Weil ein Wolf mal ein Pony von Frau von der Leyen gerissen hat, will diese sich nun rächen und nutzt ihre Position, um den Wolfschutz in der EU aufzuweichen...
Diese zugegebenermaßen überspitzte Zusammenfassung mag auch etwas verkürzt sein aber das Ende vom Lied ist das gleiche: statt sich um besseren Herdenschutz zu bemühen, soll nun der Wolf, kaum daß er wieder da ist, auch schon wieder "zurückgedrängt", also ermordet werden.
Der WWF hat dagegen eine Petition gestartet, die man hier unterstützen kann: https://mitmachen.wwf.de/wolf
Petition zum Wolfschutz
- Dorfgaertner
- Beiträge: 461
- Registriert: Sa 6. Feb 2021, 14:28
- Hat sich bedankt: 699 Mal
- Danksagung erhalten: 547 Mal
-
Hortus-Netzwerk Unterstützer
Petition zum Wolfschutz
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster
- Tidofelder
- Beiträge: 1125
- Registriert: Fr 7. Mai 2021, 21:24
- Wohnort: Norden
- Hortus-Name: Hortus Passiflorus
- Hat sich bedankt: 440 Mal
- Danksagung erhalten: 1153 Mal
-
Hortus-Netzwerk Unterstützer
Re: Petition zum Wolfschutz
Sorry das ist zu kurz gedacht. Wie willst Du hunderte von Kilometern Deich wolfssicher machen.
Ich bin dafür das es wolffreie Zonen geben muss.
Ich bin dafür das es wolffreie Zonen geben muss.
- Dorfgaertner
- Beiträge: 461
- Registriert: Sa 6. Feb 2021, 14:28
- Hat sich bedankt: 699 Mal
- Danksagung erhalten: 547 Mal
-
Hortus-Netzwerk Unterstützer
Re: Petition zum Wolfschutz
Es gibt etablierte Standards für Wolfschutzzäune, die jedenfalls in den Ländern mit den meisten Wölfen (Nds., Brandenbg, Sachsen) zu 100 Prozent vom Land finanziert werden, ebenso die "Tierschäden" (Todesfall, Tierarztkosten) zu 100 Prozent. Zudem könnten die Schäfer*innen Herdenschutzhunde einsetzen. Also, es ist nicht so, als ob es keine Hilfs- und Schutzmöglichkeiten gäbe. Und es muß ja auch nicht ein einzelner Schäfer hunderte Kilometer Deich wolfssicher machen, sondern hunderte Schäfer*innen.
Und die Idee, man könne "wolfsfreie Zonen" einrichten, ohne den Wolf wieder komplett aus der Natur auszurotten, ist leider genauso zu kurz gedacht. Wildtiere wandern, da können wir uns auf den Kopf stellen und sie tun es trotzdem.
Die Entscheidung ist also: entweder akzeptieren wir, daß der Wolf da ist und die Tierhaltung dadurch halt nicht mehr so idyllisch einfach ist wie früher und wir uns anpassen müssen (was ja wie erwähnt staatlich sogar finanziert wird). Oder wir rotten den Wolf halt wieder komplett aus und halten ein paar Tiere im Zoo.
Und die Idee, man könne "wolfsfreie Zonen" einrichten, ohne den Wolf wieder komplett aus der Natur auszurotten, ist leider genauso zu kurz gedacht. Wildtiere wandern, da können wir uns auf den Kopf stellen und sie tun es trotzdem.
Die Entscheidung ist also: entweder akzeptieren wir, daß der Wolf da ist und die Tierhaltung dadurch halt nicht mehr so idyllisch einfach ist wie früher und wir uns anpassen müssen (was ja wie erwähnt staatlich sogar finanziert wird). Oder wir rotten den Wolf halt wieder komplett aus und halten ein paar Tiere im Zoo.
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster
- Tidofelder
- Beiträge: 1125
- Registriert: Fr 7. Mai 2021, 21:24
- Wohnort: Norden
- Hortus-Name: Hortus Passiflorus
- Hat sich bedankt: 440 Mal
- Danksagung erhalten: 1153 Mal
-
Hortus-Netzwerk Unterstützer
Re: Petition zum Wolfschutz
Hunderte von Schäfers an Deich? Das ist Wunschdenken. Herdenschutzhunde sind teuer und die Ausbildung dauert. So mancher Hundehalter und Spaziergänger wird dumm schauen wenn die Schutzhunde ihre Herde beschützen.
Wolfsschutzzäune unter drei Meter sind nutzlos. Dazu muss der Herdenbesitzer immer in Vorkasse gehen bevor die Förderung kommt. Da der Großteil die Schafe aus Liebhaberei hält oder seltene Rassen ist das finanziell nicht vertretbar. Also wird die Weidetierhaltung immer weniger.
