

Ich bin da eigentlich recht mutig und probiere vieles aus. Die Baumblätter finde ich auch super interessant zur Verwertung in der Küche. Haselnusskätzchen habe ich dieses Jahr zum ersten Mal als Zugabe im Brot verbacken. Aus Kiefernzapfen z.B. hatte ich letztes Jahr einen Sirup hergestellt ....ach, es gibt so vieles, womit uns die Natur versorgt. :liebhab

Aus Gundermann habe ich zusätzlich zu der Verwendung im Salat und Smoothie eine Tinktur für die Gesichtsreinigung gemacht, die meine Tochter dann gerne mitbenutzt hat.

Giersch liebe ich in der Küche, angefangen von Pesto, Suppe, im Salat oder getrocknet in den Ganzjahres- Suppenkräutern.

Essbare Blüten wandern auch in Salate, auf's Brot, werden eingelegt oder kommen zusätzlich in Smoothie oder Suppe. Seit drei Jahren fermentiere ich mir Löwenzahnknospen zu Kapern.

Der selbstgemachte Hustensirup hat uns schon so oft über Erkältungswellen hinweggeholfen. Ich habe sogar schon mal einen schmerzlindernden Sud aus Weiderinde gekocht und getrunken....ich lebe immer noch :lol

Taglilien, Nachtkerzen und Haferwurz stehen auf meiner Wunschrezeptekochliste, sobald sie in ausreichender Menge Wurzelwerk hergeben. Manchmal fehlt einfach die Zeit oder ich habe den Zeitpunkt zur Ernte verpasst. Ich müsste so einen saisonalen Kalender haben, damit ich daran erinnert werde, wann was erntereif ist....hat jemand von euch schon so etwas in der Art für Wildes ?

Ich könnte noch so vieles aufzählen, was mittlerweile schon selbstverständlich in meiner Küche mit verwertet wird. Traut euch, werdet mutiger und freut euch über neu entdeckte Geschmackserfahrungen.

Ich liebäugle auch schon lange mit einem Ganzjahres- Wildkräuter/ Heilkräuterkurs/ Pilzkurs etc. ich möchte noch so viel mehr darüber erfahren und lernen. Wildes aus der Natur ( aus unseren Gärten) bereichert einfach unsere Möglichkeiten. Die Natur ist wie @astriddorothea schon schrieb, ein wahres Schlaraffenland !
Wer mit der Saison geht, wird immer nur überschaubare Zeit und meist in kleinen Mengen die Pflanzenteile zu sich nehmen. Leider sind wir von unseren Wurzeln und dem selbstverständlichen Wissen z. B. der früheren Landbevölkerung abgeschnitten und müssen es uns neu erwerben.
Sooo wahr !!!! Mir ist auch wichtig, dass genau dieses Wissen, welches ich mir wieder zurückgeholt habe, an meine Kinder weitergebe und sie dafür sensibilisiere. Wir wissen auch nicht mehr, wie man sie verwertet....wie man mit Wildkräutern kocht, was schmeckt wo.... wofür verwendet man sie?

Wäre doch super, wenn wir uns hier auch dazu gegenseitig unterstützen und informieren. Rezepte dazu teilen, wir können alle voneinander lernen....
"Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde!"
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Amarille
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Re: Essbares direkt in/aus der heimischen Natur

Beitrag von Amarille »

Weidenrindentinktur bzw. getrocknete Weidenrinde für Tee ist Bestandteil meiner Hausapotheke, hilft sofort bei Problemen mit der Blase, so konnte schon manche Einnahme von Antibiotika vermieden werden. Ebenso setze ich jährlich im Herbst eine Tinktur aus Meerrettich und Kapuzinerkresse an, das ist ein natürliches Antibiotikum, wir brauchen es oft gar nicht, aber wenn steht es zur Verfügung. Beides schmeckt scheußlich, aber hilft immer.
Was die meisten Menschen im Leben lernen müssen, ist, wie man Menschen liebt und Dinge benutzt, anstatt Menschen zu benutzen und Dinge zu lieben.
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Re: Essbares direkt in/aus der heimischen Natur

Beitrag von Simbienchen »

Ich habe mir dieses Buch gegönnt, ist mir in der Bücherei direkt in die Hände gesprungen.... ;)

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Tolle Rezepte...

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Simbienchen
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Re: Essbares direkt in/aus der heimischen Natur

Beitrag von Simbienchen »

Und diese Bücher von Maria Treiben habe ich geschenkt bekommen....

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Sind schon etwas älter die Bücher und sind optisch nicht mehr so ganz einwandfrei, aber der Inhalt total interessant!

