Käferkeller - Erstellung
- Simbienchen
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Käferkeller - Erstellung
Was genau macht und bringt ein Käferkeller?!
Worin besteht der konkrete Vorteil?
Warum soll man also ein tiefes Loch anlegen, einen Keller ausheben oder reicht nicht einfach auch ein Totholzhaufen?
-->. Totholz benötigt Bodenkontakt, damit es mit Pilzen besiedelt und zersetzt werden kann und Käferlarven brauchen für ihre Entwicklungszeiten Erdbereiche, die in Ruhe gelassen werden. Je tiefer der Keller, desto frostfreier können sich die Käferlarven entwickeln.
In einem Käferkeller werden diese beiden Vorrausetzungen gewährleistet. Der Boden und das im Keller liegende Totholz unter dem Holzhaufen können schon arbeiten und sich mit Pilzen besiedeln. Das notwendige Microklima kann sich schon mal entwickeln. Damit verschafft man den natürlichen Prozessen einen immensen Vorsprung. Am besten geeignet ist weißfaules Holz. Der Keller bietet dann schon eine warme mulmiges Stube, wo es die Larven ähnlich wie im Wald vorfinden. Liegt nur ein Holzhaufen auf dem Boden, braucht es erstmal seine Zeit, bis das Holz anfängt sich zu zersetzen und nur eine dünne Schicht kann sich verpilzen. Aber gerade das verpilzte feuchte Holz wie im Keller ist die Nahrungsgrundlage. Der Anteil des Mulms und verpilztem Anteil spielt eine große Rolle bei der Ansiedlung von Käfern. Wenn man die Möglichkeit hat, kann man den Keller auch zusätzlich zu dem anderen Holz noch mit Holzspänen auffüllen.
Ohne Keller dauert es deutlich länger in einem frisch angelegtem Totholzhaufen bis er von Käfern genutzt wird. Der Lebensraum warmer (!) Holzmulm ist immens wichtig und der ist in den meisten Gärten Mangelware.
Darum gibt es so viele Berichte , wo von Funden berichtet wurde, dass in sehr großen Sägemehlhaufen und Mulchhaufen Käferlarven zu finden waren. Das ist der warme Mulm, den die Käferlarven für ihre weitere Entwicklung benötigen.
Käferlarven fressen anfangs feuchtes- morsches- verpilztes Holz , welches sich in Mulm umbaut. Irgendwann ziehen sie sich zur weiteren Entwicklung aber in den Boden zurück und bauen sich aus der Erde und dem Mulm in einer Tiefe von ca 15-20 cm eine Puppenwiege. Wenn sie dann aus ihrer Verpuppung schlüpfen, verbleiben sie über dem Winter im Boden. (So handhabt das z.B. der Hirschkäfer laut Wikipedia) .
Jede Käferart handhabt die Tiefe im Boden unterschiedlich, ebenso die Holzart, aber zur Herstellung ihres Kokons brauchen sie Lehm/ Erde und Mulm ! Und Wärme- Sonne !
Wenn Larven draußen im Wald oder der freien Natur in Baumstämmen überwintern, dann ist es abhängig von der Baumstammgröße und der Holzart. Wer hat denn schon im Garten einen dicken weißfaulen Baumstamm mit einem hohen Durchmesser? Und dann braucht man auch eine Menge Baumstämme in der Dicke , damit genug Holzmulm entsteht. Zudem ist es dann auch noch von lokalklimatischen Bedingungen abhängig, die meisten Käfer mögen es sonnig und warm. Für wärmeliebende Käfer müssten die dicken Baumstämme also sonnig liegen.
Es gibt natürlich Käfer, die auch ganz unterschiedlich spezialisierte Lebensbedingungen benötigen. Auch sind die Käfer da sehr wählerisch. Es wurde mehrfach beobachtet, dass bei Käfern auch das Gesamtpaket stimmig sein muss. Rahmenbedingungen die in der Kombination wie Totholz, Mulm, Wärme, Sonne und Nahrung ( Doldenblüher, pollenreiche Scheibenblumen) gefunden werden, werden eher bezogen.
Es gibt natürlich auch Waldkäfer, wo man denkt, dass es denen um den Schatten geht, aber auch diese besiedeln lieber warme Schattenplätze.
Wenn man seinen Käferkeller an schattigen Plätzen im Garten plant, wäre es gut, wenn z.B. die Morgensonne den Käferkeller erwärmen kann oder ein bisschen Sonne durch das Geäst hindurchscheinen kann, also eher halbschattig. Am Rande der Pufferzone wären Käferkeller besser eingebettet.
