Ideen für ein SIMPLES Modul für Eidechsen/Blindschleichen und Schlangen

[ThePilgrim]

Auf meinem Grundstück leben derzeit viele Eidechsen, Blindschleichen und zumindest eine Schlingnatter.

Die Bedingungen sind natürlich bestens: viele Jahre hat sich niemand um das Grundstück gekümmert und Bauschutt (zb der abgetragene Kamin) der einfach am Grundstück gelagert wurde. Und natürlich die Lage, Südhang unter einem Berggipfel, viele Steine, Steinwände und auch einige kleinere Trockenmauern. Sandiger Boden (mit einer Schicht Humus aus Laub und zerfallenem Holz)

Das hat sich durch mein Auftauchen geändert, wobei ich zb den Bauschutt nicht abgetragen habe plus durch meine Tätigkeiten weitere gute Verstecke (alte Dachplatten, Blechplatten) entstanden sind, bzw ich zB Trockenmauern freigelegt habe.

Jetzt sind leider noch mehr Dachplatten hinzugekommen, mir hat ein Sturm das große Holzhaus, welches am Grund steht, teilweise abgedeckt und nachdem ich letzte Woche beginnen durfte die zertrümmerten Eternitplatten zu sammeln und zu stapeln, habe ich damit leider einige Eidechsen aufgeschreckt, die bereits dort ihr Lager aufgeschlagen haben.

Eines ist klar, das Eternit muss entsorgt werden (vor 1992 installiert, sprich Asbest), aber ich würde den Tieren gerne "Ersatzunterkünfte" bieten. Leider sind so tolle Eidechsenburgen hier nicht möglich: man kann kaum richtige graben, Einsatz von schweren Maschinen unmöglich (da keine Zufahrt) auch Material vor Ort zu bringen ist ein Kraftakt.

Was mir zur Verfügung steht, sind Steine, Bauschutt (wobei alles eternithaltige entsorgt wird, somit habe ich keine Dachplatten mehr) und jede Menge Holz. Ev. könnte ich eine kleine Menge Dachziegeln besorgen, oder ein Dachplatte (nicht aus Eternit, da zu schwer).

Hat irgendwer Ideen für eine simple Eidenchsenburg oder selbst eine gebaut?

[Freder]

Eidechsen sind meiner Erfahrung nach gar nicht soooo wählerisch wenn sie schon da sind.
Wir haben bei uns nun zwar eine richtige Eidechsenburg gebaut, so wie es in den Anleitungen steht, 80 cm ausgehoben usw....
Aber bevor wir die gebaut haben waren die auch glücklich unter Paletten auf denen unsere Bienen stehen,
in der Benjeshecke welche einfach aus unterschiedlich dicken Ästen zusammen gefwürfelt ist,
oder auch mitten im Nutzbeet auf Trittsteinen.

Bei dem Material das du nennst kommt mir eine zweigeteilten Eidechsenburg in den Kopf.
Die eine Hälfte im Grunde einfach ein Äste und Reisighaufen. Die andere eine Stein und Bauschuttburg.
Wir haben auch Bauschutt (Ziegelsteine) zerkleinert und daraus die Burg gebaut und dann schöne Steine als Abschluss genommen damit es ansprechend aussieht.

Fast fertig. Wehe die Eidechsen mögen ihre Burg nicht.
Ich habe nochmal alle Backsteine rausgenommen und einen Großteil halbiert oder gedrittelt.
Mittig in der Burg ist ein kleiner Laubhaufen, drüber dann grosse Bauschutt Platten ums trocken zu halten und das nichts einstürzt.
Darüber dann das selbe mit Löss.
Zu guter letzt alles mit Sandstein ummantelt und die größten Sandsteine die ich hatte als Abschlusssteine damit es nicht reinregnet und auch für Mensch ansprechend aussieht.
Fehlt nur noch der Eiablege Platz davor sowie die Bepflanzung drumm herum und auf West und Nordseite.

In wie weit die neue Burg Ihnen gefällt wird sich allerdings noch zeigen müssen.

[Doro]

Ich denke manchmal, dass wir uns viel zu viele Gedanken machen, was den Wildtieren/Insekten gefallen könnte. Aus UNSEREM Blickwinkel und Verständnis heraus.

