Diskussion: Ungefüllt/Gefüllt

[Erebus]

Beispiel: Rosen

Eine ungefüllte Blüte, einer Rose, bietet den direkten Zugang zu Pollen und Nektar. Jedes Insekt kann direkt hinein und Nahrung tanken. Es gibt auch halbgefüllte Rosen, die immer noch offen genug sind um, Insekten einzulassen und gefüllte Rosen, die trotz vollem Blütenkelch immer noch Pollen tragen - um Nahrung anzubieten.

Man hat die Qual der Wahl, welcher Rose man den Vorzug gibt. Wenn man denn eine oder einige im Garten beherbergen möchte. Man kann durchaus auch die Blütenkelche mischen, bleibt jedem selbst überlassen, ob man viele offene und eine oder zwei gefüllte dazu setzt. Nicht nur Insekten laben sich an ihren Blüten.

Wir erfreuen uns auch daran, das Auge isst mit, die Nase schnuppert den teils betörenden Duft.

Rosen, werden auch als Heilpflanze genutzt, Rosenblüten als Tee, als Seife, als ätherisches Öl, als Zusatz für Rosenzucker oder Rosensalz, für Potpourris und vieles mehr. Ihre Hagebutten, sind Winterfutter einiger Vögel, sind Tee, Marmelade und als leberschonend auch für Mensch und Tier nutzbar.
Als bestacheltes Gewächs, schützt sie Grenzen und Tiere, bietet Unterschlupf, rankt sich in die Höhe und verzaubert schnöde Mauern, sterbende Bäume. Gibt, an Hängen, dem Erdreich Halt und wurzelt tief.

Es gibt niedere und hochstrebende. Eine Auswahl zu treffen, gestaltet sich, durchaus schwierig bei dem sehr großen Angebot.
Der persönliche Geschmack entscheidet.

Ich würde die total, englischen voll gefüllten, ausklammern - diese sind zu pflegeintensiv und zu stark gefüllt, als das noch irgendein Insekt dort Nahrung findet.


Beispiel: Akeleien

Die zauberhaften Gartenspringer, die sich gern selbst den Platz aussuchen, wo sie wachsen möchten, sind in ihrer Urform mit einfachen Blütenblättern auch schon sehr hinreißend. Von weiß, über rosa bis hin zu dunklem blau und Lila-Tönen reicht ihr Farbspektrum. Auch zweifarbig treten sie auf.
Gefüllt, heißt bei Akeleien, das die Hüllblätter mehr sind, teils gerafft, teils wie Kaskaden bestückt - aber der Inhalt des Kelches voll zugänglich.

Beispiel: Clematis oder auch Waldreben

Heimische Waldreben, gibt es (glaub ich) zwei, die eine mit einfachen weißen offenen Blüten, die großflächig, ganze Naturräume einnehmen und überwuchern können, teils können sie dadurch den Untergrund, an dem sie empor wachsen, die Nahrungsgrundlage nehmen.
Und die Alpina- Form, mit blauen glockenartigen Hängeblüten Insekten anlockt.
Züchterisch verändert, gibt es unzählige Farbschläge, mehrreihige Hüllblätter und die nahrungsspendende Mitte wurde zu weiteren Hüllblättern umgewandelt - zwar schön anzusehen, bietet den Insekten dafür aber nicht mehr viel.

Würde man seinen, weniger schönen Drahtzaun, mit Clematis verschönern wollen, sind sie dankbar für diese Rankhilfe und nehmen diese auch ein.

Wichtig:
Bei züchterisch veränderten Formen, einfach darauf achten, das noch Nahrungsangebot vorhanden ist, auch wenn es nicht mehr nur die Urform ist, die im Garten gesetzt wird.