Heimische unbehandelte Holzsorten eignen sich auch sehr gut für den Käferkeller. Eichen- , Buchen-und wie schon erwähnt weißfaules Totholz sind besonders wertvoll! Ansonsten kann man alles andere heimische und auch gut Holz von Obstgehölzen dafür verwenden.
Dazu schichtet man in dem ausgehoben Loch/ Keller einfach angefangen von Holzspänen/ Holzmehl/ Holzhäksel, Äste, Holzscheite, Rinde, Wurzeln liegend und stehend alles übereinander, wobei die größeren und schwereren Hölzer obenauf gelegt werden. Dadurch gewährleistet man unterschiedliche Zerfallstadien...
(Holzspäne/ Drechselspäne werden auch oft bei eBay von Drechsler zur kostenlosen Abholung angeboten)
Manchmal macht auch eine Drainage Sinn, wenn viel Niederschlag erwartet wird.
Um das aufgeschichtete Holz verteilt man, wie einen erhobenen Erdwall, den Erdaushub und bepflanzt ihn ringsherum mit Doldenblühern und Scheibenblumen. Diese pollenreiche Blumen sind direkt die Nahrungsquelle, die die adulten Käfer benötigen.
Unter dem Oberbegriff " Käferkeller" findet ihr im alten Forum (Archiv) auch noch interessante Threads rund um das Thema, wie z.B. :
https://hortus-netzwerk.de/forum/topic/ ... erkellers/
Ein Käferkeller sollte in den darauffolgenden Jahren immer wieder mit Nachschub versorgt werden. Man kann dort also immer Holzstücke, die im Hortus anfallen, ablegen.
Fazit: wenn wir Käferkeller anlegen, helfen wir bei der Beschleunigung der natürlichen Besiedelung durch Pilze und somit einer schnelleren Besiedelung durch Käfer
Im diesjährigen Igel- Bulletin von Pro- Igel findet ihr auch einen sehr schönen Bericht zum Bau eines Käferkellers. Die Online-Ausgabe findet ihr hier:
https://www.pro-igel.de/downloads/igel- ... etin69.pdf
Schaut doch mal rein. Der Käferkeller ist auf Seite 14 zu finden.
Zudem würde ich mich freuen, wenn ihr hier fleißig eure Käferkeller vorstellen würdet....
Worin besteht der konkrete Vorteil?
Warum soll man also ein tiefes Loch anlegen, einen Keller ausheben oder reicht nicht einfach auch ein Totholzhaufen?
-->. Totholz benötigt Bodenkontakt, damit es mit Pilzen besiedelt und zersetzt werden kann und Käferlarven brauchen für ihre Entwicklungszeiten Erdbereiche, die in Ruhe gelassen werden. Je tiefer der Keller, desto frostfreier können sich die Käferlarven entwickeln.
In einem Käferkeller werden diese beiden Vorrausetzungen gewährleistet. Der Boden und das im Keller liegende Totholz unter dem Holzhaufen können schon arbeiten und sich mit Pilzen besiedeln. Das notwendige Microklima kann sich schon mal entwickeln. Damit verschafft man den natürlichen Prozessen einen immensen Vorsprung. Am besten geeignet ist weißfaules Holz. Der Keller bietet dann schon eine warme mulmiges Stube, wo es die Larven ähnlich wie im Wald vorfinden. Liegt nur ein Holzhaufen auf dem Boden, braucht es erstmal seine Zeit, bis das Holz anfängt sich zu zersetzen und nur eine dünne Schicht kann sich verpilzen. Aber gerade das verpilzte feuchte Holz wie im Keller ist die Nahrungsgrundlage. Der Anteil des Mulms und verpilztem Anteil spielt eine große Rolle bei der Ansiedlung von Käfern. Wenn man die Möglichkeit hat, kann man den Keller auch zusätzlich zu dem anderen Holz noch mit Holzspänen auffüllen.
Ohne Keller dauert es deutlich länger in einem frisch angelegtem Totholzhaufen bis er von Käfern genutzt wird. Der Lebensraum warmer (!) Holzmulm ist immens wichtig und der ist in den meisten Gärten Mangelware.
Darum gibt es so viele Berichte , wo von Funden berichtet wurde, dass in sehr großen Sägemehlhaufen und Mulchhaufen Käferlarven zu finden waren. Das ist der warme Mulm, den die Käferlarven für ihre weitere Entwicklung benötigen.