Wolfsschutzzäune unter drei Meter sind nutzlos. Dazu muss der Herdenbesitzer immer in Vorkasse gehen bevor die Förderung kommt. Da der Großteil die Schafe aus Liebhaberei hält oder seltene Rassen ist das finanziell nicht vertretbar. Also wird die Weidetierhaltung immer weniger.
-
- Beiträge: 982
- Registriert: Sa 6. Apr 2019, 10:40
- Hat sich bedankt: 1372 Mal
- Danksagung erhalten: 1073 Mal
Re: Petition zum Wolfschutz
Man muß dazu sagen, die Schäfer jammern im Moment besonders gerne und besonders laut, denn sie möchten gerne alle toten Schafe finanziell ersetzt bekommen. Daß sie auch ohne Wolf bis zu 20 % Verluste in ihren Herden haben (Krankheiten, Hunderisse, Unfälle etc.) wird ungern an die große Glocke gehängt....
Auf den Deichen braucht es natürlich Schafe, aber ansonsten ist für den Naturschutz das Schaf gar nicht die erste Wahl, sondern große Weidetiere wie Wasserbüffel, Wildpferde, Wisente, Auerochsen. Und diese Tiere werden in der Regel gar nicht vom Wolf angegriffen und ihre Jungtiere beschützen sie ja auch sehr gut im Herdenverband.
Auf den Deichen braucht es natürlich Schafe, aber ansonsten ist für den Naturschutz das Schaf gar nicht die erste Wahl, sondern große Weidetiere wie Wasserbüffel, Wildpferde, Wisente, Auerochsen. Und diese Tiere werden in der Regel gar nicht vom Wolf angegriffen und ihre Jungtiere beschützen sie ja auch sehr gut im Herdenverband.
- Simbienchen
- Beiträge: 1342
- Registriert: Mi 20. Feb 2019, 11:41
- Hat sich bedankt: 1684 Mal
- Danksagung erhalten: 1130 Mal
-
Hortus-Netzwerk Unterstützer
Re: Petition zum Wolfschutz
Das Problem ist auch, dass viele Hobbyschäfer die Schafe nebenberuflich halten. Früher saß der Schäfer Tag und Nacht bei seinen Schafen mit auf der Weide, hat über sie gewacht. Hat seine Hütehunde selbst gezogen und ausgebildet. Die Frauen haben ihren Männern das Essen auf die Weiden gebracht. Das war ein Fulltimejob früher.
Im Bayerischen Wald wurden früher die Wölfe ausgeläutet. Ein alter Brauch. Wer sich dazu belesen möchte, kann ja mal nach "Wolfauslassen/ Wolfaustreiben" googlen.
Ich selbst kenne noch das Bild von Wanderschäfern aus meiner Kindheit, aber wer ist denn heute noch bereit, so zu leben? Geschweige denn davon leben zu können?
Wir haben dieses Jahr Bosnien Herzegowina und Montenegro mit unserem Bulli durchfahren. Da sieht man noch die Schäfer im Durmitor Nationalpark bei ihren Schafen und Hunden sitzen. Geschlafen wird in einem alten Wohnwagen oder kleinen Mini-Hütte. Und da gibt es Bären, Luchse , Adler und Wölfe....ohne Zäune!
Es ist ein sehr polarisierendes Thema. Ich verstehe beide Seiten und wäre als Schäfer wahrscheinlich auch nicht begeistert von der zunehmenden Wolfsaktivität. Mir tun auch die gerissenen Schafe leid und soweit ich es verstanden habe, sollten die Schafherden gar nicht eingepfercht werden, weil das panische Hin - und Herlaufen der Schafe im Gatter, die einen Ausgang suchen, immer wieder die Beutefangreaktion beim Wolf auslösen. Solange etwas rennt, fängt der Wolf nicht an zu fressen.
Können die anderen Schafe aber weit wegrennen, weil auch Hütehunde ihre Arbeit leisten, kehrt irgendwann Ruhe ins Wolfsrudel ein und es beginnt zu fressen.
Wölfe verschleppen und vergraben ja scheinbar auch ihre Beute und fressen sie nach und nach auf. Wenn aber die gerissenen Schafe/ Weidetiere von Menschen entfernt werden, dann muss der Wolf öfter kommen.
Ich muss sagen, ich habe viel zu wenig Wissen über den Wolf, ich begrüße es aber sehr, dass er wieder Teil unseres Ökosystems geworden ist. Vor Jahren habe ich mal eine Doku über die Rückkehr des Wolfes in unsere Wälder gesehen, leider erinnere ich mich nicht mehr daran, wie sie hieß. Aber es war mega interessant zu erfahren, welchen Wert der Wolf hat und welche tierische Vielfalt mit ihm zusammen zurückkehren konnte. Es wird nicht umsonst immer wieder hervorgehoben, dass er einen hohen Stellenwert in unserem Ökosystem hat.