[Dorfgaertner]

Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust: allgemein finde ich gefüllte Blüten furchtbar und mir tun die Pflanzen leid, die so blühen müssen. Andererseits finde ich historische Züchtungen faszinierend und würde es bedauern, wenn sie verloren gingen – selbst mit gefüllter Blüte. Man denke nur an die "liebreizende" Akelelei 'Nora Barlow'... Als die historischen Züchtungen gemacht wurden, gab es halt auch Insekten noch im Überfluß, da mussten die Gärten keine Naturschutzgebiete sein. Moderne gefüllte Züchtungen halte ich dagegen für unverantwortlich, weil einfach unsere Zeiten ganz andere sind.
Z.B. unsere gefüllten historischen Rosen im Garten sind ein Mittelweg: nach etwa der Hälfte der Blütezeit einer Blüte sind sie weit geöffnet und ziehen dann auch reichlich Besucher an.
Allgemein finde ich, ein bißchen entgegen der Intuition, daß wenn gefüllte Blütenpflanzen gepflanzt werden, sie in einem Naturgarten stehen sollten. Da kann man dann drüber hinwegsehen – aber wenn in dem Garten wenig Blüten sind oder nur lauter Geranien und Oleander, dann ist es beinahe ein Verbrechen, den armen Insekten auch noch die wenigen Blüten zu nehmen, die da übrig sind...

[Klaus]

Gefüllte Blüten sind nicht so mein Geschmack aber wer historischen Akelei oder Rosen liebt warum nicht.
Habe auch schon Rosengarten gesehen wo sehr viele insektenfreundliche pflanzen bei bepflanzt wurden. Finde solche Gärten 1000x besser als der klassische Deutsche Rasengarten mit einer Tanne und jede Menge glyphosat und co
Finde, generell das größte Problem ist der massive Gift und Dünger einsatz in unserer aufgeräumten Kulturlandschaft. Jedes Blümchen wird entweder weggespritzt oder es erstickt durch die unsinnige Mulchmaht. Wenn das nicht wäre gäbe es kein Weltweites Artensterben bei den Insekten in den Riesen Ausmaß.

[Alma]

Ungefüllte sind einfach viiel schöner. Ich finde die Staubgefässe und Stempel wunderschön und möchte sie gar nicht eintauschen gegen noch mehr Blütenblätter

[Erebus]

Akelelei 'Nora Barlow'...

Ich habe ne Art, die sieht so ähnlich aus, wie


Aber als ich ein ähnliches Bild zu gesucht hab, stieß ich auf diese Seite https://www.gartenfreud-gartenleid.de/aquilegia.html
schon spannend, diese verschiedenen Formen und Farben - und bei mir werden die auch bestäubt, sonst gäbe es ja keine Samen.

Im botanischen Garten bei uns hats ja einige Rosen - und davon auch einige gefüllte, wenn sich die Hummeln von außen durch die Blütenblätter ins Innere begeben, haben sie den Inhalt für sich allein, wenn sie dann wieder heraus kommen, sind dunkle Hummel nur noch Pollengelb, - hab das selbst beobachtet.

[Tidofelder]

In der Regel sind bei uns alle Blüten ungefüllt, mit Ausnahme von Rosen die dürfen auch gefüllt sein.
Leben und leben lassen.

[Lalelu]

In meinem ersten Leben als Floristin fand ich gerade gefüllte Blüten besonders schön und das spiegelte sich auch in meinen Gärten wieder. Je ungewöhnlicher, desto besser.
Anfangs war es gar nicht leicht sie nach und nach gegen ungefüllte und heimische Arten zu ersetzen, später ging es immer besser. Übriggeblieben sind nur einige gefüllte alte Rosen und eben Akeleien aus der Barlow-Reihe und das finde ich angesichts der sonstigen insektenfreundlichen Blütenfülle absolut ok.
Ich mache übrigens auch Gelee und Schorle aus den duftenden alten Rosen.

[Erebus]

Pauls Himalayan Musk
gut 20 Jahre alt, gut 13m bis 15m hoch, gut 16m bis 18m breit, klimmt über 5-6 Schwarzerlen.

zu finden bei
Barbara Krasemann, Dixenhausen 23, 91177 Thalmässing
und bei Querbeet / BR

was für ein imposantes Gewächs

[Tidofelder]

Den Paul haben wir auch im Garten. Ziemlich frohwüchsig

[Tidofelder]

Da habe ich wohl einen gefüllten Rittersporn gekauft.