Käferlarven fressen anfangs feuchtes- morsches- verpilztes Holz , welches sich in Mulm umbaut. Irgendwann ziehen sie sich zur weiteren Entwicklung aber in den Boden zurück und bauen sich aus der Erde und dem Mulm in einer Tiefe von ca 15-20 cm eine Puppenwiege. Wenn sie dann aus ihrer Verpuppung schlüpfen, verbleiben sie über dem Winter im Boden. (So handhabt das z.B. der Hirschkäfer laut Wikipedia) .
Jede Käferart handhabt die Tiefe im Boden unterschiedlich, ebenso die Holzart, aber zur Herstellung ihres Kokons brauchen sie Lehm/ Erde und Mulm ! Und Wärme- Sonne !
Wenn Larven draußen im Wald oder der freien Natur in Baumstämmen überwintern, dann ist es abhängig von der Baumstammgröße und der Holzart. Wer hat denn schon im Garten einen dicken weißfaulen Baumstamm mit einem hohen Durchmesser? Und dann braucht man auch eine Menge Baumstämme in der Dicke , damit genug Holzmulm entsteht. Zudem ist es dann auch noch von lokalklimatischen Bedingungen abhängig, die meisten Käfer mögen es sonnig und warm. Für wärmeliebende Käfer müssten die dicken Baumstämme also sonnig liegen.
Es gibt natürlich Käfer, die auch ganz unterschiedlich spezialisierte Lebensbedingungen benötigen. Auch sind die Käfer da sehr wählerisch. Es wurde mehrfach beobachtet, dass bei Käfern auch das Gesamtpaket stimmig sein muss. Rahmenbedingungen die in der Kombination wie Totholz, Mulm, Wärme, Sonne und Nahrung ( Doldenblüher, pollenreiche Scheibenblumen) gefunden werden, werden eher bezogen.
Es gibt natürlich auch Waldkäfer, wo man denkt, dass es denen um den Schatten geht, aber auch diese besiedeln lieber warme Schattenplätze.
Wenn man seinen Käferkeller an schattigen Plätzen im Garten plant, wäre es gut, wenn z.B. die Morgensonne den Käferkeller erwärmen kann oder ein bisschen Sonne durch das Geäst hindurchscheinen kann, also eher halbschattig. Am Rande der Pufferzone wären Käferkeller besser eingebettet.
Heimische unbehandelte Holzsorten eignen sich auch sehr gut für den Käferkeller. Eichen- , Buchen-und wie schon erwähnt weißfaules Totholz sind besonders wertvoll! Ansonsten kann man alles andere heimische und auch gut Holz von Obstgehölzen dafür verwenden.
Dazu schichtet man in dem ausgehoben Loch/ Keller einfach angefangen von Holzspänen/ Holzmehl/ Holzhäksel, Äste, Holzscheite, Rinde, Wurzeln liegend und stehend alles übereinander, wobei die größeren und schwereren Hölzer obenauf gelegt werden. Dadurch gewährleistet man unterschiedliche Zerfallstadien...
(Holzspäne/ Drechselspäne werden auch oft bei eBay von Drechsler zur kostenlosen Abholung angeboten)
Manchmal macht auch eine Drainage Sinn, wenn viel Niederschlag erwartet wird.
Um das aufgeschichtete Holz verteilt man, wie einen erhobenen Erdwall, den Erdaushub und bepflanzt ihn ringsherum mit Doldenblühern und Scheibenblumen. Diese pollenreiche Blumen sind direkt die Nahrungsquelle, die die adulten Käfer benötigen.
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Fazit: wenn wir Käferkeller anlegen, helfen wir bei der Beschleunigung der natürlichen Besiedelung durch Pilze und somit einer schnelleren Besiedelung durch Käfer
Im diesjährigen Igel- Bulletin von Pro- Igel findet ihr auch einen sehr schönen Bericht zum Bau eines Käferkellers. Die Online-Ausgabe findet ihr hier:
https://www.pro-igel.de/downloads/igel- ... etin69.pdf
Schaut doch mal rein. Der Käferkeller ist auf Seite 14 zu finden.
Zudem würde ich mich freuen, wenn ihr hier fleißig eure Käferkeller vorstellen würdet....
"Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde!"
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Re: Käferkeller - Erstellung
Im ersten Moment dachte ich: "Häää? Warum fragt denn Simbienchen, ob ein Käferkeller Sinn ergibt?? Watt'n da los?"