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Re: Essbares direkt in/aus der heimischen Natur

Beitrag von Amarille »

Die von Maria Treben hab ich auch und auf der Seite vom Kloster Maria Laach findet man auch immer Rezepte.
Was die meisten Menschen im Leben lernen müssen, ist, wie man Menschen liebt und Dinge benutzt, anstatt Menschen zu benutzen und Dinge zu lieben.
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Re: Essbares direkt in/aus der heimischen Natur

Beitrag von Tidofelder »

IMG_20231025_115430.jpg
Der Samen von Nachtkerzen schmeckt ein bisschen nach Mohn und lässt sich genauso verwenden. Bei großen Mengen lässt sich davon auch ein Öl pressen.
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Re: Essbares direkt in/aus der heimischen Natur

Beitrag von Ann1981 »

Bei der "modernen Kräuterhexe" (Blog und Podcast) gibt es eine gute Folge zur Petersilie als Giftpflanze des Jahres, Erntekalender und Vieles mehr.
Nachtkerze ist so genial. Nach ihren Blättern im Salat fühle ich mich immer, als hätte in mir jemdan ein Licht angeknipst. Die Wurzeln zu fermentieren, hat leider nicht geklappt. Ich wässere meinen Ton gerade für Fermentiergewichte.
"Heilkräuter aus dem Garten Gottes" wird mein nächstes Buch!
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)
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Re: Essbares direkt in/aus der heimischen Natur

Beitrag von Primulaveris »

Ann1981 hat geschrieben: Mo 23. Okt 2023, 18:06 Taglilie ist nicht so mein Fall. Schmeckt (mir) wie weichgespülte Zwiebel.
Die kleinen Birken brauchen ihre Blätter noch für sich selbst.
Aus Gundermann mache ich im Sommer gern Limonade, wenn er an einer Stelle zu viel wurde.
Günsel landet gelegentlich im Salat.
Schafgarbe - roh, als Tee, zum Ankucken - ist derzeit meine Lieblingspflanze.
Meine Teeschublade ist voller Wildkräuter, nachdem ich mir irgendwann ein Buch darüber kaufte: Weißdorn, Löwenzahn, Holunderblüten, Schafgarbe, Haselsamenstände. Die Gänseblümchen waren leider nicht trocken genug.
Was kann man von der Taglilie denn essen? Blüte? Wurzel? (Ich hab das ja selber geschrieben, aber ich weiß es nicht :pfeiffen )

Schafgarbe finde ich auch eine großartige Pflanze!

Aber... was sind Haselsamenstände? Die Nüsse?
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Re: Essbares direkt in/aus der heimischen Natur

Beitrag von Primulaveris »

Simbienchen hat geschrieben: Mi 25. Okt 2023, 09:03 Ich finde das ist ein richtig wertvolles Thema, danke dir Primelchen... :knuddel

Ich bin da eigentlich recht mutig und probiere vieles aus. Die Baumblätter finde ich auch super interessant zur Verwertung in der Küche. Haselnusskätzchen habe ich dieses Jahr zum ersten Mal als Zugabe im Brot verbacken. Aus Kiefernzapfen z.B. hatte ich letztes Jahr einen Sirup hergestellt ....ach, es gibt so vieles, womit uns die Natur versorgt. :liebhab

Taglilien, Nachtkerzen und Haferwurz stehen auf meiner Wunschrezeptekochliste, sobald sie in ausreichender Menge Wurzelwerk hergeben. Manchmal fehlt einfach die Zeit oder ich habe den Zeitpunkt zur Ernte verpasst. Ich müsste so einen saisonalen Kalender haben, damit ich daran erinnert werde, wann was erntereif ist....hat jemand von euch schon so etwas in der Art für Wildes ?
Das ist einfach. Du brauchst einen Hund, mit dem du jeden Tag spazieren gehen "musst". Dann siehst du immer, was wie weit ist ;-) . Jedenfalls bei den Pflanzen außerhalb des Hortus.
Innerhalb... Ich weiß nicht. Du siehst es ja... Ich denke, in einem Kalender kann ja auch nur eine ungefähre Spanne stehen, aber dann weißt du trotzdem nicht, ob in DIESEM Jahr DEINE Nachtkerzen genau Mitte Juli Knospen zum Ernten haben.
Außerdem finde ich vieles sehr dauerhaft oder alternierend - Brennnesseln, Gundermann, Schafgarbe usw., die gibt es irgendwie dauernd. Und oft finde ich auch sehr große Spannen. Dieses Jahr ist es mir beim Weißdorn aufgefallen - je nach Standort lagen da WOCHEN zwischen der Beerenreife.
Aber ich vergesse, dass du in "großem Stil" Vorräte anlegst :-) . Da ist das wichtiger. Wenn ich mal hier, mal da ein Blättchen brauche, nicht.
Simbienchen hat geschrieben: Mi 25. Okt 2023, 09:03 Ich könnte noch so vieles aufzählen, was mittlerweile schon selbstverständlich in meiner Küche mit verwertet wird. Traut euch, werdet mutiger und freut euch über neu entdeckte Geschmackserfahrungen.
Bitte, tu das! Ich lass mich so gerne anregen. Ich habe da diese kuriose, tief eingeprägte "Angst", obwohl ich eigentlich schon als Kind alles mögliche "aufgesaugt" habe, was man aus Wildpflanzen so machen kann, und ich möchte sie gerne überwinden.