Z.B. ist es in "Igelkreisen bekannt, dass sie oft die gekauften Igelhäuser nicht annehmen, selbst Unterkünfte aus Naturmaterialien werden ignoriert und ein daneben liegender "Materialhaufen" aus Sammelsurium oder unter der Grillabdeckung auf der Terrasse wird bezogen.
Gerade in eine Facebook Gruppe gesehen: eine wahrscheinlich trächtige Igelin hat sich ein Nest im Futterhaus gebaut, unmittelbar neben dem Futternapf. Jetzt wird ein zweites Futterhaus gebaut, damit sie da weiterbauen kann.

Als ich vor einigen Wochen 4 Pflanzkästen für mein Gemüse auf dem Balkon herrichtete, fing eine Biene an, ihr Nest in einer runden Vertiefung im Boden zu bauen
In sekundenschnelle

[ThePilgrim]

Ich denke manchmal, dass wir uns viel zu viele Gedanken machen, was den Wildtieren/Insekten gefallen könnte. Aus UNSEREM Blickwinkel und Verständnis heraus.

Jep.
Ich werde versuchen eher das zu erhalten, was eh schon genutzt wird, als neues zu kreieren.

[Alma]

Ich denke manchmal, dass wir uns viel zu viele Gedanken machen, was den Wildtieren/Insekten gefallen könnte. Aus UNSEREM Blickwinkel und Verständnis heraus.

Jep.
Ich werde versuchen eher das zu erhalten, was eh schon genutzt wird, als neues zu kreieren.

Da bei dir schon so vieles vorhanden ist ist das absolut sinnvoll und bestimmt das beste was du tun kannst.
In meinem Garten - den ich als verwildert übernommen habe - hatte ich ein eher schlechtes Gefühl weil ich mir ein Teil der Wildnis als Ertragszone genommen habe, eine Terrasse gebaut, Bauschutt deswegen entfernt habe.
Den Bauschutt habe ich unten auf die Wiese in ein Loch eingefüllt für die Blindschleichen die in dem Bauschutt wohnten. Ob sie es tatsächlich angenommen haben weiß ich nicht.
Ich mähe den 'Rasen' als Wege, um die Feuerstelle und dort wo ich die Wäsche aufhänge.
Aber allein das empfinde ich schon als viel zu großen Eingriff.
Einen großen Teil habe ich einfach gelassen. Da wachsen zwischen drei hohen Bäumen Brennnesseln, Holunder, Dost, Efeu, Zaunrübe usw.
Das Stück möchte ich auch gar nicht antasten. Es ist das einzig wirklich alte verwilderte. Das einzige was ich dort mache ist ein großer Gestrüpphaufen und ein Totholzhaufen die ich regelmäßig befülle.
Bis sich das Leben in einem Biotop ansiedelt - das dauert einfach.
Also perfekt wenn du nichts machst!

[tree12]

Anja, wenn Du Wege ins Gras mähst, ist das doch in erster Linie positiv! Denn Du schaffst sonnige Säume, Ökothone, also Übergangsbereiche, die besonders gut für die Artenvielfalt sind.

[Alma]

klar, aber ist doch was anderes als ungestörtes Biotop

[tree12]

Gerade durch "Störungen" schaffen Tiere, Menschen und Wetterphänomene neue und sehr wertvolle Biotope... wenn das Rind sich wälzt, Anja einen Weg in die Wiese mäht, der Sturm einen großen Ast vom Baum reißt... dann ist das "Danach" meistens viel hochwertiger als das "Davor".

Das zu erkennen und verinnerlichen war auch für mich ein spannender und nicht immer leichter Prozeß. Weil man seine kleinen Paradiese ja möglichst unversehrt, unbeschädigt und ungestört lassen möchte. Aber denk alleine an die Streuobstwiesen mit ihrem Artenreichtum - ein Kulturgut, von Menschenhand erschaffen und von ihm gepflegt. Richtig gepflegt, kann es für immer ein Refugium für seltene Wildpflanzen, alte Obstsorten und viele Tiere und Insekten sein. Nicht mehr gepflegt, verbuscht alles und die Artenvielfalt schwindet.

[Alma]

gerade weil ich gesehen habe dass durch mein Eingreifen das bestehende Leben geschädigt wurde sehe ich einen Hortus immer mehr als sehr langfristiges Projekt.
Das kurzfristige Eingreifen mit mähen mag gut sein. Aber bis sich wirklich eine Population von was auch immer einstellt dauert es einfach wirklich lange.