Vielen Dank für den schönen Bericht! Das motiviert direkt, was zu machen Unser Käferkeller ist von 2021 und ich habe in letzter Zeit tatsächlich schon mehrmals gedacht, daß langsam mal ein neuer Keller fällig wäre...
Vielen Dank für den schönen Bericht! Das motiviert direkt, was zu machen Unser Käferkeller ist von 2021 und ich habe in letzter Zeit tatsächlich schon mehrmals gedacht, daß langsam mal ein neuer Keller fällig wäre...
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster
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Re: Käferkeller - Erstellung
Ich fand das jetzt auch nochmal motivierend .
Unser Käferkeller ist im Laufe der Jahre schattiger geworden, da wachsen keine Doldenblüher am Rand, nur Efeu und Kratzbeere. Und er ist auch nicht so groß und tief, wie ich es gewollt hätte, weil der Bereich stark durchwurzelt ist und ich immer vor der Entscheidung stehe: Klein-klein und MACHEN, oder Perfektion anstreben und nie etwas hinbekommen. Es wuselt zwar sehr in dem "Eck" (aber nicht unbedingt vor Käfern, sondern Spinnen, Asseln und allerlei kleinen Wesen), und es ist auch ein schöner Mulm entstanden, aber hier in der Gegend gibt es Hirschkäfer, die abends imposant am Himmel fliegen, und einen prächtigeren Käferkeller hätten sie (und Käfer-Kollegen) schon verdient...
EDIT: Habe ein Bild gefunden, auf dem man den Käferkeller immerhin ahnen kann: Hinter dem etwas überwachsenen Steinhaufen, wo der dickere Holzklotz liegt, etwa in der Bildmitte. Der Bobby-Car-Anhänger ist eine kleine Wasserstelle in diesem Mauschel-Eck .
Unser Käferkeller ist im Laufe der Jahre schattiger geworden, da wachsen keine Doldenblüher am Rand, nur Efeu und Kratzbeere. Und er ist auch nicht so groß und tief, wie ich es gewollt hätte, weil der Bereich stark durchwurzelt ist und ich immer vor der Entscheidung stehe: Klein-klein und MACHEN, oder Perfektion anstreben und nie etwas hinbekommen. Es wuselt zwar sehr in dem "Eck" (aber nicht unbedingt vor Käfern, sondern Spinnen, Asseln und allerlei kleinen Wesen), und es ist auch ein schöner Mulm entstanden, aber hier in der Gegend gibt es Hirschkäfer, die abends imposant am Himmel fliegen, und einen prächtigeren Käferkeller hätten sie (und Käfer-Kollegen) schon verdient...
EDIT: Habe ein Bild gefunden, auf dem man den Käferkeller immerhin ahnen kann: Hinter dem etwas überwachsenen Steinhaufen, wo der dickere Holzklotz liegt, etwa in der Bildmitte. Der Bobby-Car-Anhänger ist eine kleine Wasserstelle in diesem Mauschel-Eck .
- Ann1981
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Re: Käferkeller - Erstellung
Ende Januar 2022 angelegt.
2x4 x Spatenbreite, 2x Spatentiefe und eine kleine Mulde in der Mitte. (Der Boden ließ sich mal gut bearbeiten.)
Wir hatten gerade einen Baum gefällt. Also gab es Sägespähne zu den Ästen, angerotteten Hackschnitzeln, Zapfen etc.
Das ganze wurde mit einer Totholzhecke abgedeckt. Daher kann ich gerade nichts gezielt nachfüllen. Das Ensemble steht an der Nordwestecke des Grundstücks - Sonne den ganzen Tag. Durch die Hanglage läuft Wasser gut ab.
2x4 x Spatenbreite, 2x Spatentiefe und eine kleine Mulde in der Mitte. (Der Boden ließ sich mal gut bearbeiten.)
Wir hatten gerade einen Baum gefällt. Also gab es Sägespähne zu den Ästen, angerotteten Hackschnitzeln, Zapfen etc.
Das ganze wurde mit einer Totholzhecke abgedeckt. Daher kann ich gerade nichts gezielt nachfüllen. Das Ensemble steht an der Nordwestecke des Grundstücks - Sonne den ganzen Tag. Durch die Hanglage läuft Wasser gut ab.
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)
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Re: Käferkeller - Erstellung
@Simbienchen
Ist Dir eigentlich aufgefallen, daß in der Zeitschrift von Pro Igel als natürliche Nahrung Schnecken und Regenwürmer genannt werden?? Wir reden hier doch die ganze Zeit davon, wie krank die Igel davon werden wegen der aufkommenden Darmparasiten. Vielleicht solltest Du da mal hinschreiben?