Der " böse" Wolf hat leider eine schlechte Lobby ...mich stimmt es eher traurig , dass demnächst evtl wieder legal Jagd auf den Wolf gemacht werden kann, denn ich vermute , dass das kommen wird. Unser Zeitalter und unsere Art zu Leben lässt keinen Raum für solch ein wunderbares Tier. Wie soll man das auch Menschen erklären, die mittlerweile so entfremdet von der Natur sind, dass sie sogar Angst vor Wildbienen haben und sie für Wespen halten? Wehe da läuft mal ein Wolf durch die Straße....
Im Bayerischen Wald wurden früher die Wölfe ausgeläutet. Ein alter Brauch. Wer sich dazu belesen möchte, kann ja mal nach "Wolfauslassen/ Wolfaustreiben" googlen.
Ich selbst kenne noch das Bild von Wanderschäfern aus meiner Kindheit, aber wer ist denn heute noch bereit, so zu leben? Geschweige denn davon leben zu können?
Wir haben dieses Jahr Bosnien Herzegowina und Montenegro mit unserem Bulli durchfahren. Da sieht man noch die Schäfer im Durmitor Nationalpark bei ihren Schafen und Hunden sitzen. Geschlafen wird in einem alten Wohnwagen oder kleinen Mini-Hütte. Und da gibt es Bären, Luchse , Adler und Wölfe....ohne Zäune!
Es ist ein sehr polarisierendes Thema. Ich verstehe beide Seiten und wäre als Schäfer wahrscheinlich auch nicht begeistert von der zunehmenden Wolfsaktivität. Mir tun auch die gerissenen Schafe leid und soweit ich es verstanden habe, sollten die Schafherden gar nicht eingepfercht werden, weil das panische Hin - und Herlaufen der Schafe im Gatter, die einen Ausgang suchen, immer wieder die Beutefangreaktion beim Wolf auslösen. Solange etwas rennt, fängt der Wolf nicht an zu fressen.
Können die anderen Schafe aber weit wegrennen, weil auch Hütehunde ihre Arbeit leisten, kehrt irgendwann Ruhe ins Wolfsrudel ein und es beginnt zu fressen.
Wölfe verschleppen und vergraben ja scheinbar auch ihre Beute und fressen sie nach und nach auf. Wenn aber die gerissenen Schafe/ Weidetiere von Menschen entfernt werden, dann muss der Wolf öfter kommen.
Ich muss sagen, ich habe viel zu wenig Wissen über den Wolf, ich begrüße es aber sehr, dass er wieder Teil unseres Ökosystems geworden ist. Vor Jahren habe ich mal eine Doku über die Rückkehr des Wolfes in unsere Wälder gesehen, leider erinnere ich mich nicht mehr daran, wie sie hieß. Aber es war mega interessant zu erfahren, welchen Wert der Wolf hat und welche tierische Vielfalt mit ihm zusammen zurückkehren konnte. Es wird nicht umsonst immer wieder hervorgehoben, dass er einen hohen Stellenwert in unserem Ökosystem hat.
Der " böse" Wolf hat leider eine schlechte Lobby ...mich stimmt es eher traurig , dass demnächst evtl wieder legal Jagd auf den Wolf gemacht werden kann, denn ich vermute , dass das kommen wird. Unser Zeitalter und unsere Art zu Leben lässt keinen Raum für solch ein wunderbares Tier. Wie soll man das auch Menschen erklären, die mittlerweile so entfremdet von der Natur sind, dass sie sogar Angst vor Wildbienen haben und sie für Wespen halten? Wehe da läuft mal ein Wolf durch die Straße....
"Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde!"
- SchwurbelfreierGarten
- Beiträge: 475
- Registriert: So 17. Jul 2022, 21:10
- Wohnort: nähe Böblingen
- Hat sich bedankt: 216 Mal
- Danksagung erhalten: 355 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Petition zum Wolfschutz
Unsere Natur ist schon lange in keinem Gleichgewicht mehr. Und dieses Gleichgewicht strebt unsere Gesellschaft auch gar nicht an. Also benötigt es die Jagd um den gewünschten (und zum Teil auch erforderlichen) Zustand herzustellen. Der Wolf wird früher oder später Teil dieses "Wildmanagements" werden.Simbienchen hat geschrieben: ↑Di 19. Sep 2023, 17:46 Der " böse" Wolf hat leider eine schlechte Lobby ...mich stimmt es eher traurig , dass demnächst evtl wieder legal Jagd auf den Wolf gemacht werden kann, denn ich vermute , dass das kommen wird.