Simbienchen hat geschrieben: Mi 25. Okt 2023, 09:03 Ich liebäugle auch schon lange mit einem Ganzjahres- Wildkräuter/ Heilkräuterkurs/ Pilzkurs etc. ich möchte noch so viel mehr darüber erfahren und lernen. Wildes aus der Natur ( aus unseren Gärten) bereichert einfach unsere Möglichkeiten. Die Natur ist wie @astriddorothea schon schrieb, ein wahres Schlaraffenland !
Vermutlich ist der Herr Storl da ein prominenter Ratgeber...

Ich mag Kurse gar nicht machen, weil ich vermute, dass man da immer nur die gleichen fünf Kräutlein "kennenlernt". Aber vielleicht gibt es ja auch bessere.
Eine Kollegin ist Kräuterpädagogin, vielleicht frage ich die mal...

Simbienchen hat geschrieben: Mi 25. Okt 2023, 09:03
Wer mit der Saison geht, wird immer nur überschaubare Zeit und meist in kleinen Mengen die Pflanzenteile zu sich nehmen. Leider sind wir von unseren Wurzeln und dem selbstverständlichen Wissen z. B. der früheren Landbevölkerung abgeschnitten und müssen es uns neu erwerben.
Sooo wahr !!!! Mir ist auch wichtig, dass genau dieses Wissen, welches ich mir wieder zurückgeholt habe, an meine Kinder weitergebe und sie dafür sensibilisiere. Wir wissen auch nicht mehr, wie man sie verwertet....wie man mit Wildkräutern kocht, was schmeckt wo.... wofür verwendet man sie?

Wäre doch super, wenn wir uns hier auch dazu gegenseitig unterstützen und informieren. Rezepte dazu teilen, wir können alle voneinander lernen....
Ja...

Ich glaube, wenn man da tief einsteigt, ist das ein weites (oder tiefes) Feld.
Es gibt schließlich eine jahrhundertelange Geschichte von verfolgtem Kräuterwissen, das in früheren Jahrhunderten (nicht nur, aber oft) von Frauen getragen und von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Man war froh, wenn man es brauchte, aber dämonisierte es ansonsten, weil es denjenigen "Macht" gab, die doch keine haben sollten. Bei wievielen "Hexen-" Verbrennungen spielte dieses Thema wohl eine Rolle...

Aber ich würde auch gerne viel mehr wissen.

Zum Beispiel kann man das Kambium vieler Baumarten essen. Man kann die Sprosse von Rohrkolben essen. Das sind Beispiele richtig nahrhafter Mahlzeiten.
Und man kann Vieles vielleicht viel vielseitiger zubereiten, als wir es kennen.
Mir ist die Geschichte meiner Oma in Erinnerung: Sie erzählte, wie sie als Kind einmal bei einer Freundin zu Besuch war und bei der Rückkehr völlig verwundert zu Hause meinte: "Die essen die Kohlrabi ohne Blätter!" Kohlrabiblätter schmecken unheimlich gut - fein geschnitten in Butter weichgedünstet oder als sahniges Blattgemüse. Das erzähle ich immer den Leuten im Laden, die bitten, dass ich die Blätter bitte entfernen soll. Für sie ist das Müll. Für die Familie meiner Oma war es eine leckere Speise.

Und solche Beispiele gibt es sicher massenhaft.
Primulaveris
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Re: Essbares direkt in/aus der heimischen Natur

Beitrag von Primulaveris »

Beispiel Schmalblättriges Weidenröschen:

Die jungen Sprosse, unterirdisch wie oberirdisch, können roh oder gekocht gegessen werden.
Die jungen, zarten Blätter enthalten viel Vitamit C.
Aus den Blättern kann man Tee machen, der (angeblich) besonders bei Harnwegsbeschwerden, Prostataleiden und Magenproblemen hilft.
Die fermentierten Blätter heißen in Russland "Iwan-Tee" (иван--чай), und dem werden sozusagen Bärenkräfte zugeschrieben. Der fermentierte Tee schmeckt ein bisschen in Richtung Schwarztee.
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Besonders die unterirdischen Pflanzenteile sind reich an Gerb- und Schleimstoffen.

Und dann kann man mit den flauschigen Samenständen noch Kissen füllen.
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