Ist Dir eigentlich aufgefallen, daß in der Zeitschrift von Pro Igel als natürliche Nahrung Schnecken und Regenwürmer genannt werden?? Wir reden hier doch die ganze Zeit davon, wie krank die Igel davon werden wegen der aufkommenden Darmparasiten. Vielleicht solltest Du da mal hinschreiben?
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Re: Käferkeller - Erstellung
Was möchtest du denn, dass ich denen dann schreibe? ( Dass sie den Igeln sagen sollen, dass sie keine Schnecken und Regenwürmer mehr fressen sollen?) Was soll man denn dagegen unternehmen?tree12 hat geschrieben: ↑Fr 28. Jul 2023, 17:29 @Simbienchen
Ist Dir eigentlich aufgefallen, daß in der Zeitschrift von Pro Igel als natürliche Nahrung Schnecken und Regenwürmer genannt werden?? Wir reden hier doch die ganze Zeit davon, wie krank die Igel davon werden wegen der aufkommenden Darmparasiten. Vielleicht solltest Du da mal hinschreiben?
Es ist so, Schnecken und Regenwürmer sind natürliche Futtertiere von Igeln. Das lässt sich doch nicht vermeiden, wenn die Igel frei leben. Das ist die Natur ....
Igel haben sich schon immer auch von ihnen ernährt, aber sie sind nicht die Hauptfuttertiere der Igel, aber gehören nun mal leider zum natürlichem Nahrungsspektrum dazu. Was sollen die Leute von Pro Igel stattdessen deiner Meinung nach sagen? Es wird doch von Pro Igel auch überall aufgeklärt, dass die Igel davon Darmparasiten bekommen können.
Man hat mittlerweile auch festgestellt, dass Igel ebenso krank von der Zufütterung werden. Es ist also auch keine erfolgversprechende Lösung, Igel mit Katzenfutter durchfüttern.
Darum ist ja auch der Käferkeller im Bulletin vorgestellt worden, weil damit die Hauptfuttertiere "Käfer" in die Gärten kommen.
Ich möchte dieses Thema aber bitte nicht hier weiter ausführen. Hier geht es ausschließlich um die Erstellung von Käferkellern. Bitte dann in die Plauderecke auslagern
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- Simbienchen
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Re: Käferkeller - Erstellung
Hier auch noch ein anschauliches Beispiel zum Bau eines großen Käferkellers...
Wir ( in Zusammenarbeit mit der Igelhilfe Straubing, Peter Druschba ) haben auf der Obstbaumwiese eines Bauernhofes einen großen Käferkeller zusammen mit dem Besitzer gebaut. Dabei wurden die Zusammenhänge erklärt und ein neuer Kreislauf geschaffen. Bisher wurde Totholz entweder verheizt oder weggeschafft, jetzt verbleibt anfallendes Totholz im eigenen Garten und unterstützt somit einen neuen Lebensraum.
Der Standort des Käferkellers war sonnig bis halbschattig. Somit war ausreichend Wärme, die die Käferlarven zur Entwicklung benötigen, gewährleistet.
Die Grube wurde wegen der Größe mit der Traktorschaufel ausgehoben. Um eine Tiefe von ca. 80 cm zu erreichen, wurde mit der Spitzhacke nochmal ein bisschen nachgearbeitet.
Der Besitzer hatte weißfaule Totholz- Stammstücke für den Bau des Käferkellers aufbewahrt, die wir in ihrer Größe ließen, da sie evtl. schon besiedelt waren und wir die Entwicklung der sich darin befindenen Insekten/ Käfern nicht durch Zerschnitt zerstören wollten.
Somit wurde zuerst eine Schicht Hackschnitzel, in die Grube gestreut.
Darauf gebettet kamen dann die weißfaulen Totholzstücke.
Wir orientierten uns hier beim Schichten des Totholzes an den Verfallstadien des gesammelten Holzes. Die ältesten und verpilzten Holzstücke kamen zuerst in den Keller. Dort unten kann sich nun schneller der Mulm bilden, den die Käfer-Larven für ihre "Kinderstube" brauchen.
Die Freiräume wurden mit kleineren Holzstücken und Hackschnitzeln gefüllt .
Schritt für Schritt füllte sich der Käferkeller. Mal stehendes , mal liegendes Totholz....
So ging es weiter....
Dann wurde der Erdwall aus dem Erdaushub aufgeschichtet, verdichtet und ebenfalls mit dicken Ästen belegt.
Bis er dann fertig war....
Urheberrechte der Bilder und Texte liegen bei Simone Eiting. Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung.
Wir ( in Zusammenarbeit mit der Igelhilfe Straubing, Peter Druschba ) haben auf der Obstbaumwiese eines Bauernhofes einen großen Käferkeller zusammen mit dem Besitzer gebaut. Dabei wurden die Zusammenhänge erklärt und ein neuer Kreislauf geschaffen. Bisher wurde Totholz entweder verheizt oder weggeschafft, jetzt verbleibt anfallendes Totholz im eigenen Garten und unterstützt somit einen neuen Lebensraum.
Der Standort des Käferkellers war sonnig bis halbschattig. Somit war ausreichend Wärme, die die Käferlarven zur Entwicklung benötigen, gewährleistet.
Die Grube wurde wegen der Größe mit der Traktorschaufel ausgehoben. Um eine Tiefe von ca. 80 cm zu erreichen, wurde mit der Spitzhacke nochmal ein bisschen nachgearbeitet.
Der Besitzer hatte weißfaule Totholz- Stammstücke für den Bau des Käferkellers aufbewahrt, die wir in ihrer Größe ließen, da sie evtl. schon besiedelt waren und wir die Entwicklung der sich darin befindenen Insekten/ Käfern nicht durch Zerschnitt zerstören wollten.
Somit wurde zuerst eine Schicht Hackschnitzel, in die Grube gestreut.
Darauf gebettet kamen dann die weißfaulen Totholzstücke.
Wir orientierten uns hier beim Schichten des Totholzes an den Verfallstadien des gesammelten Holzes. Die ältesten und verpilzten Holzstücke kamen zuerst in den Keller. Dort unten kann sich nun schneller der Mulm bilden, den die Käfer-Larven für ihre "Kinderstube" brauchen.
Die Freiräume wurden mit kleineren Holzstücken und Hackschnitzeln gefüllt .
Schritt für Schritt füllte sich der Käferkeller. Mal stehendes , mal liegendes Totholz....
So ging es weiter....
Dann wurde der Erdwall aus dem Erdaushub aufgeschichtet, verdichtet und ebenfalls mit dicken Ästen belegt.
Bis er dann fertig war....
Urheberrechte der Bilder und Texte liegen bei Simone Eiting. Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung.
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- Ann1981
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Re: Käferkeller - Erstellung
Sind 80cm zwingend erforderlich?
Ich habe ja den nächsten Käferkeller in Planung, aber nur eine Spitzhacke.
Das Projekt sieht toll aus. Im Hintergrund sieht man Häuser und eine Straße. Ist die Obstwiese siedlungsnah, sodass mehrere Menschen sich inspirieren lassen können?
Ich habe ja den nächsten Käferkeller in Planung, aber nur eine Spitzhacke.
Das Projekt sieht toll aus. Im Hintergrund sieht man Häuser und eine Straße. Ist die Obstwiese siedlungsnah, sodass mehrere Menschen sich inspirieren lassen können?
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Re: Käferkeller - Erstellung
Zwingend ist gar nichts.
Aber wie immer, man kann es richtig, richtiger und perfekt machen - jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten ;-)
Am wichtigsten ist zuerst einmal der direkte Bodenkontakt(nackter Boden, da reichen auch nur 30 cm), der Rest geht dann eh von selber. Im Wald wird ja auch kein Stamm eingegraben, also vom liegenden Totholz mal ausgegangen.
Bricht einer ab, gibts zum einen oben Lebensraum, zudem steckt ein nicht unerheblicher Rest natürlich unten in der Erde und verrottet, das ist eben dann die Königsklasse, deswegen 80 cm oder NOCH MEHR!
DOPPELNUTZUNG ;-)
Aber wie immer, man kann es richtig, richtiger und perfekt machen - jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten ;-)
Am wichtigsten ist zuerst einmal der direkte Bodenkontakt(nackter Boden, da reichen auch nur 30 cm), der Rest geht dann eh von selber. Im Wald wird ja auch kein Stamm eingegraben, also vom liegenden Totholz mal ausgegangen.
Bricht einer ab, gibts zum einen oben Lebensraum, zudem steckt ein nicht unerheblicher Rest natürlich unten in der Erde und verrottet, das ist eben dann die Königsklasse, deswegen 80 cm oder NOCH MEHR!
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Nichts ist mächtiger als eine :idea: deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)